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Geschichte & Geschichten

Blog des Museums Burg Posterstein

Eine Salondame und ein Ritter auf einer Picknickdecke vor Burg Posterstein
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Rittergut Löbichau – Zeitweise 300 Gäste gleichzeitig

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 15. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Schloss Löbichau, Ansichtskarte von 1904 (Museum Burg Posterstein)

Schloss Löbichau, Ansichtskarte von 1904 (Museum Burg Posterstein)

Löbichau wurde im 13. Jahrhundert erstmals als ehemals mittelalterliche Wasserburganlage erwähnt. Das alte Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert wurde 1908 umgebaut.

Den klassizistischen Schlossbau ließ die Herzogin von Kurland um 1796/98 erbauen. Im Park befand sich damals ein Komödienhaus. Den künstlerischen Salon der Herzogin besuchten internationale Berühmtheiten, der bekannteste darunter war wohl Zar Alexander I. von Russland. Zeitweise weilten bis zu dreihundert Gäste gleichzeitig in Löbichau. Die Zeiteinteilung am Musenhof war zwanglos und der Höhepunkt des Tages war meist erst der Abend, der alle Gäste zur Teestunde im großen Saal des Schlosses versammelte. Man plauderte, philosophierte, dichtete, tanzte und musizierte; und manchmal spielten die Gäste auch selbst Theater – auch im nahe gelegenen Schloss Tannenfeld auf einer kleinen Bühne.

Schloss Tannenfeld, 2000 (Museum Burg Posterstein)

Schloss Tannenfeld, 2000 (Museum Burg Posterstein)

Im Zuge der Bodenreform 1945 enteignete man die damaligen Rittergutsbesitzer. Das Schloss und die Wirtschaftsgebäude wurde nach 1945 stark verändert. Die Räumlichkeiten nutzte man fortan für ein Pflegeheim. 2009 folgte der Totalabriss von Schloss und Herrenhaus, um für die Schmöllner Heimbetriebsgesellschaft einen Neubau zu errichten. Die verbleibenden Wirtschaftsgebäude wurden saniert und beherbergen einen Bürgersaal und den Sitz der kommunalen Verwaltung.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

Dem Musenhof von Löbichau widmet sich ein Teil der Dauerausstellung des Museums Burg Posterstein und mehrere Publikationen, die Museum gekauft oder per Mail an info@burg-posterstein.de bestellt werden können:

Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Welches Schloss hielt einem Luftangriff stand, nicht aber der Bodenreform?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 14. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Rittergut Meuselwitz / Meuselwitz Manor (c) Museum Burg Posterstein

Rittergut Meuselwitz / Meuselwitz Manor (c) Museum Burg Posterstein

Zwischen 1724 und 1724 ließ der deutsche Staatsmann Veit Ludwig von Seckendorff (1626-1692) auf seinem Rittergut in Meuselwitz ein Schloss mit Park und Orangerie errichten. Ein barockes Schlosstor führte zum Gutshof.

Von Seckendorff, geboren in Herzogenaurach, hatte ein Gymnasium in Gotha besucht und war später von Herzog Ernst dem Frommen von Sachsen-Gotha-Altenburg gefördert worden. Im 30jährigen Krieg richteten die Schweden von Seckendorffs Vater in Salzwedel wegen Hochverrats hin. Von Seckendorff studierte Philosophie, Rechtswissenschaft und Geschichte in Straßburg. Er schrieb bis 1655 am staatswissenschaftlichen Werk „Der deutsche Fürstenstaat“. Dieses Buch, das lange Zeit ein Standardwerk für die staatspolitische Bildung an den deutschen Universitäten war, erreichte schon zu von Seckendorffs Lebzeiten mehrere Auflagen.

1651 wurde von Seckendorff gothaischer Hof- und Justizrat, 1656 Geheimer Hof- und Kammerrat und schließlich, im Jahr 1663, Geheimer Rat und Kanzler. 1664 trat er in den Dienst des Herzogs Moritz von Sachsen-Zeitz (†1681) ein. 1680 nahm er seinen Abschied als dortiger Kanzler und zog sich auf sein Gut Meuselwitz zurück, blieb aber Altenburger Obersteuereinnehmer und Landschaftsdirektor. 1685 erschien seine Publikation der „Christenstaat“. Kurz vor seinem Tod wurde von Seckendorff zum Kanzler der neu gegründeten Universität Halle ernannt. Er starb in Halle und wurde am 30. Dezember 1692 in der Meuselwitzer Kirche beigesetzt.

Bei einem Luftangriff auf Meuselwitz am 20. Februar 1945 wurden die Wirtschaftsgebäude des Meuselwitzer Rittergutes schwer beschädigt. Das Schloss selbst wies nur geringe Schäden auf. Im Zuge der Enteignung durch die Bodenreform wurden alle Gebäude ersatzlos beseitigt. Erhalten blieben lediglich die stark beschädigte Orangerie und das fast unversehrte barocke Schlosstor, welches jedoch trotz Einspruchs der Denkmalpflege 1950 abgerissen wurde. Die Orangerie konnte erstmals 1957 durch den Leipziger Architekten Walter Gruner restauriert werden. Die Mühle wurde 1988 abgebrochen. Die freien Flächen des Rittergutes werden heute als Parkplatz genutzt.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

Lesen Sie mehr über die Rittergüter des Altenburger Landes in unseren Publikationen, die Museum gekauft oder per Mail an info@burg-posterstein.de bestellt werden können:

Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Wer ließ sich unter einem Baum begraben?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 13. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Die 1000jährige Eiche von Nöbdenitz / the 1000 year old oak of Nobdenitz (c) Museum Burg Posterstein

Die 1000jährige Eiche von Nöbdenitz / the 1000 year old oak of Nobdenitz (c) Museum Burg Posterstein

In Nöbdenitz, einem kleinen Ort in Ostthüringen, steht ein alter Eichenbaum, von dem man sagt, er sei tausend Jahre alt. Erst im vergangenen Jahr versah die Gemeinde den Baum mit weiteren Stützpfeilern, um den Ansprüchen der Straßen- und Verkehrsordnung zu genügen. Die so genannte „tausendjährige Eiche“ ist innen hohl – und beinhaltet die Grabstätte eines Ministers.

In Nöbdenitz gab es ein Rittergut, das im 12. Jahrhundert erstmalig erwähnt wurde. Die ehemals mittelalterliche Wasserburganlage wurde später in ein Schloss umgebaut. Das Rittergut befand sich zeitweise im Besitz des Ministers Hans Wilhelm von Thümmel (1744-1824). Dieser reiste zwischen 1803 und 1808 auf mehreren diplomatischen Missionen nach Dänemark, Berlin, Königsberg (Kaliningrad), Dresden und Paris. Als Freund des Herzogs Ernst (1745-1804) besaß er großen Einfluss bei Hofe. Verdient gemacht hat er sich durch die Gründung der Kammerleihbank, die Förderung des Straßenbaus, den Bau des Altenburger Krankenhauses und die allgemeine Landvermessung im Herzogtum Sachsen-Gotha und Altenburg.

Östlich des Nöbdenitzer Schlosses besaß Thümmel einen Lustgarten. Von hier aus wurde der Blick entlang eines geradlinigen Weges in die Ferne bis zu einem Gartenhaus geführt. Ein Fußweg entlang des Nordufers des großen Teichs lud zum Flanieren ein. Freunde der Familie von Thümmel, wie die Herzogin von Kurland (http://www.facebook.com/burgposterstein?v=app_2344061033#!/event.php?eid=166366573376663&index=1) aus dem nahen Löbichau, kamen gern nach Nöbdenitz, um auf dem Teich zu segeln und den Blick auf das alte und das neue Schloss zu genießen.

