Seit dem März, als wir während der #MuseumWeek noch vom geplatzten Traum vom belebten Burgberg berichteten, hat sich einiges getan. Es hat sich der Förderverein Burgberg Posterstein e.V. gegründet und am 14. Oktober 2015 die verbleibenden Gebäude des ehemaligen Ritterguts Posterstein gekauft. Mit Hilfe von Spenden und Fördermitteln wollen die engagierten Bürger das Mammutprojekt in Angriff nehmen und das seit 20 Jahren leer stehende Herrenhaus sanieren sowie den gesamten Burgberg umgestalten.
Gemeinsam und mit der Unterstützung des Landkreises, der Gemeinde Posterstein, von regionalen Firmen, dem Museum Burg Posterstein und tatkräftigen Bürgern möchte der Verein an einem zukunftsfähigen Burgberg arbeiten – ökologisch, sozial und kulturell nachhaltig gestaltet, und somit gewappnet für bevorstehende Herausforderungen, wie den demografischen Wandel, eine unabhängige, klimaneutrale Energieversorgung oder Strukturabbau. Der Thüringer Kulturminister signalisierte bei seinem Besuch in Posterstein Interesse und sicherte dem Projekt finanzielle Starthilfe zu.
Historisches Herrenhaus stand seit 1993 leer
Das Herrenhaus des ehemaligen Ritterguts Posterstein, das im Zuge der Bodenreform 1945 enteignet wurde, stand seit 1993 leer. Erstmalig bot sich nun die Chance zum Rückkauf des Herrenhauses sowie der verbleibdenden Rittergutsgebäude.
Inzwischen wurde mit Geldern der Thüringer Staatskanzlei eine Machbarkeitsstudie für die Realisierung des Konzepts „Gemeinsam nicht einsam“ in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Studie sollen zu gegebener Zeit öffentlich in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. Parallel ist die Notsicherung des Gebäudes im Gange. Führungen im unsanierten Gebäude sind geplant. Ein paar Eindrücke vom Zustand des Hauses geben die hier erstmals gezeigten Fotos.
Berühmter Gast auf dem Postersteiner Rittergut: Hans Fallada
Die Geschichte des Postersteiner Ritterguts ist eng verknüpft mit der der Burg Posterstein. Die letzten Rittergutsbesitzer (1833-1945) waren die Familie Herrmann. Ein berühmter „Eleve“ in dem landwirtschaftlichen Betrieb war von 1913 bis 1915 Rudolf Ditzen, der hier seine Ausbildung zum Landwirt – mit Spezialisierung auf die Kartoffelzüchtung – absolvierte. Viel bekannter ist der spätere Schriftsteller unter seinem Künstlernamen Hans Fallada.
Zum Weiterlesen:
Die Projektidee „Gemeinsam nicht einsam“
Der Verein Förderverein Burgberg Posterstein e.V.
Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein