11. Tierchen – Digitaler Adventskalender
Der Hirsch – Tatsächlich gab es im Nahen Osten des Alten Testaments Rothirsche und Damwild. Oft wird er in Bibelübersetzungen auch mit der Gazelle gleichgesetzt, was wohl auf ungenaue Namensgebungen der Verfasser des Alten Testaments zurückzuführen ist. Wie die Gazelle steht der Hirsch für Schnelligkeit und Anmut.
Unser hier vorgestellter Hirsch ist allerdings ein Vertreter des heutigen Deutschlands. Als kleine Figur einer 1,20 Meter hohen Weihnachtspyramide ziert er jedes Jahr die Sonderschau der Burg Posterstein. Dieses Exponat aus bemalten Holz besitzt (neben einem rechteckigen Grundbrett) vier Ebenen, die mit Figuren bestückt sind. Die unterste und größte Ebene des Hexagons zeigt die heilige Familie. Maria reitet auf einem Esel, das Jesuskind trägt sie auf dem Arm. Auf der zweiten Ebene stehen typisch erzgebirgische Bergmanns-Figuren. Auf der dritten Ebene findet sich ein Hirte mit seiner Schafherde. Auf der obersten musiziert der himmlische Engelschor. Unser Hirsch hat seinen Platz auf der Grundebene der Pyramide gefunden und wurde samt seiner tierischen Gefolgschaft und Jägern nachträglich beigefügt.
Vorläufer der Weihnachtspyramide existieren bereits seit dem 16. Jahrhundert in Form von zum Teil mit Lichtquellen versehenen Aufbauten oder Gestellen, die in ihrer Grundform einer Pyramide entsprechen. Die Drehpyramide ist eine Schöpfung der bergmännischen Kultur des Erzgebirges im 18. Jahrhundert.
Weitere Infos zu Weihnachtsbräuchen aus dem Erzgebirge gibt es in unserer digitalen Weihnachtskrippen-Ausstellung.