↓
 

Geschichte & Geschichten

Blog des Museums Burg Posterstein

Geschichte & Geschichten
  • Start
  • Burg Posterstein
  • Podcast LeseZEIT
  • Kinderburg
  • Salon Europa
  • Landschaft nach der Wismut
  • Weihnachtskrippen
  • English
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum

Schlagwort-Archive: Briefe

#Kinderburg: Wie haben Ritter Post verschickt?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 27. April 2018 von Museum Burg Posterstein27. April 2018

Jule aus Buxtehude wollte von den Postersteiner Burggeistern Posti und Stein wissen: Wie haben Ritter Post verschickt? Hier kommt die Antwort!

Nachrichten zu verschicken war im Mittelalter ziemlich schwierig. Oft dauerte es sehr lange, bis Nachrichten überbracht werden konnten. Einen Brief einfach in den Briefkasten werfen ging leider nicht. Boten mussten geschriebene oder mündliche Nachrichten zu Fuß oder zu Pferde an den Empfänger überbringen.

Tatsächlich gab es solche Boten. Aber die musste man sich nicht nur selber suchen, sie waren im Vergleich zu heute auch recht langsam. Ein Fußbote konnte am Tag ungefähr 20 bis 30 Kilometer zurücklegen. Von Buxtehude aus würde er es an einem Tag also ungefähr bis Waltershof bei Hamburg schaffen. Bis in die Hamburger Innenstadt wäre er erst einen Tag später gekommen.

Ein berittener Bote war natürlich schneller. Er schaffte bis zu 60 Kilometer am Tag und wäre von Buxtehude aus bei gutem Wetter wohl bis Lüneburg gekommen.

Hatte er zwischenzeitlich die Möglichkeit das Pferd zu wechseln, konnte ein Bote zu Pferd sogar 100 Kilometer am Tag zurücklegen. Er wäre mit deinem Brief aus Buxtehude sogar bis in die Innenstadt von Bremen gekommen – zumindest, wenn er den Weg gut kannte.

Zu Pferd war man im Mittelalter über Land am schnellsten unterwegs. Die Zeichnung stammt aus dem Fechtbuch von Hans Talhoffer in den 1440er Jahren. Sie wird in der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt aufbewahrt. (aus: Hans Talhofer: Fechtbuch, CC-BY-SA, Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt)

Zu Pferd war man im Mittelalter über Land am schnellsten unterwegs. Die Zeichnung stammt aus dem Fechtbuch von Hans Talhoffer in den 1440er Jahren. Sie wird in der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt aufbewahrt. (aus: Hans Talhofer: Fechtbuch, CC-BY-SA, Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt)

Billig waren solche Boten allerdings nicht! Im Gegensatz zu heute mussten die Leute im Mittelalter nicht nur das Briefporto (also den Transport) zahlen, sondern auch für die Unterkunft und Übernachtungen der Boten, die Pferde und deren Pflege, Wegzoll und Fährbenutzungen aufkommen. Das konnte sich ein normaler Bürger oder Bauer kaum leisten.

Für die Herrscher war ein (relativ) schnelles Postwesen allerdings sehr wichtig. Politische Entscheidungen konnten von solchen Nachrichten abhängen. So leisteten sich vor allem die Könige und Kaiser eine eigene Mannschaft an Kurieren und auch der Papst in Rom verfügte über diese Möglichkeit. Wohlhabende Klöster nutzten Boten, um Kontakt mit anderen Klöstern ihres Ordens zu halten.

Mittelalterliche Straßen waren oft nur holprige Sandwege. Hier siehst du eine historische Ansicht von Burg Posterstein. Das Bild entstand aber nicht im Mittelalter, sondern erst später, nämlich im 18. Jahrhundert.

Mittelalterliche Straßen waren oft nur holprige Sandwege. Hier siehst du eine historische Ansicht von Burg Posterstein. Das Bild entstand aber nicht im Mittelalter, sondern erst später, nämlich im 18. Jahrhundert.

Trotz dieser professionellen Kuriere dauerte es recht lange, Nachrichten und Briefe zu übermitteln. Besonders, wenn diese Boten auf schlechtes Wetter oder unwegsame Straßen stießen. Denn Autobahnen gab es im Mittelalter natürlich noch nicht und die „Straßen“ waren oft holprige und schlecht ausgebaute Wege. Herrschte zudem noch Krieg im Land, konnte sich die Zustellung weiter verzögern. Als zum Beispiel Kaiser Friedrich I., den man auch „Barbarossa“ (Rotbart) nannte, im Jahr 1190 auf einem Feldzug in der heutigen Türkei in einem Fluss ertrank, erfuhr sein Sohn trotz der „Expresslieferung“ dieser Nachricht erst vier Monate später, dass sein Vater nicht mehr lebte.