Vor seinem Tod bestimmte Hans Willhelm von Thümmel, dass er an einem ungewöhnlichen Ort bestattet werden sollte – unter der Nöbdenitzer Eiche. Er kaufte der örtlichen Pfarrgemeinde den Baum ab und ließ sich in seinen Wurzeln eine Grabstätte errichten. Diese untersuchte 1959 der Postersteiner Lehrer und Heimatforscher Ernst Bräunlich. Er dokumentierte, dass es im Hohlraum des Baumes einen kleinen Andachtsraum mit Sitzbank gab, um dem Toten zu gedenken. Der Leichnam liegt in einem Sarg, parallel zur Straße. Heute kann man die tausendjährige Eiche nur von außen besichtigen. Eine Gedenktafel erzählt ihre Geschichte.

Im Zuge der Bodenreform wurde das Rittergut Nöbdenitz 1945 enteignet und das neue Schloss sowie große Teile des Wirtschaftshofes abgerissen. Ein Mausoleum von 1782, das Thümmelsche Erbbegräbnis, wurde Ende der 1960er Jahren entfernt. Das aus dem Jahr 1692 stammende Herrenhaus blieb erhalten und ist heute Sitz der kommunalen Verwaltung.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

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Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

 

Was macht eine Sphinx im Altenburger Land?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 13. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Die Sphinx von Prößdorf / the sphinx of Proessdorf (c) Museum Burg Posterstein

Die Sphinx von Prößdorf / the sphinx of Proessdorf (c) Museum Burg Posterstein

Im 15. Jahrhundert wird erstmals ein Rittersitz in Prößdorf urkundlich erwähnt. Die Glanzzeit von Prößdorf begann 1818, als Carl Heinrich von Tettenborn das Gut kaufte. Dieser soll ein großer Verehrer der schönen Künste wie Architektur, Plastik und Malerei gewesen sein. Seinem Geschmack entsprechend schmückte er neben den Gebäuden auch den Park. Tettenborn ließ für die Ausgestaltung die ursprüngliche Park-Anlage vergrößern und umwandeln. Nun durchzogen schattige Laubengänge den Lust-Garten. Ein antiker Pavillon lud zum Verweilen ein. Grotten, zahlreiche Statuen wie Löwen und eine Sphinx sowie Springbrunnen zierten das Gelände. Exotische Gewächse aller Art blühten in Rabatten und Kübeln.

Das aus der Mitte des 18.Jahrhunderts stammende Schloss Prößdorf wurde nach 1969 zum Wohnhaus umgebaut. Die Wirtschaftsgebäude, im Wesentlichen aus dem 19. Jahrhundert stammend, wurden 1906/07 erweitert. Im Zuge der Bodenreform enteignete man die Rittergutsbesitzer. In der Folge verfielen die Wirtschaftsgebäude und wurden nach und nach abgebrochen, zuletzt 1998. Durch den Einbau von Wohnungen im Zeitraum von 1969 bis 1973 wurde das Schloss stark überformt. Reste der eindrucksvollen Toranlage sind jedoch erhalten geblieben.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

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Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Der Sitz der Musen in Romschütz

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 12. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
(c) Museum Burg Posterstein: Romschütz

(c) Museum Burg Posterstein: Romschütz

Johann Friedrich I. Bachoff von Echt, seit 1700 Eigentümer des Ritterguts Romschütz, ließ dort 1712 einen barocken Lustgarten anlegen. Bewunderer beschreiben ihn als einen „Mann von seltener Volltrefflichkeit des Geistes und des Herzens“. So führte bald darauf eine Allee vom Schloss zum so genannten „Parnass“-Berg. Gäste konnten so ihren Blick vom reich geschmückten Rokokosaal aus, über den Garten mit Wasserbecken, bis zur Spitze des Berges richten. Diese Erhöhung in Romschütz erhielt ihren Namen nach dem zweithöchsten Berg Griechenlands. Der über 2000 Meter hohe Parnass gilt in der griechischen Mythologie als Sitz des Gottes Apoll und der Musen, ein Ort, an dem Natur, Kultur und Mythos zusammenspielen. Auf der Anhöhe dieses Berges befand sich Mitte des 18. Jahrhunderts ein Lusthäuschen im chinesischen Stil.

