Am 17. August 2014 zog der Mutz, unser liebgewonnenes Thüringer Fabelwesen, unter großem Andrang auf Burg Posterstein ein. Am 16. November 2014 hieß es dann wieder Abschied nehmen. Nach Ende unserer Sonderschau ist es nun an der Zeit, ein Resümee zu ziehen.
Es kann nicht oft genug betont werden, wie überwältigend groß der Zuspruch für unseren Mutz ausfiel. Sowohl von künstlerischer Seite als auch seitens der Besucher. 75 internationale Künstlerinnen und Künstler gaben der rätselhaften Thüringer Kreatur eine Gestalt nach ihrer Vorstellung. Geleitet von Erfahrung und Kreativität entstanden mehr als 90 meist grafische Werke, die das Geheimnis des sagenumwobenen Mutzes zu lüften versuchten. Herzlichen Dank.
Und auch wenn dieses wohl auf ewig das Geheimnis der Jäger und Metzger bleiben wird, so lockten die hervorragenden Arbeiten rund 5000 Besucher ins Museum. Dem nicht genug, schöpften viele Besucher eigene Ideen aus der Kabinettausstellung. Das erste Besucher-Mutz-Buch, das auch den Gästen die Möglichkeit geben sollte, kreativ zu werden, war nach wenigen Wochen gefüllt. Ein Zweites, schließlich noch ein Drittes mussten folgen, um dem künstlerischen Stürmen der Besucher eine angemessene Grundlage zu bieten.
So verschieden die Arbeiten der ausgestellten Künstler waren, so verschieden und beeindruckend waren die Ergebnisse, die unsere Gäste zu Blatt brachten. Insgesamt entstanden so 230 zeichnerische, karikaturistische und humoristische Bilder. Vier davon wurden zur Finissage der Mutzausstellung zu den besten und beliebtesten in den Kategorien „Erwachsener“, „Kind“ und „Besucherpreis“ gewählt und prämiert.
Mutz, Musik und Geisterspuk
Hoch frequentiert waren auch die Veranstaltungen, welche das Museum Burg Posterstein dem Mutz widmete. Neben der Vernissage am 17. August, zu der allein 150 Besucher erschienen, und der Finissage am 16. November feierte das Museum sein heimisches Fabeltier.
Heiß begehrt waren am diesen Tagen auch die gebratenen Erscheinungsformen des Mutzes. Allein auf der Burg selbst wurden fast 200 Mutzbraten gekauft und verspeist. Um die 300 weitere Braten konnte das Elegant-Hotel zur Burg den Besuchern mit der eigens entwickelten Speisekarte zur Sonderausstellung schmackhaft machen.
Aber natürlich lockte nicht nur das leibliche Wohl. Zu den verschiedenen Terminen gab es Musik und Aktionen. So wurde der, die Ausstellung begleitende, Mutz-Katalog vorgestellt, ein Mutz-Mal-Wettbewerb veranstaltet, es gab Führungen durch die Exposition, die über die Künstler Aufschluss gaben und sogar eine Geisterführung. Am 31. Oktober konnten unsere kleinen Besucher dem Mutz ganz nahe kommen und unsere Burggeister nach ihrem Wissen über das fabelhafte Wesen befragen. Den Abschluss der fantastischen Tour durch die Burggeschichte bildete dann der „Fliegende-Mutz-Wettbewerb“: Die Kinder schickten ihren „Mutz“ per Postkarte und Luftballon in die Welt.
Der einzige Wermutstropfen ist, dass leider noch keiner der „freigelassenen“ Mutze den Weg zurück auf die Burg gefunden hat. Ihr Rückweg muss wohl so weit sein, dass es noch keines der Tiere hier her geschafft hat. Vielleicht sind sie auch der Mutzjagd zum Opfer gefallen. Wir wissen es nicht, würden uns aber über ein Wiedersehen freuen!
Der Mutz zieht nach Leipzig und in die Welt
Am 16. November hatte es sich dann aber endgültig „ausgemutzt“. Unser liebgewonnenes Monstrum zog in die Welt hinaus. Einige Arbeiten fanden ihren Weg zurück zu ihren Schöpfern, andere fanden ein neues Zuhause. Einige Exponate der Ausstellung gingen nach Leipzig. Im dortigen Café Grundmann sind sie nun Teil einer weiteren kleinen Schau mit dem Titel „Mutz Royal“, die bis zum 8. März 2015 zu sehen ist.
Und auch unser Bilderbuch zum Mutz erfreut sich großer Beliebtheit! Die Nachfrage ist noch immer hoch und wer noch kein Weihnachtsgeschenk für sich entdecken konnte, kann für den Preis von 15,00 € ein kleines Stück Sagenhaftes weitergeben. Auf 104 Seiten sind Informationen zum Mutz, zu den Künstlern und alle Arbeiten der Ausstellung enthalten.
Am Ende bleibt nur noch, dem Mutz alles Gute zu wünschen. Vielleicht kehrt er eines Tages wieder in neuer Gestalt auf die Burg zurück! Wir danken ganz herzlich den zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, ohne deren Hilfe die Ausstellung so nie hätte zu Stande kommen können, ebenso den beiden Kuratoren Susann Hesselbarth und Thomas M. Müller ohne die wir das ganze Projekt kaum bewältigt hätten. Und schließlich geht unser Dank auch an die vielen und kreativen Besucher, ohne die unsere Ausstellung auch nicht möglich gewesen wäre.
Und schließlich für die Statistiker…
… noch ein paar Daten: 92 Tage lang war die kleine Kabinettausstellung „Der Mutz in der Darstellung renommierter Illustratoren aus aller Welt“ im Museum Burg Posterstein zu sehen, davon wurden 4 Tage unter großem Andrang und mit Mutzbarten, Musik, Führungen sowie Aktionen gefeiert. 75 internationale Künstler hatten in über 90 Arbeiten dem Thüringer Monstrum eine Gestalt gegeben, in 2 Fällen sogar als sehr große bzw. sehr schwere Plastik. Fast 5000 Besucher wagten es, dem Mutz Auge in Augen gegenüber zu treten. 230 große und kleine Gäste kreierten ihre eigene Sicht auf den Mutz und malten unser heimisches Fabeltier nach ihren Vorstellungen in 3 dafür angelegte Besucher-Mutz-Bücher. 4 dieser Bilder wurden in verschiedenen Kategorien als die Schönsten gewählt und von uns zur Finissage prämiert.
Insgesamt wurden auf unserer Burg fast 200 Mutzbraten zu verschiedenen Gelegenheiten verspeist, im Hotel zur Burg, das für die Dauer unserer Ausstellung sogar eine eigene Mutz-Speisekarte entwickelt hatte, waren es über 300 Braten. Die Dunkelziffer der in diesem Zeitraum erlegten Mutze bleibt allerdings ungewiss.
Am Ende soll auch dem Burgteam und den Kuratoren der Ausstellung noch einmal Ehre erwiesen werden, denn auf die Frage, wie 90 solcher internationaler Mutz-Arbeiten schließlich nahtlos an die Wand gebracht werden, gibt es eine Antwort: man benötigt 56 Aufhänger, 56 Drahtseile und Halterungen, 32 Holzlatten und unglaubliche 351 Schrauben sowie 8 starke Arme, die unseren eisernen „Mutzjäger“ der Künstlerin Franziska Anna Faust erst in und schließlich wieder aus der Burg hinaustragen mussten.
Alles in allem – ein wunderbares Rezept für eine wirklich gelungene und schöne Ausstellung. Zahlen lügen nicht!
von Franziska Engemann / Museum Burg Posterstein