Aber: Langsamer ging es trotzdem noch! Wer sich einen Boten nicht leisten konnte und dennoch einen Brief verschicken wollte, musste sich an Leute wenden, die sowieso auf Reisen waren und für wenig Geld den Brief mit in eine andere Stadt nahmen. Das waren meist Händler oder Pilger. Die wiederum hatten gar nicht die Absicht, sich zu beeilen und die Nachricht so schnell wie möglich zu ihrem Empfänger zu bringen. Sie nahmen die Post ja nur aus Freundlichkeit mit. So konnte es viele Wochen und Monate dauern, bis eine solche Nachricht an ihr eigentliches Ziel kam. Aber immerhin: irgendwann kam sie wohl an!

Geschichte & Geschichten

Das thüringische Museums Burg Posterstein bloggt seit 2011 über Geschichte und Geschichten aus Sammlung, Forschung und Museumsalltag.

IN ENGLISH: Since 2011 the German Museum Burg Posterstein writes stories about its collection, research and everyday life at the museum – here you find all texts in English.

Folgen Sie uns!

Logo YouTube     Logo Twitter      Logo Facebook     Logo Instagram      Logo Pinterest

Neuste Artikel:

  • Vom Klang zum Kunstwerk – Adam Noack malt Klang-Bilder zur Musik des Ensembles für Intuitive Kunst Weimar
  • Wie klingt die Nordflügel-Baustelle der Burg Posterstein?
  • Jahresrückblick 2024 – Erneuter Besucherrekord trotz Bauarbeiten
  • „Burg Posterstein – Trutzig seit 1191“: Resümee Teil 2
  • „Burg Posterstein – Trutzig seit 1191“: Resümee Teil 1

Themen

  • Auf Deutsch (325)
    • #GartenEinsichten (4)
    • #SalonEuropa (7)
    • #Schlössersafari (12)
    • 16. Jahrhundert (3)
    • 17. Jahrhundert (6)
    • 18. Jahrhundert (7)
    • 19. Jahrhundert (71)
    • 20. Jahrhundert (12)
    • 21. Jahrhundert (6)
    • Adventskalender2020 (24)
    • Anderes (50)
    • Blogparade #SalonEuropa (8)
    • Ernestiner 2016 (16)
    • Kinderburg (27)
    • Kinderburg – DIY (7)
    • Kinderburg – Tour (1)
    • Kunst (25)
    • LeseZEIT (9)
    • Mittelalter (13)
    • Museumsverein (18)
    • Museumswelt (90)
    • Quer durch die Jahrhunderte (45)
    • Rittergüter (29)
    • Salongeschichte (14)
    • Sonderausstellungen (104)
    • Uranerzabbau (6)
  • In English (28)
    • 19th century (9)
    • Castles and manor houses (12)
    • Crossing centuries (5)
    • medieval times (1)
    • museum & social media (3)
  • Uncategorized (1)

Die Kinderburg

Kinderburg-Blog

Podcast LeseZEIT

Banner Podcast LeseZEIT auf Burg Posterstein

Digitale Ausstellungen

Landschaft nach der Wismut

Banner Landschaft nach der Wismut - eine digitale Ausstellung - im Hintergrund sieht man die neue Landschaft Ronneburg

#SalonEuropa
 Banner Online_Ausstellung SalonEuropa des Museum Burg Posterstein

#Schlössersafari

Banner Online-Ausstellung Schlössersafari

Weihnachtskrippen

Banner digitale Weihnachtsausstellung des Museums Burg Posterstein

Kontakt & Öffnungszeiten:

Museum Burg Posterstein
Burgberg 1
D-04626 Posterstein

Telefon: (034496) 22595

Aktuelle Öffnungszeiten

Impressum und Datenschutz

Impressum

Datenschutz

Museum Burg Posterstein in Thüringen - Ansicht vom Burgpark

Kontakt

Museum Burg Posterstein
Burgberg 1
D-04626 Posterstein

Telefon: (034496) 22595

Aktuelle Öffnungszeiten

Impressum und Datenschutz

Impressum

Datenschutz

©2025 - Geschichte & Geschichten Datenschutzerklärung
↑