Der Künstler Peter Zaumseil feiert in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag, der Keramiker Ludwig Laser wurde 60. Das gab uns Anlass, auf Burg Posterstein einen umfangreichen Einblick in das Schaffen der beiden miteinander befreundeten Künstler zu geben. Zu sehen sind Malerei, Holzschnitte, Grafiken und Keramik, die teilweise eigens für diese Schau entstanden sind. Im Corona-Jahr 2020 eröffnete die Ausstellung später als geplant und ist nun ab 2. November 2020 erneut vom Lockdown betroffen. Die Entscheidung, ob es eine Verlängerung geben wird, steht noch aus.
Bilder oben: Drei Holzschnitte Peter Zaumseils aus der Serie “Vorhang auf” (Fotos: Hans-Joachim Hirsch)
Was die Keramik Ludwig Lasers so einzigartig macht, beschreiben wir hier im Blog. Dieser Beitrag gibt Einblicke in die künstlerische Arbeit Peter Zaumseils.
Das Spiel mit Figur und Landschaft
“Zwei Motivstränge durchziehen als Konstante die malerischen und druckgrafischen Arbeiten vom Jubilar Peter Zaumseil, das zeigt auch die Auswahl dieser Doppelausstellung: Das Figürliche und das Landschaftliche; beide Sujets tief verwurzelt im Inneren des Künstlers, die sich verweben und verfestigen”, schreibt der Kunsthistoriker Dr. Thomas Matuszak im Katalog zur Ausstellung über die Kunst Peter Zaumseils.
Peter Zaumseil stellte 1997 gemeinsam mit der Keramikern Ute Klötzer auf Burg Posterstein aus. Damals standen seine Schwarz-Weiß-Holzschnitte in wunderbarem Kontrast zum historischen Ambiente. Unvergessen sind seine charakteristischen lebensfrohen „Strichfiguren“, wie die eigens für den Bergfried geschaffene Holzschnitt-Installation „Aufstieg und Fall des Herrn X“. Zaumseils Figuren sind aufs Wesentliche reduziert. Zwar erscheinen sie heute „fülliger“, aber dabei strotzen sie noch viel mehr vor Sinnlichkeit und prallem Leben.
Ruhe strahlen hingegen die Landschaften aus, die teilweise in zurückhaltenden Farben an japanische Holzschnittkunst erinnern, andererseits in leuchtenden Farben daherkommen.
Sein Werk “Postersteiner Hausaltar” schuf Peter Zaumseil 2020 extra für die Sonderschau im Museum Burg Posterstein. Im Vordergrund sieht man Keramik von Ludwig Laser.
Speziell für die Sonderschau schuf Peter Zaumseil den “Postersteiner Hausaltar”, ein Ensemble aus Burg-Ansichten, das er in der Tradition eines Tryptychons in genau dem Raum des Museums aufstellte, in dem sich in vergangenen Zeiten einmal die Hauskapelle der Burg befunden hat. “Bereits im Titel – Haus–Altar – wird die Sphäre des geweihten, sakralen Raumes aufgegeben zugunsten einer Verlagerung in die Atmosphäre des Intimen, des zivil Privaten”, beobachtet Kunsthistoriker Dr. Thomas Matuszak über das Werk.
Der Künstler Peter Zaumseil
Peter Zaumseil (*1955) wandte sich Ende der 1980er Jahre zunehmend dem Holzschnitt und dem Farbholzschnitt zu. Besonders im Farbholzschnitt, in der Technik der „verlorenen Form“ fand er jenes Ausdrucksmittel, das seiner Vorliebe für die Kontur und die Fläche weiten Raum eröffnete. Seine Arbeitsweise ist einerseits abstrahierend bei den Figuren, konkret realistisch bei den Landschaften.
Peter Zaumseil in seinem Atelier in Elsterberg im Vogtland.
Seit 1995 lebt Peter Zaumseil in Elsterberg/Vogtland. In den letzten Jahren ergänzte die Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlerkollegen, Keramikern und Holzbildhauern sein Werk.