Das Rittergut Romschütz, ehemals eine mittelalterliche Wasserburganlage, wurde im 13. Jahrhundert erstmalig erwähnt. Das Herrenhaus stammte aus dem Jahr 1712. Die ehemalige Wasserburganlage steht seit 1960 unter Bodendenkmalschutz. 1972 brach man das Schloss ab und ebnete den (Waal)-Teich mit den Schuttmassen ein. Die Wirtschaftsgebäude blieben erhalten.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

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Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Wo steht ein „halbes Schloss“?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 11. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
(c) Museum Burg Posterstein, Schloss Langenleuba-Niederhain

(c) Museum Burg Posterstein, Schloss Langenleuba-Niederhain

Das Rittergut Langenleuba-Niederhain ist eine ehemalige mittelalterliche Wasserburganlage, die zwischen 1707 und 1711 zu einem Schloss umgebaut wurde. 1838 riss man einen Flügel des Schlosses ab – daher rührt der Beiname „Halbes Schloss“. Noch 1805 war das halbe Schloss von Wasser umgeben und den davor gelegenen Wirtschaftshof konnte man nur über eine Brücke erreichen. 1946 wurden die Besitzer im Zuge der Bodenreform enteignet. Auf den Gutsflächen entstanden elf Neubauernstellen. Im Schloss selbst fand u. a. Schulunterricht statt. Seit ca. 1980 verfällt das leer stehende Schlossgebäude, während die Wirtschaftsgebäude, einschließlich des ehemaligen Ritterguts-Gasthofes, erhalten geblieben sind.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

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Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Wer veranstaltete Festbankette mitten im See?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 10. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
(c) Burg Posterstein: Der Haselbacher See heute

(c) Burg Posterstein: Der Haselbacher See heute

Ab 1750 fanden auf dem Rittergut Haselbach Feste der besonderen Art statt: Der damalige Besitzer des Gutes, Jakob Friedrich Freiherr von Bielefeld (gestorben 1770), scheint ein lebensfroher und kunstsinniger Mann gewesen zu sein, denn er hatte eine Vorliebe für Festmahle auf dem Wasser. Dafür ließ er auf dem größeren der Haselbacher Seen eine Barke fahren, worauf er mit etwa 30 Gästen speisen konnte. Weitere kleinere Barken waren für Musikanten und für Dienstpersonal zum Transport von Speisen und Getränke bestimmt.

Das ehemalige Herrenhaus („Haus mit Storchnest“) mit Vorwerk des Rittergutes Haselbach stammte aus dem Jahr 1755 und wurde später baulich verändert. Zum Rittergutsbesitz gehörten die „Haselbacher Teiche“: Der Nobitzer Teich mit einer Insel, der Backhaus-Teich, der Käsebank-Teich, der Dorotheenteich, der so genannte See mit Insel und der Bienenteich, sowie der Streckteich, der Schirmteich, der Frauenteich, der kleiner Schirmteich, der Scheibenteich, der Seifenloch-Teich und der Neuteich. 1945 wurde das Gut im Zuge der Bodenreform enteignet. In diesem Zusammenhang riss man das Herrenhaus und die Wirtschaftsgebäude ab. Heute ist der ehemalige Gutshof stark von den Nachfolgebauten geprägt.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

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Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Ab 1750 fanden auf dem Rittergut Haselbach Feste der besonderen Art statt: Der damalige Besitzer des Gutes, Jakob Friedrich Freiherr von Bielefeld (gestorben 1770), scheint ein lebensfroher und kunstsinniger Mann gewesen zu sein, denn er hatte eine Vorliebe für Festmahle auf dem Wasser. Dafür ließ er auf dem größeren der Haselbacher Seen eine Barke fahren, worauf er mit etwa 30 Gästen speisen konnte. Weitere kleinere Barken waren für Musikanten und für Dienstpersonal zum Transport von Speisen und Getränke bestimmt.

Das ehemalige Herrenhaus („Haus mit Storchnest“) mit Vorwerk des Rittergutes Haselbach stammte aus dem Jahr 1755 und wurde später baulich verändert. Zum Rittergutsbesitz gehörten die „Haselbacher Teiche“: Der Nobitzer Teich mit einer Insel, der Backhaus-Teich, der Käsebank-Teich, der Dorotheenteich, der so genannte See mit Insel und der Bienenteich, sowie der Streckteich, der Schirmteich, der Frauenteich, der kleiner Schirmteich, der Scheibenteich, der Seifenloch-Teich und der Neuteich. 1945 wurde das Gut im Zuge der Bodenreform enteignet. In diesem Zusammenhang riss man das Herrenhaus und die Wirtschaftsgebäude ab. Heute ist der ehemalige Gutshof stark von den Nachfolgebauten geprägt.

Who had feasts in the middle of a lake?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 10. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
(c) Burg Posterstein: Lake Haselbach today

(c) Burg Posterstein: Lake Haselbach today

From 1750 special parties were hold in Haselbach: Jakob Friedrich Freiherr von Bielefeld (died 1770), at that time owner of the manor Haselbach, obviously was a man who enjoyed life and arts. He had a preference for having feasts in the middle of a lake. To do this, he had a big raft built, where there was space enough for a table and around 30 people could have a seat and eat. Additionally he had rafts for musicians and waiters as well. The waiters had to transport food and drinks by boat.

The former manor house (called “House with a stork’s nest”) dates back to 1755 and was later modified. To the manor belonged a range of lakes (Haselbach lakes): The Nobitz Lake with a small island, the Backhaus Lake, the Käsebank Lake, the Dorothy Lake, the so-called lake with island and the Bee Lake, the Stretch Lake, the Shield Lake, the Women’s Lake, the Slice Lake, the Soaphole Lake and the New Lake (most of the names directly translated from German). With the East German land reform in 1945 the manor’s owners were expropriated. In the consequence the manor house and the farm buildings were pulled down. Today the farm’s buildings are strongly influenced by that time.

View the about 60 manors of the county of Altenburg on our google map: http://tiny.cc/o27p6.

Read more about castles and manor houses in Altenburg region in the following books, which can be bought in the museum or ordered per e-mail to info@burg-posterstein.de:

Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Rittergut Vollmershain – „mit Schreiber und Reiter“

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 10. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Vollmershain 1965, (c) Museum Burg Posterstein

Vollmershain 1965, (c) Museum Burg Posterstein

Das Rittergut Vollmershain, vermutlich eine ehemalige Wasserburganlage, wurde im 12. Jahrhundert erstmalig erwähnt. Im Jahr 1580, beispielsweise, befand sich das Anwesen in Besitz von Otto von Weißbach. Neben dem Besitzer selbst „mit Schreiber und Reiter“, lebten zu dieser Zeit sein Bruder Wolf von Weißenbach mit „Praeceptor“ (Hauslehrer), seine Frau, fünf Kinder, drei Mägde und zwei Knechte auf dem Hof. Die Besitzer von Vollmershain wechselten später aber häufig. Lange Zeit befand sich das Anwesen in Besitz der Rittergutsherren von Posterstein.

