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Geschichte & Geschichten

Blog des Museums Burg Posterstein

Eine Salondame und ein Ritter auf einer Picknickdecke vor Burg Posterstein
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Schlagwort-Archive: Ernestiner2016

Sonderschau lockte über 6000 Besucher und Ahnenforscher aus der ganzen Welt

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 3. November 2016 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Die Besucher der Sonderausstellung über Hans Wilhelm von Thümmel kamen größtenteils aus Thüringen und Sachsen.

Die Besucher der Sonderausstellung über Hans Wilhelm von Thümmel kamen größtenteils aus Thüringen und Sachsen.

Insgesamt sahen weit über 6000 Besucher die Sonderausstellung „Im Dienste der Ernestiner: Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister“ im Museum Burg Posterstein, die am Montag mit einem gut besuchten Vortrag zu Ende ging. „Baumforscher“ Dr. Matthias Schütze analysierte darin das Alter der 1000-jährigen Eiche in Nöbdenitz, der Grabeiche Hans Wilhelm von Thümmels.

Nachfahren Thümmels aus ganz Deutschland kamen nach Posterstein

Die Postersteiner Sonderausstellung war nicht nur die vermutlich erste, die sich allein dem für das Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg bedeutenden Minister Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824) widmete. Sie lehnte sich auch als Begleitausstellung an die große Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner – Eine Dynastie prägt Europa“ in Weimar und Gotha an. Nach Posterstein kamen weit über 6000 Besucher, drei Viertel davon aus Thüringen und Sachsen. Insgesamt reisten die Gäste aus 15 verschiedenen Ländern an.

Für die Sonderschau konnten selten gezeigte Leihgaben wie Thümmels Pariser Tagebuch aus dem Staatsarchiv Gotha und die Grassi-Portraits des Ehepaars Thümmels geliehen werden.

Für die Sonderschau konnten selten gezeigte Leihgaben wie Thümmels Pariser Tagebuch aus dem Staatsarchiv Gotha und die Grassi-Portraits des Ehepaars Thümmels geliehen werden.

Die Ausstellung besuchten auch mehrere Forscher und Nachfahren Thümmels aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Ein weiterer Verwandter des umtriebigen Staatsmannes Thümmel will Mitte November aus den USA anreisen. Der Architekt Hans Thummel aus Chicago ist per E-Mail mit dem Museum Burg Posterstein in Kontakt getreten und will sich unter anderem in Leipzig, Altenburg, Nöbdenitz und Posterstein auf die Spuren seines Vorfahren machen.

Hans Wilhelm von Thümmel stieg am Hof der Ernestiner Herzöge in Gotha vom Pagen zum Minister auf. In Altenburg brachte er viele wichtige Projekte voran, darunter die Vermessung und Kartierung des Altenburger Landesteils, den Straßenbau sowie den Bau eines modernen Krankenhauses und mehrerer Armenhäuser.

Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung

Derzeit wird im Museum Burg Posterstein die Sonderausstellung abgebaut und die zahlreichen Leihgaben – u.a. aus Gotha, Jena, Leipzig, Zeulenroda und Altenburg – wieder zurückgegeben. Die wertvollen neuen Informationen zur Person Hans Wilhelm von Thümmel werden langfristig einen prominenten Platz in der Dauerausstellung des Museums finden, die ständig überarbeitet wird. Das Buch zur Ausstellung ist weiterhin im Museum Burg Posterstein (auch telefonisch oder per E-Mail bestellbar) erhältlich. Derweil wird die nächste Sonderausstellung vorbereitet: Am ersten Advent eröffnete die familienfreundliche Weihnachtsausstellung „Weihnachten mit Aschenputtel – böhmische Weihnachtskrippen“.

Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

Zum Weiterlesen über Hans Wilhelm von Thümmel:
Frag Thümmel! – Wir beantworten Fragen zur Ausstellung am #AskACurator-Tag
Hans Wilhelm von Thümmels Gesandtschaften: Paris
Mit Baron von Thümmel durch Nöbdenitz: Gut besuchte Wanderung des Museums Burg Posterstein
Fast so viele Holländer wie Nöbdenitzer besuchten bisher die Postersteiner Ernestiner-Ausstellung
Im Dienste der Ernestiner – Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister
Die Weisheiten eines langjährigen Ernestiner Staatsmannes – als Glückskeks
Blogpost: Hans Wilhelm von Thümmel – der Mann unter der 1000-jährigen Eiche Die 1000-jährige Eiche in Nöbdenitz Weitere Infos zum Musenhof Löbichau

2. Oktober 2016, 15 Uhr: Buchvorstellung der bisher umfangreichsten Biografie Hans Wilhelm von Thümmels

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 17. September 2016 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017

Im Dienste der Ernestiner: Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister

In der bewegten Zeit zwischen Französischer Revolution, Herrschaft Napoleons und Wiener Kongress stieg Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824) am Hof der ernestiner Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg vom Pagen zum Minister auf. Als Gesandter verbrachte er über ein Jahr im Paris Napoleons.

In seinen 57 Dienstjahren leistete Thümmel Großes für das Herzogtum, darunter die Vermessung und Kartierung des Altenburger Landesteils und der Bau des ersten Altenburger Krankenhauses, damals ein europäischer Musterbau.

Inspiriert von seiner Liebe zu aufklärerisch geprägten Landschaftsgärten und Architektur, verhalf Thümmel den neuen Gärten hierzulande zum Durchbruch. Er zählte zum Dichterkreis am Musenhof Löbichau der Herzogin von Kurland.

Als außergewöhnliche Grabstätte wählte sich Thümmel die 1000-jährige Eiche in Nöbdenitz.

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Katalog zur Ausstellung

168 Seiten, farbig, ISBN 978-3-86104-136-8, 20.00 Euro

Die Thümmelschen Karten sind dem Katalog auf DVD beigelegt.

Das Buch ist ab 2. Oktober 2016 erhältlich.

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Aus dem Inhalt

Fünf Jahrzehnte nahm Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824) großen Anteil an der Politik und der Verwaltung seines Landes. Er prägte die Finanzverwaltung genauso wie die Außenpolitik, die Daseinsvorsorge und die kulturelle Entwicklung. Deshalb sollen in dieser Publikation sowohl die Person und ihr Umfeld als auch die historischen Ereignisse der Zeit Betrachtung finden.

Hans Wilhelm von Thümmel und seine Zeit

Der besseren Einordnung der Geschehnisse dient ein chronologischer Überblick, der Höhepunkte im Leben Thümmels mit der Geschichte des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg und Europas verbindet.

Das Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg (1672–1826)
Gothaer Zentralbehörden und die Verwaltung des Altenburger Landesteils

Eine Einführung in die Verwaltungsgeschichte des Landes gibt Doris Schilling. Dabei ist es weniger Ziel die komplizierte Teilungsgeschichte Thüringens zu vermitteln, als darzustellen, wie die Entscheidungsstrukturen innerhalb des Landes waren.

Hans Wilhelm von Thümmels Gesandtschaften

Schon früh gelangt Thümmel zu Reiseerfahrungen in Italien und Frankreich. Seine Kenntnisse der französischen Sprache sind ausgezeichnet. Das Vertrauen, das er bei den Herzögen genießt, prädestiniert ihn für komplizierte diplomatische Missionen. Frankfurt, Berlin, Warschau, Paris gehören zu den Orten, in denen er tätig wird. Außer offiziellen Berichten an seine Vorgesetzten hat sich für den neunmonatigen Parisaufenthalt ein Tagebuch erhalten. Dieses und ein Teil der Korrespondenz, auch in französischer Sprache, wurden durch Klaus Hofmann und Sabine Hofmann ausgewertet, um einen Überblick über Thümmels Gesandtschaften zu geben.

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Das Thümmelsche Kartenwerk
Landvermessung im Auftrag der Gothaer Herzöge

Mit der Entstehung des Thümmelschen Kartenwerkes beschäftigen sich zwei Beiträge. Gustav Wolf widmet sich der sogenannten Wagnerschen Karte, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Grundlage für alle späteren Vermessungen des östlichen Landesteiles bildete. Die heute im Thüringischen Landesamt für Vermessung und Geoinformation Zeulenroda verwahrten Urkatasterkarten boten noch viele Jahre nach ihrer Entstehung hervorragende Daten für die einzelnen Ortskataster. Für die Kriegsführung und die allgemeine Landvermessung jedoch reichten sie keineswegs aus. Deshalb waren die Karten, die Hans Wilhelm von Thümmel 1813 herausgab, ein wesentlicher Schritt in der Erschließung des Landes. Klaus Hofmann schildert in seinem Beitrag die Hintergründe der Entstehung des Kartenwerkes.

Thümmel als Architekt

Während seines Aufenthaltes in Italien lernte Thümmel die antike Baukunst und den darauf aufbauenden Stil Andrea Palladios kennen und schätzen. Schon bald übte er sich in Entwürfen für die Gothaer Herzogsfamilie, für öffentliche Bauten und für eigene Anwesen. Udo Hopf beschreibt in seinem Beitrag die Verdienste Wirken Thümmels als Architekt.

Thümmels Verdienste in Altenburg

Die Stadt Altenburg profitierte außerordentlich vom Wirken des Ministers. Die Zeitgenossen achteten vor allem den Zustand der Straßen. Franziska Engemann hat sich mit den Verdiensten Thümmels für den Altenburger Landesteil beschäftigt.

Hans Wilhelm von Thümmel in Altenburg und Nöbdenitz: Glanz und Extravaganz – Thümmels Feste

Marlene Hofmann untersucht in ausführlichen Beiträgen das gesellschaftliche Leben in Altenburg und Nöbdenitz. Sie umreißt die Rolle, die Thümmel zu Beginn des 19. Jahrhunderts einnahm und beschreibt, welche Anziehungskraft seine Salons für Zeitgenossen hatten. Die Verbindungen zum Musenhof der Herzogin Anna Dorothea von Kurland (1761–1821) kommen genauso zu Sprache wie die letzte Publikation Thümmels „Aphorismen, aus den Erfahrungen eines SiebenundSiebzigjährigen“. In einem weiteren Beitrag verweist Marlene Hofmann auf die besondere Begabung des Ministers Feste und Feierlichkeiten auszurichten.

Bildung im Grünen
Hans Wilhelm von Thümmel und seine Gärten

Aus England kommend, verbreitete sich im Europa des 18. Jahrhunderts eine ganz neue Gartenkultur. Christiane Nienhold legt in ihrem Beitrag nicht nur dar, wie sich die englischen Gärten ausbreiteten, sondern auch, wie und wo Thümmel die Ideen aufgreift und in eigene Projekte einfließen lässt.

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Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche
Eine neue Grabkultur

Letztlich ist die 1000-jährige Eiche in Nöbdenitz Gegenstand einer historischen Betrachtung zur Grabkultur von Christiane Nienhold und Franziska Engemann. Bereits in seinen Gärten war Hans Wilhelm von Thümmel dem Leitspruch der Aufklärer zum „Zurück zur Natur“ (Jean-Jacques Rousseau) gefolgt. Das bedeutende Naturdenkmal in Nöbdenitz faszinierte ihn so sehr, dass er den Plan fasste, seine Bestattung genau dort, in den Wurzeln Eiche vornehmen zu lassen, um dereinst aus den Wipfeln auf die Erde blicken zu können.

Und diese knorrige Eiche soll 1000 Jahre alt sein?
Versuch der Altersbestimmung für die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz

Es gibt bis heute unterschiedliche und streitbare Aussagen zum Alter der Nöbdenitzer Eiche, die von 600 bis 1200 Jahren reichen. Matthias Schütze will deshalb in seinem Beitrag: „Und diese knorrige Eiche soll 1000 Jahre alt sein? – ein Versuch der Altersbestimmung historischer Großeichen“ seine Theorie der Altersbestimmung anhand von Wachstumskurven erläutern und so Ansätze für die Lösung der Frage nach der Datierung der Nöbdenitzer Eiche bieten.

 

Frag Thümmel! – Wir beantworten Fragen zur Ausstellung am #AskACurator-Tag

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 13. September 2016 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Frag Thümmel: AskACurator 2016 im Museum Burg Posterstein

Frag Thümmel: AskACurator 2016 im Museum Burg Posterstein

Über 1300 Museen aus 53 Ländern stellen sich morgen zum „Ask A Curator-Day“ (Frag einen Kurator-Tag) den Fragen interessierter Menschen aus aller Welt. Das Museum Burg Posterstein nimmt schon zum vierten Mal teil. Die Kuratoren der aktuellen Sonderausstellung „Im Dienste der Ernestiner: Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister“ stehen auf allen sozialen Kanälen des Museums – auf Twitter, Facebook und Instagram – und natürlich auch hier im Blog für Fragen bereit.

Warum eine Ausstellung über … Thümmel?

Alles darf gefragt werden, auch Fragen wie: Warum widmet das Museum Burg Posterstein gerade den Sachsen-Gotha-Altenburgischen Minister Thümmel eine Ausstellung? Wer entscheidet, wie die Ausstellung aufgebaut sein wird? Wer schreibt die Ausstellungstexte? Welche Ausstellungsstücke kannten die Museumsmitarbeiter vor Eröffnung der Ausstellung selber noch nicht? Und welches kam erst nach der Eröffnung noch dazu? Wie viele Besucher waren schon da und wie viele „Verwandte“ des Ministers Thümmel besuchten schon die Postersteiner Sonderausstellung?

Wen die Antworten jetzt schon interessieren, den wollen wir nicht warten lassen:

Warum widmet das Museum Burg Posterstein gerade den Sachsen-Gotha-Altenburgischen Minister Thümmel eine Ausstellung?

Die Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner – Eine Dynastie prägt Europa“ in Gotha und Weimar widmete sich den Ernestiner Herzögen. Das Museum Burg Posterstein liegt in Ostthüringen im Landkreis Altenburger Land und auch Altenburg war Residenz der Ernestiner Herzöge. Im Postersteiner Nachbarort Nöbdenitz besaß der Sachsen-Gotha-Atenburgische Minister Hans Wilhelm von Thümmel (1744-1824) ein Rittergut und wählte die 1000-jährige Eiche im Ort zu seiner Grabstätte. Von Nöbdenitz hatte er es nicht weit an den Musenhof der Herzogin Anna Dorothea von Kurland (1761-1821) in Löbichau, ein Forschungsschwerpunkt des Museums Burg Posterstein.

Wer entscheidet, wie die Ausstellung aufgebaut sein wird? Wer schreibt die Ausstellungstexte?

Im Fall der Thümmel-Ausstellung gab es ein Kuratorenteam, das den Aufbau der Ausstellung gemeinsam geplant hat. Der Vorteil eines kleinen Museums ist aber, dass alle gleichwertig ihre Meinung einbringen dürfen und dass auch spontane Änderungen und Umbauten noch möglich sind. Die Texte schreiben wir ebenfalls im Team.

Kam erst nach der Ausstellungseröffnung in eine Vitrine: Der Grundstein des Thümmelschen Palais in Altenburg.

Kam erst nach der Ausstellungseröffnung in eine Vitrine: Der Grundstein des Thümmelschen Palais in Altenburg.

Welche Ausstellungsstücke kannten die Museumsmitarbeiter vor Eröffnung der Ausstellung selber noch nicht? Und welches kam erst nach der Eröffnung noch dazu?
Hans Wilhelm von Thümmel wird bereits in der Dauerausstellung des Museums Burg Posterstein als herausragende Persönlichkeit der Region gewürdigt. Als wir begannen, uns noch intensiver als dem langjährigen Sachsen-Gotha-Altenburgischen Minister zu beschäftigten, tauchten auch noch uns bisher noch nicht bekannte Quellen und Bilder auf. Im Staatsarchiv Gotha schlummerte beispielsweise noch das Pariser Tagebuch Thümmels, das im Buch zur Ausstellung ausgewertet wird. In einer Privatsammlung gab es wunderschöne von Thümmel in Auftrag gegebene Nöbdenitz-Ansichten von Adrian Zingg, die Thümmels „Einsiedeley“ in seinem englischen Garten und seine Grabeiche zeigen – letzteres der Herzogin von Kurland gewidmet. Als die Ausstellung schon eröffnet war, brachte uns der heutige Besitzer des Thümmelschen Palais in Altenburg einen Grundstein von 1789, den er bei der Restaurierung gefunden hatte. Auch der Grundstein ist nun in der Ausstellung zu sehen.

Wie viele Besucher waren schon da und wie viele „Verwandte“ des Ministers Thümmel besuchten schon die Postersteiner Sonderausstellung?
Die Sonderausstellung sahen bisher rund 4000 Besucher aus ganz Deutschland. Sie läuft länger als die Thüringer Landesausstellung und ihre anderen Begleitausstellungen, nämlich noch bis 31. Oktober 2016. Bisher stellten sich an der Museumskasse schon vier Besucher als Verwandte oder Nachfahren Thümmels vor. Die Ausstellung als Anlass für ein Familientreffen?

Alle weiteren Fragen beantworten wir live!

Fast so viele Holländer wie Nöbdenitzer besuchten bisher die Postersteiner Ernestiner-Ausstellung

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 5. August 2016 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017
Die Postersteiner Begleitausstellung zur Thüringer Landesausstellung läuft noch bis 31. Oktober 2016.

Die Postersteiner Begleitausstellung zur Thüringer Landesausstellung läuft noch bis 31. Oktober 2016.

Seit drei Wochen läuft eine Besucherbefragung im Museum Burg Posterstein und in dieser Zeit sahen Gäste aus zehn verschiedenen Ländern die Burg und die aktuelle Sonderausstellung „Im Dienste der Ernestiner: Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister“, die an die Thüringer Landesausstellung anknüpft. Die Landesausstellung läuft noch bis 28. August in Gotha und Weimar mit Begleitausstellungen in Altenburg, Saalfeld und Posterstein. Die Postersteiner Schau läuft noch bis 31. Oktober – über 2000 Besucher sahen sie bisher.

Das Gros der Besucher kam aus Mitteldeutschland – zwischen Erfurt, Leipzig, Zwickau und Hof. Die Geraer führen derzeit die Statistik mit über 80 Besuchern an, dicht gefolgt von den Altenburgern. Aber auch Touristen aus beispielsweise Berlin, Magdeburg, Dresden, Darmstadt und München sahen sich Burg und Ausstellungen an. Internationale Besucher reisten aus Holland, Dänemark, Schweden, Norwegen, England, Irland, den USA, Kanada und Guyana in Südamerika an. Die weiteste Strecke legten Touristen aus dem kanadischen Calgary zurück, was 7.604,13 Kilometer Luftlinie vom Postersteiner Burgturm entfernt liegt.

Die Herkunftsorte der Besucher spielen für die Öffentlichkeitsarbeit des Museums eine entscheidende Rolle. Sie sind aber auch eine nützliche Grundlage bei den derzeit laufenden Verhandlungen um eine mögliche Tourismusinformation Süd des Altenburger Landes im Museum Burg Posterstein, wie es das Projekt „Gemeinsam nicht einsam – Neues Leben auf dem Lande“ des Fördervereins Burgberg Posterstein e.V. vorsieht. Dafür müsste der fehlende Nordflügel der Burg wiederaufgebaut und in diesem Zusammenhang könnte ein barrierefreier Zugang ins Museum geschaffen werden.

Plakat zur Sonderausstellung 2016

Plakat zur Sonderausstellung 2016

Ein Minister der Ernestiner in Altenburg und Nöbdenitz: Hans Wilhelm von Thümmel

Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824) stieg am Hof der Ernestiner Herzöge in Gotha zwischen 1760 und 1805 vom Pagen zum Minister auf. In seiner Funktion als Präsident der Altenburger Kammer und Vorsitzender des Obersteuerkollegiums brachte er viele wichtige Projekte voran, darunter die Vermessung und Kartierung des Altenburger Landesteils, den Bau eines modernen Krankenhauses und mehrerer Armenhäuser und den Ausbau der Straßen. Nach seinem Rücktritt aus den Staatsdiensten verbrachte er viel Zeit auf seinen Rittergütern in Nöbdenitz und Untschen und als Gast am Musenhof Löbichau.

Kommende Termine:

21. August, 10 Uhr, Nöbdenitz: Geführte Wanderung auf Thümmels Spuren

21. August, 14 Uhr, Burg Posterstein: Führung durch die Sonderausstellung

Preis für geführte Wanderung: 10 € für Erwachsene. Die Karte gilt auch für einen Museumsbesuch. Reservierungen werden unter (034496) 22595 bzw. museum@burg-posterstein.de entgegengenommen.

von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

 

Alle Infos zur Thüringer Landesausstellung 2016

24. April – 28. August 2016

„Die Ernestiner – eine Dynastie prägt Europa“
Neues Museum Weimar
Stadtschloss Weimar
Schloss Friedenstein Gotha
Herzogliches Museum Gotha
Zum Blog der Klassikstiftung Weimar

 

Begleitausstellungen:

24. April – 28. August 2016

»Ein ebenso schöner, wie geistreicher Mann…«
Bernhard August von Lindenau im Dienste der Wettiner
Lindenau-Museum Altenburg
www.lindenau-museum.de

 

23. April – 25. September 2016

»Von Saalfeld nach Windsor«
Johann Ernst, Herzog zu Sachsen-Saalfeld, und Europas Königshäuser
Stadtmuseum Saalfeld im Franziskanerkloster
Mehr im Blog: Von Saalfeld nach Windsor: Ernestiner-Begleitausstellungen im Portrait

 

26. Juni – 31. Oktober 2016

Im Dienste der Ernestiner: Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister
Museum Burg Posterstein

Weitere Blogposts zu #Ernestiner2016

Exponate, die überzeugen: Museumsverein Burg Posterstein besucht Thüringer Landesausstellung

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 8. Juli 2016 von Museum Burg Posterstein20. Dezember 2022

Erst zwei Woche ist es her, dass in Posterstein die Ausstellung über den Gotha-Altenburgischen Minister Hans Wilhelm von Thümmel (1744-1824) eröffnet wurde. Der erfolgreiche „Diener“ der Mächtigen spielte schließlich im 18. und 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der „Prägung Europas“, das die Thüringer Landesausstellung in den Mittelpunkt stellt. Einen Rückblick auf die Eröffnung in Posterstein gibt es hier im Video.

Für die Sonderschau konnten selten gezeigte Leihgaben wie Thümmels Pariser Tagebuch aus dem Staatsarchiv Gotha und die Grassi-Portraits des Ehepaars Thümmels geliehen werden.
Für die Sonderschau konnten selten gezeigte Leihgaben wie Thümmels Pariser Tagebuch aus dem Staatsarchiv Gotha und die Grassi-Portraits des Ehepaars Thümmels geliehen werden.

Die Postersteiner Schau soll also eine Vertiefung dessen sein, was der Besucher im Kosmos Weimar und im Barockem Universum Gotha präsentiert bekommt.

So machten sich die Postersteiner Museumsfreunde auf den Weg nach Gotha, der einstigen Landeshauptstadt zur Zeit Hans Wilhelm von Thümmels. Sie begannen ihre Besichtigung im Herzoglichen Museum, also bei den Künsten. Der Ort ist hervorragend gewählt für die Abhandlung genau dieser Thematik, wie die exquisiten Exponate auch. Was fehlt, ist eine Einführung in die Gesamtkonzeption der Schau, offenbar rechneten die Ausstellungsmacher nicht mit dem Eigenwillen der Besucher, selbst auszuwählen, wo ihr Einstieg in die Landesausstellung stattfindet.

Über eigenwillige Besucher und Flure als Ausstellungsräume

Die Führung half da wenig, erschrocken verlor die Kollegin jedes Konzept, als ihr offenbar wurde, das da kundige Gäste vor ihr standen – schade!

Im Schloss selbst zeigte sich, dass Flure sich meistens nicht als Ausstellungsräume eignen.

Die ausgestellten Exponate allerdings überzeugten. Ein besonderes Objekt (passend zu unserer Thematik) war beispielsweise der Schlüssel eines Kammerherrn – Thümmel wurde 1776 Kammerrat an der Gothaer Kammer und im selben Jahr zum Kammerherrn ernannt – im Kontext einer witzigen Darstellung der „Pyramide des Gothaer Hofdienstes“ mittels Schachfiguren.

Herzogin Luise Dorothea
Herzog Ernst II.

Schließlich hatte sich ja Thümmel hochgedient vom Pagen der Herzogin Luise Dorothea (1710–1767) zum Minister ihres Sohnes Ernst II. (1745–1804) und ihres Enkels August (1772–1822). Die Pagenstelle bekam Thümmel 1760 durch seinen Patenonkel, den Oberhofmarschall Hans Adam Friedrich von Studnitz (1711–1788). In seinen Werk „Historische, statistische, geographische und topographische Beyträge  zur Kenntniß des Herzogthums Altenburg. Herausgegeben von Hans von Thümmel. Altenburg 1818“ widmete er unter anderem seiner Mentorin Luise Dorothea wie auch der Herzogin Anna Dorothea von Kurland ein längeres Porträt.

Einer der engsten Vertrauten des Herzogs

Unter Herzog Ernst II. wurde Thümmel 1791 Geheimer Rat und zählte zu den engsten Vertrauten des Herzogs. Thümmel sollte auch nach den Anweisungen im Testament des Herzogs dessen Begräbnis organisieren. 36 Stunden vor seinem Tod ließ Ernst II. seine „vertrautesten Freunde, einem nach dem andern an sein Bett kommen“, darunter auch Thümmel, der die Szene so beschrieb:

„Er drückte ihm zum letztenmale die Hand; und als die Thräne der innigsten Wehmuth auf die seinige fiel, sagte er [Ernst II.] unaussprechlich sanft: ‚Alter Freund, wir kennen uns schon lange; doch dieß ist wohl das erstemal, wo ich Ihnen wehe thue!‘ Und der Gott der Wahrheit sey Zeuge, daß in den 45 Jahren meines Lebens und Wehens um ihn es so war!“ (Thümmel, Beyträge, S. 93/94)

Herzog Augusts Tochter Luise (1801–1831), Stammmutter der Windsors, stand bis zu ihrer Heirat unter Thümmels Vormundschaft.
Herzog Augusts Tochter Luise (1801–1831), Stammmutter der Windsors, stand bis zu ihrer Heirat unter Thümmels Vormundschaft.
Herzog August Emil Leopold von Sachsen-Gotha und Altenburg ernannte Thümmel zum Geheimen Rat und Minister.
Herzog August Emil Leopold von Sachsen-Gotha und Altenburg ernannte Thümmel zum Minister.

