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Geschichte & Geschichten

Blog des Museums Burg Posterstein

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Schlagwort-Archive: Bodenreform

Wo wohnten die Nachfahren von „Baron Münchhausen“?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 26. April 2012 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Ansichtskarte des Ritterguts Windischleuba ((c) Museum Burg Posterstein)

Ansichtskarte des Ritterguts Windischleuba ((c)Museum Burg Posterstein)

Die Geschichte von Windischleuba ist lang, als „Luben“ fand der Ort schon 1181 / 1214 im Zehntverzeichnis des Klosters Bosau Erwähnung. Von 1455 bis 1659 gehörte es wie auch Nobitz der Familie von der Gabelentz, die auf dem Rittergut Poschwitz wohnten. 1492 begann Hans von der Gabelentz in Windischleuba ein Schloss zu errichten und ließ auch die Kirche umfassend erneuern. Sein Sohn Christoph I. von der Gabelentz, Domherr in Mainz, Meißen und Naumburg, beendete den Schlossbau 1532. Seine Nachfolger im Familienbesitz wohnten dann auch in Windischleuba. Sebastian I., gestorben 1575, diente laut Kriegsmatrikel von 1545 seinem Landesherrn „auf der Wendischleubden mit drei Ritterpferden und zwei Langspießern“. Dessen Sohn Sebastian II. lebte 1580 mit Familienmitglieder und Personal auf dem Schloss: Belegt sind sein „Weib, Junker Bastian von der Gabelentz und [sein] Vetter, Georg von der Gabelentz, außerdem ein Schreiber, ein Reiter, ein Seiler, ein Weidemann, ein Junge, ein Schneider, ein Bäcker, eine Köchin, eine Schließerin, eine Käsemutter, sechs Knechte und drei Mägde“. 1661 erlosch die Windischleubaer Linie der Familie von der Gabelentz und die Fürstliche Rentkammer zu Altenburg nutzte das Rittergut anschließend als „Großes Kammergut“.

 Zwei Rittergüter in einem Ort

Das so genannte „Rittergut Windischleuba vorderen Teils“ (Foto: Museum Burg Posterstein)

Das so genannte „Rittergut Windischleuba vorderen Teils“ ((c) Museum Burg Posterstein)

Etwa zur gleichen Zeit entstand aus einem schon vorher bestehenden Bauerngut in Windischleuba ein zweites Rittergut, das so genannte „Rittergut Windischleuba vorderen Teils“, das mit dem anderen Gut nichts zu tun hatte. Als freies Erblehen wechselte es im Laufe der Jahrhunderte mehrfach den Besitzer. Das um 1800 etwa 67 Hektar bemessende Anwesen verfügte über die Erbgerichte über drei Handgüter und 13 Häuser im Dorf. Die Obergerichte über Dorf, Feld und Flur von Windischleuba gehörten weiterhin dem älteren und größeren der beiden Güter, dem Rittergut „hinteren Teils“, das um 1800 rund 220 Hektar Land umfasste. Darüber hinaus besaß es auch die Erbgerichte über zahlreiche Güter und Häuser in Windischleuba und der näheren Umgebung sowie die Patronatsrechte über Schule, Hospital und Kirche von Windischleuba. Ein Erbbegräbnis befand sich an der Außenseite der Kirche.

Der Landsitz eines Staatsmanns

Bernhard August von Lindenau (1779-1854) ((c) Museum Burg Posterstein)

Bernhard August von Lindenau (1779-1854) ((c) Museum Burg Posterstein)

