Die dreijährige Bree wollte von uns Burggeistern wissen, was die Ritter als Klopapier benutzt haben. Das ist eine spannende Frage!
Papier gibt es in Europa erst seit rund 1000 Jahren, Ritter gab es schon eher. Auch später war Papier viel zu teuer, um sich damit den Hintern abzuwischen. Vor allem in der Natur fanden die Menschen Ersatz.
Natürlich hatten die Ritter im Mittelalter noch kein Klopapier, wie wir es heute benutzen. Richtiges Papier gibt es in Europa erst seit dem 11. Jahrhundert. Händler brachten es aus Asien nach Europa und es war sehr teuer. Daher hat man es natürlich nur zum Schreiben und nicht für das Klo benutzt.
Allerdings wollte auch der mittelalterliche Ritter seinen Hintern mit weichen Materialien säubern. Reichere Menschen benutzten alte Lumpen, manchmal auch Schafwolle, zum Abwischen.
Die Meisten griffen zu Materialien aus der Natur: Am beliebtesten waren Blätter. Die konnte man jeden Tag frisch von den Bäumen pflücken, sodass sie nicht trocken und bröselig wurden. Allerdings musste sich der Ritter im Winter, wenn es keine Blätter an den Bäumen gab, etwas anderes einfallen lassen.
Kratziges Stroh kam dafür in Frage. Alternativ konnte der Ritter Moos benutzen. Auch das war ganz weich und bröselt nicht, wenn es trocken ist. Im Herbst konnte sich die Burgbesatzung daher einen großen Vorrat an getrocknetem Moos für den Winter anlegen.
Noch heute nutzen nicht alle Menschen auf der Welt Klopapier. Fließendes Wasser, Sand und pflanzliche Materialien wie Maisstroh kommen in manchen Gegenden statt Klopapier zum Einsatz.