Die bunten Bänder der Richtkrone wehten am Freitag, 21. Juni 2024, vom Dachstuhl des neuen Nordflügels der Burg Posterstein.
Im Beisein von Susanna Karawanskij, der Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Vertretern des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Vertretern der baubegleitenden Büros und bauausführenden Unternehmen und für das Bauprojekt verantwortlichen Mitarbeitern der Kreisverwaltung schlug Landrat Uwe Melzer den letzten Nagel in den Dachstuhl. Und das nur sieben Monate nach der Grundsteinlegung am 9. November 2023.
Der Nordflügel der Burg Posterstein ist seit 300 Jahren das größte Bauvorhaben an der Burg Posterstein. Der Rohbau, der nun fertig gestellt wird, kostete rund zwei Millionen Euro. Der Freistaat Thüringen förderte die Baumaßnahme mit 75 Prozent. Den Bau, der im Zeitplan blieb, führten engagierte regionale Handwerksbetriebe aus. „Weit ins Land sichtbar und so soll es sein: Der schöne Bergfried der Burg Posterstein. Nur ein Flügel fehlte seit über 70 Jahren erinnern können sich nur Einwohner in den älteren Jahren. Jetzt geht der Nordflügel seiner Neuerrichtung entgegen, viel Fleiß war nötig und Gottes Segen!“ – So tönte Zimmermeister Ralf Dechant aus Braunichswalde in seinem Richtspruch für den Nordflügel der Burg Posterstein. „Den Nordflügel der Burg Posterstein nach so langer Zeit wieder mit aufbauen zu dürfen, ist schon was Besonderes. Erst recht, weil wir von hier sind“, sagte auch Bauunternehmer Frank Naumann aus Löbichau, schon zeitiger gegenüber Maike Steuer bei der Schatzsuche des Fliegenden Salons.
Die geografische Lage der Höhenburg und dass das Museum während des Baus durchweg geöffnet blieb – bei steigenden Besucherzahlen – bildeten besondere Herausforderungen für den Landkreis als Bauherrn und die bauausführenden Unternehmen. Der Nordflügel der Burg, der ehemalige Festsaalstrakt der Burg, wurde in den 1950er Jahren aus Mangel an Baumaterial abgerissen. Die seit den 1970er Jahren offenstehende Ruine des Kellergeschosses gefährdete inzwischen die Statik der gesamten Burg.
Der Bau schließe eine historische Wunde und sei wichtig, damit Burg Posterstein ein Besuchermagnet bleibe, betonte Susanna Karawanskij in ihrer Rede. „Burg Posterstein ist längst kein Geheimtipp mehr“, so die Ministerin, „sondern eines der Top-Ausflugsziele in Thüringen.“ Sie betonte die Bedeutung der hier gelebten Geschichtsvermittlung und lobte das ehrenamtliche Engagement von Museumsverein und den Vereinen vor Ort.
Der neue Flügel der Burg ermöglicht künftig nicht nur den barrierefreien Zugang ins Museum. Mit einem multifunktionellen Bereich für Ausstellung, Vermittlung und Veranstaltungen, neuen Sanitäranlagen, Garderoben und Depots macht er Burg Posterstein fit für die Zukunft.
Abgeschlossen sein soll das Bauprojekt nach aktuellem Planungsstand 2026. Aktuelle Informationen und Fotos gibt es regelmäßig im Bautagebuch auf der Website des Museums.
In Deutschland gibt es nur sehr wenige sehr alte Bäume. Die meisten von uns fühlen Ehrfurcht, wenn sie vor einem Uralt-Baum wie der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz stehen, die so viel mehr gesehen hat als ein Menschenleben. Im Podiumsgespräch „Dürfen Bäume noch alt werden?“ am Sonntag, 25. Februar, 15 Uhr, in der Neuen Scheune Posterstein unterhielten sich Experten aus der Forstwirtschaft und Baumfreunde über die Bedingungen, die Bäume brauchen, um alt werden zu können. Dabei stellt sich die Frage: Haben Bäume heute noch die Chance dazu? Hier im Blog gibt es eine Zusammenfassung des Gesprächs. Die Veranstaltung fand im Begleitprogramm der Ausstellung „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit historischen Baumdenkmalen“ statt. Hier gelangen Sie zur Online-Ausstellung.
Ein hochaktuelles Thema: Kann ein alter Baum dicht am Straßenrand überleben?
Die Bedeutung eines Baumes für uns Menschen und unser Umgang mit ihm sichern sein Überleben. Ob ein Baum alt werden darf, liegt maßgeblich in unserer Hand.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen vorrangig Bäume in der Feldflur und im urbanen Raum. Die Veranstaltung dauerte inklusive einer Pause fast drei Stunden. Der Eintritt war frei. Rund 80 interessierte Gäste hörten zu.
Für das Archiv des Museums Burg Posterstein wurde das Gespräch auf Video mit Text-Transkript aufgezeichnet. So bleibt es als Zeitzeugendokument für nachfolgende Generationen erhalten.
Wer saß im Podium?
Über den Einfluss des Menschen auf das Überleben alter Bäume unterhielten sich im Rahmen des Podiumsgesprächs:
Dr. Klaus Schultheiß – Geraer Gehölzfreunde
Birgit Seiler – Fachdienstleiterin Natur- und Umweltschutz, Landratsamt Altenburger Land
Stephan Böhl – Assessor des Forstdienstes, Forstsachverständigenbüro Stephan Böhl
Dr. Matthias Schütze – Autor des Artikels „Und diese knorrige Eiche soll 1000 Jahre alt sein? – Versuch der Altersbestimmung für die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz“ im Buch „Im Dienste der Ernestiner – Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister“
Frank Wieschollek – Landschaftsplanung/Bauleitplanung
Thomas Neidhardt, Forstassessor, Fachdienst Natur- und Umweltschutz, Landratsamt Altenburger Land, hat das Gespräch vorbereitet und moderiert. Er unterteilte es in vier umfangreiche thematische Panels: (1) Uraltbäume in der Landschaft – Grabeiche Nöbdenitz, (2) Historische Landschaftsgärten – Straßenbäume – Freiraumgehölze, (3) Planung/Bauen – Unterhaltung/Pflege – Eingriff/Baumschutz sowie (4) Fachwissen/Berufliche Qualifikation/Umweltbildung.
Die Gäste auf dem Podium und das Publikum waren sehr diskussionsfreudig: Nach drei Stunden Gespräch wirkte es eher so, als bestehe noch viel mehr Redebedarf zum Thema.
Die Rückmeldungen aus dem Publikum gingen ebenfalls in diese Richtung – denn alte Bäume gehen uns alle an und jeder hat Kontakt zu ihnen.
Als Geschenk für alle Podiumsgäste sponserte der Rotary Club Altenburg Setzlinge der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz.
Wo gibt es heute noch alte Bäume?
Deutschland ist sehr dicht besiedelt, daher müssen sich Bäume den Platz mit vielen Menschen teilen. Die Kulturlandschaft im Altenburger Land besitzt vergleichsweise wenig Wald, nur rund fünf Prozent, ein überdurchschnittlich dichtes Straßennetz, wie Birgit Seiler hervorhob.