2014 schenkte er einen Teil seines umfangreichen grafischen Werkes, ca. 1400 Druckgrafiken und Künstlerbüchern von 1979 bis 2014, dem “Grafikmuseum Stiftung Schreiner” Bad Steben.
Eine Ausstellung, die die gesamte Burg erobert
Ihre Kunst plazierten Ludwig Laser und Peter Zaumseil nicht nur in den beiden Räumen der Sonderausstellung, sondern in der gesamten Burg Posterstein.
Zaumseil-Holzschnitt im künstlerischen Dialog mit der Büste Wilhelmine von Sagans im Museum Burg Posterstein
Da räkeln sich beispielsweise halbnackte Holzschnitt-Damen Peter Zaumseils neben der Portrait-Büste der Herzogin Wilhelmine von Sagan und spielen auf diese Weise mit deren Biografie. Neue Porzellan-Kreationen Ludwig Lasers fügen sich in ihrer Formgebung in das historische Ambiente ein.
Der Katalog zur Ausstellung: Wir werden 125! Peter Zaumseil & Ludwig Laser – Malerei, Grafik & Keramik 76 Seiten farbig, Musum Burg Posterstein 2020 (Preis: 15,00 Euro)
Zusätzlich zum Katalog und zur Ausstellung gibt es Grafik und Keramik zum Vorzugspreis. Mit dem Kauf unterstützen Sie die Burg Posterstein:
Die beiden Vorzugs-Drucke “Burg Posterstein” von Peter Zaumseil können auch nach Ausstellungsende noch erworben werden.
Holzschnitte „Burg Posterstein“, limitierte Auflage, von Peter Zaumseil zum Vorzugspreis von 65,00 €
Die limitierte Raku-Keramik “Burg Posterstein” von Ludwig Laser kann auch nach Ausstellungsende noch erworben werden.
Von Ludwig Laser gibt es eine Raku-Kumme (Becher) „Burg Posterstein“, limitierte Stückzahl, zum Vorzugspreis von 24,00 €
Am Wochenende vom 3. und 4. Oktober 2020 feiert der Tag des Thüringer Porzellans 260 Jahre Thüringer Porzellan mit zahlreichen Ausstellungen und Sonderveranstaltungen. Passend dazu ist auf Burg Posterstein eine Besonderheit der Thüringen Porzellankunst zu sehen: Die kristallglasierten Doppelwandgefäße des Thüringer Keramikers Ludwig Laser sind nicht nur ein Hingucker, sondern eine Rarität. Die Doppel-Ausstellung „Wir werden 125! – Peter Zaumseil & Ludwig Laser – Malerei, Grafik & Keramik“ zeigt bis 15. November 2020 neue Arbeiten der beiden befreundeten Künstler.
Ludwig Laser, großes Doppelwandobjekt, Porzellan, Kristallglasur reduziert, H. 39cm, D. 44cm, Foto: Hans Joachim Hirsch
Seit 2011 experimentiert Ludwig Laser aus dem Ostthüringer Obergeißendorf mit doppelwandigen Porzellangefäßen in großen Dimensionen. Mit ihrer schillernden Glasur und ihrer Größe sind sie nicht nur ein Blickfang. Ihre Herstellung erfordert handwerkliche Meisterschaft und seine Doppelwand sind für Ludwig Laser auch ein künstlerisches Alleinstellungsmerkmal. Mit ihren dicken Wänden und ihrer Höhe sehen die Gefäße schwer aus, sind in Wirklichkeit aber ganz leicht.
“Für mich als Berufskollegin und Keramikerin gehen besonders diese neuen Keramikobjekte weit über das klassische Handwerk hinaus und beweisen wieder einmal, dass auch das Genre der freien Keramik, trotz klassischer Formensprache, in die Gattung der KUNST einbezogen werden sollte und sogar muss”, schreibt die Keramikerin Annekatrin Räthe-Schönert in ihrem Kapitel über Ludwig Lasers Keramik.
Der Katalog zur Ausstellung: Wir werden 125! Peter Zaumseil & Ludwig Laser – Malerei, Grafik & Keramik 76 Seiten farbig, Musum Burg Posterstein 2020 (Preis: 15,00 Euro)
Ausstellung in der gesamten Burg
Die Doppel-Ausstellung zeigt Malerei, Holzschnitte und Grafiken und Keramik, die teilweise speziell dafür geschaffen wurden. Von Anfang an wollten beide die historische Situation in Posterstein einbeziehen. Einige der Werke fügen sich wunderbar in die ständige Ausstellung des Museums ein. Den Großteil sieht man in der Sonderschau im Erdgeschoss der Burg.
Blick in die Ausstellung “Wir werden 125!” mit Keramik, Malerei und Holzschnitten von Ludwig Laser und Peter Zaumseil – bis 15. November 2020 auf Burg Posterstein
Zusätzlich zum Katalog und zur Ausstellung gibt es Grafik und Keramik zum Vorzugspreis. Mit dem Kauf unterstützen Sie die Burg Posterstein:
Holzschnitte „Burg Posterstein“, limitierte Auflage, von Peter Zaumseil zum Vorzugspreis von 65,00 €
Von Ludwig Laser gibt es eine Raku-Kumme (Becher) „Burg Posterstein“, limitierte Stückzahl, zum Vorzugspreis von 24,00 €
Jörn Brunotte ruft zur Blogparade #closedoropen auf und stellt Museen wie Besuchern die Frage: Sollen die Museen wieder öffnen? Wie sind die Erfahrungen mit der Wieder-Eröffnung? Als Museum Burg Posterstein möchten wir hier unsere Sicht auf die Wiederöffnung nach dem Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 geben.
Das Hygiene-Konzept zur Eindämmung der Corona-Pandemie erfordert eine feste Besucher-Führung.
Dass Museen sobald wie möglich wieder öffnen müssen, steht für uns außer Frage, denn die Präsentation und Vermittlung von Kultur, Kunst und Geschichte zählen zu den fünf Säulen der Museumsarbeit, ohne die ein Museum kein richtiges Museum ist. Aus genau diesem Grund fanden wir es auch selbstverständlich, dass Museen ihre Vermittlungsarbeit in der Schließzeit digital weiterbetreiben.
Ausstellung und Vermittlung in der Zeit der Schließung
Da wir die Online-Vermittlung ohnehin zu jeder Ausstellung mitdenken, stellte das keine Hürde dar, denn die Infrastruktur und das Know-How sind vorhanden. Auf diese Weise konnten wir in der Zeit der Schließung mit vielen Besuchern über die verschiedenen sozialen Netzwerke in Kontakt bleiben und sogar neue Bekanntschaften knüpfen.
Burg Posterstein – seit 16. Mai 2020 nach der Corona-bedingten Schließung wieder geöffnet.
In der Zeit der Schließung (in unserem Fall ab 15. März 2020) konzipierten wir die Mitmach-Foto-Ausstellung #Schlössersafari virtuell, weltweit, bei der Blogger, Instagramer, Fotografen, Burgen- und Schlösser-Fans aller Art ihre Fotos und kurzen Reisegeschichten per Mail an uns schicken konnten. Insgesamt gingen 50 Bilder und Geschichten ein und es entstand über den Hashtag #Schlössersafari ein lebhafter Austausch auf Twitter und Instagram, der unser Netzwerk erweitert hat. Die Aktion und Ausstellung promoviert übrigens nicht nur Burg Posterstein, sondern Schlösser und Burgen weltweit. Verwundert mussten wir feststellen, dass kaum andere Burgen, Schlösser oder gar die regionalen Tourismusverbände die Ausstellung genutzt haben, um sich und ihre Häuser zu präsentieren.
Ein Novum für uns war, das Osterferien-Programm für Kinder digital durchzuführen. Entstanden ist ein Rätsel mit Gewinnspiel in fünf Teilen. Die einzelnen Quizfragen gab es per Blogpost und Video in unserem Kinderburg-Blog. Auch in Zukunft wollen wir im Kinderburg-Blog verstärkt mit kurzen, selbst produzierten Videos experimentieren.
Wieder-Eröffnung mit Hygiene-Konzept
Sobald bekannt wurde, dass die Thüringer Museen wieder öffnen dürfen, erarbeiteten wir gemeinsam mit den verantwortlichen Behörden des Landkreises Altenburger Land ein eigenes Hygiene-Konzept. Unterstützung und Hinweise gab es regelmäßig durch den Thüringer Museumsverband. Das Konzept sieht einen festen Rundgang durch die Burg vor, eine maximale gleichzeitige Zahl von 30 Besuchern, das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckung, das regelmäßige Desinfizieren der Oberflächen und Hand-Desinfektionsspender für Besucher und Mitarbeiter. Zunächst blieben Turm und Verlies geschlossen, alle Touchscreens, Hörstationen und Info-Materialien zum Anfassen mussten aus der Ausstellung entfernt werden. Veranstaltungen, Führungen und Kindergeburtstage müssen weiterhin ausfallen.
Wegeführung im Museum Burg Posterstein im Juni 2020
Am 16. Mai 2020 konnte das Museum unter diesen Auflagen wieder öffnen. Seit Anfang Juni gibt es eine Schranken-Regelung, damit Besucher auch den Turm und das Verlies wieder besichtigen können. Die Foto-Ausstellung „Landschaft nach der Wismut“ wurde bis 19. Juli 2020 verlängert. Für Familien mit Kindern haben wir einen neuen „Kinderburg-Spezial-Rundgang“ mit Schatzkarte durch die Ausstellung konzipiert. Die Kunstausstellung „Peter Zaumseil & Ludwig Laser zum 125. Geburtstag – Malerei, Grafik & Keramik“ wurde verschoben und ist nun von 2. August 2020 bis 15. November 2020 zu sehen. Für diese Ausstellung planen wir bereits jetzt ein digital-analoges Eröffnungsformat, das über den ganzen Eröffnungstag läuft, sodass allen Besuchern die Möglichkeit gegeben wird, die Künstler zu treffen und ihre Werke in Ruhe zu betrachten.
Im Turmaufgang gibt es derzeit eine “Schranke”, damit auch hier die Abstandsregeln eingehalten werden können.
Der Großteil unserer Besucher reagierte bisher sehr verständnisvoll auf die neuen Verhaltensregeln im Museum. Viele kommen von weit her, um die Burg zu besuchen – Leipzig, Erfurt, Dresden, Berlin. Mit den weiteren Lockerungen, die die Verantwortung an die unterste Ebene – den Museumsbetreiber – weitergeben, könnte es in Zukunft schwieriger werden, um Verständnis für das weitere Einhalten der Hygieneregeln zu werben. Wir freuen uns jedoch, dass uns so viele Menschen – gerade Familien – bereits wieder besuchen, wenn auch weniger als normalerweise.
Die Verluste sind exorbitant
Die Verluste für unser Museum durch zwei Monate Schließung, ausfallende Veranstaltungen und Gruppenbesuche sowie durch geringere Besuchszahlen nach der Wiedereröffnung sind einschneidend. Als vereinsgetragenes Haus bekommen wir einen Zuschuss vom Landkreis Altenburger Land, müssen jedoch etwa ein Drittel unseres Budgets selbst erwirtschaften. Die Verluste durch die Corona-Pandemie sind im laufenden Jahr nicht wieder gut zu machen und bedrohen die Existenz des Museums, sollte es keine finanziellen Hilfestellungen geben.
Spätestens jetzt hat sich herauskristallisiert, dass diese Art der Finanzierung von Museen nicht optimal gestaltet ist. Denn sie ist auf Sachkosten ausgelegt, nicht auf Personal. Wenn uns als Gesellschaft Kultur, Bewahrung und Vermittlung wichtig sind, müssen wir uns Museen leisten wollen.
Bitte nur einzeln ins Gefängnis – der Zugang zum Verlies der Burg Posterstein.
Neue Wege gehen
Während in den vergangenen Jahren Veranstaltungen und Vermittlungselemente zum Anfassen immer mehr in den Fokus gerückt sind, nehmen wir die Krise nun zum Anlass, um vor Ort auch nach alternativen Formaten und weiteren Kooperationen zu suchen.
Die Krise hat gezeigt, dass Kultureinrichtungen eben doch ein wichtiger Tourismusfaktor sind, denn wenn sie schließen müssen, bleiben auch die Gäste für Gastronomie und Übernachtung aus. Im Augenblick entwickeln wir gemeinsam mit den Postersteiner Gastronomen eine besondere kulinarische Tour für Erwachsene, die interessante Details aus der Geschichte mit exklusiven gastronomischen Angeboten verbindet. Auf diese Art wollen wir auch hier unsere Vernetzung ausbauen und gemeinsam werben.
Unsere analoge Foto-Ausstellung #Schlössersafari, die im Frühjahr 2019 auf Burg Posterstein zu sehen war, ist im Moment auf Wanderschaft. Bis September 2020 ist die Ausstellung in erweiterter Form auf Burg Ranis (Thüringen) zu sehen. – Auch diese Art der Kooperation ist ein Novum für uns.
Dass unsere Themen und Inhalte auch während der Schließzeit gefragt waren, spiegelt das große Interesse wider, das unseren Online-Aktionen entgegen gebracht wurde. Es zeigt sich, dass ein stabiles, auch digital gepflegtes Netzwerk uns durch eine solche Krise tragen kann – wenn auch nicht finanziell. Wibke Ladwig schildert in ihrem Beitrag zu dieser Blogparade beispielsweise ihre Sicht als digitale Besucherin. Die Krise zeigt, dass man in Zukunft viel mehr überlegen muss, wie digitale Vermittlungsangebote auch finanziell honoriert werden können, solange die Museen nicht ausreichend finanziert sind (wobei das dem Bildungsauftrag widerspricht, in der Schule zahlt man schließlich auch keinen Eintritt!). Auch hier gibt die Krise Anstoß zum Nachdenken. Diese Entwicklung wollen wir weiterhin beobachten.
Da unser vereinsgetragenes Museum durch die Schließung in der Zeit der “Corona-Krise” erhebliche finanzielle Einbußen verkraften muss, freuen wir uns über jede Spende: Hier können Sie einfach und unkompliziert spenden
Der Deutsche Museumsbund unterstützte frühzeitig mit Informationsplakaten zu den empfohlenen Hygieneregeln.
Derzeit zeigen wir auf der Website des Museums die rein digitale Ausstellung #Schlössersafari virtuell, weltweit. Zu sehen sind Fotos und persönliche Geschichten von Schloss- und Burgenbesuchen in Deutschland und weltweit. Mitmachen kann jeder. Nach fünf Wochen Ausstellungsdauer ziehen wir hier im Blog eine Zwischenbilanz. Alle Statistiken stammen vom 30. April 2020. Es wurde während des gesamten Ausstellungszeitraums keine Online-Werbung geschaltet.
Die digitale Ausstellung läuft als separate, anders gestaltete Unterseite auf der Website des Museums. Man erreicht sie über einen Button direkt auf der Startseite und aus dem Kalender der Museumsseite, über einen Button in der Sidebar des Museumsblogs und über Links aus den Social Media-Auftritten des Museums.
Die virtuelle Ausstellungseröffnung fand am 29. März 2020, 10 Uhr, per YouTube-Video, mit Sekt und Kaffee am heimischen Computer und wunderschöner, spontaner musikalischer Begleitung per Twitter-Video statt.
Michael Bauer machte es sich beispielsweise in Viernheim an seinem Rechner mit einer Weinschorle bequem. Auf Instagram teilte der Kulturblogger ein Bild von seinem Platz vor dem Rechner.
