Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, besuchte am Dienstagnachmittag als erster Kulturminister seit 1990 das Museum Burg Posterstein. Vor Ort machte er sich ein Bild vom Ausstellungs- und Sammlungskonzept des Regionalmuseums für das Altenburger Land. Auf uns aufmerksam geworden ist er aber schon viel früher: Auf Twitter, Facebook und in Blogs.
Kulturmarketing und Storytelling im Museumsalltag
Immer wieder hob die lockere Gesprächsrunde aus Minister, Landrätin, Bürgermeister der Gemeinde, Museumsdirektor und Museumsangestellten unser kulturgeschichtliches Museum auf eine höhere Ebene und es ging um Kulturmarketing in Thüringen, Konzepte, das Museum als Marke, virtuelle Besucher und Storytelling im Museumsalltag. Das Kulturmarketingkonzept der Burg Posterstein bezeichnete Benjamin Hoff als „Avantgarde“ in Thüringen und erwähnt es gern als Best Practice im Freistaat.
Seit einiger Zeit zählen wir in Posterstein nicht nur die Museumsbesucher, die vor Ort durch die Tür treten. Wir sind der Meinung, dass unser Bildungsauftrag nicht auf der Burgbrücke endet, sondern auch im virtuellen Raum weiter besteht. Deshalb werden auch die jährlich rund 110.000 Website-Besucher und rund 14.000 Blogleser zu den Besuchern gezählt. Die Website und der Blog sind auch der ideale Ort für Forschungsergebnisse, die teilweise in der Dauerausstellung gar keinen Platz finden.
Thüringer Staatskanzlei gibt finanzielle Starthilfe für die Neukonzeptionierung des Postersteiner Burgbergs
Logistisch stößt das Museum Burg Posterstein mit rund 22.000 Besuchern vor Ort im Jahr an seine Grenzen. Es fehlt beispielsweise ein barrierefreier Zugang ins Obergeschoss und zu den Toiletten. Ein Entwurf für den Wiederaufbau des 1953 abgerissenen Nordflügels existiert schon seit Jahren, es scheiterte bisher jedoch an der Finanzierung.
Einen Hoffnungsschimmer bringt nun die Zusicherung von 7500 Euro Lottomitteln durch die Staatskanzlei des Freistaats Thüringen. Mit diesen Geldern kann eine Machbarkeitsstudie finanziert werden, die das Konzept „Gemeinsam nicht einsam“ zur Neugestaltung des Postersteiner Burgbergs – die den Wiederaufbau des fehlenden Nordflügels der Burg einschließt – prüft. Erst mit einer solchen Studie in der Hand, kann sich der neu gegründete Förderverein Burgberg Posterstein um weitere finanzielle Mittel für die konkrete Umsetzung bemühen. Im inspirierenden Gespräch vor Ort ging es unter anderem auch um konkrete Ideen, das Vorhaben durch Crowdfunding und alternative Konzepte zum Spendensammeln zu unterstützen.
Zum Weiterlesen:
Projekt „Gemeinsam nicht einsam“
Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein