Dies ist Teil 7 unserer neuen Blogpost-Reihe. Hier geht’s zum Überblick (Teil 1).
Simone Stahn nimmt auch einmal weitere Reisen in Kauf, um Lieblingsmotive zu fotografieren. Besonders haben es ihr Wasserburgen und Schlösser in der Spiegelung angetan – quasi eines ihrer fotografischen Markenzeichen im sozialen Netzwerk Instagram. Dort teilt sie einmal pro Woche – meistens sonntags – ein Bild, denn mehr schafft sie in ihrer Freizeit gar nicht. Warum? Weil unter ihren Bildern, die oft von über 1000 Menschen gelikt werden, häufig über 700 Kommentare stehen, die sie alle einzeln und sorgfältig beantwortet. Im Interview erzählt sie über ihr Hobby.
Warum fotografierst Du?
Weil es mich entspannt und es mir großen Spaß bereitet.
Wir fotografierst Du?
Ich fotografiere mit einer Canon 5D Mark IV und einer mittlerweile
beträchtlich gewachsenen Ausrüstung.
Welche Motive interessieren Dich?
Hauptsächlich Schlösser und Burgen (meist in der Spiegelung),
aber auch reizvolle Landschaften.
Warum teilst Du Deine Bilder auf Instagram?
Um den Menschen da draußen zu zeigen, wie schön unsere
Region ist und das es sich lohnt uns zu besuchen.
Welches ist Dein interessantestes Insta-Erlebnis?
Beim Fotografieren eines „meiner“ Schlösser, traf ich auf
eine nette ältere Dame. Es stellte sich heraus, dass sie die Schlossherrin
selbst ist. Ich bekam von ihr eine ganz private Führung durch das
traumhaft schöne Schloss. Ein unvergessliches Erlebnis.
Welchen Einfluss hat Insta auf Dich und Deine Bilder?
Ich habe viel gelernt bei Instagram, auch über mich selbst. Ich habe wunderbare Menschen kennen gelernt. Es sind echte Freundschaften entstanden. Meine Bilder haben weltweit schon eine beachtliche Fangemeinde gefunden.
… Und so haben wir Simone auch zuerst auf Instagram und später direkt auf Burg Posterstein kennengelernt!
Für die Ausstellung “Versteckte Orte” hat Simone folgende Schlösser ausgesucht:
Burg Kriebstein Neues Jagdschloss Hummelshain Schloss Blankenhain Schloss Rochlitz Wasserschloss Klaffenbach Schloss Thammenhain Altes Schloss Zabeltitz
Der Ausstellung “Versteckte Orte” kann man eigene Fotos von Schlössern und Burgen hinzufügen. Inzwischen wurden über 2000 Bilder von Orten aus ganz Europa geteilt. Sie sind auf einem Bildschirm in der Ausstellung zu sehen und die eine Auswahl teilen wir in unserer Instagram-Story. Mitmachen kann jeder mit Instagram-Profil. Hier kann man sehen, was bisher geteilt wurde. Am letzten Tag der Ausstellung, am 12. Mai 2019, ab 16 Uhr, besteht noch einmal die Möglichkeit, die ausstellenden Instagramer persönlich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Zu dieser “Abschluss-Safari” lassen wir die Ausstellung noch einmal Revue passieren.
Es müssen nicht immer die prominenten Schlösser sein. Inspiriert von der aktuellenAusstellung “Versteckten Orte: Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland” begaben sich einige Mitglieder des Museumsvereins Burg Posterstein am Ostermontag auf #Schlössersafari ins Erzgebirge. Dieser Landstrich fällt Schloss-Enthusiasten nicht unbedingt sofort ein, wenn sie die Objekte ihrer Begierde heimsuchen. Doch es lohnt sich – das sei schon vorweggenommen. Anregungen für Reiseziele gab es in den Wochen zuvor zu Hauf auf Instagram – über die Bilder, die unter dem Hashtag #Schlössersafari zur Ausstellung geteilt wurden. Die Ausstellung regt zum Selber-Erkunden an!
Unsere Tour begann in Wildenfels, südlich von Zwickau gelegen. Die Herren von Wildenfels residierten hier zunächst als reichsfreie Grafen. Entsprechend groß ist die Schlossanlage, die die kleine, gleichnamige Stadt Schritt für Schritt saniert. Wehrhaft auf einem Felsen thronend, wird das Schloss offenbar vielfältig genutzt: Malschule, Bibliothek, Museum und sogar wohnen darf man darin. Allerdings überlässt die Stadt das Museum einem Verein, der am Ostermontag nicht in der Lage war, die Museumstüren zu öffnen.
Also zogen wir weiter nach Stein. Hier trieb Ritter Kunz von Kaufungen sein Unwesen als er 1455 die sächsischen Prinzen Ernst und Albrecht aus dem Altenburger Schloss raubte. Etwas erinnert das Gebaren des heutigen Besitzers, der dem Burgmuseum nur aller zwei Stunden gestattet Besucher einzulassen, an dieses Erbe.
Wie im Bilderbuch ruht die Burg Stein am Rande der Zwickauer Mulde. Besonders die Oberburg bietet alle Elemente des mittelalterlichen Burgenbaus. Zwei Stunden wollten wir aber bis zum Einlass nicht warten und zogen deshalb weiter nach Schwarzenberg.
Dort fanden wir die Parkplätze überfüllt (und den Aufzug in die Oberstadt außer Betrieb), weil sich in der kleinen Stadt Alt und Jung auf einem Ostermarkt tummelte. Im sehr gut sanierten Schloss war das ganz anders. Dorthin hatten nur wir uns verlaufen. Allerdings fiel es uns auch nicht leicht, Informationen über die Vergangenheit des Schlosses zu finden. Dafür lernten wir manches über Waschmaschinen, Klöppeln oder die Schulgeschichte der Stadt.
Nun wollten wir weiter nach Wolkenstein, also ins Tal der Zschopau, wechseln. Plötzlich in Schlettau riefen alle Teilnehmer im Chor: „Halt ein Schloss“. So eine Entdeckung gehört natürlich zu den Höhepunkten einer Schlössersafari. Also nichts wie einen Parkplatz gesucht und Richtung Schloss gegangen. Schlettau ist sehr zu empfehlen. Auch dieses Ensemble ist sehr gut erhalten und bietet alle Elemente des klassischen Schlosses, das sich einst von der mittelalterlichen Burg in ein repräsentativeres und komfortableres Anwesen verwandelte. Zu bekommen sind im Inneren Informationen über die Natur des Erzgebirges. Ein Schlosscafé lädt zum Verweilen ein.
Auch Wolkenstein erreichten wir schließlich. 70 Meter über der Zschopau gelegen, scheint es sehr gut gesichert gewesen zu stein. Von der mittelalterlichen Anlage sind die Mauern noch gut zu sehen.
Die Burg Wolkenstein beherbergt ein Museum und Gastronomie. Fast täglich bietet eine Falknerei Vorführungen. Alljährlich zu Himmelfahrt wird Wolkenstein belagert von ritterlichem Volk. Bestimmt geht es dann so ähnlich zu wie in Posterstein zum Mittelalterspektakel zu Pfingsten.
Noch immer war die Safari nicht zu Ende. Zu reizvoll sind die Schlösser und Burgen entlang der Zschopau. In Scharfenstein ist Ausdauer gefragt. Dort heißt es den steilen Berg empor zu steigen. Aber man wird auf jeden Fall belohnt mit grandioser Aussicht, aber auch mit einem sehr interaktiven Museum, das sich zum Ziel setzt, vor allem Kinder glücklich zu machen. Beim Beobachten der Kleinen war unschwer zu erkennen, dass dieses Konzept aufgeht.
Langsam neigte sich der Tag zu Ende, sodass wir Schloss Wildeck in Zschopau erst nach der Schließung erreichten. Der Blick über die Mauern war leider spärlich, aber auch eine Einladung zum Wiederkommen oder zur nächsten Schlössersafari.
Wenn man sich darauf einlässt, verändern sich die Reiserouten je nach Interesse und Situation. Wenn man dafür offen ist, wird man mit neuen Erkenntnissen und Neuentdeckungen belohnt. Und man muss nicht einmal weit fahren, um Neues zu entdecken.
von Marion Dinger für den Museumsverein Burg Posterstein
Dies ist Teil 6 unserer neuen Blogpost-Reihe. Hier geht’s zum Überblick (Teil 1).
Sandro Deus fotografiert am liebsten in schwarz-weiß. Seine Motive sind Schlösser, Burgen, Städteansichten und Landschaftsbilder. Schon vor Jahren fielen uns seine tollen Fotos von Schloss Tannenfeld auf Instagram auf – und freundlicherweise durften wir sie auf Nachfrage für unsere Website verwenden. Im Interview wollen wir Sandro Deus kurz vorstellen:
Warum fotografierst du?
Fotografieren gibt mir die Möglichkeit vom Alltag
abzuschalten, Auszeiten zu nehmen und mal wieder raus in die Natur zu kommen.
Wie fotografierst du?
Bei geplanten Fototouren fotografiere ich mit einer
Spiegelreflexkamera. Ansonsten habe ich meistens eine kleinere spiegellose
Kamera dabei. Man kann ja nie wissen, was so täglich passiert.
Welche Motive interessieren dich?
In erster Linie Architektur und Landschaften. Bauwerke aller
Art. Ob Alt oder Modern.
Welches ist dein interessantestes Instagram-Erlebnis?
Es gibt jetzt nicht wirklich ein besonderes Erlebnis. Bei
Tagestouren gibt es immer wieder Überraschungen. Man lernt manchmal unterwegs Leute
kennen, oder man findest unterwegs Motive und Orte die gar nicht auf dem Plan
standen.
Welchen Einfluss hat Instagram auf dich und deine Bilder?
Es ist interessant Feedback für seine Bilder zu bekommen und man wird immer wieder angespornt sich beim Fotografieren weiter zu entwickeln.
Diese Orte empfiehlt Sandro Deus in der Ausstellung “Versteckte Orte”:
Priesterhäuser Zwickau Schloss Moritzburg Frauenkirche Dresden Bergkirche Beucha Südfriedhof Leipzig Schloss Tannenfeld Burg Posterstein
Der Ausstellung “Versteckte Orte” kann man eigene Fotos hinzufügen. Geteilt werden große Schlösser und kleinere Geheimtipps – inzwischen aus ganz Europa. Mitmachen kann jeder mit Instagram-Profil. Hier kann man sehen, was bisher geteilt wurde. Am 12. Mai 2019 besteht noch einmal die Möglichkeit, die ausstellenden Instagramer persönlich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Zur “Abschluss-Safari” ab 16 Uhr lassen wir die Ausstellung noch einmal Revue passieren.
Die interaktive Ausstellung “Versteckte Orte: Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland” verbindet digital und analog. 49 Fotos von Schlössern und Burgen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, die auf Instagram veröffentlicht wurden, sind bis 12. Mai 2019 als klassische Fotodrucke im Museum zu sehen – versehen mit Bildbeschreibung, Hashtags und Accountnamen der Fotografen. Gleichzeitig gibt es für alle die Möglichkeit, über den Hashtag #Schlössersafari eigene Bilder zu ergänzen. Schon über 1700 Bilder sind inzwischen geteilt worden. In der Ausstellung und hier im Blog stellen wir die sieben ausstellenden Instagramer und ihre Bilder und Beweggründe vor. Mit dabei sind Cindy Hiller (auf Instagram zu finden unter @chillerunterwegs), Sandro Deus (@fineartinsilver), Frank Burchert (@franksfotografie), Simone Stahn (@silentfotografie_simone), Romy (@sosfernweh), Patrick Weidenmueller (@vogtland_prinz) und Manja Reinhardt (@vogtlandzauber). In diesem Portrait steht Cindy Hiller aus Leipzig im Mittelpunkt. Auf Instagram findet man sie unter @chillerunterwegs . Hier geht es zu ihrem Blog.
Dies ist Teil 4 unserer neuen Blogpost-Reihe. Hier geht’s zum Überblick (Teil 1).
Cindy Hiller ist in ihrer Freizeit gern “unterwegs im Hinterland”, wie schon ihr Account-Name und der Titel ihres Blogs verraten. Die Historikerin interessiert sich besonders für die Geschichte von Herrenhäusern, Rittergütern, Kirchen und Schlössern, auch jenen, die nicht öffentlich zugänglich sind. Ihre Entdeckungen teilt sie mit einer wachsenden Follower-Zahl im Internet.
Hier im Interview erzählt sie von ihrem Hobby.
Warum fotografierst du?
Ich fotografiere, um die Orte, die ich besuche, mit all ihren sehenswürdigen Details für meinen Blog „Unterwegs im Hinterland“ zu dokumentieren.
Wie fotografierst du?
Für einen Blogger/Instagramer ist meine Fotoausrüstung wohl eher unspektakulär. Ich mache meine Fotos entweder mit meinem Smartphone oder mit meiner kleinen Nikon Coolpix S3000, die bequem und ohne Schnickschnack in meine Handtasche passt.
Welche Motive interessieren dich?
In erster Linie fotografiere ich Bau- und Kunstdenkmäler oder interessante Museumsobjekte. Aber wenn ich an einem Ort unterwegs bin, fotografiere ich einfach alles, was mir gefällt. Außer Menschen. Die versuche ich auf meinen Fotos zu vermeiden.
Warum teilst du deine Bilder auf Instagram?
Ich habe gemerkt, wie viele Orte in der Provinz schön und unentdeckt vor sich hinschlummern. Diese Entdeckungen wollte ich teilen. Instagram schien bzw. scheint mir immer noch die beste Plattform dafür zu sein. Irgendwann haben mir die kleinen Bildchen aber nicht mehr gereicht und ich habe angefangen zu bloggen.
Welches ist dein interessantestes Instagram-Erlebnis?
So ein explizites Erlebnis fällt mir nicht ein. Was ich gemerkt habe, ist, wie unterschiedlich die Wahrnehmung manchmal ist. Oft lösen Fotos, bei denen ich mir gar nicht so richtig viel Mühe gegeben habe, die meisten Interaktionen (Kommentare, Likes etc.) aus. Gerade bei Bildern von verfallenen Gebäuden ist das so. Ich kann mir nicht erklären, warum. Vielleicht zerstört es ein bisschen die heile Instagram-Welt, die gefühlt nur aus „jung und schön“ besteht, und mein Feed bietet eben auch „alt und welk“ an.
Welchen Einfluss hat Instagram auf dich und deine Bilder?
Wenn ich unterwegs bin, kommt es schon vor, dass ich etwas fotografiere und sofort denke: „Das ist perfekt für Instagram.“ Das ist natürlich schon etwas gaga. Aber ich mache auch noch genug Bilder, die richtig schrecklich sind und bei denen ich mich zu Hause frage, was ich mir dabei gedacht habe.
Diese Schlösser empfiehlt Cindy Hiller in der Ausstellung “Versteckte Orte”:
Herrenhaus Altenhain Barockschloss Delitzsch Gutshofanlage Markkleeberg-Gaschwitz Schloss Neschwitz Schloss Püchau Schloss Seifersdorf Schloss Schönwölkau
Die Möglichkeit, der Ausstellung “Versteckte Orte” eigene Fotos hinzuzufügen, wurde inzwischen über 1700 Mal genutzt. Geteilt werden große Schlösser und kleinere Geheimtipps – inzwischen aus ganz Europa. Mitmachen kann jeder mit Instagram-Profil. Hier kann man sehen, was bisher geteilt wurde. Am 12. Mai 2019 besteht noch einmal die Möglichkeit, die ausstellenden Instagramer persönlich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Zur “Abschluss-Safari” ab 16 Uhr lassen wir die Ausstellung noch einmal Revue passieren.
Dies ist Teil 4 unserer neuen Blogpost-Reihe. Hier geht’s zum Überblick (Teil 1).
Frank Burchert ist in Brandenburg zu Hause und auch als “Fläming-Botschafter” aktiv für seine Region unterwegs. Am meisten interessieren ihn Schlösser, Burgen und Herrenhäuser mit ihrer wechselvollen Geschichte. Auf seinem Blog und in der Beschreibung unter seinen Fotos auf Instagram berichtet er über seine Ausflugsziele und gibt Einblicke in historische Hintergründe. Im Interview erzählt er von seinem Hobby.
Warum fotografierst
du?
Um den Moment festzuhalten. Denn gerade die schönen Augenblicke im Leben fliegen oftmals so schnell vorbei. Das wollte ich ändern! Was war faszinierend an diesem Moment? Was habe ich empfunden, als das Bild entstanden ist? Das alles möchte ich auch später noch nachvollziehen können. Meine Bilder erreichen genau das für mich. Darum fotografiere ich.
Wie fotografierst du?
Hauptsächlich mit der Nikon D500. Für die spontanen Momente greife
ich aber auch immer mal wieder zu meinem Smartphone.
Welche Motive
interessieren dich?
Schlösser, Burgen und Gutshäuser mit ihrer Geschichte haben mich
immer schon fasziniert. Sie sind meine wichtigsten Motive.
Warum teilst du deine
Bilder auf Instagram?
Ich stand der Plattform erst skeptisch gegenüber. Aber dann bekam ich Kommentare wie diesen: „Danke für deine wundervollen Bilder! Sie wecken in mir immer wieder Kraft und Potentiale gerade in einer schwierigen Zeit.“ Das hat mich sehr gefreut und gibt mir Ansporn, weiter meine Bilder zu posten.
Welches ist dein
interessantestes Instagram-Erlebnis?
