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Geschichte & Geschichten

Blog des Museums Burg Posterstein

Eine Salondame und ein Ritter auf einer Picknickdecke vor Burg Posterstein
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Schlagwort-Archive: Erinnerungen

Eine lokalgeschichtliche Ausstellung mit reger Besucherbeteiligung – Resümee zur Ausstellung „Damals in der ‚Esse‘“

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 7. Juli 2022 von Museum Burg Posterstein8. Juli 2022

Die Ausstellung „Damals in der ‚Esse‘ – Erinnerungen an das Kulturhaus ‚Stadt Schmölln‘“ im Museum Burg Posterstein erreichte die lokale Bevölkerung aus Schmölln und den umliegenden Dörfern wie selten eine Ausstellung vor ihr. Die Mischung aus Erinnerungsstücken, Zeitzeugen-Interviews und Teilhabe schien einen Nerv getroffen zu haben. Teile der Postersteiner Ausstellung sind von 9. Juli bis 31. Dezember 2022 im Knopf- und Regionalmuseum Schmölln in der Ausstellung „Brauchen wir die ‚Esse‘ oder welche Kultur möchte Schmölln?“ zu sehen. In diesem Blogpost wollen wir die Postersteiner Sonderschau zusammenfassen, dokumentieren und auswerten.

Kulturhaus "Stadt Schmölln" damals und heute auf der Postkarte des Museums Burg Posterstein
Kulturhaus “Stadt Schmölln” damals und heute auf der Postkarte des Museums Burg Posterstein

Die Ausstellung: Partizipation und Dokumentation jüngerer Geschichte

Mit der Sonderschau „Damals in der ‚Esse‘ – Erinnerungen an das Kulturhaus ‚Stadt Schmölln‘“ (30. Januar bis 20. März 2022) verband das Museum Burg Posterstein lokale Geschichte mit Partizipation und der Dokumentation jüngerer Geschichte. Das regionalgeschichtliche Museum des Landkreises Altenburger Land konnte so ein stückweit Alltagsgeschichte der DDR zeigen und für nachfolgende Generationen bewahren. Gleichzeitig bot die Ausstellung zahlreiche Anknüpfungspunkte, um mit dem Publikum vor Ort ins Gespräch zu kommen und Barrieren abzubauen. Damit passte sie hervorragend zum Konzept des Modellprojekts „Der fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land“, das die Menschen im Landkreis mit den am Projekt beteiligten Kultureinrichtungen ins Gespräch bringen soll.

Salon-Abend im Oktober 2021 in der Ostthüringenhalle in Schmölln (Foto: Jörg Neumerkel)
Salon-Abend im Oktober 2021 in der Ostthüringenhalle in Schmölln (Foto: Jörg Neumerkel, www.neumerkel.info)

So entstand die Ausstellung auch aus einem Zeitzeugen-Salon zum Kulturhaus „Stadt Schmölln“ heraus, der am 30. Oktober 2021 in der Ostthüringenhalle Schmölln stattfand. Im Vorfeld dieses Salonabends wurden Video-Interviews mit Zeitzeugen geführt, die während der Veranstaltung gezeigt wurden. Dazu unterhielten sich Zeitzeugen und Nachgeborene über die Vergangenheit und Zukunft der Kulturszene der Stadt Schmölln. Das Interesse an diesem Abend war so groß, dass die Karten innerhalb eines Tages vergeben waren – beinahe eine Hommage an die ausgebuchten Konzerte und Feiern im historischen Kulturhaus „Stadt Schmölln“. Da viele Bürgerinnen und Bürger mit Andenken und Anekdoten auf uns zukamen, fiel der Entschluss, das Thema in einer Sonderschau aufzugreifen.

Das Phänomen „Esse“

Das Kulturhaus „Stadt Schmölln“, das durch seinen markanten Schornstein umgangssprachlich „Esse“ (im Dialekt: Schornstein) genannt wurde, war seit seiner Eröffnung 1969 bis zu seiner Schließung 1991 das kulturelle Zentrum der Stadt. 1999 wurde das Gebäude komplett abgerissen. Seitdem fehlt ein solcher zentraler Treffpunkt für Vereine und Kultur, für Jung und Alt.

Das Kulturhaus "Stadt Schmölln" auf Postkarte von 1988 (Sammlung Museums Burg Posterstein)
Das Kulturhaus “Stadt Schmölln” auf Postkarte von 1988 (Sammlung Museums Burg Posterstein)

Die Ausstellung erreichte ein lokales Publikum wie selten zuvor

Insgesamt kamen zwischen 30. Januar und 20. März 2022 rund 1700 Besucher, um die Ausstellung „Damals in der ‚Esse‘“ anzusehen. Und das in einer Zeit außerhalb der Hochsaison des Museums, in der zudem zur Pandemie-Beschränkung zunächst die 2G- und später die 3G-Regelung galt.

Blick in die Ausstellung "Damals in der Esse" im Museum Burg Posterstein mit Zeitungsausschnitten und historischen Originalplakaten
Zeitungsausschnitte und ein originales Plakat in der Ausstellung über das Kulturhaus “Stadt Schmölln” im Museum Burg Posterstein

An der Museumskasse befragten wir fast 60 Prozent der Besucher nach ihren Besuchsgründen und ihrem Herkunftsort. Diese Befragung zeigte deutlich, dass die Ausstellung ihr lokales Publikum erreichte. Denn 64 Prozent der Besucher kamen aus dem Altenburger Land, dazu noch sechs Prozent aus dem Raum Gera und vier Prozent aus Westsachsen. Fast 70 Prozent aller Besucher nannten die Besichtigung der Sonderschau als Grund ihres Kommens.

In den Gesprächen zeigte sich deutlich, dass viele von ihnen das Museum zum ersten Mal besuchten. Neben Zeitungs- und Fernsehberichten wurden sie vor allem durch Empfehlungen von Bekannten (auch per WhatsApp und Facebook) auf die Ausstellung aufmerksam. Nach Aufhebung der 2G-Beschärnkung im März kamen mehr Besucher als zuvor.

Erinnerungsstücke in der Ausstellung

Für die Ausstellung erhielt das Museum über 50 Leihgaben von über 20 privaten Leihgebern – darunter zahlreiche Fotos, ganze Fotoalben und Zeitungsausschnitte und Urkunden. Besonderer Dank gilt hierbei dem Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e.V., der viele Fotos beisteuerte. Zu sehen war auch Festkleidung aus der damaligen Zeit – vom Minikleid, Mantel und Hut über Hochzeitsschmuck und Parka bis zu Aufnäher, Taschen und Fransenschuhen. Sogar ein aus einem Bauhelm selbst gebastelter Germanenhelm – einst im Einsatz als Faschingsverkleidung in der ‚Esse‘ – wurde für die Ausstellung abgegeben.

Blick in die Ausstellung "Damals in der Esse" im Museum Burg Posterstein.
Blick in die Ausstellung “Damals in der Esse” im Museum Burg Posterstein.

An die vielen Konzerte erinnerten eine Gitarre, Konzertplakate und Autogrammkarten von Künstlern sowie originale Programmpläne und Veranstaltungsflyer.

Ausstellung zum Kulturhaus Stadt Schmölln im Museum Burg Posterstein, links in einer Vitrine eine Gitarre
Ausstellung zum Kulturhaus Stadt Schmölln im Museum Burg Posterstein, links in einer Vitrine eine Gitarre, die beim letzten Konzert zum Einsatz kam.

Außerdem waren noch Dokumente und Gegenstände aus den gastronomischen Einrichtungen des Kulturhauses bei ehemaligen Mitarbeitern zu Hause verwahrt: Rechnungsblöcke, Tischdecken, Aufsteller, Servietten, aber auch eine Hausarbeit zur Facharbeiterprüfung und sogar mehrere Gästebücher. Ehemalige Besucherinnen und Besucher behielten Speisekarten, Rechnungen und Eintrittskarten als Andenken

Sogar ein Ziegelstein aus dem ehemaligen Kulturhaus und ein Faschingshelm waren unter den persönlichen Erinnerungsstücken ans Kulturhaus "Stadt Schmölln" im Museum Burg Posterstein.
Sogar ein Ziegelstein aus dem ehemaligen Kulturhaus und ein Faschingshelm waren unter den persönlichen Erinnerungsstücken ans Kulturhaus “Stadt Schmölln” im Museum Burg Posterstein.

. Schließlich gab es eine Reihe von Gegenständen, die vorausschauende ehemalige Esse-Besucher vor dem Abriss aus dem Gebäude retteten, darunter Teile der Bühnendekoration und Verzierung des Saals, das Metallschild „Weinabteil“ und ein Notausgangsschild. Kurz vor Ausstellungsbeginn wurde ein originaler Ziegelstein abgegeben, der nach Jahren der Aufbewahrung im Privathaus nun einen großen Auftritt hatte.

Persönliche Erinnerungen an der Pinnwand-Esse in der Ausstellung

In der Ausstellung gab es eine schornsteinförmige Pinnwand, an der persönliche Erlebnisse aus dem Kulturhaus und Meinungen zur Ausstellung geteilt werden konnten. Als einfache Form der Interaktion konnten die Besucher die Frage „Wie hat Ihnen die Ausstellung gefallen?“ mit Aufklebern in die Spalten „gut“ und „schlecht“ beantworten. Hierbei gab es über 150 Gut-Bewertungen und keine Schlecht-Bewertungen. Auch so bekam die Ausstellung viel Lob und entwickelte sich wochenends zu einem Treffpunkt, an dem sich alte Bekannte wiederbegegneten und in Erinnerungen schwelgen konnten.

Es gab auch weitere Möglichkeiten einfach per Aufkleber zu interagieren, indem die Besucher auf die Fragen „Haben Sie in der ‚Esse‘ Ihre Jugendweihe gefeiert?“ (48 x ja; 12 x nein) und „Waren Sie 1991 dabei, als ‚Odyssee‘ das letzte Konzert in der ‚Esse‘ spielte? (5 x ja; 9 x nein) reagieren konnten.

An einer schornsteinförmigen Pinnwand konnten Ausstellungsbesucher eigene Erinnerungen hinterlassen.
An einer schornsteinförmigen Pinnwand konnten Ausstellungsbesucher eigene Erinnerungen hinterlassen.

Darüber hinaus konnten Besucher ihre Erlebnisse auf Karteikarten schreiben und an die Pinnwand heften. Die Bandbreite ist groß – darunter eine lustige Begebenheit:

„Ich war von 1970–1975 als Konditor (vorher Koch) im Café der Esse beschäftigt. Im Jahr 1975 war der Auftritt von ‚Soulful Dynamics‘. Um Plätze für meine Frau und Freunde zu reservieren, benutzte ich den Küchenaufzug während der Arbeitszeit, ca. 14 Uhr. Leider blieb der Aufzug stecken und ich mit ihm. Vergeblich versuchten jetzt die anderen Kollegen, mir zu helfen; lautstark. Dies war auch im Restaurant zu hören, wo unser Ökonomischer Direktor […] und seine Frau zum Mittagstisch waren. Nach ca. 45 Minuten gelang die ‚Befreiung‘. Zu meinem großen Entsetzen empfing mich [der Direktor] und drohte mir mit einem Verweis. Dies war mir in diesem Moment egal, denn ich war wieder ‚befreit‘ und die begehrten Plätze waren auch reserviert.“

Auf diese Geschichte hin kommentierte ein anderer Gast, ebenfalls per Karteikarte: „Da waren Sie eindeutig zu schwer, meine 50 kg sind öfter im Essensaufzug hoch, hatte gute Bekannte in der Küche – Jugendtanz gesichert ohne Anstehen! 😊“

Unter den Beiträgen gibt es sehr persönliche Erinnerungen:

Ein Paar schrieb beispielsweise: „Zum ‚Rockrummel 1989‘ – Haben uns hier kennen und lieben gelernt! … Und sind heute noch glücklich verheiratet!“

Ein anderes: „Wir feierten unsere Hochzeit 5.8.1977 in der Esse“

„1987 Schulanfang, 1989 Blumenmädchen bei einer Hochzeit, 1988 oder 1989 Auftritt mit dem Mädchenturnen – wahrscheinlich 89 zur 40-Jahrfeier der DDR“

„Habe von 1975–1980 dort gearbeitet, war meine schönste Zeit“

„Mein Schulanfang 1990“

„1962 Schulanfang, 1977 Jugendweihe, 1979 Abschluss 10. Klasse – klasse“

„Tanzen in der ‚ESSE‘ war das Tollste in meiner Jugend in den 60er Jahren. Ich erinnere mich an die Bar, wo man immer mal zu einem ‚Getränk‘ eingeladen war. Mein erster Rausch fand auch in der Esse statt 😊 Weihnachtsball der EOS – jedes Jahr am 27.12. Mein Sohn ging später in die ESSE zum Gitarrenunterricht.“

„Ich bekam mal für das ganze Haus ‚Lokalverbot‘ für einige Zeit. Zur Jugendweihefeier meiner großen Tochter konnte ich nach Absprache diese Feier besuchen.“

Im Laufe der Ausstellung auf Burg Posterstein füllte sich die Pinnwand mit püersönlichen Erinnerungen.
Im Laufe der Ausstellung auf Burg Posterstein füllte sich die Pinnwand mit püersönlichen Erinnerungen.

