↓
 

Geschichte & Geschichten

Blog des Museums Burg Posterstein

Eine Salondame und ein Ritter auf einer Picknickdecke vor Burg Posterstein
  • Start
  • Burg Posterstein
  • Podcast LeseZEIT
  • Kinderburg
  • Salon Europa
  • Landschaft nach der Wismut
  • Weihnachtskrippen
  • English
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum

Schlagwort-Archive: Resümee

Jahresrückblick 2022: Aktivität weit über die Burgmauern hinaus

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 20. Januar 2023 von Museum Burg Posterstein20. Januar 2023

Erstmals seit Beginn der COVID 19-Pandemie kann das Museum Burg Posterstein eine positive Besucher-Bilanz ziehen: Trotz anfänglicher Einschränkungen durch 2G- und 3G-Regelungen kamen 2022 wieder 20.000 Besucherinnen und Besucher in die Burg. Es konnten fünf Sonderausstellungen gezeigt und 120 Veranstaltungen sowie drei Ferien-Programme durchgeführt werden. Das Museumsteam veröffentlichte ein umfangreiches Buch zur Ausstellung „Sehnsuchtsziel Italien“, steuerte sieben Artikel zu Fach-Publikationen und vier Fachvorträge an unterschiedlichen Orten bei.

Burg Posterstein bei blauem Himmel
Blick vom Burgberg auf Burg Posterstein

Als Partner des Trafo-Projekts „Der fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land“ nahm das Museum aktiv an acht Salonveranstaltungen im Landkreis teil. Der Musemsverein Burg Posterstein initiierte und realisierte das LEADER-geförderte Suchportal „Bildungsort Altenburger Land“ gemeinsam mit dem Tourismusverband Altenburger Land und der Altenburger Tourismus GmbH. Darüber hinaus war Burg Posterstein Partner im Modellprojekt „Virtual Reality für Thüringer Museen“ der Fachhochschule Erfurt und der Universität Erfurt.

Mitgliedsversammlung des Museumsvereins Burg Posterstein 2022
Im Sommer 2022 traf sich der Museumsverein zur Sitzung im Café “Zur eisernen Bank” auf der Wiese vor dem Herrenhaus Posterstein.

Derzeit hat der Museumsverein, der Träger des Museums, 58 Mitglieder. Das Museum Burg Posterstein ist das regionalgeschichtliche Museum des Altenburger Landes und wird vom Landkreis Altenburger Land finanziell unterstützt.

Der Jahresrückblick als Infografik

In unserer Infografik fassen wir das Jahr 2022 visuell zusammen.

Infografik mit Statistiken zu Besucherzahlen (20.000), Ausstellungen (5), Veranstaltungen und Vernetzung im Jahr 2022 im Museum Burg Posterstein. Der Blogpost erläutert alle Zahlen.
Das Jahr 2022 im Museum Burg Posterstein zusammengefasst in einer Infografik.

Wer besucht die Burg Posterstein?

Das Museum Burg Posterstein führt an der Museumskasse regelmäßig Besucherbefragungen durch. Daraus geht einiges hervor: Fast die Hälfte der Besucher sind beispielsweise Familien mit Kindern. Die Angebote der „Kinderburg“ zählen auch 2022 zu den Top 5 Besuchsgründen. Neben der Familien-Ausstellung gab es 2022 speziell für Familien mit Kindern drei Ferien-Programme, das Große Steckenpferdturnier am Weltkindertag und eine weihnachtliche Märchenstunde. Darüber hinaus feierten 36 Kinder ihren Geburtstag auf der Burg. 26 Schulen und Kitas buchten Museumstouren.

Großes Steckenpferdturnier am Weltkindertag auf Burg Posterstein
Bereits vier Mal fand das Große Steckenpferdturnier auf Burg Posterstein am Weltkindertag statt.

In den Wintermonaten kam ein – nicht zuletzt dank der äußerst beliebten, lokalgeschichtlichen Ausstellung „Damals in der ‚Esse‘ – Erinnerungen an das Kulturhaus ‚Stadt Schmölln‘“ – vorwiegend regionales Publikum ins Museum. In den Sommerferien wiederum waren unter den Besucherinnen und Besuchern 15 Prozent Urlauber aus ganz Deutschland.

Gut die Hälfte der Museumsbesucherinnen und -besucher kommt aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet – aus dem Altenburger Land, dem Raum Gera und aus Westsachsen. Die übrigen reisen aus der gesamten Republik an.

Viele besuchten die Burg Posterstein nicht zum ersten Mal. Oft waren eine Sonderschau oder eine Veranstaltung Anlass für einen Ausflug. Aufmerksam auf die Burg wurden viele aus dem Internet oder bei der Durchreise, wo der Bergfried von der Autobahn aus zu sehen ist. Ein nicht zu unterschätzender Anteil der Besucher kam auf Empfehlung von Bekannten ins Museum.

Ausstellungen und Veranstaltungen 2022

2022 zeigte das Museum fünf Sonderschauen und führte 120 öffentliche und private Veranstaltungen durch.

Thumbnail Video Cocktailzeit mit FRanziska Huberty und Bernd Adam - Folge 1
Cocktailzeit mit Franziska Huberty und Bernd Adam – Folge 1

Im Frühjahr zog die Ausstellung „Damals in der ‚Esse‘ – Erinnerungen an das Kulturhaus ‚Stadt Schmölln‘“ (30. Januar bis 20. März 2022) ein äußerst lokales Publikum an, das eigene Erinnerungsstücke zur Schau beisteuerte und sich aktiv an Mitmach-Angeboten beteiligte. Begleitend produzierte das Museumsteam die Video-Reihe „Cocktail-Zeit“, bei der Historikerin Franziska Huberty den ehemaligen Restaurantleiter des Kulturhauses, Bernd Adam, zum Gastronomiealltag in der DDR interviewte. Als Höhepunkt jeder Folge mixte sie unter seiner fachkundigen Anleitung einen Cocktail nach Original-Rezept. Hier gibt es ein Resümee der Ausstellung. Eine Fortsetzung der Ausstellung gab es im zweiten Halbjahr im Knopf- und Regionalmuseum Schmölln, zu der das Museum Burg Posterstein Inhalte beisteuerte.

Die Ausstellung „Bunt, bunter, Osterei: Ostereier von Peter Rehfeld“ von 10. April bis 24. April 2022 sowie ein passendes Ferienprogramm begleiteten die Osterzeit.

Flyer zur Ausstellung "Manege frei! - Das Lindenau-Museum zu Gast auf Burg Posterstein" vor der Burg.
Im Frühsommer 2022 war das Lindenau-Museum Altenburg mit seiner grafischen Sammlung zu Gast auf Burg Posterstein.

In Kooperation mit dem Lindenau-Museum Altenburg zeigte das Museum die Kunstausstellung „Manege frei! – Das Lindenau-Museum Altenburg zu Gast auf Burg Posterstein“ (8. Mai bis 3. Juli 2022). Im Begleitprogramm gab es eine Zirkuswoche für Kinder und Jugendliche mit dem Weimarer Kinderzirkus Tasifan. Rund 80 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und fünfzehn Jahren übten sich in Luftartistik, Clownerie, Akrobatik, Jonglage oder im künstlerischen Gestalten der Plakate oder Bühnendekoration. Eine Dokumentationsgruppe hielt alles in Bild, Ton und Text fest. Alle Kinder erhielten eine Führung durch die Sonderschau. Das einstudierte Programm wurde zum krönenden Abschluss am 17. Juni 2022 aufgeführt.

Zirkus-Aufführung mit dem Kinderzirkus Tasifan 2022 vor der Burg Posterstein
Zum Abschluss des Zirkus-Projekts mit dem Kinderzirkus Tasifan gab es einen großen Auftritt vor der Burg Posterstein.

Das Mittelalterspektakel lockte zu Pfingsten (4. bis 6. Juni 2022) mit Ritterturnieren, Markt und Spielleuten rund 6000 Besucherinnen und Besucher an. Durchgeführt wird das Mittelalterspektakel von der COEX Veranstaltungs GmbH & Co.KG in Zusammenarbeit mit dem Museumsverein. Der Eintritt ins Museum war wie jedes Jahr im Gesamtpreis inbegriffen.

Das Open Air-Konzert der Band „Tango Transit“ am 19. Juni 2022 im Burghof fand in Kooperation mit dem Jazzklub Altenburg statt.

Eine Besucherin liest in der Ausstellung "Sehnsuchtsziel Italien" im Museum Burg Posterstein.
Blick in die Ausstellung “Sehnsuchtsziel Italien” im Museum Burg Posterstein.

Die Sonderschau „Sehnsuchtsziel Italien: Der Maler Ernst Welker – Auf Reisen und im Salon der Herzogin von Kurland“ (17. Juli – 13. November) und das zugehörige Buch stellten erstmals den Künstler Ernst Welker (1784–1857) in den Mittelpunkt. Der aus Gotha stammende Maler lebte und arbeitete einige Jahre als Zeichenlehrer im Dienst der Herzogin Wilhelmine von Sagan. In ihrem Gefolge kam er auch in den Salon der Herzogin von Kurland nach Löbichau und porträtierte die dort anwesenden Salongäste als Fabelwesen. Welkers eigentliche Liebe galt aber der Landschaftsmalerei. Er reiste durch Deutschland, Österreich und Italien, stellte aus und lebte von seiner Kunst. Welkers Porträts der Löbichauer Salongäste sind digital auch in der Deutschen Digitalen Bibliothek und im europäischen Kulturportal Europeana zugänglich. Im Zuge der Ausstellung fand eine Vernetzung mit der Europeana statt, auf deren Website das Museum einen Artikel und ein Interview auf Deutsch und Englisch zur Sammlung Ernst Welker veröffentlichen konnte.

Live-LeseZEIT auf dem kleinen Burghof der Burg Posterstein
Zur Eröffnung der Sonderschau “Sehnsuchtsziel Italien” las Franziska Huberty aus Reiseberichten von Ernst Welkers Malerkollegen.

Im Zusammenhang mit der Welker-Ausstellung gab es zwei Live-Ausgaben des Museumspodcasts „LeseZEIT auf Burg Posterstein“, eine weitere fand am Tag des offenen Denkmals auf dem Rittergut Treben statt.

Die Postersteiner Pflanzentauschbörse am 3. September 2022 lud auf dem Platz vor der Burg zum gemütlichen Tausch von Samen, Pflänzchen und Stecklingen ein.

Der Erzählsalon „Kinder und Enkel der Wismut erzählen“ am 30. Oktober 2022, eine Kooperation mit dem Kunsthof Niederarnsdorf, regte zu konstruktivem Austausch über die regionale Bergbau-Geschichte an.

Den Abschluss des Jahres bildete die Weihnachtsausstellung „Morgen, Kinder, wird’s was geben“ (27. November 2022 bis 8. Januar 2023), die den Schwerpunkt auf Weihnachtskrippen aus dem deutschen und böhmischen Raum legte. Begleitend gab es eine Märchenstunde mit Märchen wie zu Omas Zeiten, bei dem ein historischer Rollfilm-Projektor und DEFA-Colorbildband-Märchen zum Einsatz kamen.

Ohne ein großes Netzwerk geht es nicht

Ohne die Unterstützung der Mitglieder des Museumsvereins Burg Posterstein sowie einem losen Netzwerk an ehrenamtlichen Helfern wäre es für ein Museum mit vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht möglich, so viele Ausstellungen und Veranstaltungen zu stemmen.

Web und Social Media

Für sein weit verzweigtes, aktives Netzwerk in den sozialen Medien ist Burg Posterstein in Fachkreisen deutschlandweit bekannt. Eine digitale Präsenz mit hoher eigener Reichweite ist für uns als Museum existenzsichernd – wir erreichen unser Publikum aus eigener Kraft und können nicht lautlos “weggespart” werden. Auch 2022 konnte unsere digitale Strategie weiterverfolgt und ausgebaut werden. Website und Blog verzeichnen steigende Zugriffszahlen, die Netzwerke (Facebook, Twitter, YouTube) höhere Followerzahlen. Regelmäßig findet Austausch mit digitalen Besucherinnen und Besuchern statt. In drei Fachvorträgen berichtete Marketingchefin Marlene Hofmann 2022 über die Kommunikationsstrategie ihres Museums.

Franziska Huberty aus dem Museum Burg Posterstein liest auf einer Bank im Burgpark im Buch "Sehnsuchtsziel Italien"
Mit-Autorin Franziska Huberty mit dem Buch “Sehnsuchtsziel Italien”.

Publikationen

Ebenfalls zum fachlichen Austausch über die Region hinaus trug das Buch „Sehnsuchtsziel Italien: Der Maler Ernst Welker auf Reisen und im Salon der Herzogin von Kurland“ bei. Zu den 2022 veröffentlichten Büchern „Luxus, Kunst und Phantasie – Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg als Sammler“ (Stiftung Schloss Friedenstein Gotha (Hg.), Sandstein Verlag) und „Das Museum in Zeiten der Pandemie – Chancen für das kulturelle Leben der Zukunft“ (Jörn Brünotte (Hg.), transcript Verlag) steuerten Museumsmitarbeiterinnen und Mitarbeiter Texte bei, ebenso wie zur Fachzeitschrift „Museumskunde“ (Ausgabe 87/2022 Heft 1: “Kleinere Museen”) des Deutschen Museumsbunds, zum Mitteldeutschen Jahrbuch (Bd. 30/2023) der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat und zum Altenburger Geschichts- und Hauskalender (Jg. 2023).

Aufgeschlagene Zeitschrift "Museumskunde" mit dem Artikel "Auf Augenhöhe mit den Besucher*innen" von Marlene Hofmann
Die Zeitschrift “Museumskunde” des Deutschen Museumsbunds hatte in Ausgabe 87 “Kleinere Museen” zum Thema.

Ausflugstipps speziell für Schulklassen

Mit LEADER-Förderung gelang dem Museumsverein Burg Posterstein die Umsetzung des Internet-Portals „Bildungsort Altenburger Land“ in Kooperation mit dem Tourismusverband Altenburger Land und der Altenburger Tourismus GmbH. Über die Suchplattform finden Lehrerinnen und Lehrer Angebote für Schulklassen.

Screenshot des Suchportals Bildungsort Altenburger Land mit Ausflugstipps für Schulklassen
Das Suchportal Bildungsort Altenburger Land bietet Ausflugstipps für Schulklassen.

Das Museum Burg Posterstein kommt raus aus der Burg

Als Projektpartner des Trafo-Projekts „Der Fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land“ nahm das Museum aktiv an acht Salonveranstaltungen im Landkreis teil. Beim “Fliegenden Salon” geht es darum, Bürgerinnen und Bürger mit den beteiligten Kultureinrichtungen (Lindenau-Museum Altenburg, Museum Burg Posterstein und Musikschule Altenburger Land) zu vernetzen. Das Projekt ging 2018 an den Start und wird bis 2024 von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

Franziska Huberty aus dem Museum Burg Posterstein mit einem Flyer von "Kultur am Ort" vor der Burg Posterstein
Franziska Huberty war für das Museum Burg Posterstein 2022 an vielen Orten im Landkreis Altenburger Land unterwegs.

Durch die Salonveranstaltungen ergaben sich für das Museum Burg Posterstein bereits zahlreiche Kooperationen und Kontakte. Als kulturhistorisches Museum des Landkreises betreute das Museum Burg Posterstein die geschichtlichen Themen und die Zeitzeugen-Salons, die Berichte von Zeitzeugen zu unterschiedlichen Themen (Kulturhaus “Stadt Schmölln”, Landwirtschaft, Kultur, Rittergüter, …) dokumentierten, besonders intensiv.

Virtual Reality in Thüringer Museen

Darüber hinaus nahm das Museum als Projektpartner am interdisziplinären Kooperationsprojekt „Virtual Reality für Thüringer Museen“ der Fachhochschule Erfurt und der Universität Erfurt teil. Dabei entstanden ein Leitfaden für VR in Thüringer Museen und fünf prototypische VR-Anwendungen für Museen, die nachfolgend ausgebaut und weiterentwickelt werden können.

Jemand scannt mit einem Tablet einen historischen Sessel im Museum Burg Posterstein.
Das Postersteiner VR-Projekt soll den Salon der Herzogin von Kurland nicht rekonstruieren, sondern die Stimmung, die Lebendigkeit und das Flair erlebbar machen.

Das Postersteiner Konzept sieht einen virtuell begehbaren Salon der Herzogin von Kurland vor, der nicht akribisch rekonstruiert, sondern das Flair der Salonabende einfängt. Das Museumsteam erstellte ein inhaltliches Konzept und erteilte Aufträge an einen Musiker, eine Sprecherin, einen Sprecher sowie für die Tonbearbeitung. Das Projekt soll 2023 auch nach Auslaufen des Modellprojekts weitergeführt werden.

Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Resümee: Ausstellung #GartenEinsichten “Wie der Gärtner, so der Garten”

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 21. Dezember 2021 von Museum Burg Posterstein17. Dezember 2021

Die Ausstellung #GartenEinsichten “Wie der Gärtner, so der Garten” begleitete uns durch das Jahr 2021: Sie eröffnete mit Ende des zweiten Kultur-Lockdowns am 6. Juni und endete am 14. November. Bereits im Vorfeld lief die Mitmach-Aktion #GartenEinsichten in den sozialen Netzwerken an – im Oktober gewann sie den DigAMus-Award in der Kategorie “Social Media Aktion”! Zum Jahresabschluss möchten wir Ausstellung und Mitmach-Aktion hier im Blog zusammenfassen und allen, die daran mitgewirkt haben, herzlich danken.

Die Ausstellung schmückte der wöchentlich wechselnde "Blumenstrauß der Woche"
Die Ausstellung #GartenEinsichten schmückte der wöchentlich wechselnde “Blumenstrauß der Woche”

Auch die Ausstellung #GartenEinsichten strebte Vernetzung an

Die Sonderschau nahm ihren Ausgangspunkt in der Gartengeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Bei der inhaltlichen Arbeit unterstützte uns die Erfurter Gartenarchitektin Christiane Nienhold.

Blick in die Ausstellung #GartenEinsichten im Museum Burg Posterstein mit einer Bank und einem großen Bildschirm
Auf einem Bildschirm in der Ausstellung wurden verschiedene Gartentypen im Wandel der Zeit vorgestellt.

An Hand von Thüringer Beispielen stellten wir verschiedene Gartentypen vor. Dabei unterstützten uns Thüringer Kultureinrichtungen und Vereine mit Bildern und Kurztexten, darunter die Wartburg-Stiftung Eisenach, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, das Museum Kloster Veßra, das Residenzschloss Altenburg, das Lindenau-Museum Altenburg, das Kulturgut Quellenhof in Garbisdorf und der Urban Gardening-Verein Lagune e.V.. Auf diese Weise begann die Vernetzung schon innerhalb der Ausstellung.

Blick in die Sonderschau #GartenEinsichten im Museum Burg Posterstein - mit zwei Gartenstühlen, Rasenteppich und Gartenmotiven
Blick in die Sonderschau #GartenEinsichten im Museum Burg Posterstein – mit zwei Gartenstühlen, Rasenteppich und Gartenmotiven

Zwei Gartentypen haben das Altenburger Land besonders geprägt: Die Gärten der historischen Rittergüter und die für die Region typischen Bauerngärten. Historische Vermessungskarten aus der Zeit um 1800 ließen die oftmals längst vergangene Pracht der Gärten und Parks ehemaliger Rittergüter wieder aufleben.

In Prößdorf ist eine Sphinx eines der wenigen Überbleibsel eines Landschaftsgartens
In Prößdorf ist eine Sphinx eines der wenigen Überbleibsel eines Landschaftsgartens

Heute ist kaum mehr vorstellbar, dass dort Gartengestaltungen mit Grotten, Wasserkünsten oder Gebäude- und Figurenensembles, die einen Hauch von Antike verbreiteten, existierten. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf historischen, noch erhaltenen Bauerngärten. Sie prägen bis heute das Altenburger Land.

Mit Buchsbaum eingefasste Beete im Nutzgarten eines Bauerngartens im Altenburger Land. (Foto: Petra Nienhold)
Mit Buchsbaum eingefasste Beete im Nutzgarten eines Bauerngartens im Altenburger Land. (Foto: Petra Nienhold)

Instagramer aus der Region zeigten in Fotos ihren Blickwinkel auf die historischen Gärten. Manche dieser Gärten sind noch heute prachtvoll, andere kaum noch als solche erkennbar. Die in der Ausstellung vorgestellten Rittergutsgärten sind auf der Webseite des Museums auf einer Karte markiert und somit für jedermann zu finden. Dadurch können sie, zumindest von außen, eigenständig erkundet werden.

Einige der an der Ausstellung beteiligten Instagramer vor der Burg Posterstein.
Einige der an der Ausstellung #GartenEinsichten beteiligten Instagramer vor der Burg Posterstein.

Eine der beteiligten Hobby-Fotografen und Fotografinnen war Alexandra, die ihre Bilder auf ihrem Instagram-Account @lumixlexxa teilt. Über ihre Teilnahme an der Ausstellung sagt sie:

“Das war ein für mich ganz neues Projekt und ich war sehr überrascht, dass Ihr mich ausgewählt habt. Ich hätte mir so etwas Tolles nie selbst zugetraut. Also ging es auf Reisen um die #GartenEinsichten festzuhalten. Die Gärten sind ja teilweise nicht leicht zu finden, also war man auch ein wenig Pfadfinder. Leider waren nicht mehr alle Objekte im guten Zustand, sodass man wirklich viel Kreativität beweisen musste.”

Alexandra, auf Instagram: @lumixlexxa
Die Orangerie in Meuselwitz, an den Rändern ist das Bild unscharf
Die Orangerie in Meuselwitz, fotografiert von Alexandra (Instagram-Account @lumixlexxa )

Die Ausstellung war Teil der gemeinsamen Ausstellungsreihe “Grünes im Quadrat – Historische Gärten im Altenburger Land” zum Thema Gärten der vier Museen im Altenburger Land. Mit dabei: Lindenau-Museum Altenburg, Residenzschloss Altenburg, Naturkunde-Museum Mauritianum und Museum Burg Posterstein. Gezeigt wurden vier Ausstellungen zum Thema Gärten im Altenburger Land. Das Buch zur Ausstellung erschien unter dem Titel “Grünes im Quadrat” im Sandstein-Verlag.