Matthias Schütze führt privat ein umfangreiches Register über alte Bäume. Er betonte, dass es in Deutschland kaum noch Uralt-Eichen gibt, die Nöbdenitzer Eiche sei eine von wenigen. Alte Eichen, die das Potenzial haben, so alt wie die Nöbdenitzer zu werden, fände man heute vor allem in historischen Barock- und Landschaftsgärten. Dem stimmt auch Frank Wieschollek zu: Parkanlagen und Friedhöfe seien gute Orte für alte Bäume. Direkt an einer Straße sei die Chance heute gering, dass ein Baum sehr alt wird.
Auch im Altenburger Land gibt es noch solche historischen Landschaftsgärten. Teilweise wurden sie von Hans Wilhelm von Thümmel angelegt, dessen Grab sich unter der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz befindet, darunter der Schlosspark in Altenburg. Aber auch der Schlosspark Tannenfeld, der Schlosspark Windischleuba oder der Park in Poschwitz verfügen über alte Baumbestände. Einige Parks haben wir in der Sonderschau #GartenEinsichten vorgestellt.
Die historischen Parks mit ihren alten Baumbeständen sind nicht nur wertvoll für die Natur, sondern haben auch touristisches Potenzial.
Wohin pflanzt man welche Bäume, damit sie alt werden können?
Ein Thema des Podiumsgesprächs war, wohin man neue Bäume am besten pflanzen sollte, damit sie alt werden können.
Thomas Neidhardt stellte die Frage: Die Baumarten in historischen Landschaftsgärten sind teilweise exotisch – wäre das auch für uns eine gute Strategie, dem Klimawandel zu begegnen?
Dr. Klaus Schultheiß von den Geraer Gehölzfreunden wies darauf hin, dass in Fachkreisen stark diskutiert werde, welche Arten sich für Nachpflanzungen eignen. Bislang wurde in aller Regel auf einheimische Bäume gesetzt. Die neue Richtung, die sich allmählich durchsetzt, ziehe fremdländische Arten vor, die Wärme, Trockenheit und Feinstaub (durch Verkehrsbelastung) besser aushalten. Dazu fänden auch Forschungsprojekte statt. Mit der Neuen Landschaft Ronneburg wurde 2007 auch ein Arboretum angelegt, wo nun nach 20 Jahren evaluiert werden soll, welche Arten am besten bestehen.
Birgit Seiler berichtete von einem studentischen Forschungsprojekt in Schmölln: Der Student Lukas Baumgärtner habe in seiner Masterarbeit Schmöllner Stadtbäume untersucht und kommt zu dem Schluss, dass fremde Arten Hitze in der Stadt besser tolerieren als einheimische.
Dr. Matthias Schütze vertrat die Meinung, dass Deutschland zu langsam sei, was fremde Arten angehe: Douglasien und Roteichen wären als Holzarten ertragreicher als einheimische und der Blauglockenbaum absorbiere am meisten Kohlenstoffdioxid (CO2).
Natürliche Gehölzentwicklung zulassen
Weiterhin ging es um die Kosten und den Nutzen von Nachpflanzungen.
Nino von Cedernstolpe berichtete aus seiner Erfahrung als Baumpfleger davon, dass es bei Nachpflanzungen häufig zu Problemen mit einheimischen Birken und Pappeln käme. Sie würden die nachgepflanzten Bäume überwuchern, sodass diese regelmäßig freigeschnitten werden müssten. Aber richtig invasive Baumarten gibt es in Deutschland nicht.
Frank Wieschollek betonte, dass sich die Auflagen für Neupflanzungen in den letzten Jahren verändert hätten. Früher mussten neu gepflanzte Bäume nur drei Jahre gepflegt und wenig gewässert werden – dabei viele sind eingegangen. Inzwischen müssten sie 4–5 Jahre gepflegt und 10–12-mal im Jahr gewässert werden. Dadurch überleben die jungen Bäume besser.
Stephan Böhl wies darauf hin, dass es auch eine Kostenfrage sei: Wie werden zukünftige Kommunen finanziell ausgestattet sein? Man sollte natürliche Gehölzentwicklung auch einfach mal zulassen und akzeptieren und für sich nutzen.
Bei Bauprojekten sind alte Bäume oft im Weg
Baumpfleger Nino von Cedernstolpe machte die Erfahrung, dass Grundstückeigentümer alte Bäume meist entfernt haben wollten. Er empfiehlt, von vornherein weiter weg von Häusern zu pflanzen und bei Neubauten genug Abstand zu Bäumen zu halten. Es bestünde durchaus die Möglichkeit, bei Bauprojekten Wurzelschutzmaßnahmen einzuplanen und auf dem Grundstück stehende Altbäume zu erhalten. Doch häufig kollidierten bei Bauprojekten viele verschiedene Interessen, was die Bewahrung von Bäumen erschwere.
Wie sinnvoll sind Baumschutzsatzungen?
Dr. Klaus Schultheiß erzählte, dass es in Gera seit 2014 eine neue Baumschutzsatzung gäbe, zu der die Geraer Gehölzfreunde mit beigetragen haben. Bei diesem Thema gäbe es ein großes Spannungsfeld, denn Bäume sind uns Menschen oft im Weg. Im Juni 2023 verlangte die Geraer AfD-Fraktion beispielsweise eine Änderung der Satzung, denn sie behindere Bauprojekte und schränke die persönliche Freiheit ein. Schultheiß räumt ein, dass Baumschutzsatzungen viel Bürokratie mit sich brächten. Allerdings zeige die Erfahrung, dass es nicht selbstverständlich ist, sich für Bäume einzusetzen. Aktuell arbeite man in Gera daran, die Satzung zu entbürokratisieren. Denn Gera betreut 35.000 Bäume auf kommunalen Flächen.
Dr. Klaus Schultheiß wies auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin: Wird ein Altbaum gefällt, dann fällt trotz Nachpflanzungen seine ökologische Wirkung weg – zum Beispiel, weil der junge Baum dies mit seiner kleineren Krone noch gar nicht leisten kann oder an einem ganz anderen Ort gepflanzt wird.
Dem stimmte Thomas Neidhardt zu, denn: „Für eine alte Buche braucht es 300–400 Jungbuchen, um den gleichen ökologischen Effekt zu erzielen.“
Viele Leute wollen Bäume, nur nicht auf ihrem Grundstück
„Baumschutzsatzungen sind ein kleines Bollwerk gegen den Rückgang von Großgrün in Städten und Ortschaften“, betonte Stephan Böhl. Denn bei 80 Prozent der Bevölkerung sei kein Verständnis für Baumschutz vorhanden. Die Verkehrssicherungspflicht und das Nachbarschaftsrecht bedrohten den Baumbestand zusätzlich. Deshalb sei es wichtig ist, den Bäumen Platz einzuräumen.
Nino von Cedernstolpe stimmte dem zu: Ohne die Baumschutzsatzungen würden viel mehr Bäume abgeholzt. Viele Leute wollten Bäume zwar erhalten, nur nicht auf ihrem Grundstück.
Während Dr. Matthias Schütze fand, es solle in Deutschland einheitliche Baumschutzsatzungen geben, sah Birgit Seiler das anderes. Im Altenburger Land hätten alle Gemeinden eine eigene Baumschutzsatzung. Birgit Seiler findet, es sei wichtig, dass die Menschen vor Ort selbst für ihre Bäume verantwortlich sind und wünscht sich, dass mit den Bäumen mehr gerungen wird. „Wir müssen uns auch um Bäume kümmern, die noch nicht so alt sind wie die 1000-jährige Eiche, damit sie überhaupt so alt werden können“, so die Fachdienstleiterin für Natur und Umweltschutz im Landkreis Altenburger Land.
„In Deutschland ist die Verkehrssicherungspflicht sehr weit fortgeschritten“
Die Verkehrssicherungspflicht besteht überall, wo ein Baum den öffentlichen Raum betrifft. Dann müssen diejenigen, denen das Grundstück gehört, dafür sorgen, dass Totholz entfernt wird, damit niemand, der daran vorbeiläuft, zu Schaden kommt. Totholz sei auch „dringlich“, das heißt, es dürfte zu jeder Jahreszeit entfernt werden.
Dr. Klaus Schultheiß ergänzte, dass Bäume auch auf Krankheiten wie Pilzbefall überprüft werden müssten. Der Nachweis über die jährliche Überprüfung des Baumes sollte gut dokumentiert werden, damit man beweisen kann, dass man seiner Pflicht nachgekommen ist.
Stephan Böhl drückte es so aus: In Deutschland sei die Verkehrssicherungspflicht sehr weit fortgeschritten. Bei uns gelte das Prinzip, dass eine erkennbare Gefahr abgewandt werden müsse. In anderen Ländern interpretiere man die Verkehrssicherungspflicht ganz anders. Inzwischen sei damit in Deutschland ein extrem hoher Aufwand für Kommunen und Grundstückseigentümer verbunden, welche Bäume teilweise 1–2 Mal pro Jahr warten müssen.
Der Schmöllner Revierförster Hans-Peter Schenk, ergänzte aus seiner eigenen Erfahrung: Zwei Mal im Jahr inspiziere er Straßenbäume im Landkreis im Zuge der Verkehrssicherung. Er empfiehlt auch Privatleuten, diese Pflicht ernst zu nehmen und dabei alle Maßnahmen zu dokumentieren.
Aber wie viel Raum wollen wir Bäumen zugestehen?
Stephan Böhl berichtete weiter: Wenn vor Gericht über Bäume gestritten werde, gehe es selten um den Baum, sondern um das nachbarschaftliche Verhältnis. Gestritten werde beispielsweise über Sichtachsen, Laub und die Effektivität von Photovoltaikanlagen, die von einer Baumkrone beschattet werden. Beim Thema Verkehrssicherung werde ein Gefahrenszenario oft sehr weit gefasst. Dabei wäre auch ein Zaun eine praktikable Lösung.
Birgit Seiler bemerkte, dass es viele unglückliche Gerichtsurteile gegen Bäume gäbe, was die Bürokratie befördere. „Oft wird als Resultat vorsorglich gefällt, weil Bäume sonst Kosten verursachen“, so Seiler.
So wäre es 2014 beinahe auch der 1000-jährigen Eiche ergangen, worauf Frank Wunderlich vom Ortsverschönerungsverein Nöbdenitz hinweist. Zur Wahrung der Verkehrssicherheit sollte das Natur- und Kulturdenkmal gefällt oder stark eingekürzt werden, was weit über Nöbdenitz hinaus zu breiten Protesten geführt habe. Birgit Seiler, die auch 2014 involviert war, erläuterte zum Gutachten, dass damals drei Varianten vorgeschlagen wurden: 1) das Fällen der 1000-jährigen Eiche, 2) das Einkürzen ihrer Äste und 3) das Stutzen des Baums. Der Landkreis hätte sich aus Kostengründen für das Einkürzen der Äste entschieden. Dem Engagement der Nöbdenitzer Bürger sei es zu verdanken, dass stattdessen seither rund 80.000 Euro in die Sicherung der Eiche investiert wurden.
Brauchen Bäume eine Stimme?
„Wir Menschen müssen Lobbyarbeit für die Bäume leisten und ihnen auch mal Platz einräumen“, sagte Dr. Matthias Schütze.
Nino von Cedernstolpe fand, dass Staat, Land und Kommune alten Bäumen eine Stimme geben müssten. Und außerdem müssten Menschen dafür belohnt werden, wenn sie alte Bäume erhalten und Geld und Arbeit in sie investieren. – Ein Thema, das in der Publikumsdiskussion auch der Landwirt Frank Quaas ansprach: Er wünsche sich mehr Akzeptanz von Behörden für Grundstückseigentümer, damit diese Bäume erhielten und pflegten, die letztlich der ganzen Gesellschaft nützten.
Stephan Böhl fand, dass Heimatgefühl für den Erhalt alter Bäume am wichtigsten sei. Denn die Stimme für die Bäume seien Kommunen und Gemeinden, die das Gemeinwohl im Blick hätten.
Birgit Seiler wünschte sich, „dass es in Deutschland genauso viele Baumfans wie Fußballfans gibt“.
Dr. Klaus Schultheiß mahnte, dass der jungen Generationen vermittelt werden müsse, wie wichtig Bäume sind.
Frank Wieschollek wiederum setzt große Hoffnungen in die junge Generation.
Und was muss man mitbringen für einen Beruf als Baumpfleger? – Dazu ergänzte Stephan Böhl, dass es verschiedene Ausbildungswege gäbe und nicht immer botanisches Fachwissen Bedingung für Baumpflegeberufe sei. Wichtig sei Erfahrungswissen, Praxiswissen und idealerweise die langfristige Beobachtung derselben Bäume.
Zusammenfassung und Fotos Podiumsgespräch: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein
Mit der offiziellen Grundsteinlegung am Vormittag des 9. November 2023 beginnt der Wiederaufbau des historischen Nordflügels der Burg Posterstein. Der ehemalige Festsaal-Flügel der über 800 Jahre alten Burg wurde in den 1950er Jahren ohne weitere Dokumentation und ohne baufällig zu sein abgerissen. Seither klaffte die Ruine wie ein Loch an der Hangseite der Burg und gefährdete nicht zuletzt die Statik der Burganlage.
Seit rund dreißig Jahren setzt sich der Museumsverein Burg Posterstein für den Wiederaufbau ein. Der Wiederaufbau gliedert sich historisch in die Geschichte der Burganlage ein, wo im Lauf der Jahrhunderte immer wieder neu und umgebaut wurde, um neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Warum die Burg Posterstein den Nordflügel braucht
In der Burg Posterstein befindet sich ein erfolgreiches Museum, das Geschichte anschaulich vermittelt, vor allem an junge Besucher. Besonders gut votiert ist die Ausstellung „Kinderburg“, die zu den beliebtesten Familienangeboten in Thüringen gehört. Mit Stand Oktober lockten die Ausstellungen und Veranstaltungen 2023 bereits über 22.000 Besucher in die Burg. Um diesem „Ansturm“ gerecht zu werden, braucht es Barrierefreiheit, Räume für Museumspädagogik und Veranstaltungen sowie moderne Depots. Mit dem Wiederaufbau des Nordflügels entsteht auf 547 Quadratmeter Nutzfläche ein Begegnungsort, wo europäische Salonkultur digital und analog vermittelt und erlebbar wird. Darauf aufbauend soll es ein Ort für das Gespräch über Zukunftskonzepte und gesellschaftliche Themen sein. Der Museumsverein als Träger des Museums unternimmt im Rahmen der Möglichkeiten alles, um außer öffentlicher Förderung auch private Unterstützung zu unterhalten. Das Museum Burg Posterstein ist mit ausgewiesenen Fachkräften besetzt und hat die inhaltliche Konzeption fertig gestellt.
Das Bauvorhaben
Während die Burg von 1984 bis 1991 letztmalig restauriert wurde, blieb der Nordflügel außen vor. Dennoch lagen Konzepte und Bauzeichnungen für den Wiederaufbau fertig in der Schublade bis am 30. September 2020 der Kreistag in einem Grundsatzbeschluss grünes Licht gab für den Wiederaufbau. Das Architekturbüro Godts wurde mit der Planung beauftragt und legte eine Planung vor, die von Anfang an den Denkmalschutz berücksichtigte und dabei konsequent eine moderne Formensprache anwendet. Träger der Baumaßnahme ist der Landkreis Altenburger Land als Eigentümer der Gebäude. Er arbeitet eng mit dem Museumsverein Burg Posterstein e.V., dem Träger des Museums, zusammen. Der Landkreis erhält Fördermittel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft im Rahmen des Dorfentwicklungsprogrammes, um den Rohbau fertig zu stellen. Nachfolgend sind nach dem Stand der Planung weitere Mittel notwendig, um den Ausbau und die Gestaltung des Gebäudes zu realisieren. Insgesamt beträgt der Investitionsbedarf 4,1 Millionen Euro. Großer Dank gilt auch der Bürgerstiftung Altenburger Land, die das Vorhaben großzügig unterstützt. Viele Bürger beteiligen sich an dem Projekt, indem sie ihre eigenen kleinen „Postersteine“ erwerben.
Landrat Uwe Melzer und Museumsdirektor Klaus Hofmann bei der Versenkung einer Metallhülse mit Erinnerungsstücken an die heutige Zeit.
Landrat Uwe Melzer betonte während der Grundsteinlegung die Bedeutung des Museums Burg Posterstein für die Kultur und den Tourismus im Altenburger Land und den festen Willen, mit dem Wiederaufbau des ehemaligen Festsaalflügels der Burg eine Perspektive zu sichern. Den Grundstein, dem verschiedene Dokumente über die Burg und das Projekt beigefügt wurden, legte Uwe Melzer gemeinsam mit dem Direktor des Museums Klaus Hofmann und dem Chef der für den Rohbau zuständigen Firma Frank Naumann GmbH aus dem benachbarten Kleinstechau.
Den Baufortschritt live mitverfolgen
Museumsgäste können die Bauarbeiten aus einem Fenster im Obergeschoss der Burg live mitverfolgen. Eine Tafel informiert dort über das Bauprojekt. Den Fortschritt dieses größten Bauvorhabens in der Geschichte des Museums dokumentiert das Museumsteam im Bautagebuch auf seiner Website.
Die Ostereier-Schau, die wir bis 1. Mai 2023im Museum Burg Posterstein zeigen, enthält diesmal einige „Easter Eggs“, die sich auf unsere anderen Ausstellungen, Sammlungen und Forschungen beziehen. Für alle, denen der Begriff nicht so geläufig ist: Unter „Easter Eggs“ versteht man versteckte Hinweise und Referenzen in künstlerischen Werken wie Filmen und Büchern, die sich auf andere Werke beziehen. In unserem Fall gibt’s in der Ausstellung mehr oder weniger unauffällige Andeutungen auf Ausstellungsthemen der ständigen Ausstellungen und der nächsten Sonderschau.
Die Ostereier-Schau auf Burg Posterstein
Die Ostereier-Schau „Wenn die Osterglocken läuten“ holt von 1. April bis 1. Mai 2023 den Frühling in die Burg Posterstein. Die Sonderschau zeigt in einem Raum hunderte, von Peter Rehfeld in verschiedenen Techniken gestaltete Ostereier aus der Sammlung des Museums und stellt sie Frühlingsgedichten gegenüber. Die Gedichte schrieben Autorinnen und Autoren, die in der ständigen Ausstellung des Museums eine Rolle spielen.
Im Video gestaltet Marion Dinger aus dem Museumsverein Burg Posterstein e.V. ein Osterei mit Narzisse und Gedicht – per Klick gelangen Sie zu unserem YouTube-Account, wo Sie sich die Anleitung im Zeitraffer anschauen können.
Was haben Jean Paul, Theodor Körner und Hans Fallada gemeinsam?
In der Ostereier-Schau treffen Besucherinnen und Besucher auf Gedichte von Theodor Körner, Jean Paul, Hans Wilhelm von Thümmel, Elisa von der Recke und Christoph August Tiedge, die allesamt Gäste im Salon der Herzogin von Kurland in Löbichau waren. Auch ein Gedicht, wenn auch kein fröhliches, von Hans Fallada, dem das Museum ab 14. Mai 2023 eine Ausstellung widmet, ist dabei.
Alle Schriftsteller eint, dass sie zu Lebzeiten Gast, vorrübergehend wohnhaft oder beheimatet im heutigen Altenburger Land waren und in der ständigen Ausstellung des Museums Erwähnung finden.
Das Patenkind der Herzogin Dorothea: Theodor Körner
Im Frühling
1810
Morgenduft! Frühlingsluft! Glühend Leben, Muthige Lust, Freudiges Streben In freudiger Brust! Hinauf, hinauf Auf der lichten Bahn Dem Frühling entgegen!
Auf allen Fluren Der Liebe Spuren, Der Liebe Segen. Wälderwärts Zieht mich mein Herz, Bergaus, bergein, Frei in die Welt hinein, Durch des Tages Gluth, Durch nächtlich Grausen!
Jugendmuth Will nicht weilen und hausen. Wie alle Kräfte gewaltig sich regen, Mit heißer Sehnsucht spät und früh, Dem ewigen Morgen der Liebe entgegen, Entgegen dem Frühling der Phantasie!
Aus: Theodor Körner: Gedichte, in: Theodor Körner‘s Werke. Vollständigste Ausgabe mit mehreren bisher ungedruckten Gedichten und Briefen, Berlin 1890.
Theodor Körner (1791–1813) weilte häufiger in Löbichau als Gast seiner Patin, der Herzogin Dorothea von Kurland. Er studierte in Leipzig und Wien, wo er am Burgtheater arbeitete. Bekannt wurde er als Dichter der Befreiungskriege, in denen er 1813 starb. Der Maler Ernst Welker, von dem unsere Podcast-Folge Nummer 9 erzählt, zeichnete sein Grab. Auch Welker war – wenn auch später als Körner – in Löbichau.
Die Postersteiner Ostereier-Schau verbindet Ostereier und Frühlingsgedichte.
Die Halbschwester der Herzogin: Elisa von der Recke
Ebenfalls eine Taufpatin Theodor Körners war die Schriftstellerin Elisa von der Recke (1754–1833), die Halbschwester der Herzogin Anna Dorothea von Kurland. Sie schrieb unter anderem folgendes Frühlingsgedicht:
Frühlingslied
Sieh, der Frühling lacht uns wieder; Bunt geschmückt sind Hain und Flur; Laut erschallen seine Lieder Von den Sängern der Natur; Lichte Silberwolken mahlen Schön sich auf des Himmels Blau, Und die Pracht der Sonnenstrahlen Schmückt mit Glanz die Blumenau‘. Reiche Saat wogt auf den Feldern, Wie ein grünes Wellenmeer; Auf den Bergen, in den Wäldern Lacht um uns die Freude her; Jeder neue Tag entfaltet Neuen Blüthenschmuck der Flur; Und die Schönheit, die veraltet, Wird ein Segen der Natur. Schnell auch welkt der Jugend Blüthe, Gleich dem holden Lenz, dahin! Weisheit, zarte Seelengüte, Sind ein bleibender Gewinn. Lerne du von Mutter Erde, Wie sie Lenz und Sommer braucht! Daß zur Frucht die Blüthe werde, Darum wird ihr Schmuck enthaucht.
aus: Gedichte der Frau Elisa von der Recke, gebornen Reichsgräfin von Medem / hrsg. von C. A. Tiedge. Mit Compositionen von Himmel und Naumann, Halle 1806.
Der ständige Begleiter Elisa von der Reckes: Christoph August Tiedge
Gemeinsam mit dem Schriftsteller Christoph August Tiedge (1752–1841) verbrachte Elisa von der Recke so manchen Sommer in Löbichau. Auch er widmete dem Frühliung Gedichte:
Frühlingslied
Auf die Erde gießt der Himmel Seinen wärmern Sonnenschein, Und ein fröhliches Gewimmel Junger Kräfte rauscht im Hain. Hohe Siegeslieder singend, Winkt die blühende Natur, Ihren vollen Thyrsus schwingend, Dich auf ihre grüne Flur. In den klaren Aether tauchen Sich die Lüft‘, und schwärmen dann Durch die Wiese hin, und hauchen Sanft das erste Veilchen an. Dieses Kind der wärmern Lüfte, Zart und freundlich, wie dein Scherz, O, das Veilchen, Minna, düfte Seine Stille dir ins Herz! Um die frühe Philomele Flattert reges Laubgewühl; Sie erweck‘ in deiner Seele Das melodische Gefühl, Welches in der holden Güte In der Graziengestalt Deiner zarten Lebensblüte Leis‘ und lieblich wiederhallt.
Aus: An Minna von B., 1788, in: Elegien und vermischte Gedichte von C. A. Tiedge, Erstes Bändchen, Halle in der Rengerschen Buchhandlung 1803.
Ab 1804 lebte Christoph August Tiedge mit Elisa von der Recke abwechselnd in Halle und Berlin oder reiste mit ihr durch Deutschland, die Schweiz und Italien.
Der Minister vom Nachbar-Rittergut: Hans Wilhelm von Thümmel
Zu den ständigen Löbichauer Gästen zählte der Geheime Rat und Minister Hans Wilhelm von Thümmel, dem das benachbarte Rittergut Nöbdenitz gehörte. Auch ihm widmeten wir bereits eine Podcast-Folge.
Die 1000-jährige Eiche Nöbdenitz im März 2023
Thümmel wählte die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz zu seiner außergewöhnlichen Grabstätte. Zu Lebzeiten soll er in der Eiche Aphorismen verfasst haben. Frühlingsgedichte aus seiner Feder sind uns nicht bekannt, aber einer seiner Aphorismen hat den Weg in die Ostereier-Schau gefunden:
Aphorismus Nr. 140
Wer für die melodische Stimme des Waldes kein Ohr, wer für die Reize der Natur nur ein flüchtiges Auge, wer bei Erblickung des strotzenden Fruchtbaums und bei den grünenden Saaten, die Reiche und Arme sättigen, keine dankbare Zunge, wer für Millionen duftender Blumen und Kräuter ur stumpfe Nerven hat, der besitzt zwar Thiergefühl, aber keine Empfindung: er mag im Sumpfe ekler Zerstreuung sein Leben hinhauchen.
Aus: Hans Wilhelm von Thümmel: Aphorismen aus den Erfahrungen eines Sieben und Siebzigjährigen, Altenburg 1821.
Der Sommergast der Herzogin: Jean Paul
Einen Sommer verbrachte der bekannte Dichter Jean Paul (1763–1825) auf besondere Einladung der Herzogin von Kurland in Löbichau, wo er die dort herrschende Sprechfreiheit lobte. Davon erzählt unsere Podcast-Folge 1, in der wir Jean Pauls Besuch aus Sicht der Herzogin erzählen. Demnächst (Mai 2023) behandelt Folge 11 des Podcasts noch einmal diesen Besuch aus Sicht des Dichters.
Frühling im Schlosspark Tannenfeld
Auch Jean Paul ist nicht für Frühlingsgedichte bekannt. Aber wir zitieren gern eine Stelle aus seinem „Titan“:
Wenn der Mensch vor dem Meere und auf Gebirgen, und vor Pyramiden und Ruinen, und vor dem Unglücke steht und sich erhebt, so strecket er die Arme nach der großen Freundschaft aus. – Und wenn ihn die Tonkunst und der Mond, und der Frühling und die Freudenthränen sanft bewegen, so zergeht sein Herz und er will die Liebe. – Und wer beide nie suchte, ist tausend Mal ärmer, als wer beide verlor.
Aus: Titan, Erstes Bändchen, in: Jean Pauls sämmtliche Werke, XXI, Fünfte Lieferung, Erster Band, Berlin 1827, S. 142.
Der Patient und Lehrling: Rudolf Ditzen
Nicht Gast im Salon der Herzogin von Kurland war der letzte Dichter, den die Sonderschau zitiert, denn er kam erst hundert Jahre später in unsere Gegend. Rudolf Ditzen (1893–1947), der später weltbekannte Schriftsteller Hans Fallada, verbrachte in seiner Jugend, längere Zeit in der Nervenheilanstalt in Tannenfeld. Diese war Jahrzehnte nach der Zeit des Löbichauer Salons im ehemaligen Schlosspark Tannenfeld entstanden. In der ländlichen, idyllischen Umgebung verfolgte der Arzt Dr. med. Arthur Tecklenburg dort ein modernes Klinikkonzept.
Blühende Narzissen im Schlosspark Tannenfeld
In dieser Umgebung verbesserte sich Rudolf Ditzens Zustand sichtlich, auch wenn das hier zitierte Gedicht noch von seiner schweren Depression in Folge seines missglückten Doppelselbstmords zeugt:
Tannenfeld
Vielleicht ist Park hier nichts so sehr wie Leid, Vielleicht ist Baum ein hingeschluchztes Wort, Und jedes Blatt ist einer Schwermut Kleid, Darinnen Lust wie Leid erstickt verdorrt. Vielleicht führt jeder Weg zum Irrsinn hin, Vielleicht ist Teich ein tief erweinter Schmerz, Und jedes Haus steht stets im Dunkel drin, Und nichts ist stumm, eh’s nicht zu Boden fällt Nur Ding ist tot und dies vielleicht auch nicht, Es wehrt sich auch und schreit sein tiefstes Leid, So schreit auch Mensch in Schmerzen jederzeit, Bis man ihm schließlich dunkle Kränze flicht.