Eine Einladung zu einem Instawalk durch den Fläming in Brandenburg, meiner Heimat. Das Besondere daran: es ging auf Quads quer durchs Gelände. Das werde ich nie vergessen!
Diese Schlösser empfiehlt Frank Burchert in der Ausstellung “Versteckte Orte”:
Neues Palais Potsdam Schloss Altdöbern Schloss Branitz Neues Schloss Bad Muskau Schloss Seußlitz Schloss Stülpe
Frank Burchert und die anderen Ausstellenden Instagramer kann man zumInsta-Walk, und zur “Abschluss-Safari” am 12. Mai 2019, 16 Uhr, persönlich treffen. Den Insta-Walk am 13. April 2019 organisiert das Team hinter Vogtland-Zauber im Rahmen der Ausstellung “Versteckte Orte”. Geplant ist eine #Schlössersafari durchPosterstein und Tannenfeld. Mit Kamera und guter Laune soll es durch die Burg, das Herrenhaus, den Ort und bis ins benachbarte Tannenfeld mit dem idyllischen Schlosspark gehen. Es gibt noch Restplätze, für die man sich direkt bei Vogtland-Zauber anmelden sollte.
Dies ist Teil 3 unserer neuen Blogpost-Reihe. Hier geht’s zum Überblick (Teil 1).
Patrick Weidenmüller fotografiert in seiner Freizeit gern Burgen und Schlösser. Für die Ausstellung wählte er Bilder von Burg Kriebstein, dem Wasserschloss Klaffenbach, Schloss Lichtenwalde, Schloss Burgk und Burg Scharfenstein. Auf Instagram findet man ihn nicht nur als @vogtland_prinz , sondern auch als @vogtland_prinz_schwarz_weiss. Im Interview erzählt er mehr über sein Hobby:
Warum fotografierst du?
Das Fotografieren ist für mich ein sehr wertvoller Ausgleich zum Alltag. Da ich vorrangig in der Landschaftsfotografie tätig bin, bringt es mich mit Spaß hinaus in die Natur, und an wunderschöne Orte , welche man oft nur zu Fuß erreichen kann.
Wie fotografierst du?
Grundlegend mit einer bzw. mehreren Spiegelreflexkameras vom Hersteller Nikon.
Allerdings nehme ich im Alltag auch gerne einmal das Smartphone zum
fotografieren her.
Welche Motive interessieren dich?
Zum größten Teil historische Architektur und
Landschaftsfotografie. Ich bin da aber sehr flexibel und liebe auch
Lichtmalerei und Langzeitbelichtungen in jeder Form.
Warum teilst du deine Bilder auf Instagram?
Um diese schönen Momente mit anderen Menschen zu teilen. Mir
ist jedoch auch eine Art Werbung für den lokalen Tourismus wichtig.
Welches ist dein interessantestes Insta-Erlebnis?
Ich finde es immer sehr interessant, die Menschen hinter den
Accounts kennenzulernen. Hierbei haben sich für mich schon sehr schöne Momente
ergeben. Es sind daraus sogar schon „reale“ Freundschaften entstanden.
Welchen Einfluss hat Instagram auf dich und deine Bilder?
Ich habe mich durch Feedback und Kritiken meiner Follower stets in der Fotografie gesteigert, viel dazugelernt. Das Netzwerk ist zu meinem täglichen Begleiter geworden. Für mich ist es ebenfalls sehr entspannend mir in der Freizeit die Bilder der anderen Nutzer anzuschauen, zu kommentieren und für mich selbst zu bewerten.
Diese Schlösser empfiehlt Patrick Weidenmüller in der Ausstellung “Versteckte Orte”:
Burg Kriebstein Wasserschloss Klaffenbach Schloss Lichtenwalde Schloss Burgk Burg Scharfenstein
Patrick Weidenmüller und die anderen Ausstellenden Instagramer kann man zumInsta-Walk, und zur “Abschluss-Safari” am 12. Mai 2019, 16 Uhr, persönlich treffen. Den Insta-Walk am 13. April 2019 organisiert das Team hinter Vogtland-Zauber im Rahmen der Ausstellung “Versteckte Orte”. Es geht dabei auf #Schlössersafari in Posterstein und Tannenfeld. Mit Kamera und guter Laune soll es durch die Burg, das Herrenhaus, den Ort und bis ins benachbarte Tannenfeld mit dem verwunschenen Schlosspark gehen. Es gibt noch Restplätze, für die man sich direkt bei Vogtland-Zauber anmelden sollte.
Dies ist Teil 2 unserer neuen Blogpost-Reihe. Hier geht’s zum Überblick (Teil 1).
Manja Reinhardt bloggt zusammen mit ihrem Mann Andreas. Für die Ausstellung “Versteckte Orte” wählten sie Fotos vom Wasserschloss Geilsdorf, Rittergut Kürbitz, Schloss Leubnitz, Oberen Schloss in Ellefeld, Schloss Netzschkau, Schloss Rodewisch und Schloss Burgk. Auf Instagram findet man die beiden hier. Im Interview erklären sie ihre Motivation für ihr Freizeit-Engagement.
Warum fotografiert ihr?
Die Fotografie ist Teil unseres Blogs Vogtland-Zauber. Mit ihm wollen wir Lust auf das Vogtland machen und seine vielen schönen Seiten zeigen. Und da Worte dies nur zum Teil einfangen können, gehört das Bild untrennbar hinzu. Wir sind beide keine Fotografen und wollen diesen Anspruch auch gar nicht für uns erheben. Es macht uns Spaß und Freude, das Vogtland aus unserem Blickwinkel in Wort uns Bild zu präsentieren.
Wie fotografiert ihr?
Auch wenn wir eine EOS zu Hause haben, entstehen die meisten Fotos mit dem Handy. Wir haben beide ein I-Phone und das ist unser ständiger Begleiter. Und da ganz oft die Frage nach der Bildbearbeitung kommt: unsere Lieblingsapp zur Bearbeitung der Fotos ist Snapseed.
Welche Motive interessieren euch?