Andere erinnern sich gern an Getränke, Veranstaltungen und das Ambiente:

„Sekt mit Früchten war das Getränk meiner ‚wilden Zeit‘. Die Bar in der ‚Esse‘ war der Sitzplatz für viele Stunden. Fasching war klasse. Schöne Zeit.“

„Der beliebte Sportlerball in der Esse – es war probbe voll aber schön …“

„1981 Jugendweihe, 1989 Silberhochzeit, und ganz viele schöne Abende beim Jugendtanz verbracht + Extrablätter“

„1977–78 ? genau weiß ich es nicht mehr, Hot & Blues-Jazzband spielte und Peter Schönhoff las und moderierte – war klasse“

„Zum Tag des Gesundheitswesens überraschte die Belegschaft der Auftritt von Katja Eckstein. Große klasse“

„‘Renft‘ Konzert“

Die Mitmach-Aktion #EsseSchmölln

Die Mitmach-Aktion #EsseSchmölln funktionierte – im Gegensatz zu den anderen Mitmach-Aktionen des Museums – am besten auf Facebook. Denn die Zielgruppe 50+ ist vor allem in diesem sozialen Netzwerk aktiv und über große lokale Facebook-Gruppen wie „Unser Schmölln“ fand der Aufruf zusätzlich Verbreitung. Darüber hinaus richteten wir anlässlich der Ausstellung die eigene Facebook-Gruppe „Regionale Geschichte Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt“ ein, die innerhalb kurzer Zeit rund 200 Mitglieder zählte. Sie wird auch nach der Sonderschau dem Austausch über regionale Geschichte dienen und wird rege genutzt.

Auch über Facebook erhielten wir einige persönliche Geschichten aus dem Kulturhaus „Stadt Schmölln“. Spannend sind beispielsweise die Berichte aus den 1960er Jahren: „Zum Jugendtanz stand in der Anzeige: ‚Einlass nur in tanzgerechter Kleidung.‘ Das hieß Jungen mussten einen Schlips tragen. Ohne, oder gar in ‚Nietenhosen‘ (Bluejeans) wurde der Eintritt verweigert. Mädchen sollten ein Kleid oder Rock und Bluse tragen! Wurden aber in langen Hosen trotz alledem eingelassen, aber verwarnt! Westliche Tanzkultur war verboten! Man durfte das Mädchen beim Tanz nicht loslassen und schon garnicht drehen! Das wurde vom Saalrand aus überwacht und Verwarnungen verteilt, für die die es trotzdem wagten! Nach drei Verwarnungen musste man den Saal verlassen! Jugendliche unter 18 Jahren mussten 22 Uhr gehen. Zu meiner Zeit, Anfang der 60iger Jahre stand Herr [Name] am Rand des Saales und war für die Einhaltung dieser Regeln handlungsbefügt! Wurde der Tanzabend von der HO veranstaltet, waren diese Regeln eher nicht gültig. War schon ne komische Zeit. Aber schön war es trotzdem!“

Die Bar im Kulturhaus "Stadt Schmölln" in den 1970er Jahren (Foto: Sammlung Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e.V.)
Die Bar im Kulturhaus “Stadt Schmölln” in den 1970er Jahren (Foto: Sammlung Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e.V.)

Der gleiche Zeitzeuge ergänzte später noch Erinnerungen an die Silvester- und Faschingsfeiern im Kulturhaus: „Noch ne kleine Erinnerung! Silvester und Rosenmontag wurde im ganzen Haus gefeiert. Saal, Restaurant und Café waren für alle zugänglich. Die Eintrittskarten dafür wurden einige Wochen vorher, immer an einem Sonntag ab 9 Uhr im Haus verkauft! Diese Karten waren sehr begehrt. Deshalb sammelten sich bereits am Sonnabend Abend vorher eine größere Personenzahl vor der verschlossenen Tür des Gewerkschaftshauses ein, um die ganze Nacht über, bis zum Sonntag Morgen zu warten. Während der Nacht wurde die Personenzahl immer größer! Da jeder nur vier Eintrittskarten kaufen konnte haben wir uns „in Schichten“ angestellt! Wir benötigten acht Karten. Also teilten wir uns in zwei Schichten ein. 2 Personen von 22 Uhr bis 3:30 Uhr! Die wurden in der Nacht von 2 anderen abgelöst! Ab und zu fuhr der Streifenwagen der Polizei vorbei, die die Menschenansammlung offenbar nicht einordnen konnten! Dann fingen etwa 100 Personen laut an zu johlen und Stimmung zu machen. Anzuhalten trauten sich die Polizisten aber nicht! Aber kamen dann öfter vorbei! Das hat viel Spaß gemacht. Wir waren jung und die Veranstaltungen waren wirklich unvergesslich. Schade, dass es das in der Form für die jungen Leute von heute nicht mehr gibt.“

Diese Beiträge wurden dann von weiteren Schmöllnern kommentiert, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. Viele schrieben, es waren „schöne Zeiten“ und „man erinnert sich gern zurück“. Es wurde sich ausgetauscht über gemeinsame Bekannte, ehemalige Mitarbeiter und über verschiedene Veranstaltungsformate wie Familientanz und Tanz im Restaurant. Andere verabredeten sich zum Ausstellungsbesuch und anschließend auf ein Bier. Auch der Leihgeber der Gästebücher aus dem Kulturhaus wurde erst über Facebook auf die Ausstellung aufmerksam. Da für solche Fälle eine leere Ausstellungsvitrine bereitstand, konnten die Bücher die Ausstellung noch ergänzen.

Die Abendkarte vom Abiball 1977 wurde als Erinnerungsstück aufgehoben.
Die Abendkarte vom Abiball 1977 wurde als Erinnerungsstück aufgehoben.

Ebenfalls Dank Facebook fanden Fotos von einer Jugendweihefeier und eine von allen Schülern und Lehrern signierte Abendkarte vom Abiball 1977 in die Ausstellung. Deren Besitzerin, die heute nicht mehr in Schmölln lebt, beschrieb in einem Brief ihre Erinnerungen: „Tatsächlich habe ich die ausreichend gezeichnete Abendkarte als Andenken an unseren Abiball im Jahre 1977 aufgehoben, da diese ja durch die vielen Unterschriften meiner Mitschüler und auch der Lehrer sowie diverser Weinflecke zu einem Unikat wurde. Entstanden ist die Unterschriftensammlung am späten Abend und nach einer tollen Feier mit Musik, Tanz und ausreichend Alkohol anlässlich des bestandenen Abiturs. […] Dennoch war es ein sehr schöner Abschluss vor allem der Abiturzeit und nach bestandener Prüfung konnten wirausgelassen feiern und uns verabschieden, denn das bevorstehende Studium oder für die Männer der Beginn der NVA-Zeit verstreute uns in der ganzen damaligen DDR und man verlor sich aus den Augen. Generell bleibt die „ESSE“ für unsere Generation (Jahrgang 1958/59) in sehr guter Erinnerung, denn wir erlebten tolle Konzerte diverser Bands, zahlreiche Jugendtanz-Veranstaltungen und Diskotheken, Faschingsball, Silvesterball, Frühlingsball und Weihnachtsball der Schule, und, und, und … – später den so genannten monatlichen Familientanz. Besonders beliebt war die „obere“ Bar – Lieblingsgetränk der Mädels „Grüne Wiese“.“

Cocktails und Zeitgeschichte

Eben jene „Grüne Wiese“ sowie drei andere im Kulturhaus beliebte Cocktails mischte Kuratorin Franziska Huberty unter fachmännischer Anleitung des ehemaligen Restaurantleiters Bernd Adam in einer Video-Reihe auf YouTube nach. Dabei ging es nicht nur um die Rezepte, sondern jedes Video behandelte auch ein Stück Gastronomiegeschichte der DDR.