Später auf unserer Erkundungstour durch die Landesausstellung trafen wir auf Herzog Augusts Tochter Luise (1801–1831), die Stammmutter der Windsors. Thümmel war seit 1801 ihr Vormund. Er kümmerte sich bis zu ihrer Heirat mit dem Coburger Herzog Ernst 1817 um Finanzen und Erziehung. Luises Sohn Albert heiratete später Königin Victoria von Großbritannien. Nach der Scheidung wurde sie durch Bernhard August von Lindenau vertreten.

Schließlich erspähten wir sogar noch ganz am Rande Hans Wilhelm von Thümmel höchst selbst — als Büste von Friedrich Wilhelm Eugen Döll (1750–1816). Zwar konnte ihn niemand außer Fachbesucher wie wir erkennen, da die Beschriftung fehlte, genau wie bei Grassis Portrait von Lindenau — aber immerhin…

Die Begräbnisinsel im Park von Schloss Friedenstein.
Die Begräbnisinsel im Park von Schloss Friedenstein.

Der Gang durch den Schlosspark, vorbei an der Insel, auf der sich Ernst II. 1804, vereint mit der Natur bestatten ließ, rundete unseren Ausflug ab. Die Aussicht dereinst in den Wipfeln des Baumes dem Himmel entgegen zu sehen, ließ Thümmel sein Begräbnis in der 1000jährigen Eiche in Nöbdenitz lange vor seinem Tod vorbereiten. Vorbild war die Gothaer Begräbnisinsel.

von Marion Dinger / Museumsverein Burg Posterstein

Alle Infos zur Thüringer Landesausstellung 2016

24. April – 28. August 2016

„Die Ernestiner – eine Dynastie prägt Europa“
Neues Museum Weimar
Stadtschloss Weimar
Schloss Friedenstein Gotha
Herzogliches Museum Gotha
Zum Blog der Klassikstiftung Weimar

Begleitausstellungen:

24. April – 28. August 2016

»Ein ebenso schöner, wie geistreicher Mann…«
Bernhard August von Lindenau im Dienste der Wettiner
Lindenau-Museum Altenburg
www.lindenau-museum.de

23. April – 25. September 2016

»Von Saalfeld nach Windsor«
Johann Ernst, Herzog zu Sachsen-Saalfeld, und Europas Königshäuser
Stadtmuseum Saalfeld im Franziskanerkloster
Mehr im Blog: Von Saalfeld nach Windsor: Ernestiner-Begleitausstellungen im Portrait

26. Juni – 31. Oktober 2016

Im Dienste der Ernestiner: Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister
Museum Burg Posterstein

Weitere Blogposts zu #Ernestiner2016

Von Saalfeld nach Windsor: Ernestiner-Begleitausstellungen im Portrait

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 29. Juni 2016 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017

Die Thüringer Landesausstellung widmet sich 2016 unter dem Titel „Die Ernestiner – Eine Dynastie prägt Europa“ der Geschichte der bekannten Thüringer Monarchendynastie. Die Hauptausstellung findet in Weimar und Gotha statt und es gibt Begleitausstellungen im Lindenau-Museum Altenburg, im Museum Burg Posterstein und im Stadtmuseum Saalfeld. In den nächsten Wochen wollen wir hier im Blog die einzelnen Ausstellungen vorstellen. Den Anfang macht das Stadtmuseum Saalfeld mit einem Blogpost von Museumsdirektor Dr. Dirk Henning:

Johann Ernst, Herzog zu Sachsen-Saalfeld, und Europas Königshäuser

Herzog Johann Ernst von Sachsen-Saalfeld (Bild: Stadtmuseum Saalfeld)

Herzog Johann Ernst von Sachsen-Saalfeld (Bild: Stadtmuseum Saalfeld)

Die Thüringische Landesausstellung „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ würdigt in den Ausstellungen in Gotha und Weimar ein Fürstenhaus, dem bedeutende Persönlichkeiten entstammten und das durch seinen Einsatz für die Reformation, durch reges kulturelles Engagement und nicht zuletzt durch geschickte Heiratspolitik weit über Thüringens Grenzen hinaus Bedeutung gewann. Tatsächlich können sich bis heute zahlreiche Monarchen in ganz Europa direkt oder indirekt auf eine gemeinsame Herkunft berufen. Die „Wiege“ all dieser gekrönten Häupter aber stand einst in Saalfeld: Ihr Stammvater war Johann Ernst, von 1680 bis 1729 der erste Regent des Herzogtums Sachsen-Saalfeld.

Flyer zur Sonderausstelung "Von Saalfeld nach Windsor" (Stadtmuseum Saalfeld)

Flyer zur Sonderausstelung „Von Saalfeld nach Windsor“ (Stadtmuseum Saalfeld)

Unter dem Titel „Von Saalfeld nach Windsor – Johann Ernst, Herzog zu Sachsen-Saalfeld, und Europas Königshäuser“ widmet das Stadtmuseum Saalfeld diesem Umstand eine eigene Sonderausstellung, die sich als Begleitschau zu den „Ernestinern“ versteht. Sie ist noch bis zum 25. September 2016 zu sehen. Die Ausstellung thematisiert die Familienverbindungen zwischen Saalfeld und den europäischen Dynastien vorrangig anhand von Eigenbeständen des Stadtmuseums, zeigt jedoch auch besondere Leihgaben, so ein einzigartiges Wappenglas von Johann Ernst, das 1680 anlässlich der Vermählung des Herzogs entstand.

Vortrag und Führung am Originalschauplatz

Begleitend zur Sonderschau ist eine Broschüre erhältlich, die der Geschichts- und Museumsverein Saalfeld e.V. ermöglicht hat.

Darüber hinaus lädt das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt in Kooperation mit dem Museum am Samstag, 10. September 2016, um 18 Uhr, zu einem Vortrag mit anschließender Führungen am Originalschauplatz ein – im Saalfelder Residenzschloss, das von Johann Ernst erbaut wurde und heute Sitz des Landratsamtes ist.

Von Dr. Dirk Henning / Stadtmuseum Saalfeld

Die Landesausstellung – Überblick

24. April – 28. August 2016
„Die Ernestiner – eine Dynastie prägt Europa“
Neues Museum Weimar
Stadtschloss Weimar
Schloss Friedenstein Gotha
Herzogliches Museum Gotha

24. April – 28. August 2016
»Ein ebenso schöner, wie geistreicher Mann…«
Bernhard August von Lindenau im Dienste der Wettiner
Lindenau-Museum Altenburg

23. April – 25. September 2016
Von Saalfeld nach Windsor – Johann Ernst,
Herzog zu Sachsen-Saalfeld, und Europas Königshäuser
Stadtmuseum Saalfeld im Franziskanerkloster

26. Juni – 31. Oktober 2016
Im Dienste der Ernestiner: Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister
Museum Burg Posterstein

Die Weisheiten eines langjährigen Ernestiner Staatsmannes – als Glückskeks

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 25. Juni 2016 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017

Ausstellungseröffnung auf Burg Posterstein: In jedem Keks versteckt sich ein Aphorismus des Sachsen-Gotha-Altenburgischen Ministers Hans Wilhelm von Thümmel.