Nach Bränden und Umbauten im 19. Jahrhundert ist das ehemalige Rittergut Vollmershain heute als vierflüglige Hofanlage erhalten. In der DDR nutzte die LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) das Gut. Nach 1990 erwarb die Altbesitzerfamilie den Hof zurück.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

Lesen Sie mehr über die Rittergüter des Altenburger Landes in unseren Publikationen, die Museum gekauft oder per Mail an info@burg-posterstein.de bestellt werden können:

Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Wer besaß ein chinesisches Badehaus?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 10. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein8. Februar 2021
Rittergut Untschen (c) Museum Burg Posterstein
Rittergut Untschen (c) Museum Burg Posterstein

Das Rittergut Untschen befand sich im 18. Jahrhundert in Besitz des Ministers Hans Wilhelm von Thümmel, der sich u. a. durch die Gründung der Kammerleihbank, die Förderung des Straßenbaus und die allgemeine Landvermessung im Herzogtum Sachsen-Gotha und Altenburg Verdienste erworben hatte. Den Untschener Gasthof „Zum goldenen Drachen“ ließ der Thümmel im Jahr 1798 einrichten, obwohl dies im Widerspruch zum Schmöllner Recht der Bannmeile stand. Südlich der Straße lag in einem mit Hopfenanpflanzungen versehenen Garten das Brauhaus. Zum Rittergut gehörten mehrere Teiche. Schöngeist Thümmel verfolgte in Untschen zudem ein Projekt zur Scheitholzflößerei. In der Nähe des Floßteiches an der Mühle ließ er im Jahr 1796 ein „Chinesisches Badehauß“, auch als „Untschner Tempelbau“ bezeichnet, errichten.

Das im 12. Jahrhundert erstmalig erwähnte Rittergut wurde 1945 im Zuge der Bodenreform enteignet. In den Folgejahren fielen ein großes Wirtschaftsgebäude an der Nordseite (1945) sowie die Brauerei und die Ziegelei (1960er Jahre) dem Abriss zum Opfer. Das ehemalige Verwaltergebäude war noch in den 1980er ein Gasthof, ein ehemaliger Pferdestall beherbergt heute einen Laden.


Teich in Untschen im Winter 2021
Heute erinnert nichts mehr an das “Chinesische Badehaus”, das es einst in Untschen gab. (Foto: Februar 2021, Museum Burg Posterstein)

Update Februar 2021: Das Chinesische Badehaus

Ein bekanntes Element der aufklärerischen Gartenkunst waren Häuser im chinesischen Stil. 1796 ließ Thümmel das am Floßteich gelegene Zapfenhaus in Untschen nahe Nöbdenitz als „Chinesischen Badehaus“, auch „Untschener Tempelbau“ genannt, errichten. Es verfügte über ein kleines Cabinett, welches ein mit schwarzer Glanzleinwand bezogenes Sofa mit runden Armkissen, einen großen Spiegel und verschiedene Kupferstiche unter Glas beinhaltete. Bilder des Häuschens sind nicht bekannt, doch lässt eine Anzeige Thümmels im Altenburgischen Wochenblatt von 1811, in welcher er die Zerstörung der genannten Möbel vermerkt, auf die Ausstattung schließen.[1]


Noch ausführlichere Beschreibungen zum “Chinesischen Badehaus” in Untschen gibt es in unserer Thümmel-Biografie “Im Dienste der Ernestiner”:

[1] Vgl.: Altenburgisches Wochenblatt, [Nr. 6, 5. Februar 1811], S. 72f. Und: Marlene Hofmann: „In heitrer ländlicher Umgebung“- Thümmel in Nöbdenitz und Untschen; in: Im Dienste der Ernestiner. Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister, Posterstein 2016, S. 102.


Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier [Hinweis: Link zu Google Maps – dort gelten die Datenschutzbedingungen von Google Maps].

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Die bisher umfangreichste Biografie zu Hans Wilhelm von Thümmel:

Im Dienste der Ernestiner. Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister © Museum Burg Posterstein 2016

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

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