Auf Twitter schrieb er: “Hach, wie aufregend. Um 10:00 ist Vernissage auf @BurgPosterstein. “Die Digitale Ausstellung #schlössersafari geht virtuell, weltweit online” instagram.com/p/B-Sobj9gOk8/… Ich liebe Vernissagen, an denen ich beteiligt bin! :)”
Genau wie 17 andere Blogger, Instagramer und Twitterer hat er eigene Fotos von Schlössern und Burgen vor Beginn der Ausstellung eingereicht. Per Twitter steuerte Susanne Schneider, die sonst im klassischen Ensemble Leggieramente und im MDR-Sinfonieorchester spielt, spontan die stilechte musikalische Umrahmung für die Eröffnung bei.
Wie wär’s mit einem leisen Geläute? (…in diesen Tagen nutze ich meine Loopstation, um für meine Schüler kleine Motivations-Videos zum Mitspielen zu filmen. ???) pic.twitter.com/BjPB9oZWgM
Den ganzen Tag über liefen im Museum die Social Media-Kanäle heiß: Twitter vermeldete knapp 9000 Impressionen (etwa dreimal so viel wie normal), auch auf Instagram verdreifachten sich die Interaktionen und auf Facebook erreichte das Eröffnungs-Video rund 500 Leute.
Nach fast fünf Wochen digitaler Ausstellung gingen inzwischen insgesamt 45 Fotos von Schlössern, Burgen und Ruinen aus sechs europäischen Ländern per Mail ein. In kurzen Geschichten erzählen die Fotografen von ihren Ausflügen.
Ganz persönliche Schlössersafaris
Gerade diese persönlichen Erzählungen bilden den Kern der Ausstellung: Man lernt beispielsweise die “Burgdame” Eva aus Paderborn kennen, die das verfallene, schlesische Schloss Kopice vorstellt, das sie an ihre Kindheit erinnert. Der Wahl-Crimmitschauer “Langt Skegg” berichtet von einer Odyssee in der Sommerhitze hin zu der tschechischen Burgruine Nový Hrádek, die das Navi nicht kannte. Und Thomas und Katrin, beide auf Instagram aktiv, schreiben: “Die erste Schlössersafari auf Burg Posterstein, bei der wir live vor Ort waren, inspiriert uns immer wieder neue Burgen und Schlösser kennenzulernen.”
Die #Schlössersafari birgt das Potential, Wissen zu vermitteln, sowie Kontakte zwischen Hobbyfotografen, Schlösser- und Burgen-Fans, Bloggern, Museen, Touristikern und Besuchern aufzubauen. Viele Schlössersafari-Aktive begleiten uns digital schon seit Beginn der Ausstellung “Versteckte Orte: Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland” im Frühjahr 2019.
Jeden Sonntag rücken drei neue Bilder als “Schlösser der Woche” an den Anfang der Seite. Diese sind keine Wertung, sondern markieren lediglich den Start einer neuen #Schlössersafari-Woche. Denn mitmachen darf bei der Ausstellung grundsätzlich jeder.
Der Hashtag #Schlössersafari, der Anfang 2019 zur analogen Ausstellung bei 0 startete, hat sich inzwischen fest etabliert. Im Augenblick verzeichnet der Hashtag knapp 5.900 geteilte Fotos von Schlössern und Burgen (+500 seit Beginn der Ausstellung). Eine Stärke des Hashtags ist, dass man über dieses Schlagwort wirklich fast ausschließlich Schlösser und Burgen findet – der Nutzer bekommt, was er sucht. Als Museum liken und/oder kommentieren wir die hier geteilten Fotos. Darüber hinaus stellen wir täglich ein Foto aus der digitalen Ausstellung in unserer Instagram-Story vor (nachträglich einsehbar über ein Lesezeichen im Instagram-Profil). Diese für 24 Stunden angezeigten “Geschichten” haben im Schnitt eine Reichweite zwischen 400 und 500 Impressionen. Dem Account des Museums folgen derzeit 9760 Menschen.
Im April erreichten die Tweets des Museums 158.000 Impressionen* (+60% zu vorher), das sind 5800 Impressionen am Tag. (*Impressionen meinen die Male, die ein Tweet für andere Nutzer angezeigt wird.)
Das Museum stellt auf Twitter täglich Schlösser und Burgen mit Foto vor – das sind Fotos zusätzlich zur digitalen Ausstellung. Darüber hinaus werden alle neu in die Ausstellung aufgenommenen Fotos ebenfalls auf Twitter geteilt.
Die Schlössersafari-Tweets erfreuen sich mit durchschnittlich zwischen 500 und 2500 Impressionen großer Beliebtheit und es findet ein reger Austausch zu den Schlössern statt.
Ein typischer Tweet, der die digitale Ausstellung #Schlössersafari virtuell, weltweit begleitet
Die #Schlössersafari auf Facebook
Auf Facebook haben wir im Ausstellungszeitraum vor allem die digitale Ausstellung verlinkt und nur vereinzelt Schlösser vorgestellt. Die Beiträge auf Facebook verzeichneten im April 37% mehr Reichweite als sonst. Der Austausch zur #Schlössersafari blieb hier jedoch überschaubar. Auf Facebook standen auch vermehrt unsere anderen digitalen Projekte, allen voran das digitale Kinderprogramm zu Ostern und die digitale Ausstellung “Landschaft nach der Wismut” im Mittelpunkt.
Die #Schlössersafari auf Pinterest
Pinterest unterscheidet sich von den anderen Netzwerken dahingehend, dass hier nicht das Miteinander und der Austausch im Vordergrund stehen. Vielmehr ist Pinterest für viele Nutzer eine Art Bilder-Suchmaschine für Blogposts und Webseiten. Über Pinterest kommen daher immer mehr Besucher auf Website und Blog des Museums. Mit der digitalen Ausstellung wollen wir nun erstmals ein Gruppenboard anlegen und die Schlössersafari auch ein Stück weit auf Pinterest bringen.
Sie ist als Gruppen-Board angelegt, sodass auch hier die Möglichkeit besteht, sich zu vernetzen und eigene Fotos und Blogposts zu Schlössern und Burgen zu verlinken.
Das neue Pinterest-Board zur #Schlössersafari ist zum Mitmachen angelegt
Der schwierige Sprung von den Social Media-Accounts zur Website
Einen ersten kleinen Zwischenstand wagten wir nach vier Wochen am 24. April 2020 in einem Live-Gespräch auf Instagram zwischen Kuratorin Marlene Hofmann und Museumspodcasterin Katja Eidam. Eine wichtige Erkenntnis dabei war, dass der Sprung vom Social Media-Kanal zur Ausstellung auf der Website des Museums gar nicht so einfach ist wie gedacht. Die Info, dass es eine Ausstellungs-Website gibt, ist nicht überall angekommen. Auch wenn sie angekommen ist, bleibt es eine Hürde, aus dem Social Media-Kanal dorthin zu wechseln. Da scrollt man abends durch die Instagram-Timeline und registriert zwar erfreut die schönen Schlösserbilder, aber die wenigstens klicken dann auch auf den Link im Nutzerprofil, der zur Ausstellung führt.
Daraus folgt die Erkenntnis, dass die digitale Ausstellung #Schlössersafari virtuell, weltweit zu großen Teilen auch auf Instagram und Twitter stattfindet (der Austausch über Facebook, YouTube und Pinterest ist in diesem Fall zu vernachlässigen).
Als Besonderheiten der digitalen Ausstellung #Schlössersafari virtuell, weltweit kann man deshalb schon jetzt festhalten:
Instagram ist nicht mehr wie 2019 das Zentrum der #Schlössersafari.
Die digitale Ausstellung #Schlössersafari virtuell, weltweit findet gerade genauso bzw. noch interaktiver auf Twitter statt. Die digitale Ausstellung bindet vermehrt auch Blogger ein, die nicht Instagram als Haupt-Kanal nutzen. Darüber hinaus sind auch Fotografen, die gar kein Instagram nutzen, aktiv geworden. Auch über die E-Mails zwischen Museum und Teilnehmern an der Ausstellung findet ein wertvoller, aber nach außen hin unsichtbarer Austausch statt.