Ausstellungseröffnung auf Burg Posterstein: In jedem Keks versteckt sich ein Aphorismus des Sachsen-Gotha-Altenburgischen Ministers Hans Wilhelm von Thümmel.

Am Sonntag, 26. Juni, 15 Uhr, eröffnet der Postersteiner Beitrag zur diesjährigen Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner – eine Dynästie prägt Europa“: Die Sonderschau über Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824), der am Hof der Ernestiner vom Pagen zum Geheimen Rat und Minister aufstieg und als Diplomat unter anderem nach Frankfurt, Berlin und Paris gesandt wurde. Inspiriert von Thümmels Liebe zu aufklärerisch geprägten Landschaftsgärten und Architektur, die ihn in der Nähe Postersteins unter anderem ein chinesisches Badehäuschen und einen Gasthof „Zum Goldenen Drachen“ errichten ließ, erlauben wir uns, zur Ausstellungseröffnung Thümmels Aphorismen in Glückskeksen zu servieren.

Blick in die Sonderausstellung zu Hans Wilhelm von Thümmel im Museum Burg Posterstein.

Blick in die Sonderausstellung zu Hans Wilhelm von Thümmel im Museum Burg Posterstein.

Nachdem sich Thümmel nach 57 Dienstjahren aus dem Ernestiner Staatsdienst zurückzog, verbrachte er seine Zeit vorwiegend auf seinen Rittergütern Nöbdenitz und Untschen, die in direkter Nachbarschaft zu Posterstein liegen. Hier genoss man auf langen Spaziergängen die schöne Landschaft, besuchte regelmäßig den Musenhof der Herzogin Anna Dorothea von Kurland (1761–1821) im nahen Löbichau und ludt die Herzogin und ihre Gäste nach Nöbdenitz zum Tee, zum Diner oder zum Segeln auf dem Teich.

„Dem Herrn Verfasser kamen auf einsamen Spatziergängen, auf welchen das bunte Leben, dem er entronnen, sich wie in einem magischen Spiegel an ihm vorüber bewegte, zuweilen Einfälle, die sich ihm unwillkührlich so tief einprägten, daß er mehrere derselben auf dem Zimmer niederschrieb. Ohne besonderen Werth darauf zu legen, theilte er in gutmüthiger Laune Freunden und Bekannten Bruchstücke der Handschrift zur Ergötzlichkeit mit. Viele meinten, es sei schade, Sprüche dieser Art im Pulte Verkommen zu lassen, und baten dringend um öffentliche Mittheilung einer, unter den Deutschen immer noch seltenen Gabe.“

Dies schrieb Dr. Johann Georg Jonathan Schuderoff (1766–1843) im Vorwort des kleinen, 1821 herausgegebenen Büchleins „Aphorismen aus den Erfahrungen eines Siebenundsiebzigjährigen“ von Hans Wilhelm von Thümmel. Der aus Gotha stammende Schuderoff bekleidete seit 1806 in Ronneburg das Amt eines Oberpfarrers und Superintendenten in Ronneburg, besuchte ebenfalls häufiger den Musenhof Löbichau und die Familie Thümmel in Nöbdenitz. Nach Thümmels Tod 1824 erschien 1827 ein zweiter Band Aphorismen.

Erster Blick in die Sonderausstellung zu "Hans Wilhelm von Thümmel" im Museum Burg Posterstein.

Erster Blick in die Sonderausstellung zu „Hans Wilhelm von Thümmel“ im Museum Burg Posterstein.

Viele der kleinen Sprüche verweisen auf die langjährigen staatsmännischen Erfahrungen Thümmels: „Zuverlässigkeit ist die fruchtbare Mutter des Vertrauens – Jedem Regenten nöthiger, als Gold.“ (Nr. 5, 1821) oder „Die schönsten Palläste sind gewöhnlich nichts weiter, als nette Vogelhäuser, in denen Papageien von allen Farben plaudern und keifen.“ (Nr. 21, 1827) – und passen perfekt in einen Glückskeks.

Sonderausstellung

26. Juni – 31. Oktober 2016

Im Dienste der Ernestiner

Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister.

Eröffnung: 26. Juni, 15 Uhr

Zum Weiterlesen:

Im Dienste der Ernestiner – Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister

„Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche“

Romantically minded minister burried under a 1000 year old oak

Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

„Die Stärke des Neides ist gewöhnlich der richtige Maßstab für die Größe des Verdienstes“ – Hans Wilhelm von Thümmels Aphorismen

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 9. Juni 2016 von Museum Burg Posterstein31. Mai 2021

Der bedeutende Sachsen-Gotha-Altenburgische Minister Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824) verfasste auch Aphorismen – kurze Sinnsprüche, die teilweise heute noch genauso wahr sind wie vor 200 Jahren. Thümmel verbrachte seine letzten Lebensjahre vor allem auf seinem Rittergut Nöbdenitz und zählte auch zu den regelmäßigen Gästen am Musenhof Löbichau der Herzogin von Kurland.

Der Altenburger Minister Hans Wilhelm von Thümmel (nach Grassi).
Der Altenburger Minister Hans Wilhelm von Thümmel (nach Grassi, Gemälde in Privatbesitz).

Für das Herzogtum Sachsen-Gotha und Altenburg leistete Hans Wilhelm von Thümmel Großes – zu seinen wichtigsten Verdiensten zählen die Vermessung und Kartierung des Herzogtums und der Bau des ersten Krankenhauses und eines Armenhaus. Aber er prägte den Landstrich auch durch seine gartengestalterischen Ideen nachhaltig. In der ständigen Ausstellung des Museum Burg Postersteins erhält Hans Wilhelm von Thümmel daher einen besonderen Platz.

Hans Wilhelm von Thümmel als Dichter

„Die Stärke des Neides ist gewöhnlich der richtige Maßstab für die Größe des Verdienstes“ , notierte einst Hans Wilhelm von Thümmel (Thümmel, Aphorismen 1821, Nr. 134).

Thümmels Aphorismen erschienen zunächst im Selbstverlag für Freunde.
Thümmels Aphorismen erschienen zunächst im Selbstverlag für Freunde.

Thümmel, ein aufgeklärter und musischer Geist, veröffentlichte auch eigene Schriften. Darunter sind die 1821 und 1827 herausgegebenen „Aphorismen, aus den Erfahrungen eines SiebenundSiebzigjährigen“ sicherlich bemerkenswert und haben auch nach fast 200 Jahren nichts an Aktualität eingebüßt.