Das Rittergut hinteren Teils wechselte im 17. und 18. Jahrhundert mehrfach den Eigentümer, bis es zusammen mit dem Pohlhof in Altenburg und dem Rittergut Nobitz in den Besitz der Familie von Lindenau gelangte. 1817 erbten Bernhard August von Lindenau (1779-1854), dessen wertvolle Kunstsammlung das Lindenau-Museum Altenburg ausstellt, und sein jüngerer Bruder Friedrich Wilhelm das Gut. Der Wissenschaftler, Kunstsammler und Staatsmann Bernhard August von Lindenau hatte Mathematik, Jura und Kameralistik in Leipzig studiert. Im Laufe seiner langen Karriere leitete er als Astronom die Seeberger Sternwarte bei Gotha, war Landschaftsdirektor des Altenburger Landtages, Geheimer Rat und Minister in Gotha, Gesandter des Königs von Sachsen im Bundestag in Frankfurt und zugleich Gesandter am Niederländischen Hof in Den Haag und schließlich erster Minister im Königreich Sachsen, was der Position des heutigen Ministerpräsidenten gleich kommt. Unter Lindenau wurde in Sachsen eine umfassende Staatsreform durchgeführt. Im Alter zog er sich nach Altenburg zurück, war Abgeordneter des Herzogtums in der Frankfurter Paulskirche und widmete sich in erster Linie seiner Kunstsammlung, die er von Anfang an dem der Öffentlichkeit als Stiftung widmen wollte. So eröffnete er im Revolutionsjahr 1848 auf dem Pohlhof ein Museum mit angeschlossener Kunst- und Gewerbeschule.

Aber auch für die Bewirtschaftung Windischleubas interessierte sich der vielseitige Staatsmann. Noch 1853 ließ er „Amerikanisches Mahlzeug“ in der dortigen Mühle einbauen. Am Schloss und den Wirtschaftsgebäuden ließ er bauliche Veränderungen durchführen. Ein Stück des Wassergrabens um die auf zwei von einander getrennten Inseln verteilte Wasserburg wurde zugeschüttet. Immerhin war in jener Zeit auf der Schlossinsel die alte, viereckige Befestigungsanlage mit vier Rundtürmen noch gut erkennbar.

Die Erben von „Baron Münchhausen“

Das Rittergut Windischleuba ist heute Jugendherberge ((c) Museum Burg Posterstein)

Das Rittergut Windischleuba ist heute Jugendherberge ((c) Museum Burg Posterstein)

Seit 1880 besaßen der aus Niedersachsen stammende Börries Freiherr von Münchhausen (1845-1931) und seine Frau Clementine von der Gabelentz das Rittergut Windischleuba. Der Nachfahre des als Lügenbaron in die Geschichte eingegangenen Hieronymus von Münchhausen (1720-1797) setzte das alte Schloss wieder instand, erweiterte es und restaurierte die Renaissance-Fassade. Darüber hinaus ließ die Familie Münchhausen einen Park anlegen, in dem es unter anderem ein so genanntes „rotes Tempelchen“, ein privates Kaffeehaus, gab.

Unter seinem gleichnamigen Sohn, einem anerkannten Schriftsteller und promovierten Jurist gewann das Gut weiter an Profil. Mit 281 Hektar gehörte es zu den größten Rittergütern im Altenburger Land. Der Balladendichter wachte sorgfältig über Schloss und Garten: Sein Gärtner durfte nur in Ansprache mit ihm „pflanzen, schneiden und sonst irgend etwas vornehmen“ und Außenstehende benötigen für den Zutritt zur Parkanlage seine schriftlichen Erlaubnis. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, am 16. März 1945, beging Börries von Münchhausen in Windischleuba Selbstmord.

 Enteignung – Vom Schloss zur Jugendherberge

Nach dem Krieg wurden seine Erben enteignet und Teile des Wirtschaftshofes abgerissen. Vom Waalgraben sind heute nur noch Reste erhalten. Das Renaissanceschloss diente zunächst als Landschulheim. Der Park wurde für die Schüler um einen biologischen Lehrpfad, eine Freilichtbühne, eine Kegelbahn und ein Volleyballfeld erweitert. Bis heute befindet sich im gut erhaltenen Schloss eine Jugendherberge, die viel von dem historischen Ambiente erkennen lässt.

Der geschlossene Bauernhof des Rittergutes „vorderen Teils“ wurde 2005 und 2006 trotz denkmalschutzrechtlicher Bedenken abgerissen.

Von Marlene Hofmann

 

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

Lesen Sie mehr über die Rittergüter des Altenburger Landes in unseren Publikationen, die Museum gekauft oder per Mail an info@burg-posterstein.de bestellt werden können:

Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

 

Welches Schloss hielt einem Luftangriff stand, nicht aber der Bodenreform?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 14. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Rittergut Meuselwitz / Meuselwitz Manor (c) Museum Burg Posterstein

Rittergut Meuselwitz / Meuselwitz Manor (c) Museum Burg Posterstein

Zwischen 1724 und 1724 ließ der deutsche Staatsmann Veit Ludwig von Seckendorff (1626-1692) auf seinem Rittergut in Meuselwitz ein Schloss mit Park und Orangerie errichten. Ein barockes Schlosstor führte zum Gutshof.

Von Seckendorff, geboren in Herzogenaurach, hatte ein Gymnasium in Gotha besucht und war später von Herzog Ernst dem Frommen von Sachsen-Gotha-Altenburg gefördert worden. Im 30jährigen Krieg richteten die Schweden von Seckendorffs Vater in Salzwedel wegen Hochverrats hin. Von Seckendorff studierte Philosophie, Rechtswissenschaft und Geschichte in Straßburg. Er schrieb bis 1655 am staatswissenschaftlichen Werk „Der deutsche Fürstenstaat“. Dieses Buch, das lange Zeit ein Standardwerk für die staatspolitische Bildung an den deutschen Universitäten war, erreichte schon zu von Seckendorffs Lebzeiten mehrere Auflagen.

1651 wurde von Seckendorff gothaischer Hof- und Justizrat, 1656 Geheimer Hof- und Kammerrat und schließlich, im Jahr 1663, Geheimer Rat und Kanzler. 1664 trat er in den Dienst des Herzogs Moritz von Sachsen-Zeitz (†1681) ein. 1680 nahm er seinen Abschied als dortiger Kanzler und zog sich auf sein Gut Meuselwitz zurück, blieb aber Altenburger Obersteuereinnehmer und Landschaftsdirektor. 1685 erschien seine Publikation der „Christenstaat“. Kurz vor seinem Tod wurde von Seckendorff zum Kanzler der neu gegründeten Universität Halle ernannt. Er starb in Halle und wurde am 30. Dezember 1692 in der Meuselwitzer Kirche beigesetzt.

Bei einem Luftangriff auf Meuselwitz am 20. Februar 1945 wurden die Wirtschaftsgebäude des Meuselwitzer Rittergutes schwer beschädigt. Das Schloss selbst wies nur geringe Schäden auf. Im Zuge der Enteignung durch die Bodenreform wurden alle Gebäude ersatzlos beseitigt. Erhalten blieben lediglich die stark beschädigte Orangerie und das fast unversehrte barocke Schlosstor, welches jedoch trotz Einspruchs der Denkmalpflege 1950 abgerissen wurde. Die Orangerie konnte erstmals 1957 durch den Leipziger Architekten Walter Gruner restauriert werden. Die Mühle wurde 1988 abgebrochen. Die freien Flächen des Rittergutes werden heute als Parkplatz genutzt.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

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Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Rittergut Vollmershain – „mit Schreiber und Reiter“

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 10. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Vollmershain 1965, (c) Museum Burg Posterstein

Vollmershain 1965, (c) Museum Burg Posterstein

Das Rittergut Vollmershain, vermutlich eine ehemalige Wasserburganlage, wurde im 12. Jahrhundert erstmalig erwähnt. Im Jahr 1580, beispielsweise, befand sich das Anwesen in Besitz von Otto von Weißbach. Neben dem Besitzer selbst „mit Schreiber und Reiter“, lebten zu dieser Zeit sein Bruder Wolf von Weißenbach mit „Praeceptor“ (Hauslehrer), seine Frau, fünf Kinder, drei Mägde und zwei Knechte auf dem Hof. Die Besitzer von Vollmershain wechselten später aber häufig. Lange Zeit befand sich das Anwesen in Besitz der Rittergutsherren von Posterstein.

Nach Bränden und Umbauten im 19. Jahrhundert ist das ehemalige Rittergut Vollmershain heute als vierflüglige Hofanlage erhalten. In der DDR nutzte die LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) das Gut. Nach 1990 erwarb die Altbesitzerfamilie den Hof zurück.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier: http://tiny.cc/o27p6.

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Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

…Und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!
Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten
© Museum Burg Posterstein 2007

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Wer besaß ein chinesisches Badehaus?

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 10. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein8. Februar 2021
Rittergut Untschen (c) Museum Burg Posterstein
Rittergut Untschen (c) Museum Burg Posterstein

Das Rittergut Untschen befand sich im 18. Jahrhundert in Besitz des Ministers Hans Wilhelm von Thümmel, der sich u. a. durch die Gründung der Kammerleihbank, die Förderung des Straßenbaus und die allgemeine Landvermessung im Herzogtum Sachsen-Gotha und Altenburg Verdienste erworben hatte. Den Untschener Gasthof „Zum goldenen Drachen“ ließ der Thümmel im Jahr 1798 einrichten, obwohl dies im Widerspruch zum Schmöllner Recht der Bannmeile stand. Südlich der Straße lag in einem mit Hopfenanpflanzungen versehenen Garten das Brauhaus. Zum Rittergut gehörten mehrere Teiche. Schöngeist Thümmel verfolgte in Untschen zudem ein Projekt zur Scheitholzflößerei. In der Nähe des Floßteiches an der Mühle ließ er im Jahr 1796 ein „Chinesisches Badehauß“, auch als „Untschner Tempelbau“ bezeichnet, errichten.

Das im 12. Jahrhundert erstmalig erwähnte Rittergut wurde 1945 im Zuge der Bodenreform enteignet. In den Folgejahren fielen ein großes Wirtschaftsgebäude an der Nordseite (1945) sowie die Brauerei und die Ziegelei (1960er Jahre) dem Abriss zum Opfer. Das ehemalige Verwaltergebäude war noch in den 1980er ein Gasthof, ein ehemaliger Pferdestall beherbergt heute einen Laden.


Teich in Untschen im Winter 2021
Heute erinnert nichts mehr an das „Chinesische Badehaus“, das es einst in Untschen gab. (Foto: Februar 2021, Museum Burg Posterstein)

Update Februar 2021: Das Chinesische Badehaus

Ein bekanntes Element der aufklärerischen Gartenkunst waren Häuser im chinesischen Stil. 1796 ließ Thümmel das am Floßteich gelegene Zapfenhaus in Untschen nahe Nöbdenitz als „Chinesischen Badehaus“, auch „Untschener Tempelbau“ genannt, errichten. Es verfügte über ein kleines Cabinett, welches ein mit schwarzer Glanzleinwand bezogenes Sofa mit runden Armkissen, einen großen Spiegel und verschiedene Kupferstiche unter Glas beinhaltete. Bilder des Häuschens sind nicht bekannt, doch lässt eine Anzeige Thümmels im Altenburgischen Wochenblatt von 1811, in welcher er die Zerstörung der genannten Möbel vermerkt, auf die Ausstattung schließen.[1]


Noch ausführlichere Beschreibungen zum „Chinesischen Badehaus“ in Untschen gibt es in unserer Thümmel-Biografie „Im Dienste der Ernestiner“:

[1] Vgl.: Altenburgisches Wochenblatt, [Nr. 6, 5. Februar 1811], S. 72f. Und: Marlene Hofmann: „In heitrer ländlicher Umgebung“- Thümmel in Nöbdenitz und Untschen; in: Im Dienste der Ernestiner. Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister, Posterstein 2016, S. 102.


Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier [Hinweis: Link zu Google Maps – dort gelten die Datenschutzbedingungen von Google Maps].

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Das alte Schloss sehn wir noch heut…
Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)
© Museum Burg Posterstein 2010

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© Museum Burg Posterstein 2007

Die bisher umfangreichste Biografie zu Hans Wilhelm von Thümmel:

Im Dienste der Ernestiner. Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister © Museum Burg Posterstein 2016

Text: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Nicht nur der Flughafen in Nobitz kämpft ums Überleben

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 9. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017

Rittergut Nobitz, (c) Archiv Gustav Wolf, Museum Burg Posterstein

Rittergut Nobitz, (c) Archiv Gustav Wolf, Museum Burg Posterstein

Nicht nur der Flughafen in Nobitz (http://www.leipzig-altenburg-airport.de/) kämpft ums Überleben: Auch das weitaus ältere Rittergut Nobitz ist im Laufe der letzten 65 Jahre fast vollständig verschwunden.

Die vierflügelige, ehemals mittelalterliche Wasserburganlage wurde im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt. Durch die Bodenreform 1945 wurden die Besitzer enteignet und das Gut aufgeteilt. Noch 1946 erfolgten Zerstörungen durch die Rote Armee. 1948 begann man mit dem Abbruch der Wirtschaftsgebäude und des neuen Herrenhauses, weshalb heute nur noch wenige Reste davon erhalten sind. Vorhanden ist beispielsweise noch der Waal-Teich mit Insel und das alte Herrenhaus aus dem Jahr 1842, heute Verwaltungssitz der Gemeinde Nobitz.

 

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Das alte Schloss sehn wir noch heut…

Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)

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Rittergüter im Altenburger Land und ihre Gärten

© Museum Burg Posterstein 2007

 

(c) Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Rittergut Pölzig – Über den kontinuierlichen Niedergang eines vornehmen Schlosses

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 9. Februar 2011 von Museum Burg Posterstein4. Februar 2021
Rittergut Pölzig (c) Museum Burg Posterstein

Die im 12. Jahrhundert erstmals erwähnte Wasserburganlage mit Kirche war um 1800 noch zu zwei Dritteln mit einem Wassergraben umschlossen. Damals gab es einen vierflügeligen Wirtschaftshof und ein Schloss von 1686/87. Das Schloss Pölzig befand sich im Laufe der Jahrhunderte in Besitz von Herzogen, Grafen und Prinzen: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich Pölzig beispielsweise im Besitz der Brüder Prinz Ernst und Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha. Letzterer war mit Königin Victoria von England verheiratet.

Langsames Verschwinden

Nach mehreren Bränden entstanden 1895 die Wirtschaftsgebäude und ein Mausoleum mit halbrunder Altarnische neu. 1936 sprengte man den Schlossturm und riss die Schlossmauern bis auf das noch heute vorhandene Erdgeschoss ab. Nur drei Jahre später fiel auch das Erbbegräbnis dem Abbruch zum Opfer. 1945 wurde das Gut im Zuge der Bodenreform enteignet. In Folge dessen brach man das Herrenhaus, die Wirtschaftsgebäude, die Gutsscheune und das Brauhaus im Mittelpunkt des Hofes ab. Bis heute sind nur die Schlossruine, das Torhaus, das Wasch- und Backhaus und die Wagenremise sowie Teile des Pferdestalls, des Kuhstalls und des Schäfereihofes erhalten geblieben.

Eine interaktive Karte über die Rittergüter im Altenburger Land finden Sie hier (Link zu Google Maps – bitte beachten Sie, dass dann die Datenschutzbedingungen von Google Maps gelten).

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Das thüringische Museums Burg Posterstein bloggt seit 2011 über Geschichte und Geschichten aus Sammlung, Forschung und Museumsalltag.

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