Aus: Rudolf Ditzen (Hans Fallada) aus seiner Krankenakte
Nach seiner Entlassung absolvierte der junge Mann auf dem Rittergut Posterstein eine landwirtschaftliche Ausbildung. Anlässlich seines Geburtstags zeigt das Museum Burg Posterstein von 14. Mai bis 12. November 2023 die Ausstellung „Hans Fallada – Familienbilder. Wie aber bestehe ich vor Dir, sehr liebe Verwandtschaft –?!“ der Hans-Fallada-Gesellschaft. Diese schöpft aus den umfangreichen Beständen des Hans-Fallada-Archivs und rückt Erinnerungen, Briefe und Fotos der Familie Ditzen in den Mittelpunkt. In Posterstein zu sehen sein wird eine Kabinett-Ausstellung in einem Raum, die bewusst einen Schwerpunkt auf Rudolf Ditzens Jahre in Tannenfeld und Posterstein legt. Zur Ausstellung wird es ein umfangreiches Begleitprogramm geben.
Franziska Huberty und Bernd Adam beim Zeitzeugengespräch Cocktail-Zeit zur Gastronomiegeschichte im DDR-Kulturhaus „Stadt Schmölln“
Begleitend zur Sonderschau „Damals in der ‚Esse‘ – Erinnerungen an das Kulturhaus ‚Stadt Schmölln‘“ vom 30. Januar bis 20. März 2022 im Museum Burg Posterstein entstand die Video-Reihe „Cocktail-Zeit“. Darin interviewte Franziska Huberty, Historikerin im Museum Burg Posterstein, Bernd Adam, den langjährigen Restaurantleiter des ehemaligen DDR-Kulturhauses „Stadt Schmölln“. Jede der vier Folgen hatte einen inhaltlichen Themenschwerpunkt zum Gastronomiealltag in der DDR. Zum Abschluss jedes Gesprächs wurde ein Cocktail-Klassiker nach Originalrezept gemixt. Das jeweilige Rezept finden Sie immer am Ende eines Videos.
Das ungewöhnliche Konzept kam richtig gut an – wie die verhältnismäßig hohe Zahl an Zuschauern, Kommentaren und neuen YouTube-Abonnenten zeigt. Wie auch in der Ausstellung zählte besonders die lokale Bevölkerung aus Schmölln und den umliegenden Dörfern zum Publikum. Die kurzen Filme wecken Erinnerungen und bieten Anlass zum Reden. Für das Museum sind sie ein wichtiges Zeitzeugen-Dokument, das archiviert wird.
Da wir im Museum Burg Posterstein einen großen Teil unserer Forschungsergebnisse hier im Blog dokumentieren, fasst dieser Blogpost einige Aspekte der Gespräche zusammen.
Cocktailzeit mit Franziska Huberty und Bernd Adam – Folge 1
Die erste Folge widmete sich der Frage, welche Funktion ein Kulturhaus zu DDR-Zeiten eigentlich hatte. Bernd Adam erläutert, dass es zwar reine Kulturhäuser gab, in denen ausschließlich Kulturveranstaltungen stattfanden. Beim Kulturhaus „Stadt Schmölln“ wurde jedoch Gastronomie und Kultur gemeinsam betrieben.
Kurzer historischer Exkurs: Seit 1864 eine wichtige Kultur-Adresse in Schmölln
Das Kulturhaus „Stadt Schmölln“ befand sich in der Nähe des Bahnhofs an der Stelle, wo seit 1864 bereits das „Hotel Wartburg“ für kulturelle Veranstaltungen, Feste und Konzerte genutzt wurde. 1946 wurde es verstaatlicht und samt Inventar an den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) übergeben. Ab 1952 verwaltete die Stadt Schmölln das „Gewerkschaftshaus“ und 1961 übernahm es die Handelsorganisation (HO).
Postkarte vom Bahnhofsplatz Schmölln mit dem Hotel Wartburg aus dem Jahr 1909 (Sammlung Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln)
Unter Einbeziehung der alten Bausubstanz fanden ab 1967 Umbauarbeiten statt. Im April 1969 tagte im neuen Saal die Kreisdelegiertenkonferenz der SED. Zum 20. Jahrestag der DDR eröffnete das neue Restaurant. Die dritte Ausbaustufe umfasste ein Café, drei Klubräume und eine Wohnung. Mit der Einweihung als neues Kulturzentrum erhielt das Gebäude schließlich auch den Namen „Stadt Schmölln“. Auf Grund seines 27 Meter hohen Schornsteins wurde das Gebäude im Volksmund „Esse“ genannt, denn so heißt ein Schornstein im lokalen Dialekt. Im Interview erzählt Bernd Adam, dass diese Höhe des Schornsteins wirklich notwendig zum Betrieb des Brennöfen mit Braunkohle gewesen ist: „Wir kriegen ja kaum Brikett, manchmal schon, aber vorwiegend war es Braunkohle und das war einfach nur furchtbar“, erzählt er.
Das Kulturhaus „Stadt Schmölln“ auf Postkarte (Ausschnitt) von 1988 (Sammlung Museums Burg Posterstein)
Ein Programm für alle Zielgruppen
Das Kulturhaus umfasste einen Saal für 500 Personen, einen Speisesaal für 36 Personen, eine Bar für 50 Gäste, ein Restaurant für 170 Gäste und ein Café für 56 Personen. Das Angebot des Kulturhauses „Stadt Schmölln“ war vielseitig und richtete sich an alle Altersgruppen. Neben der Gastronomie, offiziellen Veranstaltungen wie zu Jugendweihen oder Abiturfesten fanden unter anderem private Feiern, Konzerte, Jugend- und Familientanz, Faschings- und Silvesterfeiern, Kreistagssitzungen, Parteiveranstaltungen, Schachturniere und Arbeitsgruppentreffen statt.
Ausschnitt aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Schmölln im Jahr 1971 – mit dem Programm im Kulturhaus „Stadt Schmölln (Sammlung Museum Burg Posterstein)
Unser Gesprächspartner Bernd Adam war dort acht Jahre lang Restaurantleiter. Nach dem Studium kam er 1972 von Leipzig nach Schmölln, schrieb dort seine Abschlussarbeit und wurde als gastronomischer Leiter eingesetzt – mit Unterbrechungen, in denen er zur Armee musste und anschließend den Gasthof „Drei Schwäne“ übernahm. 1982 kam Bernd Adam zum Kulturhaus „Stadt Schmölln“ zurück und bildete dort die Gastronomielehrlinge der HO aus. Nach der Schließung des Kulturhauses kaufte er das Hotel „Reußischer Hof“, welches er bis zu seiner Pensionierung betrieb.