Wir sehen uns als eine Art Botschafter für das Vogtland. Uns interessiert alles rund um das Vogtland. Egal ob Dörfer, Städte, Natur oder Kultur und Tradition. Denn die schönsten Ziele liegen direkt vor der Haustür und das möchten wir zeigen. Dabei sind wir nicht auf spezielle Motive festgelegt. Alles, was das Vogtland liebeswert macht, wird in Texten und Bildern verarbeitet.
Warum teilt ihr eure Bilder auf Instagram? Welches ist euer interessantestes Instagram-Erlebnis?
Instagram macht einfach Spaß. Es trifft besonders gut den Nerv von fotobegeisterten Nutzern. Denn es ist bildbasiert. Schnell und einfach lassen sich Fotos mit einem kurzem Text zur Erklärung und Hashtags teilen. Im Gegensatz zu anderen Netzwerken ist hier die Interaktionsrate besonders hoch und über die Entdecken-Funktion werden die Bilder auch Usern angezeigt, die dem eigenen Account nicht folgen.
Der ursprüngliche Community-Gedanke ist hier noch lebendig.
Es erfolgt unter den Bildern ein teils reger Austausch, der sich vom
Onlinemedium bis hin ins wahre Leben fortsetzt. So haben wir über Instagram
unwahrscheinlich tolle Leute mit ähnlichen Interessen kennengelernt und daraus
ist unter anderem auch diese Ausstellung entstanden. Das sind dann gleichzeitig
auch die schönen Erlebnisse, die Instagram so besonders macht.
Interessante Erlebnisse ergeben sich auch immer wieder auf
unseren Instawalks. Zum einen dienen auch sie dem Kennenlernen untereinander,
aber wir gehen auch immer auf Entdeckungstour an besondere Orte und bieten dabei einen Blick hinter die
Kulissen. Auch dabei entstehen wieder ganz außergewöhnliche Bilder.
An dieser Stelle lohnt sich der Hinweise auf den Insta-Walk, den das Team hinter Vogtland-Zauber am 13. April 2019 im Rahmen der Ausstellung “Versteckte Orte” in Posterstein und Tannenfeld veranstaltet. Mit Kamera und guter Laune soll es durch die Burg, das Herrenhaus, den Ort und bis ins benachbarte Tannenfeld mit dem verwunschenen Schlosspark gehen. Es gibt noch Restplätze, für die man sich direkt bei Vogtland-Zauber anmelden sollte.
Welchen Einfluss hat Instagram auf euch und eure Bilder?
Der größte Einfluss, den Instagram auf meine Bilder hat, ist
das Format. Auch wenn man mittlerweile Hoch- oder Querformatbilder bei Instagram
hochladen kann, sind unsere Bilder immer
noch im Quadrat – dem klassischen Instagramformat. Oft mache ich von einem Ort
ein quadratisches und ein „normales“ Bild, um gleich ein passendes
Instagrambild zu haben.
Einen weiteren Einfluss hat es nicht. Wir achten auch nicht darauf, dass ein Ort besonders „instagrammable“ ist – also in Instagram besonders beliebt ist.
Diese Schlösser empfiehlt Manja Reinhardt in der Ausstellung “Versteckte Orte”:
Wasserschloss Geilsdorf Rittergut Kürbitz Schloss Leubnitz Oberes Schloss in Ellefeld Schloss Netzschkau Schloss Rodewisch Schloss Burgk
Wie eine neue Art Kulturbotschafter erkunden sie in ihrer Freizeit ihre Region. Sie fotografieren, recherchieren geschichtliche Hintergründe und teilen ihre Fotos im sozialen Netzwerk Instagram. Sieben Instagramer nehmen die Besucher der Ausstellung “Versteckte Orte: Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland” bis 12. Mai 2019 mit zu mehr oder weniger bekannten Schlössern und Burgen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg und zeigen, warum diese Schlösser und Burgen eine Reise wert sind. Gleichzeitig erfährt der Besucher, wie sie fotografieren und was Instagram als Netzwerk für sie so interessant macht.
In einer neuen Blogpost-Reihe wollen wir die teilnehmenden Instagramer vorstellen. Zunächst der Überblick.
Ganz nebenbei
wecken die Hobby-Fotografen und Blogger die Lust, die verschiedenen
vorgestellten Orte selbst zu erkunden. Für die meisten von ihnen zählt nicht
der spontane Klick. Ihre Ausflüge sind akribisch geplant. Ihre Bilder
bearbeiten sie sorgfältig, bevor sie sie im sozialen Netzwerk Instagram mit
ihrem teilweise sehr großen Publikum teilen.
In der Ausstellung „Versteckte Orte – Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland“ sind von jedem der sieben Instagramer sieben Fotos zu sehen, dazu gibt es kurze Infos zur Geschichte der abgebildeten historischen Gebäude sowie je ein Interview zum Thema Fotografieren für Instagram. Es geht den ausstellenden Instagramern nicht nur ums Fotografieren selbst – keiner von ihnen besitzt eine professionelle Fotografieausbildung, sondern um den Austausch über die Bilder, die abgebildeten Orte und deren Geschichte.
Einladung zum Mitmachen!
Über einen Bildschirm in der Ausstellung werden alle (thematisch passenden) Bilder mit dem Ausstellungs-Hashtag #Schlössersafari angezeigt, sodass quasi jeder, der Lust hat, an der Ausstellung teilnehmen und sie mitgestalten kann. Nach drei Wochen Ausstellung sind knapp 1000 Bilder geteilt worden.
Ein Ausstellungskonzept wie dieses hat
es im regionalgeschichtlichen Museum Burg Posterstein noch nicht gegeben: Es
vermischt Fotografie, regionale Geschichte und Teilhabe.
Auf einem Bildschirm in der Ausstellung zeigen wir die Fotos von Schlössern und Burgen, die mit dem Ausstellungs-Hashtag #Schlössersafari auf Instagram geteilt werden.
Das Museum Burg Posterstein (https://www.instagram.com/burgposterstein) ist seit 2016 auf Instagram aktiv und steht in regem Austausch mit einer kultur- und landschaftsinteressierten Community. Auswahlkriterien für die Ausstellung waren nicht nur fotografisches Können, Motivwahl und Reichweite, sondern auch die seit langem währende aktive Kommunikation auf Augenhöhe. Folgerichtig entstand die Ausstellung in engem Austausch mit den sieben Hobby-Fotografen.
Auch mit dem Smartphone kann man ganz passable Bilder machen. Wie das geht und wie man sie am Telefon bearbeitet und auf Instagram teilt, erklärte Melanie Kahl von Fototour Thüringen beim Smartphone-Fotokurs auf Burg Posterstein.
Zur Eröffnung am 24. Februar erzählten die Ausstellenden in einem kurzweiligen Gespräch von ihren Ausflügen. Am 9. März ging die Fotografin und Instagramerin Melanie Kahl von Fototour Thüringen mit einer Gruppe Fotografieinteressierten auf Fototour in und um Burg Posterstein. Am 13. April brechen die Reiseblogger von Vogtland-Zauber von Burg Posterstein aus zu einem Insta-Walk in die Umgebung auf und am 12. Mai, 16 Uhr, kann man die ausstellenden Instagramer in der “Abschluss-Safari” zur Ausstellung noch einmal persönlich kennenlernen.
Das Plakat zur Ausstellung gibt einen Eindruck von den in der Ausstellung gezeigten Bildern.
Im Interview mit Vogtlandradio erzählt Kuratorin Marlene Hofmann von der Idee der Ausstellung – hier geht es zum YouTube-Video.
So etwas wie die Labor-Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital hat es auf Burg Posterstein vorher noch nie gegeben und sie ist ein Experiment auf Grund ihrer konsequenten Verknüpfung von digital und analog, von Museumsausstellung und Besuchermeinungen. Grund genug, am Jahresende Bilanz zu ziehen. In mehreren Teilen fassten wir den Diskurs zusammen: (1) Die Zusammenfassung der Gespräche am Salonabend, (2) der Kommentare, (3) der Video-Interviews, (4) der Blogparade und (5) ein dieses Gesamtfazit. Darüber hinaus stellen wir hier das Kunstwerk “Europa” von Pernille Egeskov vor.
Im Mittelpunkt derAusstellung #SalonEuropa vor Ort und digital standen nicht wie sonst Exponate und historische Infos, sondern vor allem die Meinungen ganz normaler Bürger Europas. Das Museumsteam fragte „Was bedeutet Europa für dich?“ und brachte den aktuell fragilen Zustand Europas in Verbindung mit der Zeit zwischen Französischer Revolution und des Wiener Kongress, als sich Europa ebenfalls im Umbruch befand, in Zusammenhang. Damals wurden in den Salons der adligen und bürgerlichen Damen gesellschaftliche Fragen diskutiert und Entscheidungen mit auf den Weg gebracht. Die Ausstellung experimentierte damit wie ein solcher Salon heute aussehen könnte. Der #SalonEuropa war ein Versuch, Bürgern vor Ort und im Digitalen die Möglichkeit zu geben, ihre Gedanken zu Europa zu äußern und darüber ins Gespräch zu kommen. Dazu gab es einmal die dynamische, mitwachsende Ausstellung selbst, in der bereits zu Beginn über hundert Meinungen zu Wort kamen. Darüber hinaus gab es die Projektwebseite, die Blogparade, die Diskussionen im Social Web und drei Veranstaltungen vor Ort.
Blick in die Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital 2018 im Museum Burg Posterstein
Über Europa zu reden ist kein Selbstläufer
Auf die Frage „Was bedeutet Europa für mich…?“ bekamen wir in der Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital über 200 Meinungen aus fünfzehn Ländern in Form von schriftlichen Kommentaren, Blogposts, Fotos, Video- und Audio-Statements, als Kunstwerk der dänischen Künstlerin Pernille Egeskov und natürlich auch im persönlichen Gespräch vor Ort. Auf Twitter erreichte der Hashtag #SalonEuropa etwa 9Millionen Impressions. Auch auf Instagram und Facebook kam es zu Gesprächen. Vielen Meinungsäußerungen gingen persönliche Gespräche vor Ort und digital voraus. Es gab eine breite Masse an Besuchern, die die Ausstellung vor Ort oder digital mit Interesse verfolgte, sich lobend äußerte, aber keine eigene Meinung hinzufügte. Europa ist nicht schwarz-weiß und das Thema kein einfaches.
Es wurde anschaulich deutlich, dass die verschiedenen „Kanäle“, über die Meinungen zu #SalonEuropa eingingen (Salonabend, Kommentare, Videos, Blogparade), in unterschiedlichen Themengewichtungen resultierten bzw. dass sich der Diskurs in den unterschiedlichen Formaten anders entwickelt hat. Zum Vergleich noch einmal die einzelnen Grafiken über die wichtigsten Themen der einzelnen “Kanäle”.
Themen der Blogartikel zur Blogparade #SalonEuropa.Themen der Video-Interviews für die Ausstellung #SalonEuropa.Themen am Salonabend #SalonEuropa.Themen in den schriftlichen Kommentaren zu #SalonEuropa (ohne Blogparade)
Bezogen auf die eingegangenen Kommentare werden gemeinsame Nenner wie Gemeinschaft, Einheit, Zusammenarbeit und gemeinsame Kultur, Tradition und Werte deutlich. Frieden, Sicherheit und Freiheit verbinden viele mit Europa. Aber auch aktuelle Probleme werden angesprochen. Enttäuschung ist spürbar, aus verschiedenen Gründen. Manche Themen polarisieren. Beispiel Migration: Während manche enttäuscht sind, dass Europa nicht ausreichend Verantwortung für Geflüchtete übernimmt und nicht weltoffen genug ist, geht anderen das bisherige Engagement zu weit. Das gleiche gilt für die europäische Integration. Einige sind enttäuscht, weil die europäische Gesellschaft noch nicht enger zusammengewachsen ist, anderen wäre mehr Unabhängigkeit für die Nationalstaaten lieber. Auffallend ist die unterschiedliche Bewertung und Betonung von Offenheit und Grenzen, vom positiv besetzten Begriff „Vielfalt“ und dem eher abgrenzenden Wort „Unterschiede“. Es geht um Gemeinsamkeiten und Unterschiede, um Einheit und Frieden einerseits und um Uneinigkeit und Streit andererseits. Es gibt Visionen von Europa als Staatenbund und als Bundesstaat. Es wird deutlich, dass Europa als Chance genauso wie als Herausforderung verstanden wird.
Die Videos: Europa ist weder schwarz noch weiß
Gunter Auer und Nils Lauterbach führten für die Ausstellung 25 Video-Interviews zum Thema „Was bedeutet Europa für dich?“. Im Vergleich zu den schriftlich eingegangenen Kommentaren und den Themen der Blogparade #SalonEuropa kamen viel häufiger auch die aktuellen Probleme Europas zur Sprache – nicht ohne die Vorteile der europäischen Gemeinschaft hervorzuheben. Deutlich wurde, dass viele der Interviewten die Meinung vertreten, dass Probleme in Europa dringend angesprochen und Lösungen gefunden werden müssten. Wir sind der Meinung, dass Formate wie #SalonEuropa dazu einen Anstoß geben und einen Beitrag leisten können. Unser Dank gilt den Interviewpartnern, die den Mut hatten, sich öffentlich zu äußern. Alle Videos kann man auf dem YouTube–Kanal des Museums ansehen.
In der Ausstellung “#SalonEuropa vor Ort und digital” entstanden eine Reihe Zeitzeugen-Interviews – wir sammeln sie in einer YouTube-Playlist.
Die Veranstaltungen vor Ort: „Außerhalb Europas gilt Europa als Erfolgsgeschichte“
Ein Salonabend, ein Kooperationsprojekt mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen, fand am 27. Oktober 2018 mit rund vierzig Gästen im Museum statt. Auch zur Eröffnung und zur Finissage der Ausstellung kam es zu angeregten Gesprächen über Europa. Eines der großen Themen waren die verschiedenen Blickwinkel auf Europa: von Ost und West, Außen und Innen, Jung und Alt. Während Europa außerhalb Europas als Erfolg gilt, sei das in den Mitgliedsstaaten leider nicht immer so.
Das Gespräch drehte sich um Europas Grenzen und Region, um Ost und West und um Identität.
Die Blogparade: über 400 Seiten Gedanken zu Europa
Unsere erste Blogparade führten wir in Kooperation mit Dr. Tanja Praske vom Blog KULTUR-MUSEUM-TALK durch, die das Projekt auch auf Twitter, Facebook, Instagram und Pinterest begleitete. Die Blogparade lud interessierte Blogger ein, Artikel zur Frage „Europa bedeutet für mich…?“ zu verfassen. Insgesamt erhielt das Museum 75 Blogposts, die ausgedruckt rund 445 A4-Seiten Text ergaben, die auch in der Ausstellung vor Ort zugänglich waren. Viele Blogger beschäftigten sich mit der Tradition, Geschichte und Kultur Europas, schilderten ihre ganz persönlichen Europa-Erlebnisse von der DDR-Kindheit bis zum deutsch-französischen „Erasmus-Baby“ oder berichteten von ihren schönsten Europareisen.
Für alle Meinungsäußerungen zur Ausstellung #SalonEuropa legte das Museum im Vorfeld „Salonregeln“ fest, als Instrument, um eventuelle unangemessene Beiträge außen vor zu lassen: 1) Äußern Sie Ihre Meinung höflich; 2) Ihr Kommentar darf nicht gegen das Bürgerliche Gesetzbuch und die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland verstoßen; 3) Äußerungen, die diesen Salonregeln widersprechen, können kommentarlos gelöscht werden. Schlussendlich musste kein Beitrag gelöscht werden, denn auch die kritischen Äußerungen wurden sachlich vorgetragen.
Insgesamt
zielte das Projekt #SalonEuropa neben der Visualisierung in der
Ausstellung vor Ort vor allem auf das Gespräch mit allen, auch mit
denen, deren Meinung zwischen den Extremen liegt, die Europa als
bürokratisches Monster und nicht als Chance zur Bewältigung
nationaler wie internationaler Probleme sehen. Den Unzufriedenen
wollten wir genauso eine Stimme geben, wie denen, die Europa bereits
jetzt leben. Insofern ist festzustellen, dass genau dieser Austausch
nur in Einzelfällen erreicht werden konnte.
Es
bestätigte sich die These, dass in großen Teilen der Gesellschaft
die öffentliche kontroverse Diskussion nicht miteinander geführt,
sondern stattdessen übereinander gesprochen wird. Diese Art der
Diskussion bezeugt deutlich den breiten gesellschaftlichen Diskurs,
der sich derzeit in zwei Lager teilt: Während die eine Seite der
Meinung ist, dass Europa-kritischen Stimmen keine Bühne geboten
werden sollte, vertritt die andere die Ansicht, dass gerade durch
Miteinanderreden die aktuelle Spaltung Europas überwinden werden
könnte.
Ganz unterschiedliche Visionen für die Zukunft Europas
In
vielen Beiträgen zu #SalonEuropa kommen Zukunftswünsche und
Visionen für Europa zu Wort, die teilweise weit auseinander gehen.
Diese Spaltung zieht sich natürlich durch den gesamten Kontinent.
Ein Lichtblick für uns: Der Tonfall im #SalonEuropa blieb immer
sachlich. Wir hatten den Eindruck, dass man gerade in der Ausstellung
vor Ort und auch in den Social Media-Kanälen die Verschiedenheit der
Sichtweisen zur Kenntnis genommen hat. Für uns bildete das die
Grundlage für einen ausgewogenen Diskurs auf Augenhöhe.
Im
Rahmen der Ausstellung wurden wichtige, zeitlose, lesenswerte
Gedanken geäußert. Vielleicht konnte sie die Aufmerksamkeit für
das Thema Europa ein wenig erhöhen.
Europa
fehlen eine gemeinsame Öffentlichkeit und europäische Medien,
forderten die
Autoren Andre Wilkens und Markus Rhomberg 2015 in einem Beitrag im
Tagesspiegel. Der MDR -Twitterkanal für Medien verfolgte #SalonEuropa regelmäßig. Die
Ostthüringer Zeitung (Funke-Mediengruppe) berichtete oft über unser
Projekt. Allerdings sprang der „Europafunken“ nie so recht über.
In Thüringen finden 2019 Landtagswahlen statt und laut aktuellen
Sonntagsfragen wären CDU, Linke und AfD wohl mit jeweils rund 23
bzw. 22 Prozent der Stimmen die stärksten Kräfte. Zeit,
zumindest darüber nachzudenken, welche Position man selbst vertritt,
Probleme offen anzusprechen und ernst zu nehmen. Und Zeit,
miteinander ins Gespräch zu kommen.
Das folgerten auch einige der Gäste im #SalonEuropa: „Gerade die Unterschiede und Widersprüche gehören zur Pluralität Europas“, betonte Reinhard Laube, Direktor der Weimarer Anna Amalia Bibliothek.
Mit der Idee Europas, was heute davon übrig ist und wie unterschiedliche Generationen dazu stehen, beschäftigten sich auch andere Posts. Viele kamen wie Kulturkramkiste zu dem Schluss: „Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen und Europa weiterzuentwickeln.“
Ein Konzept für den Wiederaufbau des seit 1953 fehlenden Nordflügels der Burg als “Zentrum für europäische Salonkultur” gibt es – ob es umgesetzt wird, wird die Zukunft zeigen.
Auch im Jahr 2019 wollen wir im Museum Burg Posterstein weiter mit dem Salonformat experimentieren. Eine ideale Bühne wäre dafür das Konzept eines Zentrums für europäische Salonkultur im ruinösen Nordflügel der Burg, das immer noch in der Schwebe hängt. In diesem Sinne schauen wir gespannt in die Zukunft, danken allen, die #SalonEuropa so tatkräftig unterstützt und die Diskussion bereichert haben und wünschen einen guten Start ins Jahr 2019!
Zusammengefasst von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein
Zur #MuseumWeek im April 2018 auf Twitter stellten wir zum ersten Mal unser Projekt #SalonEuropa vor. Schon damals erhielten die ersten Antworten auf die Frage “Was bedeutet Europa für mich…?” via Twitter. Darunter auch die von Merete Sanderhoff, Kurator am Statens Museum for Kunst in Kopenhagen. Sie schrieb: “My statement is an interview with the artist Pernille Egeskov whose recent exhibition deals with the Cracks & Crevices in Europe – leading to dissolution or a new beginning?” Ihr Beitrag zu #SalonEuropa war der Hinweis auf eine Kunstausstellung in Kopenhagen, wo unter anderem die Künstlerin Pernille Egeskov ihr neues Werk “Europa” ausstellte (Hier geht es zum ganzen Interview auf Englisch).
“Europa” von Pernille Egeskov
Das Werk “Europa” besteht aus 28 langen Bahnen dünnem Skizzenpapier, die von zwei Holzklammern zusammengehalten werden. Auf jede Schicht des durchscheinenden Papiers hat die Künstlerin mit Bleistift in geschwungener Schreibschrift das Wort “Europa” geschrieben. Übereinander gelegt, beginnen die Lettern zu verschwimmen und ergeben etwas Neues. Aber was ist Europa eigentlich? Klar ist, dass es ein fragiles Gebilde ist.
Pernille Egeskov: Europa, 28 Schichten Skizzenpapier in verschiedenen Längen, Bleistift, Holzklammern, variable Breite, 2018. Foto: Isak Hoffmeyer.
Merete Sanderhoff hatte Pernille Egeskov für einen Blogbeitrag interviewt, eine wunderbare Referenz zu unserem Thema. Im Interview wie im Kunstwerk geht es nämlich genau wie im Projekt #SalonEuropa vor Ort und digital um ein persönliches Verständnis von Europa und welche Rolle Europa für uns Europäer spielt. Pernille Egeskov antwortete auf eine der Fragen: “For various reasons we are shaken, and this forces us to adopt new attitudes to where Europe stands, and where we stand as Europeans.” Während uns Europäer viele Dinge zusammenschweißen, sind die Kräfte, die uns auseinandertreiben, unübersehbar – wie Risse auf einer früher glatten Oberfläche. Die aktuelle Entwicklung sei eine Öffnung in eine neue Richtung, aber in welche, sei noch unklar, erklärt Pernille Egeskov im Interview.
“Europa” in Posterstein
Nachdem ich das Interview gelesen hatte, schrieb ich Pernille Egeskov eine E-Mail und fragte sie, ob sie nicht für unser Projekt #SalonEuropa ihre Meinung zu Europa mit uns teilen wolle. Ich dachte an ein paar Zeilen Text, aber Pernille Egeskov schlug vor, das ganze Kunstwerk “Europa” als ihre Antwort auf die Frage im Museum Burg Posterstein zu zeigen. Die Idee gefiel uns gut, schließlich vereinte die Ausstellung Meinungsäußerungen in Form von Text, Foto und Video. Warum nicht auch als Kunstwerk?
Die Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital versammelte Meinungsäußerungen von Menschen aus 15 Ländern zu Europa in Form von Text- und Videobeiträgen – und als Kunstwerk von Pernille Egeskov, Dänemark.
Pernille Egeskov, geboren 1970, studierte Kostümdesign an Det Kongelige Danske Kunstakademis Skole for Design und ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.
Ihre Ausstellung Cracks & Crevices ist als nächstes vom 22. März bis 21. April 2019 in Haus8 in Kiel zu sehen.