Feiert mit uns: 10 Jahre Blog “Geschichte & Geschichten”!
Wir haben Grund zum Feiern: Im Februar 2021 wird unser Blog Geschichte und Geschichten 10 Jahre alt und noch immer gibt es viele interessante Geschichten aus der Geschichte zu erzählen. Feiert mit uns! Der Zeitpunkt könnte nicht besser passen, denn wir kehren 2021 in der Ausstellung #GartenEinsichten inhaltlich zum Ausgangspunkt zurück: Den Rittergütern im Altenburger Land und ihren Gärten. Vor zehn Jahren bildete die Fülle an interessanten Details für uns den Anlass, einen eigenen Museumsblog zu starten.
Der richtige Ort für Recherche-Ergebnisse
2010 zeigten wir die Ausstellung “Das alte Schloss sehn wir noch heut…”, die Fortsetzung einer ersten Ritterguts-Ausstellung 2007. Zusammen dokumentierten beide Sonderschauen und die dazugehörigen Publikationen sämtliche über 60 Rittergüter, die es vor der Bodenreform einmal auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Altenburger Land gegeben hat. Viele davon sind heute völlig verschwunden, andere noch gut sichtbar.
All diese umfangreichen Recherchen, die damals vor allem Gustav Wolf, Vorsitzender der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg (GAGO), leistete, sind auch langfristig für ein regionales Publikum interessant. Deshalb gingen wir neue Wege, um einen Teil der Recherchen nachhaltig öffentlich zugänglich zu machen. Die vielen interessanten Geschichten – für die ständige Ausstellung des Museums zu detailliert – sollten nicht wie die Rittergüter selbst im Nebel der Geschichte (bzw. im Archiv des Museums) verschwinden. Wir wollten ihnen stattdessen einen langlebigen, frei zugänglichen Platz geben.
Das richtige Format für unser Anliegen fanden wir nicht sofort. Zunächst veröffentlichten wir 2010 Beiträge als “Notizen” auf Facebook (Hand aufs Herz: Wer kennt diese Rubrik, die Facebook-Seiten einmal hatten, heute überhaupt noch?). Diese Notizen erwiesen sich als wenig sichtbar, gestaltbar und teilbar. Die Funktion wurde im Oktober 2020 (zurecht) eingestellt – und wenn wir ehrlich sind, ist es nicht einmal selbstverständlich, dass es Facebook nach all der Zeit noch gibt.
Warum ein Blog das bessere Format ist
Auch, um Herr über die eigenen Daten, Inhalte und Gestaltung zu sein, starteten wir den Blog “Geschichte und Geschichten”, zunächst als WordPress.com-Blog, später (werbefrei und sebstgehostet) als Subdomain unserer Website. Wie Facebook bietet ein Blog Möglichkeiten zur Interaktion mit dem Leser – per Kommentar. Die Beiträge sind gut teilbar in den flüchtigeren sozialen Netzwerken. Und vor allem: Sie können langfristig gefunden werden. Denn die meisten unserer Inhalte sind noch Jahrzehnte später interessant. Kommen neue Forschungsergebnisse dazu, können sie entweder ergänzt oder durch zusätzliche Artikel erweitert werden. Kennt jemand eine Info, die wir vergessen haben zu erwähnen, kann er sie per Kommentar hinzufügen und so ebenfalls langfristig sichtbar machen.
Im Augenblick arbeiten wir daran, alle Beiträge, Videos und Seiten zu den wichtigsten Forschungsergebnissen auf unserer Website übersichtlich zu bündeln und sie nach all den Jahren noch besser auffindbar zu machen. Hier sammeln wir beispielsweise alle unsere Inhalte zu den Rittergütern im Altenburger Land.
Am Anfang stand das Rittergut Pölzig
Unser erster Blogbeitrag widmete sich am 9. Februar 2011 unter der Überschrift “Über den kontinuierlichen Niedergang eines vornehmen Schlosses” der Geschichte des Ritterguts Pölzig, das nah an der Thüringer Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt liegt. Der Beitrag erschien auch in einer englischen Fassung.
Gibt man “Rittergut Pölzig” im Inkognito-Modus in die Suchmaschine ein, erscheint dieser Blogpost als zweites Suchergebnis direkt nach dem Wikipedia-Artikel zum Rittergut. Dieser – übrigens nicht von uns erstellte oder redigierte Artikel – stützt sich fast vollständig auf unsere Inhalte und verlinkt neben dem Blogpost auch unsere Google Map zu den Rittergütern des Landkreises (Achtung – Link zu Google Map, dort gilt die Datenschutz-Richtlinie von Google Maps), die wir 2010 im Zuge der Sonderschau anlegten und die seitdem rund 25.000 Mal aufgerufen wurde. Damit stellt dieser erste Post eine wichtige Quelle für die Überblicksrecherche zum Rittergut Pölzig dar.
10 Jahre in Zahlen
299 Blog-Beiträge vorwiegend auf Deutsch (91%), manchmal auf Englisch (9%), 6 Unterseiten und hunderte von Bildern später ist unser Blog ein fester Bestandteil unserer Museumsarbeit geworden. Mit der Ausstellung “Landschaft nach der Wismut” und der Weihnachtskrippen-Ausstellung fanden bereits zwei digitale Sonderschauen im Blog statt. Blog und Website haben jährlich zusammen über 600.000 Besucher, Tendenz steigend. Noch Jahre später finden Beiträge Leser. Hin und wieder ergeben sich Recherche-Kontakte oder wir bekommen Schenkungen von Menschen, die durch den Blog auf unsere Forschungs- und Sammlungsschwerpunkte aufmerksam geworden sind.
Zurück zu den Rittergütern – partizipativ
In diesem Jahr wenden wir uns in einer Sonderausstellung erneut einigen Rittergütern und ihren Gärten zu. Für die Ausstellung #GartenEinsichten: „Wie der Garten, so der Gärtner“ – Gartenkultur als Spiegel der Gesellschaft möchten wir neben der Gartenkultur im Allgemeinen und einigen Bauerngärten auch ausgewählte Rittergutsgärten in den Fokus rücken. Regionale Instagramer haben sich für uns auf fotografische Spurensuche begeben und versuchen, noch vorhandene Reste der einstigen Pracht zu dokumentieren. Welche Rittergutsgärten dabei im Blick stehen, zeigen wir auf einer neuen Google-Map (Achtung – Link zu Google Map, dort gilt die Datenschutz-Richtlinie von Google Maps).
Gleichzeitig rufen wir euch alle dazu auf, uns unter dem Hashtag #GartenEinsichten eure Lieblingsgärten (nicht nur im Altenburger Land!) zu zeigen oder uns zu erzählen, wie euer Garten der Zukunft aussehen sollte. Alle Beiträge werten wir aus und fassen sie im Blog zusammen. – Ein Aufruf dazu folgt demnächst hier im Blog!
Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein