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Schlagwort-Archive: Essen

#Kinderburg: Was haben die Rittersleute gegessen?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 26. Juli 2017 von Museum Burg Posterstein26. Juli 2017

Johanna (4 Jahre) möchte wissen: Was haben die Rittersleute gegessen? Burggespenst Posti und Burgdrache Stein antworten:

Beim Essen gab es Unterschiede zwischen Bauern, Rittern, Stadtbewohnern, armen oder reichen Leuten. Das wichtigste Nahrungsmittel war für alle das Getreide. Alle aßen Brot, ob Bauer oder Ritter. Bei den Rittern gab es aber mehr Fleisch und sie durften zur Jagd gehen.

Die Menschen im Mittelalter aßen ganz unterschiedlich. Einige Pflanzen, die gern gegessen wurden, wuchsen nur in bestimmten Teilen eines Landes. Und nicht überall gab es die gleichen Tiere. Daher waren sie an manchen Orten für wenig Geld zu bekommen und deshalb bei vielen Leuten auf dem Teller zu finden. Andere mussten sich besondere Kräuter oder Fleischsorten von weit her besorgen. Dann war es (zum Beispiel) viel teurer bestimmte Fische zu essen und nur wohlhabende Menschen konnten sich das leisten.

Das wichtigste Nahrungsmittel war Getreide. Alle aßen Brot, ob Bauer oder Ritter. Zum Brot gab es Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst, Fett, Käse und Wein. Getreide war auch in Form von Hafergrütze oder Bier beliebt.

„Edle“ Früchte hängen ganz oben

Die Ritter glaubten, dass die vornehmsten Früchte an Bäumen wachsen.

Die Ritter glaubten, dass die vornehmsten Früchte an Bäumen wachsen.

Obst und Gemüse gab es natürlich auch! Aber dazu hatten sich die Ritter eine seltsame Regel ausgedacht: Wurzelgemüse und Kräuter, die im oder nah am Boden wachsen, galten im Mittelalter als grob und bäuerlich. Edle Früchte hingen an den Bäumen. Umso höher die Frucht hing, desto besser war sie!

Doch das heißt nicht, dass nur Bauern Gemüse aßen. Besonders die Bürger in den Städten liebten Gemüsesuppen und Eintöpfe und legten sich sogar kleine Gärten vor und innerhalb der Stadtmauern an. Und natürlich landete auch bei Rittern Gemüse auf dem Teller.

Am liebsten aßen Ritter aber Fleisch! Tiere wie Rinder, Hühner und Schweine wurden schon im Mittelalter gezüchtet, um gegessen zu werden. Es wurde nichts verschwendet! Was von einem Tier nicht gegessen werden konnte, wurde anderweitig genutzt. Aus der Haut von Rindern, zum Beispiel, machte man Leder für Kleidung oder Pergament, auf dem man schreiben konnte.

Ritter durften jagen

Ritter gingen auch gern jagen – einfachere Leute durften das nicht. Hirsch oder Hase fand man daher oft auf den Tafeln der Rittersleute! Und als besonders schön galt der Fasan! Sein buntes Federkleid diente als richtige Dekoration bei Festen!

Tiere wie Rinder, Hühner und Schweine wurden schon im Mittelalter gezüchtet, um gegessen zu werden.

Tiere wie Rinder, Hühner und Schweine wurden schon im Mittelalter gezüchtet, um gegessen zu werden.

Aber die Ritter durften nicht jeden Tag essen, was sie wollten. Ihr Glaube und die christliche Kirche schrieben ihnen auch Tage vor, an denen sie nur wenig essen durften. Die Ritter und alle anderen Christen mussten sich daran auch halten. Es gab also „fette Tage“, Feiertage, an denen alle schlemmen durften, und „magere Tage“, an denen gefastet wurde.

An mindestens einem von drei Tagen musste sich ein Christ mit Fisch und Gemüse begnügen. An „Fastentagen“ (wie vor Ostern) durften keine Milch, Eier, Fleisch oder andere tierische Fette gegessen werden. Nur schwangere Frauen, Arme, Kranke, Alte und Kinder mussten sich daran nicht halten. Fisch galt bei den Rittern nicht als Fleisch und wurde daher oft an solchen mageren Tagen gegessen. Umso größer war der Überfluss an Speisen an den „fetten“, also den Feiertagen! Dann sah es auf der Rittertafel aus wie auf unserem Bild.

#FoodWM: Neue und eigenständige Esskultur im Mittelalter?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 19. Juni 2017 von Museum Burg Posterstein18. Juni 2017

Tag 1 der #MuseumWeek 2017 , die von 19. bis 25. Juni dauert: Wir haben für jeden Tag einen Blogpost vorbereitet. Der heutige Hashtag lautet #FoodMW. Leon, der sein Praktikum im Museum Burg Posterstein gemacht hat, hat sich für mittelalterliche Esskultur interessiert:

Bei den Worten „Mittelalter“ und „Essen“ denken viele an reich gedeckte Tafeln, an denen Ritter speisten. Viele stellen sich aber auch den hungernden Bauern in seiner verfallenen Hütte vor. Doch welches Bild kommt der Wahrheit wohl am nächsten? Wie haben die Menschen im Mittelalter gespeist?

How did people in medieval times eat?

Wie speisten die Menschen im Mittelalter?

Tatsächlich entwickelte sich im Laufe des europäischen Mittelalters eine neue und eigenständige Esskultur. Im Gegensatz zur Kochkunst der Spätantike, welche die Anfänge der Frühmittelalterlichen Küche noch prägte, erneuerten die Köche des westeuropäischen Mittelalters ihr Arsenal an Würze fast vollständig. Kräuter und Gewürze, wie die Muskatnuss oder die Gewürznelke, fanden erst Eingang in die Heilkunst und später in die Küche. In einem langsamen Prozess ohne größere Brüche entwickelten sich bis ins 13. Jh. neue Sitten und Gebräuche des Genusses. „Lukullische“ Parallelen finden sich genauso wie Entsprechungen nach Byzanz oder in die Arabische Welt, doch entstand in Westeuropa eine eigene, ganz spezielle Esskultur.

Dependent of Christian year there was a big difference between „fat“ and „meager“ days.

Der mittelalterliche, christliche Mensch unterschied – abhängig vom Kirchenjahr – zwischen „fetten“ und „mageren“ Tagen.

Doch nicht nur die Haltung zum Essen änderte sich. Auch die Haltung beim Essen unterschied sich stark zwischen Antike und Mittelalter. Römische Gastmähler fanden oft im Liegen statt. Entsprechend waren die Speisen klein und handlich. Der Mensch im Mittelalter hingegen saß beim Essen aufrecht. Das Schneiden, besonders von Fleisch, spielte nun eine entscheidende Rolle und diese ehrenwerte Aufgabe gebührte bei Festmählern dem „Truchseß“.

Zwischen „fetten“ und „mageren“ Tagen

Der mittelalterliche, christliche Mensch unterschied – abhängig vom Kirchenjahr – zwischen „fetten“ und „mageren“ Tagen. An mindestens einem von drei Tagen musste sich ein Christ mit Fisch und Gemüse begnügen. An Fastentagen (wie vor Ostern) durften keine Milchprodukte, Eier, Fleisch oder andere tierische Fette verspeist werden. Ausnahmen galten nur für schwangere Frauen, Arme, Kranke, Alte und Kinder. Fisch galt nicht als Fleisch und musste daher oft als Ersatzmittel herhalten. Umso größer war der Überfluss an Speisen an den „fetten“, also den Feiertagen.

Das Federkleid des Fasans war die Zierde jeder Rittertafel

Die Ernährung hing im Mittelalter stark vom gesellschaftlichen Stand ab. Doch das heißt nicht zwangsläufig, dass der Bauer hungern musste, während die Fürsten schlemmten. Missernten führten tatsächlich zu Hungersnöten, doch in guten Erntejahren waren diese Sorgen fern. Das Grundnahrungsmittel schlecht hin war das Getreide, das vor allem als Brot an Fürstenhöfen und bäuerlichen Gütern Absatz fand. Zum Brot gab es Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst, Fett, Käse und Wein. Allerdings war Getreide auch in Form von Hafergrütze oder Bier recht beliebt.

Smoked fish at the medieval marked at Burg Posterstein.

Geräucherter Fisch beim Mittelaltermarkt auf Burg Posterstein.

Wurzelgemüse und Kräuter, die im oder nah am Boden wuchsen galten als derb und bäuerlich. Edle Früchte hingen an den Bäumen. Umso höher die Frucht hing, umso besser war sie auch! Doch das bedeutet nicht, dass sich der Verzehr von Gemüse nur auf die bäuerliche Welt beschränkte. Besonders Stadtbürger schätzten Gemüsesuppen und Eintöpfe und legten Gärten vor und innerhalb der Stadtmauern an.
In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters stieg auch der Fleischverzehr stetig an. Viehzucht und Jagd lieferten verschiedenste Sorten an Genuss. Dabei galt Geflügel als edler als Schweinefleisch und der Fasan mit seinem prächtigen Federkleid war die Zierde jeder Rittertafel. So wohl auch bei den Rittern von Posterstein.

Die Ernährung im Mittelalter hing also von vielen Faktoren ab: Der gesellschaftlichen Stellung, der Region oder von der Jahreszeit. Ritter aßen nicht nur Fleisch und Bauern mussten nicht zwangsläufig hungern. Im Gegenteil entwickelte sich eine neue und eigenständige Kultur des Essens.

By Leon Walter and Franziska Engemann/ Museum Burg Posterstein

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Das thüringische Museums Burg Posterstein bloggt seit 2011 über Geschichte und Geschichten aus Sammlung, Forschung und Museumsalltag.

IN ENGLISH: Since 2011 the German Museum Burg Posterstein writes stories about its collection, research and everyday life at the museum – here you find all texts in English.

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