Ein Aphorismus ist laut Duden ein „prägnant-geistreicher, in sich geschlossener Sinnspruch in Prosa, der eine Erkenntnis, Erfahrung, Lebensweisheit vermittelt“ – und viele dieser Lebensweisheiten Thümmels sind heute noch gültig.

Thümmels Aphorismen digital

Ursprünglich im Selbstverlag erschienen und vor allem an enge Freunde verschenkt, kann man den ersten Teil von 1821 inzwischen auch auf Google Books lesen. Seine „Nachgelassene Aphorismen aus den Erfahrungen eines 77jährigen“ hat die Münchner Digitale Bibliothek online zugänglich gemacht.

„Nichts ist törichter als Religionszwist. Auf den Feldern steht Weizen, Korn, Gerste und gedeiht nebeneinander. Jedes einzeln verbacken gibt ein gesundes, zusammen verbacken ein weißes und schmackhaftes Brot. Warum nicht in Religionssachen die Meinungen einigen? Huldigung, Anbetung dem großen Verwalter der Natur ist doch allein der Zweck aller Religionen.“ 

(Thümmel, Aphorismen 1821, Nr. 54)
Portrait Hans Wilhelm von Thümmel mit einem seiner Aphorismen
Viele der Aphorismen Hans Wilhelm von Thümmels sind auch heute noch gültig.

Diese kleinen Weisheiten aus einer über 50 Jahren im Dienst der Ernestiner Herzöge in Gotha und Altenburg verfasste Hans Wilhelm von Thümmel auf seinem Gut Nöbdenitz, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Oftmals saß der Minister und Geheime Rat dabei im Inneren der 1000jährigen Eiche, die ihn inspirierte und welche er zu seiner Grabstätte bestimmt hatte. Noch ein paar Kostproben:

„Ehe man an ein wichtiges Unternehmen geht, frage man sich: wie, wo und wann es enden kann.“

(Thümmel, Aphorismen 1821, Nr. 124)

„Zorn raubt der Vernunft ihre Rechte und setzt die Leidenschaft auf den Thron.“

(Thümmel, Aphorismen 1821, Nr. 7)

„O! wie selig wäre der Mensch, wenn er seinem treuen Hunde, um von ihm Worte der Liebe und Theilnahme anzuhören, die Zunge lösen und dem falschen Freunde den Mund für immer stopfen könnte.“

(Thümmel, Aphorismen 1821, Nr. 184)

„Wenig Bedürfnisse zu haben, ist der erste Schritt zur Freiheit.“

(Thümmel, Aphorismen 1827, Nr. 249)

Thümmel dichtete in der 1000-jährigen Eiche

Der Sachsen-Gotha-Altenburgische Minister Hans Wilhelm von Thümmel liegt noch heute unter der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz begraben. (Foto: Museum Burg Posterstein, 2018, inzwischen hat das Naturdenkmal ein weiteres Stützsystem erhalten)
Der Sachsen-Gotha-Altenburgische Minister Hans Wilhelm von Thümmel liegt noch heute unter der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz begraben. (Foto: Museum Burg Posterstein, 2018, inzwischen hat das Naturdenkmal ein weiteres Stützsystem erhalten)

Hans Wilhelm von Thümmel soll in der hohlen 1000-jährigen Eiche gesessen und gedichtet haben. Ein Aphorismus lautet:

„Welche Kunst kann wohl dem Reize der Natur beikommen? Das Verlangen, zu gefallen, übersieht immer diese große Wahrheit.“

(Thümmel, Aphorismen 1821, Nr. 105)

„Wer für die melodische Stimme des Waldes kein Ohr, wer für die Reize der Natur nur ein flüchtiges Auge, wer bei Erblickung des strotzenden Fruchtbaums und bei den grünenden Saaten, die Reiche und Arme sättigen, keine dankbare Zunge, wer für Millionen duftender Blumen und Kräuter nur stumpfe Nerven hat, der besitzt zwar Thiergefühl, aber keine Empfindung: er mag im Sumpfe ekler Zerstreuung sein Leben hinhauchen.“

(Thümmel, Aphorismen 1821, Nr. 140)

Der Schriftsteller, Journalist, Archäologe, Studiendirektor und Oberinspektor der Altertumsmuseen in Dresden, Carl August Böttiger, (1760-1835), u.a. auch befreundet mit Elisa v. der Recke und der Herzogin von Kurland, verfasste nach Thümmels Tod einen Nachruf, der in der Abend-Zeitung, Nr. 65, am Dienstag, den 16. März 1824, in Dresden in der Arnoldschen Buchhandlung erschien. Darin erwähnt der Autor, der Thümmel am Löbichauer Musenhof persönlich kennengelernt hatte:

 „Er hatte in den, sein Gut Nöbdenitz (eine Stunde von Ronneburg) umgebenden Lustwegen eine gewaltige Eiche in ihrem Innern so einrichten lassen, daß sich darin ein bequemer Moossitz und auch noch Platz für eine kleine Gesellschaft befand. In diese Baum-Lesche, wie sie ein Altenburger Antiquar einst benannte, pflegte er sich noch im höchsten Alter während des Sommers niederzusetzen und im kühlenden Schatten auszuruhen. Dort schrieb er auch einige der Aphorismen nieder, wovon er zwei Sammlungen bloß als Manuscript für Freunde drucken ließ und in welche er über Hofhaushalt und die mannigfaltigsten Lebensverhältnisse, die den bis ins höchste Alter in der Erinnerung und Gegenwart kräftigen Greis oft noch ein Lächeln abgewannen, so wie über alle Umtriebe des großen geschäftigen Bienenkorbes, den uns einst Mandeville beschrieb, seine Bemerkungen niederlegte.

Nach seiner ausdrücklichen Verordnung ward nun auch die sterbliche Hülle des Entschlafenen in dieser Eiche bestattet und so seiner Lieblingsphantasie, einst in den Blättern des Baumes den Lebenden noch einen Gruß zuzuflistern von seinen treuesten Pflegerinnen, seiner ihn überlebenden Gemahlin und Kindern, Gewährung zugestanden.“


Hintergrund

Der Blogpost entstand im Rahmen der Sonderausstellung „Im Dienste der Ernestiner“ 2016 und wurde 2021 aktualisiert. Im Zusammenhang mit der Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner – eine Dynastie prägt Europa“ zeigte das Museum Burg Posterstein von 26. Juni bis 30. Oktober 2016 diese Sonderausstellung zum bedeutenden Gotha-Altenburgischen Minister Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824).

Zum Weiterlesen:

Auf unserer Website sammeln wir hier Inhalte zu Hans Wilhelm von Thümmel

Auch in der ständigen Ausstellung im Museum Burg Posterstein hat der Thümmel einen besonderen Platz.