Folge 2: Logistische Herausforderungen und verschnittene Weine
Cocktailzeit mit Franziska Huberty und Bernd Adam – Folge 2
In der zweiten Folge dreht sich das Gespräch um die Logistik, die notwendig war, um das Kulturhaus zu betreiben. In der Mangelwirtschaft der DDR gestaltete es sich oftmals schwierig, alle Waren zu beschaffen und Bernd Adam schildert, dass man besonderes organisatorisches Geschick, aber auch gute Beziehungen für alles benötigte. Er beschreibt, dass es ohne den Kontakt zu einem lokalen Jagdleiter, der wiederum ebenfalls über hervorragende Kontakte verfügte, fast unmöglich gewesen wäre, für große Veranstaltungen ausreichend Fleisch zur Verfügung zu haben. „Das Wild war unser Retter, wenn man es so will“, fasst Adam die Lage zusammen.
Der Festsaal im Kulturhaus „Stadt Schmölln“ in den 1970er Jahren (Foto: Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e.V.)
Auch eine gute Vorratswirtschaft trug maßgeblich zum Erfolg bei. Im Keller des Kulturhauses gab es ein riesiges Lager, verwaltet mit Karteikarten. Waren vom Zucker, Mehl bis hin zum Wein und Sekt wurden über die Großhandelsgesellschaft (GHG) angekauft.
Sonderlieferungen und Waren aus dem „nicht-sozialistischen Ausland“
Im dritten Video geht Bernd Adam ebenfalls auf das Thema ein: „Es gab nicht alles, aber es gab vieles“, erläutert er, „Wenn wir bestellt haben, haben wir immer zwei Drittel mehr bestellt, um ein Drittel zu bekommen, was wir brauchten.“ Dreimal im Jahr erhielt das Kulturhaus Sonderlieferungen: vor der Jugendweihe, vor dem Schulanfang und vor Weihnachten. „Dann gab es ‚erlesene Konserven‘, spricht: Ananas, Mandarinen, Champignons, auch Letscho, und Ölsardinen“, erzählt Bernd Adam.
Getränkekarte aus dem Café des Kulturhaus „Stadt Schmölln“ aus dem Jahr 1973 (Sammlung Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln)
Auf besondere Regionalität wurde dabei nicht geachtet, auch wenn beispielsweise Kartoffeln von den Bauern vor Ort geliefert wurden. Wein kam aus dem „nicht-sozialistischen Ausland“ in großen Behältern in Zügen in Leipzig-Panitzsch an. „Wir haben dann gesagt: Panschitz“, erzählt Bernd Adam im Video, „Denn dort wurden die die Weine verschnitten und dabei kamen dann solche Weine raus wie ‚Natalie‘, ‚Hemus‘ und dergleichen. Die hießen dann so, aber die waren nur ein Cuvée. Man schmeckte das dann ab, das habe ich live erlebt vom Kellermeister, ich wollte es immer nicht glauben. Und dann war es natürlich so, dass dem Zucker zugegeben wurde und zu DDR-Zeiten haben sich alle gewundert: Och, ich hab gestern wieder gesoffen. Nein! Es war der Wein, dem nachträglich Zucker zugegeben wurde und dadurch kamen die Kopfschmerzen.“
Folge 3: Zu verschiedenen Anlässen gab es verschiedene Preise
Cocktailzeit mit Franziska Huberty und Bernd Adam – Folge 3
In der dritten Folge sprachen Franziska Huberty und Bernd Adam über verschiedene Preisstufen im Kulturhaus „Stadt Schmölln“. Gleich zu Beginn des Gesprächs ging es um den Preis für einen Cocktail, der im Kulturhaus „Stadt Schmölln“ zwischen 2,50 und 3,50 DDR-Mark lag. Das war nicht so günstig wie es auf heutiger Sicht klingt, wenn man es in Relation setzt zum durchschnittlichen Bruttogehalt eines vollbeschäftigten Arbeitnehmers in der DDR, das laut Bundesamt für Statistik 1975 rund 900 DDR-Mark und 1980 rund 1000 DDR-Mark betrug (Zur Quelle).
Tageskarte aus dem Café des Kulturhaus „Stadt Schmölln“ aus dem Jahr 1973 (Sammlung Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln)
Je nachdem, ob es zusätzliche Kulturveranstaltungen gab, bot das Kulturhaus „Stadt Schmölln“ Getränke und Speisen zu unterschiedlichen Preisen an. Bernd Adam erzählt: „Wir hatten ja zu DDR-Zeiten verschiedenen Preisstufen. Preisstufe 1 bis 4 und dann noch ‚S 1‘ war die einfachste Preisstufe, ich sag mal, ohne das abzuwerten: die Gaststuben auf dem Lande und die 4, das waren die gehobenen Hotels in den Städten und in den Großstädten. Und die hatten dann auch S. Und Leipzig zum Beispiel, das ‚Astoria‘, wo ich auch mal gearbeitet habe, hatte dann zur Messe ‚S plus 100 Prozent‘ und dann kam dann schon das Bier vier Mark …“ Die Preisstufen richteten sich also nach der Ausstattung und dem Angebot. Wenn „Stadt Schmölln“ sonntags und mittwochs nachmittags Tanz im Restaurant stattfand, galt nicht die Preisstufe 3, sondern die Preisstufe 4. Dann kostete das Bier nicht 56 Pfennige, sondern 61 Pfennige.
Einkauf zum Verkaufspreis
Die unterschiedlichen Preisstufen bedeuteten nicht automatisch, dass sich das Geschäft für das Kulturhaus rechnete. „Das ist ja das Verrückte“, erzählt Bernd Adam im Interview, „Wir haben die Waren und Lebensmittel zum Verkaufspreis eingekauft.“ Er erläutert das am Beispiel des Kaffees, von dem das Kilo 130,80 Mark in der Preisstufe 3 kostete. Laut Preisanordnung war der Gastronom gezwungen 6,5 Gramm Kaffee auf die Tasse zu verwenden. Mit Zucker und Sahne kostete die Tasse Kaffee dann 84 Pfennige. Ob das ökonomisch war, hat Bernd Adam nie erfahren: „Wir haben gewirtschaftet, das wurde auch nie nach der ökonomischen Kennziffer abgerechnet, es wurde aber ein Schnitt gemacht und gesagt: ihr seid gut, ihr seid nicht so gut, aber da stand die Ökonomie nicht gesamt im Fokus.“
Folge 4: „Die Lehrlinge haben mich gehasst“
Cocktailzeit mit Franziska Huberty und Bernd Adam – Folge 4
Das Kulturhaus „Stadt Schmölln“ war auch Ausbildungsbetrieb der Handelsorganisation (HO) und Bernd Adam war zeitweise für die Ausbildung und Prüfung der angehenden Köchinnen und Köche und Kellnerinnen und Kellner verantwortlich.
„Wir waren ein ganz junges Team und in der ‚Esse‘ waren ja bis 60 Mitarbeiter“, berichtet Bernd Adam. 30 Lehrlinge gab es alleine im Bereich Service und Küche. Nicht für alle war es ihr erster Berufswunsch. Bernd Adam beschreibt sehr anschaulich, warum auch der Beruf des Kellners gelernt sein will und dass es eben nicht jeder automatisch kann. Seine Methoden stießen dabei nicht sofort auf Gegenliebe: „Von dem Tag an haben sie mich gehasst, bis sie begriffen haben, dass das gut war, dass das richtig war“, erzählt der Mann, den auch heute noch viele Schmöllner persönlich kennen, „Aber es war eine sehr schöne, eine sehr praktische und auch eine sehr intensive Lehre.“
Die Bar im Kulturhaus „Stadt Schmölln“ in den 1970er Jahren (Foto: Sammlung Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e.V.)
„Die Lehre war auch deswegen wichtig, damit wir Fachkräfte hatten, weil ich immer der Meinung war und bin, dass man eine gute Gastronomie vorwiegend mit Fachkräften gestalten kann“, erklärt er. In den 1970er Jahren baute er die Prüfungskommission für Köche und Kellner mit auf, pflegte einen guten Kontakt zur Berufsschule und gehörte später auch dort der Prüfungskommission an.
„Also ich hab Gastronomie gelebt. Ich war auf den Tag genau 51 Jahre in der Gastronomie, ich möchte keinen Tag missen, es hat mir von Anfang an Spaß gemacht, es war meine Welt“, bekundet Bernd Adam voller Herzblut.
Mit der Wende kam auch der Niedergang des Kulturhauses
Bereits 1991 wurde das Kulturhaus „Stadt Schmölln“ geschlossen. Das letzte Konzert fand am 2. März 1991 statt. Es spielte die Band „Odyssee“. Als Schließtag war der 31. Mai vorgesehen, der Termin wurde aber um einen Monat vorverlegt. Die letzte (inoffizielle) Veranstaltung fand trotzdem nach dem 30. April statt – ein Klassentreffen.
Kulturhaus „Stadt Schmölln“ damals und heute auf der Postkarte zur Ausstellung „Damals in der Esse“ des Museums Burg Posterstein
1999 wurde das Gebäude komplett abgerissen. Am 16. September 1999 wurde der namensgebende Schornstein der „Esse“ gesprengt. Auf der Fläche des ehemaligen Kulturhauses befindet sich heute ein Parkplatz.
Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein – Ein herzliches Dankeschön geht an den Heimat- und Verschönerungsverein Schmölln e.V. für die Bereitstellung von Fotos und Scans aus seiner Sammlung.
Mit der Sonderschau „Damals in der ‚Esse‘ – Erinnerungen an das Kulturhaus ‚Stadt Schmölln‘“ widmet sich das Museum Burg Posterstein bis 20. März 2022 der neueren regionalen Geschichte. Das Kulturhaus, in den 1970er und 80er Jahren ein regionales Zentrum, hieß wegen seines markanten Schornsteins im Volksmund „Esse“, was im regionalen Dialekt ein Synonym für Schornstein ist. Nach einigen Jahren Leerstand wurde es 1999 abgerissen. Die multimediale Zusammenstellung basiert auf Fotos, Erinnerungen, Zeitungsausschnitten und Zeitzeugengesprächen und lässt Raum für weitere Erinnerungen der Besucher.
An der Stelle des früheren Kulturhauses befindet sich heute ein Parkplatz. – Die Ausstellung im Museum Burg Posterstein sammelt Erinnerungen von Zeitzeugen.
Rund dreißig Jahre nach dem letzten Konzert im Kulturhaus „Esse“ Schmölln sammelte das Museum Burg Posterstein im Rahmen des Projekts “Der Fliegende Salon” Erinnerungen und Erinnerungsstücke von Zeitzeugen. Die Ausstellung fasst die Ergebnisse des Zeitzeugen-Salons in Schmölln am 30. Oktober 2021 zusammen und erweitert sie.
Rund private 50 Erinnerungsstücke
Für die Ausstellung erhielt das Museum rund fünfzig persönliche Erinnerungsstücke, darunter Fotos, Autogrammkarten, Eintrittskarten, Kleidung und aus dem Kulturhaus stammende Gegenstände.
Blick in die Ausstellung über das ehemalige Kulturhaus „Stadt Schmölln“. Eines der Erinnerungsstücke ist eine Gitarre, die beim letzten Konzert 1991 zum Einsatz kam.
Die „Esse“ war mit großem Saal, Restaurant, Café und Bar ein Treffpunkt für alle Generationen. Das Programm war breit angelegt. Eine tragende Rolle spielte dabei die Musik. Das Angebot reichte von Rock-, Pop- und Bluesbands über Schlagersänger bis hin zu klassischen Chorauftritten, Tanzorchestern. Zu den jährlichen Höhepunkten zählten die Silvester- und Faschingsfeiern. Zum wiederkehrenden Programm gehörten Familientanz, Jugendtanz, Messen und Märkte. Aber auch politische Versammlungen und Jugendweihefeiern fanden regelmäßig dort statt. Zudem war das Kulturhaus ein beliebter Ort für private Feierlichkeiten jeder Art: Betriebsfeste, Hochzeiten, Geburtstage oder Trauerfeiern wurden in den entsprechenden Räumen ausgerichtet. Die Ausstellung versucht die Zeit und ihre Alltagskultur auch für nachgeborene Generationen anschaulich darzustellen.
Zeitungsausschnitte und ein originales Plakat in der Ausstellung über das Kulturhaus „Stadt Schmölln“ im Museum Burg Posterstein
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, persönliche Erinnerungen an die Zeit des Kulturhauses an einer Pinnwand zu hinterlassen. Auch in der Facebook-Gruppe „Regionale Geschichte Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt“ und unter dem Hashtag #EsseSchmölln in den anderen sozialen Netzwerken lädt das Museum Zeitzeugen herzlich ein, persönliche Erinnerungen an das ehemalige Kulturhaus der Stadt Schmölln zu teilen. Auf diese Weise sind bereits Berichte darüber, wie schwer es war, an begehrte Silvesterkarten zu kommen oder was die Kleidungsordnung in den 1970ern vorschrieb, und auch Leihgaben für die Sonderschau im Museum eingegangen.
Video-Einblick in die Ausstellung
Kuratorin Franziska Huberty gibt per Video einen Einblick in die Ausstellung. Das Video finden Sie über den YouTube-Kanal des Museums. – Wir freuen uns über ein Abo.
Im Video gibt Franziska Huberty einen Einblick in die Ausstellung „Damals in der Esse“ (2022 im Museum Burg Posterstein)
Eine kleine Video-Reihe zur Ausstellung ist geplant.
Passendes „Esse-Special“ im Café „Zur eisernen Bank“
Für die Zeit der Ausstellung hat sich das direkt neben der Burg Posterstein gelegene Café „Zur eisernen Bank“ ein „Esse-Special“ ausgedacht – angelehnt an das Menü, das es damals im Kulturhaus „Stadt Schmölln“ gab. Das Café hat mittwochs bis sonntags immer nachmittags geöffnet und ist unter (034496) 16 39 11 erreichbar.
Fortsetzung der Ausstellung im Knopf- und Regionalmuseum Schmölln
Im Sommer 2022 wird es eine Fortsetzung dieser Sonderschau im Knopf- und Regionalmuseum Schmölln geben. Dabei soll neben der Rückschau dann auch in die Zukunft geblickt werden: Was fehlt den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Schmölln heute ohne Kulturhaus? Was wünschen sie sich für die Zukunft?