Die Mitmach-Aktion #GartenEinsichten

Ausstellung wie Mitmach-Aktion wollten auch zum Nachdenken und zur Diskussion anregen über den Garten als Element unserer Landschaft und über die Frage, wie wir unsere öffentlichen Orte nachhaltig gestalten.

Eine Auswahl an Antworten zur Mitmach-Aktion GartenEinsichten war in der Ausstellung und auf Pinterest zu sehen.
Eine Auswahl an Antworten zur Mitmach-Aktion #GartenEinsichten war in der Ausstellung und auf Pinterest zu sehen.

Die Hauptfragen der Mitmach-Aktion lauteten: Wie sieht für Sie der Garten der Zukunft aus? Was bedeutet Gärtnern für Ihren Alltag? Und: Was bedeutet Ihnen ein Spaziergang im Park? Dabei konnte man seine Antworten per Formular einreichen, aber gern auch analog oder per Mail im Museum abgeben. Selbst originale Kunstwerke der Künstlerin Sabine Müller aus dem Altenburger Land waren Teil der Beiträge zur Mitmach-Aktion.

“Im Garten der Zukunft ist nicht nur Schönheit ein wichtiger Faktor, sondern auch Umweltbewusstsein, Biodiversität und die Fähigkeit, vor Ort und selber gesunde Nahrung zu erzeugen. Der ‘Nutzgarten’ kann auch schön sein und unser Menschsein bereichern. Er kann und sollte auch mitten in der Großstadt vorhanden sein.”

Anonyme Antwort auf die Frage “Wie sollte der Garten der Zukunft aussehen?”

Federal Garden Show Brandenburg 2015 – Location Rathenow
Der Fotograf Matthias Schüler begleitete die Mitmach-Aktion #GartenEinsichten von Anfang an auf Twitter (Foto: G. Matthias Schüler)

Im Rahmen der Mitmach-Aktion wurden über 1200 Fotos auf Instagram, über 900 Tweets, über 170 Facebook-Posts, 21 Videos, 8 Blogposts und rund 20 Antworten per Formular eingereicht. Manche begleiteten die Aktion übers ganze Jahr hinweg mit Fotos, Videos, Blogposts und Tweets zum Thema. Besondere Beiträge sowie alle eingereichten Antworten haben wir auf der Website gesammelt und dokumentiert.

LeseZEIT live, Lesungen, Spaziergänge und Pflanzentauschbörse

Zum Rahmenprogramm der Ausstellung #GartenEinsichten gehörten mehrere Spaziergänge durch den Tannenfelder Schlosspark mit Gartenarchitektin Christiane Nienhold.

Die Gartenarchitektin Christiane Nienhold im Schlosspart Tannenfeld, wo neben ihr Rhododendren blühen
Die Gartenarchitektin Christiane Nienhold im Schlosspart Tannenfeld, wo neben ihr Rhododendren blühen

An der Stelle, an der sich einst in Hans Wilhelm von Thümmels Landschaftsgarten in Nöbdenitz eine Einsiedelei befunden hat, fand eine musikalische Lesung aus dem Buch “Wasserspiele” von Marlene Hofmann statt. Das Büchlein beinhaltet drei Kurzgeschichten, die an historischen Orten im Altenburger Land spielen. Der Schauspieler und Sänger Robert Gregor Kühn las, begleitet vom Musiker Matthias von Hintzenstern am Bandoneon, die Geschichte “Rauschen”, in der Hans Wilhelm von Thümmel eine Zeitreise macht.

Lesung “Wasserspiele” mit Marlene Hofmann, Robert Gregor Kühn und Matthias von Hintzenstern in Nöbdenitz - rundherum grüne Bäume
Lesung “Wasserspiele” mit Marlene Hofmann, Robert Gregor Kühn und Matthias von Hintzenstern in Nöbdenitz

Seit Anfang 2021 betreibt das Museum Burg Posterstein einen eigenen Podcast – die LeseZEIT auf Burg Posterstein, die fest in den Blog integriert ist. In den Folgen lassen wir historische Persönlichkeiten im Originaltext zu Wort kommen und ordnen diese Texte geschichtlich ein. Im Rahmen der Ausstellung #GartenEinsichten gab es die erste “Live-LeseZEIT”, bei der wir eine spätere Folge vorab vor Publikum im Museum lasen. Den Titel der späteren Folge durfte ein Gast aus dem Publikum einsprechen.

Live-LeseZEIT im Museum Burg Posterstein 2021
Im Sommer 2021 präsentierten wir zwei Podcast-Folgen vorab live.

Inzwischen kann man Folge 6 über den Freiherrn Jacob Friedrich von Bielfeld (1717–1770) auch im Podcast hören. Der einstige Gesellschafter Friedrich des Großen gilt als eigentlicher Bauherr der heutigen barocken Schlossanlage in Treben im heutigen Altenburger Land. Zum Schlossensemble gehörte ein 2,2 Hektar großer, weitläufiger Landschaftsgarten, dessen Zentrum ein langgestreckter, großer Teich bildete. Auch das Rittergut Haselbach gehörte zu diesem Besitz. In seinen Briefen beschreibt der Freiherr Schloss und Garten sehr anschaulich. Eine interessante Quelle, die auch das Interesse des lokalen Förderverein Rittergut Treben e.V. geweckt hat. Zum Tag des offenen Denkmals 2022 sind wir bereits jetzt dorthin eingeladen, aus den Briefen des Freiherrn vorzulesen.

Zwei selbstgemalte Schilder von der PFlanzentauschbörse auf Burg Posterstein - Anemonen und Herbstastern
Die Pflanzentauschbörse fand im Freien in gemütlicher Atmosphäre und mit viel Platz und Abstand statt.

Darüber hinaus fand in Verbindung mit der Ausstellung erstmals eine Pflanzentauschbörse vor der Burg Posterstein statt.

Ausgezeichnet – Die Mitmach-Aktion #GartenEinsichten gewinnt den DigAMus Award in der Kategorie “Social Media”

Die Mitmach-Aktion #GartenEinsichten gewann in der Kategorie „Social Media-Aktionen“ den DigAMus Award, einen Preis für digitale Museumsprojekte im deutschsprachigen Raum. Vorgeschlagen waren 136 digitale Museumsprojekte aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol. Eine hochkarätige Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur, Forschung und Museen, darunter der europäischen Online-Bibliothek Europeana sowie der Geschäftsführung des Deutschen Museumsbunds, wählte davon acht Projekte für die Preise in mehreren Kategorien.

DigAMus Award vor der Burg Posterstein
Der krönende Abschluss für die Mitmach-Aktion #GartenEinsichten war die Auszeichnung mit dem DigAMus-Award in der Kategorie Social Media

Wir freuen uns sehr und danken allen, die so engagiert ihre GartenEinsichten mit uns geteilt haben! Einen ausführlichen Hintergrund zum Award gibt es hier.

Bloggen zur #MuseumWeek: Ein Resümee für den Blog der Burg Posterstein

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 8. April 2016 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017

LogoMW_PostersteinIm vorangegangenen Blogpost haben wir unsere Teilnahme an der internationalen #MuseumWeek ausgewertet. Nun sind auf Twitter Nachfragen eingangen, in wie weit die tägliche Blog-Begleitung unseren Museumsblog positiv beeinflusst habe. Dazu wollen wir an dieser Stelle ein kurzes Resümee geben.

Unsere Website und der Blog sind der ideale Ort für Forschungsergebnisse, die teilweise in der Dauerausstellung gar keinen Platz finden zu publizieren. Der Blog des Museums Burg Posterstein baut darauf auf, nur selten kurzfristige Themen zu bewerben. Stattdessen setzen wir grundsätzlich auf Blogposts mit langfristigem Mehrwert. Dass das gut funktioniert sehen wir in der Blogstatistik daran, dass Artikel über Rittergüter und die Geschichte der Region Altenburg auch nach Jahren noch häufig angeklickt werden. Zwei der Schenkungen, die wir in unserer aktuellen Sonderausstellung zum Wandermaler Friedrich Mascher zeigen, sind nur zu uns gekommen, weil bei der Google-Suche nach Friedrich Mascher der Blog des Museums Burg Postersteins unter den ersten Suchergebnissen erschien. Bei den beiden Bildern handelt es sich um sehr seltene, bisher noch unbekannte bürgerliche Portraits des Pastellmalers.

Nachlese der #MuseumWeek von @BurgPosterstein – hat sich gelohnt! Wie war denn die Blogleserentwicklung in der Zeit? https://t.co/VaP7XTkTwn

— Tanja Praske | Kultur-Museum-Talk (@TanjaPraske) April 6, 2016

Zur #MuseumWeek bloggten wir daher täglich zu Themen, die auch langfristig interessant sein könnten. Über Themen, die für ein internationales Publikum interessant sein könnten, schrieben wir auf Englisch. Ein ziemlicher Aufwand, der sich unserer Meinung nach aber gelohnt hat. Hier ein paar Zahlen aus der Blogstatistik:

  • Während der #MuseumWeek stiegen die Zugriffszahlen auf unseren Blog um 150 Prozent.
  • Rund zehn mal häufiger als in einer Durchschnittswoche kamen die Leser über Twitter zu uns, rund sieben Mal häufiger als sonst klickten Facebook-Leser auf den Blog.
  • Der Anteil der Leser von außerhalb Deutschlands stieg während der #MuseumWeek allerdings nur marginal und hielt sich bei rund 14 Prozent.
  • Die Anzahl der durchschnittlichen Likes pro Woche stieg um rund 750 Prozent, kommentiert wurde aber kaum – die eigentlichen Gespräche fanden auf Twitter statt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Bloggen für das Museum Burg Posterstein einen großen Mehrwert bietet – dass sich dieser aber nur selten in Zahlen messen lässt. Für uns zählen vielmehr die sich daraus ergebenden ungeplanten Querverbindungen und neuen Netzwerke.

Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Geschichte & Geschichten

Das thüringische Museums Burg Posterstein bloggt seit 2011 über Geschichte und Geschichten aus Sammlung, Forschung und Museumsalltag.

IN ENGLISH: Since 2011 the German Museum Burg Posterstein writes stories about its collection, research and everyday life at the museum – here you find all texts in English.

Folgen Sie uns!

Logo YouTube     Logo Twitter      Logo Facebook     Logo Instagram      Logo Pinterest

Neuste Artikel:

  • Jahresrückblick 2022: Aktivität weit über die Burgmauern hinaus
  • Mysteriöser Maler: Landschaftsmaler, Italien-Reisender, Zeichenlehrer im Salon
  • Eine lokalgeschichtliche Ausstellung mit reger Besucherbeteiligung – Resümee zur Ausstellung „Damals in der ‚Esse‘“
  • Ein Zeitzeugengespräch der besonderen Art: Die Video-Reihe „Cocktail-Zeit“ zur Gastronomiegeschichte in der DDR
  • Göttliche Dorothea: Würdigung der Herzogin von Kurland erschienen

Themen

  • Auf Deutsch (298)
    • #GartenEinsichten (4)
    • #SalonEuropa (7)
    • #Schlössersafari (11)
    • 16. Jahrhundert (1)
    • 17. Jahrhundert (2)
    • 18. Jahrhundert (5)
    • 19. Jahrhundert (64)
    • 20. Jahrhundert (7)
    • 21. Jahrhundert (2)
    • Adventskalender2020 (24)
    • Anderes (48)
    • Blogparade #SalonEuropa (8)
    • Ernestiner 2016 (16)
    • Kinderburg (26)
    • Kinderburg – DIY (7)
    • Kinderburg – Tour (1)
    • Kunst (23)
    • LeseZEIT (7)
    • Mittelalter (13)
    • Museumsverein (14)
    • Museumswelt (72)
    • Quer durch die Jahrhunderte (40)
    • Rittergüter (25)
    • Salongeschichte (9)
    • Sonderausstellungen (95)
    • Uranerzabbau (6)
  • In English (28)
    • 19th century (9)
    • Castles and manor houses (12)
    • Crossing centuries (5)
    • medieval times (1)
    • museum & social media (3)
  • Uncategorized (1)

Die Kinderburg

Kinderburg-Blog

Podcast LeseZEIT

Banner Podcast LeseZEIT auf Burg Posterstein

Digitale Ausstellungen

Landschaft nach der Wismut

Banner Landschaft nach der Wismut - eine digitale Ausstellung - im Hintergrund sieht man die neue Landschaft Ronneburg

#SalonEuropa
 Banner Online_Ausstellung SalonEuropa des Museum Burg Posterstein

#Schlössersafari

Banner Online-Ausstellung Schlössersafari

Weihnachtskrippen

Banner digitale Weihnachtsausstellung des Museums Burg Posterstein

Kontakt & Öffnungszeiten:

Museum Burg Posterstein
Burgberg 1
D-04626 Posterstein

Telefon: (034496) 22595

Aktuelle Öffnungszeiten

Impressum und Datenschutz

Impressum

Datenschutz

Museum Burg Posterstein in Thüringen - Ansicht vom Burgpark

Kontakt

Museum Burg Posterstein
Burgberg 1
D-04626 Posterstein

Telefon: (034496) 22595

Aktuelle Öffnungszeiten

Impressum und Datenschutz

Impressum

Datenschutz

©2023 - Geschichte & Geschichten Datenschutzerklärung
↑