Franziska Huberty und Bernd Adam beim Zeitzeugengespräch Cocktail-Zeit zur Gastronomiegeschichte im DDR-Kulturhaus Stadt Schmölln
Franziska Huberty und Bernd Adam beim Zeitzeugengespräch Cocktail-Zeit zur Gastronomiegeschichte im DDR-Kulturhaus Stadt Schmölln

Über diese Video-Reihe berichtet dieser Blogpost ausführlich.

Die „Esse“ hat eine Lücke hinterlassen

Im Frühjahr 1991 wurde das Kulturhaus „Stadt Schmölln“ geschlossen. Der letzte Eintrag im letzten Gästebuch aus dem Kulturhaus lautet: „Entgegen der Beschwerden von den vorhergehenden Seiten können wir bestätigen ‚Esse bleibt Esse‘. Seit Jahren sind wir Gäste des Hauses und bringen zum Ausdruck, trotz unterschiedlicher Silvesterproblemstellung bleibt der 31.12. der letzte Tag des Jahres. Auf ein gesamtdeutsches Jahr 1991 verbleibt die alte Sippschaft in jugendlicher Frische.“ (31.12.1990)

Einige Gästebücher aus dem Kulturhaus "Stadt Schmölln" erreichten die Ausstellung des Museums via Facebook.
Einige Gästebücher aus dem Kulturhaus “Stadt Schmölln” erreichten die Ausstellung des Museums via Facebook.

Nach der Wende verfiel das leerstehende Kulturhaus. Der Sprengung des namensgebenden Schornsteins wohnte 1999 eine große Menschenmenge bei – damals eher neugierig als nostalgisch.

Der Schornstein des Kulturhauses kurz vor der Sprengung (Foto: Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e.V.)
Der Schornstein des Kulturhauses kurz vor der Sprengung (Foto: Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e.V.)

Inzwischen, über zwanzig Jahre später, wurde in den Zeitzeugengesprächen und Gesprächen mit den Besuchern deutlich, dass das Verschwinden des Kulturhauses in der Schmöllner Kulturlandschaft eine Lücke hinterlassen hat, die Musikclub, Stak und Ostthüringenhalle so nicht ausfüllen können. Gleichzeitig herrschte Einigkeit darüber, dass ein Konzept wie damals mit buntem Programm für alle heute nicht mehr funktionieren würde. Gefragt sind daher Ideen und Konzepte für die Zukunft.

Fortsetzung der Ausstellung im Knopf- und Regionalmuseum Schmölln

Hier setzen die Ausstellung im Knopfmuseum Schmölln und das zukunftsweisende Konzept für das Kultur- und Bürgerservicezentrum „El Button“ an. Die Ausstellung „Brauchen wir die ‚Esse‘ oder welche Kultur möchte Schmölln?“ ist von 9. Juli bis 31. Dezember 2022 zu sehen. Teile der Postersteiner Ausstellung werden ergänzt durch neue Exponate und Fragestellungen, die auf die Zukunft der Schmöllner Kultur abzielen.

Ausstellungsplakat #EsseSchmölln in Schmölln
Das Plakat zur Schmöllner Esse-Ausstellung

Auch diese neue Ausstellung möchte mit den Schmöllner Bürgern ins Gespräch kommen und Konzepte entwerfen. Gefördert wird sie im Rahmen des Projekts „Der fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land“ in TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes sowie durch die Thüringer Staatskanzlei.

Ausstellung zeigt Erinnerungsstücke an das DDR-Kulturhaus „Stadt Schmölln“

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 10. Februar 2022 von Museum Burg Posterstein15. Dezember 2022

Mit der Sonderschau „Damals in der ‚Esse‘ – Erinnerungen an das Kulturhaus ‚Stadt Schmölln‘“ widmet sich das Museum Burg Posterstein bis 20. März 2022 der neueren regionalen Geschichte. Das Kulturhaus, in den 1970er und 80er Jahren ein regionales Zentrum, hieß wegen seines markanten Schornsteins im Volksmund „Esse“, was im regionalen Dialekt ein Synonym für Schornstein ist. Nach einigen Jahren Leerstand wurde es 1999 abgerissen. Die multimediale Zusammenstellung basiert auf Fotos, Erinnerungen, Zeitungsausschnitten und Zeitzeugengesprächen und lässt Raum für weitere Erinnerungen der Besucher.

Die Postkarte zur Ausstellung "Damals in der Esse" vor dem Museum Burg Posterstein
An der Stelle des früheren Kulturhauses befindet sich heute ein Parkplatz. – Die Ausstellung im Museum Burg Posterstein sammelt Erinnerungen von Zeitzeugen.

Rund dreißig Jahre nach dem letzten Konzert im Kulturhaus „Esse“ Schmölln sammelte das Museum Burg Posterstein im Rahmen des Projekts “Der Fliegende Salon” Erinnerungen und Erinnerungsstücke von Zeitzeugen. Die Ausstellung fasst die Ergebnisse des Zeitzeugen-Salons in Schmölln am 30. Oktober 2021 zusammen und erweitert sie.

Rund private 50 Erinnerungsstücke

Für die Ausstellung erhielt das Museum rund fünfzig persönliche Erinnerungsstücke, darunter Fotos, Autogrammkarten, Eintrittskarten, Kleidung und aus dem Kulturhaus stammende Gegenstände.

Ausstellung zum Kulturhaus Stadt Schmölln im Museum Burg Posterstein, links in einer Vitrine eine Gitarre
Blick in die Ausstellung über das ehemalige Kulturhaus “Stadt Schmölln”. Eines der Erinnerungsstücke ist eine Gitarre, die beim letzten Konzert 1991 zum Einsatz kam.

Die „Esse“ war mit großem Saal, Restaurant, Café und Bar ein Treffpunkt für alle Generationen. Das Programm war breit angelegt. Eine tragende Rolle spielte dabei die Musik. Das Angebot reichte von Rock-, Pop- und Bluesbands über Schlagersänger bis hin zu klassischen Chorauftritten, Tanzorchestern. Zu den jährlichen Höhepunkten zählten die Silvester- und Faschingsfeiern. Zum wiederkehrenden Programm gehörten Familientanz, Jugendtanz, Messen und Märkte. Aber auch politische Versammlungen und Jugendweihefeiern fanden regelmäßig dort statt. Zudem war das Kulturhaus ein beliebter Ort für private Feierlichkeiten jeder Art: Betriebsfeste, Hochzeiten, Geburtstage oder Trauerfeiern wurden in den entsprechenden Räumen ausgerichtet. Die Ausstellung versucht die Zeit und ihre Alltagskultur auch für nachgeborene Generationen anschaulich darzustellen.

Blick in die Ausstellung "Damals in der Esse" im Museum Burg Posterstein mit Zeitungsausschnitten und historischen Originalplakaten
Zeitungsausschnitte und ein originales Plakat in der Ausstellung über das Kulturhaus “Stadt Schmölln” im Museum Burg Posterstein

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, persönliche Erinnerungen an die Zeit des Kulturhauses an einer Pinnwand zu hinterlassen. Auch in der Facebook-Gruppe „Regionale Geschichte Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt“ und unter dem Hashtag #EsseSchmölln in den anderen sozialen Netzwerken lädt das Museum Zeitzeugen herzlich ein, persönliche Erinnerungen an das ehemalige Kulturhaus der Stadt Schmölln zu teilen. Auf diese Weise sind bereits Berichte darüber, wie schwer es war, an begehrte Silvesterkarten zu kommen oder was die Kleidungsordnung in den 1970ern vorschrieb, und auch Leihgaben für die Sonderschau im Museum eingegangen.

Video-Einblick in die Ausstellung

Kuratorin Franziska Huberty gibt per Video einen Einblick in die Ausstellung. Das Video finden Sie über den YouTube-Kanal des Museums. – Wir freuen uns über ein Abo.

Thumbnail für das Video zur Ausstellung "Damals in der Esse", Franziska Huberty posiert vor einem historischen Plakat
Im Video gibt Franziska Huberty einen Einblick in die Ausstellung “Damals in der Esse” (2022 im Museum Burg Posterstein)

Eine kleine Video-Reihe zur Ausstellung ist geplant.

Passendes „Esse-Special“ im Café „Zur eisernen Bank“

Für die Zeit der Ausstellung hat sich das direkt neben der Burg Posterstein gelegene Café „Zur eisernen Bank“ ein „Esse-Special“ ausgedacht – angelehnt an das Menü, das es damals im Kulturhaus „Stadt Schmölln“ gab. Das Café hat mittwochs bis sonntags immer nachmittags geöffnet und ist unter (034496) 16 39 11 erreichbar.

Fortsetzung der Ausstellung im Knopf- und Regionalmuseum Schmölln

Im Sommer 2022 wird es eine Fortsetzung dieser Sonderschau im Knopf- und Regionalmuseum Schmölln geben. Dabei soll neben der Rückschau dann auch in die Zukunft geblickt werden: Was fehlt den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Schmölln heute ohne Kulturhaus? Was wünschen sie sich für die Zukunft?

Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

LeseZEIT – Folge 2: Emilie von Binzer

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 6. März 2021 von Museum Burg Posterstein30. März 2021

Herzlich Willkommen, liebe Zuhörende, zur zweiten Folge unserer „LeseZEIT“ aus dem kleinen Studio des Museums Burg Posterstein. Mein Name ist Franziska Engemann und ich bin Historikerin.

Sie können auch diese Folge als Blogpost lesen oder als Podcast anhören.

Folge 2 des Podcasts LeseZEIT anhören:

https://blog.burg-posterstein.de/wp-content/uploads/2021/03/LeseZEIT_Folge2_EmilievonBinzer.mp3

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Die Zeit um 1800, der Salon der Herzogin Anna Dorothea von Kurland, ihr Leben, Wirken und natürlich ihre Gäste in Löbichau und Tannenfeld, bilden einen Schwerpunkt unserer musealen Arbeit, Forschung und unserer Ausstellung hier in Posterstein. Daher beschäftigen wir uns auch in der zweiten Folge der „LeseZEIT“ mit den Zeitgenossen der Herzogin und ihren Berichten über das Leben auf dem Musenhof dieser bedeutenden Frau.

Blick in das Auktionsheft von 1907, wo die gesamte Einrichtung des Schlosses Löbichau versteigert wurde (Sammlung Museum Burg Posterstein)
Blick in das Auktionsheft von 1907, wo die gesamte Einrichtung des Schlosses Löbichau versteigert wurde (Sammlung Museum Burg Posterstein)

Neben den Tagebüchern der Herzogin von Kurland sticht vor allem ein Werk heraus, das ein erhellendes Licht auf diese Geschichte wirft und aus erster Hand das Leben auf den Schlössern Löbichau und Tannenfeld beschreibt: Emilie von Binzers Erinnerungen „Drei Sommer in Löbichau“. Das Buch ist eine Rückschau der Verfasserin auf die Ereignisse in Löbichau und Tannenfeld aus den Sommern 1819, 1820 und 1821. Auf 136 Seiten beschreibt sie anschaulich und mit viel Humor die dortigen Gäste. Lange galt das Werk neben der 1823 erschienen Biographie der Herzogin von Kurland von Christian August Tiedge (1752–1841) und den Erinnerungen Gustav Partheys (1798–1872) und Elisa von der Reckes (1754–1833) als wichtigste Quelle zum Leben im Löbichauer Salon.

Emilie von Binzer schilderte in ihren Erinnerungen Löbichauer Salongäste und das Leben im Schloss der Herzogin Anna Dorothea von Kurland.
Emilie von Binzer schilderte in ihren Erinnerungen Löbichauer Salongäste und das Leben im Schloss der Herzogin Anna Dorothea von Kurland.

Doch wie gelang es Emilie von Binzer, diese tiefgründigen Eindrücke zu gewinnen?

Emilie Henriette Adelheid von Binzer, 1801 als Emilie von Gerschau in Berlin geboren, war die Tochter eines illegitimen Sohnes des Herzogs Peter von Kurland. Sie wuchs bei ihrer viel bewunderten und temperamentvollen Tante, Wilhelmine von Sagan, der ältesten Tochter der Herzogin und des Herzogs von Kurland, auf und wurde von ihrer Pflegemutter in das Salonleben eingeführt. Gemeinsam mit zwei weiteren Pflegetöchtern Wilhelmines – der jung verstorbenen Klara Bressler und Marie Wilson von Steinach – trat Emilie schon früh in die höchsten gesellschaftlichen Kreise ihrer Zeit ein und lernte viele Persönlichkeiten kennen. Sie erhielt eine hervorragende Ausbildung und reiste viel. Einige Sommer verbrachte sie gemeinsam mit ihrer Tante auf Schloss Löbichau. Im Salon ihrer Großmutter traf sie neben dem Dichter Jean Paul (1763–1825) unter anderem die Familien Körner und Feuerbach, den Verleger Brockhaus (1772–1823), die Schriftsteller Tiedge und Elisa von der Recke sowie den Archäologen und Schriftsteller Carl August Böttiger (1760–1835). Auch den Burschenschaftler, Schriftsteller und Journalist August Daniel Freiherr von Binzer (1793–1868), den sie 1822 im Schloss Sagan heiratete, lernte sie in Löbichau kennen. Nach der Hochzeit begann für das Paar ein unstetes Reiseleben durch viele Teile Europas, bis sie sich 1845 in Wien und später in Linz niederließen.

50 Jahre später schrieb Emilie von Binzer ihre Erinnerungen an ihre drei Sommer in Löbichau auf.
50 Jahre später schrieb Emilie von Binzer ihre Erinnerungen an ihre drei Sommer in Löbichau auf.

In Emilie von Binzers literarischen Werken, die sie unter dem Pseudonym Ernst Ritter veröffentlichte, spiegeln sich vor allem Personen und Erlebnisse der Zeit des Wiener Kongresses wider. Ihre Dramen „Die Gauklerin“ und „Die Neuberin“ wurden 1846 am Wiener Burgtheater aufgeführt. Zwischen 1849 und 1870 unterhielt sie in ihren Häusern in Linz und Altaussee musische Kreise. Freundschaften verbanden sie mit den österreichischen Schriftstellern Adalbert Stifter (1805–1868), Franz Grillparzer (1791–1872) und besonders mit dem Dichter Christian von Zedlitz (1790–1862). Nach dem Tod ihres Mannes zog Emilie von Binzer zu ihrem Sohn nach München, wo sie 1891 starb.

50 Jahre nach den eigentlichen Geschehnissen beschreibt Emilie von Binzer in ihrem Buch „Drei Sommer in Löbichau“ Auszüge aus ihrer Jugendzeit, spricht über ihre Familie und über die Löbichauer Gäste, über besondere und weniger besondere Situationen des Salonalltags und gibt auf humoristische, unterhaltende und nicht selten ironische Weise einen ganz speziellen und persönlichen Einblick in das Leben der damaligen Zeit.

Warum erst nach so langer Zeit, fragen Sie sich vielleicht?

Auf den ersten Seiten wird diese Frage von der Verfasserin selbst beantwortet:

„Als ich im Sommer 1871 auf meinem Landhause in Aussee (Steiermark) anlangte, fand ich auf dem Tische zwei dicke Bände liegen mit der Aufschrift: ‚Jugenderinnerungen von Gustav Parthey, Handschrift für Freunde.‘ Das Packet war unter meiner Adresse mit der Post angekommen. Bei diesem Anblick durchzuckte es mich freudig, denn der Name auf dem Titelblatte gehörte nicht nur einem in weiten Kreisen geachteten Manne und gründlichem Gelehrten, sondern auch einem theuren Jugendfreunde, den ich viele Jahre nicht gesehen hatte, und mit dem ich überhaupt nur als junges Mädchen in regem Verkehr gewesen bin. Daß er mich nicht vergessen hatte, bewies mir dieses Buch – und welch ein Buch!“

Ernst Welker portraitierte Emilie von Binzer als Spargel (Sammlung Museum Burg Posterstein)
Ernst Welker portraitierte Emilie von Binzer als Spargel (Sammlung Museum Burg Posterstein)

Angeregt durch die Memoiren ihres alten Freundes, begann auch Emilie von Binzer sich mit ihren Erlebnissen auseinanderzusetzen, war sich dabei aber immer bewusst, dass die lange Zeit ihre Erinnerungen und Ansichten verklärt haben könnten. Dennoch versucht sie ein objektives Bild der Personen und Ereignisse zu zeichnen, wobei sie ihre eigene Meinung stets als solche kennzeichnet. Die Eigenarten und Charaktere beschreibt sie von verschiedenen Standpunkten und ist dabei nicht gewillt, zu beschönigen. Mit Kritik, einer guten Portion Selbstironie, aber immer mit Feingefühl, gibt sie ihre Eindrücke wieder.

All diese Umstände machten es mir sehr schwer, aus diesem unbedingt lesenswerten Buch, einige Auszüge für unsere „LeseZEIT“ auszuwählen. Die Sammlung des Museums gab schließlich den entscheidenden Anstoß. 2014 gelang es dem Museum Burg Posterstein mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Thüringen und der Bürgerstiftung Altenburger Land ein Konvolut Zeichnungen zu erwerben. Aufbewahrt in einer grünen Halblederkassette, entpuppte sich der Inhalt als ausgesprochene Rarität: eine Sammlung von Portraitblättern, hautsächlich von der Hand des Malers Ernst Welkers (1784/88–1857), der den Sommer 1819 als Zeichenlehrer Emilie von Binzers in Löbichau verbrachte. Die von Ernst Welker portraitierten Personen gehören alle zum engeren Umfeld der Herzogin von Kurland und treten als Fabelwesen auf. Meist wählte der Künstler eine Tiergestalt aus, deren Kopf er durch ein Portrait der entsprechenden Person ersetzte. Doch: Mindestens eine der Zeichnungen stammt von Emilie von Binzer selbst. Sowohl die Bilder als auch einige der Personen sind in Binzers Werk erwähnt und so hören wir genau diese Auszüge aus Emilie von Binzers „Drei Sommer in Löbichau“, erschienen 1877 in Stuttgart beim Verlag von W. Spemann. Die Auszüge befinden sich auf den Seiten 81 bis 100.


Sommer 1820:

„Die Reisegesellschaft nach Löbichau war diesmal bedeutend vergrößert. Bei der Herzogin [Wilhelmine von Sagan] lebte seit vielen Jahren eine alte Französin, vielleicht war sie nicht alt, aber sie wurde immer so betrachtet. Ihr Mann hieß Graf Trogoff, und war wie seine Frau aus der Basse-Bretagne, was genug andeutet, welcher politischen Partei sie angehörte. […] sie ist mir immer eine „problematische Natur“ geblieben, ich wußte nicht, sollte ich sie lieb haben oder nicht, neigte mich aber zu Letzterem; ich kannte sie schon sehr lange.

Gräfin Trogoff, Gast am Hof der Herzogin von Kurland, portraitierte Ernst Welker als Krebs (Sammlung Museum Burg Posterstein)
Gräfin Trogoff, Gast am Hof der Herzogin von Kurland, portraitierte Ernst Welker als Krebs (Sammlung Museum Burg Posterstein)

Als ich in Prag ein paar Jahre in Pension war, lebte sie dort und übte die Funktion einer Art Oberrichters in Fällen flagranter Unarten über mich aus, doch that sie mir nie etwas zu Leide. Sie war eine starke Tabakschnupferin und hatte, so lange ich sie gekannt habe, immer einen Hund um sich, der ihr Freund, Bruder und Sohn war, auch war er stets männlichen Geschlechts. Der in Prag hieß „Wartele“, und war damals zweiundzwanzig Jahre alt, und das Scheußlichste, was ich je von dieser Gattung gesehen habe; ihre dritte Leidenschaft war das Kartenspiel, ihre vierte die Arzneikunde; das waren aber wirklich alles Leidenschaften, die ‚Leiden schafften‘, wenn sie sie entbehren mußte, was am meisten mit der dritten der Fall war, da der Sommer wenig Gelegenheit zum Spielen bot. Wenn man in ihr Zimmer trat, fühlte man sich gleich in der Mitte der Dinge, die ihr Leben ausfüllten: der Hund bellte einen an – gottlob nicht mehr Wartele! – auf dem Tisch lag ein Todtenkopf und ein aufgeschlagenes medizinisches Werk, daneben die Schnupftabaksdose und Patiencekarten, die benutzt wurden, wenn sich keine Mitspieler fanden […].“

„Nächst ihr [Gräfin Trogoff] wurde der Reisezug durch unseren Zeichenlehrer, Herrn Ernst Welker, Vetter der beiden berühmten Welker, vermehrt. Er war aus Suhl gebürtig und Sachse vom reinsten Wasser; längere Zeit hatte er sein Fortkommen in Wien gefunden, von wo ihn die Herzogin als unseren Lehrer, gerne gesehenen Gast und guten Gesellschafter mitgenommen hatte. Er war eben über der Zwergengröße, was ihn nicht hinderte, den Freiheitskrieg im Lützow’schen Corps als Freiwilliger mitzumachen; man nannte ihn dort: ‚den Stabszwerg‘, und Peter Heß stellte ihn einst dar, wie er mit einer Maus hinter einem Kürbiß Verstecken spielt. Er besaß Theodor Körner’s Profil, das er auf der Bahre abgezeichnet hat, und war ein gebildeter Mann von guter Erziehung, aber daß er so klein doch einen Mann vorstellte, gab ihm einen Anstrich von Lächerlichkeit, den er dadurch vermehrte, daß er immer in eine von uns entsetzlich verliebt war. Sein blondes Köpfchen hatte kaum mehr Haare als sein großer Schnurrbart, der, obgleich er erst 35 Jahre zählte, einen fast zahnlosen Mund verbarg; damals aber waren die Menschen noch nicht so schnell bei der Hand auszubessern, was die Natur verwüstete, jetzt hätte ihn ein Ratelier sehr verschönt. Sein Talent war nicht der Art, daß die Welt davon Kenntniß genommen hätte, aber doch achtungswerth; noch schmücken zwei hübsche Aquarelle von ihm mein Wohnzimmer. Es stellte sich ein ganz vertrauliches Verhältniß zwischen ihm und allen Hausgenossen her, er begleitete uns auf unseren Spaziergängen und erzählte uns allerlei aus seinem Leben, was wir gerne anhörten. Mir, für die er nur einige kurze Liebesanfälle gehabt hatte, vertraute er wohl auch, wie wenig er sich von Louise und Marie verstanden fühlte; Louise war eigentlich seine Hauptflamme; die Boshafte vergalt ihm dies, indem sie behauptete, daß wenn er ihr die Hand küsse, es ihr sei, als ob man eine verfaulte Melone auf diesem edlen Gliede zerdrücke.“


Auch auf die eingangs erwähnte Kassette mit den von Welker gezeichneten Portraits Löbichauer Gäste kommt Emilie von Binzer in ihrem Buch zu sprechen. Es ist vorstellbar, dass sie diese Zeichnungen nach langer Zeit wieder zur Hand nahm, als sie ihre Jugenderinnerungen niederschrieb, so detailreich sind die Motive in den Text eingeflochten.


In dieser Lederkassette bewahrte Emilie von Binzer die 47 Karikaturen Löbichauer Salongäste auf.
In dieser Lederkassette bewahrte Emilie von Binzer die 47 Karikaturen Löbichauer Salongäste auf.

„Ich besitze eine Mappe, die klein Welckerchen in Löbichau mit Porträts der ihm zugänglichen anwesenden Gäste, meist in Thiergestalt, füllte; darunter stehen Fibelverse, die sich mehr durch gute Laune, ja Uebermuth, als durch Witz auszeichnen; die Mappe enthielt siebenundvierzig Blätter, die gelegentlichen Besucher aus der Nachbarschaft sind nicht darunter, nur solche, die wirklich in Löbichau wohnten; ich sondere diejenigen Personen aus, die erst nach den Universitätsferien eintrafen, mische dann die Blätter und nenne der Reihe nach einige der Gäste.“

„Der Archäologe Böttiger war keine anziehende Erscheinung; so wenig er Tieck gefallen hatte, ebenso wenig gefiel er Goethe. Dieser sagte einst Jemanden, der es mir wieder erzählt hat: ‚Ich sah auf der Wiese in Karlsbad eine Gestalt, und dachte bei mir: welche Aehnlichkeit mit Böttiger! Endlich kommt sie näher, und ich sehe, daß er es selbst ist. Gottlob, rief ich aus, so existiert er doch nur einmal.‘ Frau von der Recke und Tiedge aber waren nicht der Ansicht und hielten ihn hoch und des Morgens hielt er im alten Schlößchen bei Elise Vorlesungen, die sehr schön gewesen sein sollen, aber von denen ich keine gehört habe; doch weiß ich, daß er über die Arabesken las.“

Den Archäologen Böttiger portraitierte Ernst Welker als Statue (Sammlung Museum Burg Posterstein)

„Graf Schönfeld, ein hübscher, etwas sentimentaler Wiener von sächsischer Herkunft, den ich von Kindheit an kannte; sein Sohn hat Louise Neumann geheirathet, die unersetzte Schauspielerin des Burgtheaters, die man nicht vergessen kann, wenn man sie je gesehen hat. Ihre Franziska in Minna von Barnhelm spielt ihr Niemand nach. Der Graf, der sie ihrem Beruf entrückte, hat ihr später Gelegenheit gegeben, ihren gediegenen Charakter in schwierigen Lagen zu bewähren.

Graf Schönfeld, portraitiert von Ernst Welker (Sammlung Museum Burg Posterstein)
Graf Schönfeld, portraitiert von Ernst Welker (Sammlung Museum Burg Posterstein)

Baron Rönne aus Kurland, ein hübscher Mann rauhen Wesens, aber wenn er wollte liebenswürdig. Das interessanteste an ihm war eine Fistel, die Folge einer Wunde, in der linken Brust; er hatte sich diese in einem Duell geholt und sie war schlecht geheilt worden; wir hörten, daß täglich eine große Menge Baumwolle in diesen geheimnißvollen Gang gestopft werden mußte, und diese immer wiederholte Operation durchaus nicht schmerzlos sei; wahrscheinlich wäre unser Mitleid für Herrn von Rönne stärker gewesen, wenn wir uns nicht vor ihm gefürchtet hätten. Uebrigens steht unter Welckers Bildchen, der ihn als Bär dargestellt hat:

‚Seht tanzen hier den wilden Bär,

Er ist so zahm als irgend wer.‘“

Ernst Welkers Portrait von Baron Rönne aus Kurland (Sammlung Museum Burg Posterstein)
Ernst Welkers Portrait von Baron Rönne aus Kurland (Sammlung Museum Burg Posterstein)

„Im Anfang September traf ein Besuch ein, dessen Erscheinung keinen geringen Rumor in Löbichau machte, es war der Herzog von Gotha. Die jungen Herren fürchteten die Langeweile des Tages und wurden nach Altenburg geschickt. Im Handumdrehen war das idyllische Leben in Löbichau in eine Hofhaltung verwandelt; die Herzogin[von Kurland] und ihre Töchter warfen sich in Staat, wir zogen unsere kleidsamsten Gewänder an, denn sonst nannte man Löbichau mit Unrecht einen Hof; die Herzogin von Kurland und meine Pflegemutter hatten sogar Toquen aufgesetzt, ein Kopfputz, der nur bei großen Gelegenheiten angewendet wurde; […]Der Herzog August von Gotha war ein sehr eigenthümlicher Herr, bei dem irgend eine Schraube im Gehirn los war, aber nicht ohne Witz. Welcker wusste eine Menge Anekdoten von ihm, die uns als Prolog zu seiner Erscheinung dienten; als er sah, wie ein Fräulein sich abmühte, einen Torso nachzuzeichnen, sagte er ihr: ‚Was machen Sie da für ein hübsches Nierenstück!‘ – Man überreichte ihm eine jener altmodischen Tassen, wo auf der Obertasse steht: ‚Wandle auf,‘ dann eine Rose gemalt ist, während auf der Untertasse ein Vergißmeinnicht zu sehen ist. Er las den Rebus so: ‚Wandle auf Ober- und Untertassen.‘ Auf seinen Kammerherrn Seebach machte er die Charade: ‚Mein erstes ist naß, mein zweites ist naß, und mein ganzes so trocken!‘ […] Mehr in Erstaunen als sein Witz setzte uns aber die Mähr, daß der Herzog in seiner Häuslichkeit gewöhnlich Frauenkleider trage, und in Karlsbad am Brunnen im weißatlassenen Weiberschlafrock seinen Sprudel getrunken habe – den anderen Tag aber in einem Lila u. s. f. […]

Sidonie von Diesgau portraitierte Ernst Welker als Fledermaus (Sammlung Museum Burg Posterstein)
Sidonie von Diesgau portraitierte Ernst Welker als Fledermaus (Sammlung Museum Burg Posterstein)

Altenburg gehörte damals noch zu Gotha, es war daher der Landesherr, der erwartet wurde. Ihm zur Seite stand Fräulein Sidonie von Diesgau, eine Verwandte Schulenburgs, sie war des Herzogs Freundin und er trennte sich nie von ihr. Nicht etwa das, was man oft unter einer Fürstenfreundin versteht, über diesen Verdacht erhob sie des Herzogs Individualität und ihre eigene: sie war alt, und von einer so ausgesuchten Häßlichkeit, daß Welcker sie als Fledermaus darstellte mit dem Vers:

‚Erschrecket nicht vor diesem Graus,

Es ist nur eine Fledermaus.‘

Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg portraitierte Ernst Welker als Pfau (Sammlung Museum Burg Posterstein)
Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg portraitierte Ernst Welker als Pfau (Sammlung Museum Burg Posterstein)

Ihr Geist aber ward allgemein gerühmt, auch sieht man es oft, daß Fürsten Freunde haben, die sich durch dick und dünn für sie enthusiasmiren, ihre Schwächen nicht sehen, ihre guten Eigenschaften in dem griechischen Feuer ihrer Einbildungskraft verklären, und jeden Augenblick bereit sind, für sie zu sterben. Eine solche war Sidonie von Diesgau, und ihr war das Glück geworden, ein antwortendes Echo in der Seele ihres Erwählten gefunden zu haben. Dies seltsame Paar, der trockene Seebach und noch ein paar Herren stiegen aus den Reisewagen; Thümmel empfing sie am Schlage. Der Herzog trug an diesem Tage eine gelbblonde Lockenperücke (er hatte deren, wie man sagt, gegen zwanzig von verschiedener Beschaffenheit und Farbe), einen blauen Frack mit mehreren Ordenssternen und Bändern, ein Hemd mit Spitzenjabot, das so weit offen stand, als es der Anstand irgend erlaubte und eine schneeweiße, fette Brust durchschimmern ließ; er war groß und wohlgenährt, mit hochgeschminkten Wangen und Lippen, und dadurch, obgleich nicht häßlich, eine der allerwidrigsten Erscheinungen, die man sich vorstellen kann; Fräulein Sidonie fiel ordentlich angenehm neben ihm auf; sie war von natürlicher Häßlichkeit, ganz mausgrau gekleidet, und behielt ihren grauen Hut auch bei Tische auf, aber Fledermausflügel hatte sie, die Wahrheit zu sagen, nicht. Das Ganze war ein Phantasiestück in Callot’s Manier, und zog wie ein Geisterspuk vorüber. Tagelang erzählten wir unseren Freunden von diesen beiden Masken; Welcker traf den Herzog vortrefflich als Pfau.“


In diesem Konvolut an Karikaturen befanden sich auch Zeichnungen der beiden Künstler. Emilie von Binzer ist als Spargel, Ernst Welker als Auster dargestellt. Schülerin und Lehrer nahmen also auch sich selbst aufs Korn. Ohnehin scheint Ernst Welker viel Humor gehabt zu haben, ist er doch auch Mitglied der „Unsinnsgesellschaft“ gewesen, die in Wien 1817 ein Archiv des menschlichen Unsinns herausgab.

Ernst Welker stellte sich selbst als Auster dar  (Sammlung Museum Burg Posterstein)
Ernst Welker stellte sich selbst als Auster dar (Sammlung Museum Burg Posterstein)

Die einzelnen Zeichnungen aus Emilie von Binzers Besitz sind sehr lichtempfindlich und werden daher nur abwechselnd und einzeln in der Ausstellung des Museums Burg Posterstein gezeigt. Den größten Teil des Jahres werden sie im Depot des Museums verwahrt.

Ab 1. August 2021 können sie allerdings wieder gemeinsam in der Sonderschau „Der Maler Ernst Welker im Salon der Herzogin von Kurland“ bewundert werden. Weitere Informationen erhalten Sie wie immer auf unserer Website oder im Blog.

Alle Karikaturen können Sie aber auch jederzeit im Katalog „Salongeschichten. Paris – Löbichau – Wien“ nachschlagen. Dieser ist im Museum Burg Posterstein erhältlich. Alle Infos zur Sammlung Welker gibt es hier.

Damit verabschiede ich mich bis zum nächsten Wiederhören in der „LeseZEIT“ mit Geschichte und Geschichten aus dem Museum Burg Posterstein.

Von Franziska Engemann / Museum Burg Posterstein
Fotos & Schnitt: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein


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Das thüringische Museums Burg Posterstein bloggt seit 2011 über Geschichte und Geschichten aus Sammlung, Forschung und Museumsalltag.

IN ENGLISH: Since 2011 the German Museum Burg Posterstein writes stories about its collection, research and everyday life at the museum – here you find all texts in English.

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