Nöbdenitzer Kita-Kinder malen die „1000-jährige Eiche“ – Museum Burg Posterstein bereitet Sonderausstellung zu Hans Wilhelm von Thümmel, dem Mann unter der Eiche, vor

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 14. April 2016 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017

Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.

Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.

Wenn die Kinder der Gruppe „Wiesenkobolde“ der Kindertagesstätte Nöbdenitz dieser Tage zu Hause von „Thümmel“ reden, dann ist das kein kindliches Fantasiewort, sondern der Name eines Sachsen-Gotha-Altenburgischen Ministers. Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824), einst Besitzer der Rittergüter Nöbenitz und Untschen, wählte sich die mächtige knorrige Nöbdenitzer Eiche zur Grabstätte. Die Kinder der „Nemzer Rasselbande“ statteten der alten Eiche auf Initiative von Berufspraktikantin Marlen Schwabe einen Besuch ab. Walter Mehlhorn vom Nöbdenitzer Aktionsbündnis „Rettung der 1000-jährigen Eiche Nöbdenitz“ erzählte den Kindern etwas zum langen Leben und den Besonderheiten der „ältestens Einwohnerin von Nöbdenitz“, zu den Nöbdenitzern, die sich seit 2014 ganz intensiv für deren Erhaltung stark machen, und natürlich zur Grabstätte unter dem hohlen Baum.

Zurück in der Kita dichteten die Kinder und Erzieherinnen sogar ein Lied über die 1000-jährige Eiche, in dem es zum Beispiel heißt: „Die Eisenringe halten dich, damit du lange bei uns bist.“ Außerdem malten die Kinder die Eiche, viele betonten in ihren Bildern die Stützen und starken Eisenringe, die den Baum teilweise schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts halten, und andere malten die Kinder und Erzieher neben den Baum.

Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.

Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz, gemalt von einem Kind der lokalen Kindertagesstätte.

Das alles passt wunderbar zu der aktuell im Vorfeld des Internationalen Museumstags am 22. Mai laufenden Aktion #PaintMuseum, die dazu einlädt, Museumsstücke und kulturelles Andenken zu malen oder zu zeichnen und in den sozialen Netzwerken zu teilen.

Hans Wilhelm von Thümmel bekommt eine Ausstellung und eine Biografie

Darstellung der Grabeiche Thümmels aus dem 19. Jahrhundert (Museum Burg Posterstein)

Darstellung der Grabeiche Thümmels aus dem 19. Jahrhundert (Museum Burg Posterstein)

Das Museum Burg Posterstein nimmt nicht nur am Museumstag mit einem besonderen Programm teil, sondern bereit auch schon intensiv die nächste Sonderausstellung vor. Die Ausstellung „Im Dienste der Ernestiner: Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister“ soll an die diesjährige Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner – eine Dynastie prägt Europa“ anknüpfen. Von 26. Juni bis 31. Oktober 2016 möchte das Museum dem verdienstvollen Altenburger Minister erstmals eine eigene Schau samt Biografie widmen. Und so viel vorweg: Auch die 1000-jährige Eiche wird darin eine große Rolle spielen.

Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

#PeopleMW: Romantically minded minister of Saxe-Gotha-Altenburg burried under a 1000 year old oak

Geschichte & Geschichten Veröffentlicht am 29. März 2016 von Museum Burg Posterstein21. Januar 2017

LogoMW_PostersteinIt’s #MuseumWeek on Twitter and in other social networks. Today’s slogan is #peopleMW. Posterstein Castle focusses this year on Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824), a minister of the Duchy of Saxe-Gotha-Altenburg, who chose himself a very special burrial plot.

Hans Wilhelm von Thümmel (Museum Burg Posterstein)

Hans Wilhelm von Thümmel (Museum Burg Posterstein)

Starting his carrier at court in Gotha as a „page“ in 1760, he became minister in 1805. Between 1803 and 1808 he was – with diplomatic mission – travelling to Denmark, Berlin, Königsberg (Kaliningrad), Dresden and Paris. In Paris Napoleon received him in audience.

As a friend of Duke Ernst II of Saxe-Gotha-Altenburg (1745–1804) Thümmel’s influence on court was huge. Today he is still known for his engagement in the county of Altenburg: He founded one of the first banks, supported the building of roads, mapped the region and founded the local hospital in Altenburg. In Thümmel’s house in Altenburg the local high society met for tea, among others his older brother, the writer Moritz August von Thümmel (1738–1817).

Thümmel’s old-age residence close to Posterstein

Minister with sence for poetry: Thümmel's aphorisms

Minister with sence for poetry: Thümmel’s aphorisms

When he retired, Thümmel lived mostly in his castle in Nöbdenitz near Posterstein. In the countryside around the castle, Thümmel had a pleasure garden and a path along the lake invited the guest to dander. Friends of the family, as the Duchess Dorothea of Courland (1761–1821), who had her summer residence near-by in Löbichau castle, came to visit Nöbdenitz to sail on the lake and to enjoy the garden. Thümmel was member of the Duchess‘ poets club and published several books with witty aphorisms.

Before his death Hans Wilhelm von Thümmel decided to get buried at an inconvenient place – under the so-called 1000 year old oak of Nöbdenitz. He bought the tree from the local church and let arrange a grave between the tree’s roots. The writer Emilie von Binzer (1801–1891), guest in Löbichau, met Thümmel when she was a young girl. She noted in her book „Three summers in Löbichau“ („Drei Sommer in Löbichau“) that Thümmel was old as the hills by the time she met him and that he had an old oak in standby state to be burried underneath.

View of the 1000 year old oak tree from 19th century (Museum Burg Posterstein)

View of the 1000 year old oak tree from 19th century (Museum Burg Posterstein)

Still burried under the 1000 year old oak tree

This grave was inspected in 1959 by the local teacher and historian Ernst Bräunlich. He documented that there was a small oratory with a wooden bench inside the hollow tree, to commemorate the dead. The minister’s body lies in a coffin parallel to the street. Today one can only look at the tree from outside. A sign tells its story. Only parts of the castle complex and garden outlived the years of the German Democratic Republic.

In connection to the Thuringian state exhibition on the Ernestiner family the museum Posterstein Castle shows an exhibition on Hans Wilhelm von Thümmel opening June, 26th. A book will be published as well.

By Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein

More information:
Exhibition from June 26th to October 30th
Thümmel in Nöbdenitz
The Duchess Anna Dorothea of Courland

Geschichte & Geschichten

Das thüringische Museums Burg Posterstein bloggt seit 2011 über Geschichte und Geschichten aus Sammlung, Forschung und Museumsalltag.

IN ENGLISH: Since 2011 the German Museum Burg Posterstein writes stories about its collection, research and everyday life at the museum – here you find all texts in English.

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