Eine Schwierigkeit der digitalen Ausstellung liegt darin, die verschiedenen Social Media-Kanäle zu vernetzen und von dort auf die Ausstellungsseite zu leiten. Obwohl es immer wieder hervorgehoben und kommuniziert wird, war vielen (gerade auf Instagram, wo man keine Verlinkungen setzen kann!) gar nicht klar, dass es eine Ausstellungs-Website gibt und dass die Ausstellung nicht nur aus der Kommunikation im jeweiligen sozialen Netzwerk besteht. Die Follower auf den verschiedenen Kanälen unterscheiden sich und ein Austausch über die Kanäle hinweg bleibt die Ausnahme.
Please accept YouTube cookies to play this video. By accepting you will be accessing content from YouTube, a service provided by an external third party.
If you accept this notice, your choice will be saved and the page will refresh.
Jeder kann mitmachen
Die digitale Ausstellung #Schlössersafari virtuell, weltweit wird uns auch in den kommenden Wochen, wenn das Museum schrittweise wieder öffnet, begleiten. Wer mit seinen Fotos und Geschichten auch auf der Ausstellungsseite präsent sein möchte, sollte nicht nur den Hashtag #Schlössersafari verwenden, sondern dem Museum darüber hinaus ein Foto per Mail an schloessersafari@burg-posterstein.de zusenden und in einem kurzen Text umreißen, warum man gerne fotografiert, wie man seine Ausflüge plant und warum man seine Bilder im Internet teilt. Alle sind herzlich zum Mitmachen eingeladen!
Um die Osterzeit sieht man sie ganz oft: Schafe! Ob als Dekofigur, Gebäck oder auf der Wiese in der Natur, Schafe und deren Kinder, die Lämmer, gehören zu Ostern. Aber warum ist das so? Was hat das Lamm überhaupt mit Ostern zu tun?
Unser kleines Schäfchen Wendelin nimmt Dich mit auf eine 5-teilige Entdeckungsreise durch die Burg Posterstein. Gemeinsam finden wir dabei heraus, was Schafe mit Ostern zu tun haben.
Bist Du bereit für die 3. Aufgabe? (Hier geht es zu Aufgabe 1 und hier zu Aufgabe 2) Dann schau Dir das Video an oder lies Dir den Text durch, dann kannst Du die erste Frage ganz bestimmt lösen!
Please accept YouTube cookies to play this video. By accepting you will be accessing content from YouTube, a service provided by an external third party.
If you accept this notice, your choice will be saved and the page will refresh.
Das Lamm in der Bibel
Schaf Wendelin führt Dich nun ins Herz der Burg Posterstein. Aus einem der alten Bücherschränke hat es für unsere Osterferien-Tour eine uralte Bibel ausgesucht. Die Bibel ist die Heilige Schrift der Christen. Sie besteht aus dem Alten und dem Neuen Testament. Nach ihren Texten wurde auch der Zeitpunkt für das Osterfest festgelegt. Denn anders als Weihnachten, das immer am 25. Dezember gefeiert wird, ist Ostern ein „bewegliches“ Fest. Ostersonntag fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Auch diese etwas seltsam anmutende Rechnung stammt aus der Bibel. Jesus Christus starb am jüdischen Pessach-Fest und auch dieses findet im Frühling statt. Das Lamm wird in der Bibel meist als Opfertier beschrieben. Oft wird Jesus Christus auch als das „Lamm Gottes“ bezeichnet, weil er am Kreuz starb und mit diesem Opfer die Christenheit erlöste. In vielen christlichen Bildern sind daher Schafe oder Lämmer dargestellt, die eine Siegesfahne tragen. Man könnte es vielleicht auch so sagen: Jesus ist als Opferlamm für die Christenheit gestorben und hat durch seine Auferstehung den Tod besiegt. Das Lamm ist damit ein Symbol des Lebens.
Schaf Wendelin auf einer sehr alten Bibel.
Die Bibel, die unser Schaf Wendelin für Dich ausgesucht hat, wurde vor über 200 Jahren in Nürnberg gedruckt. Auch sie enthält das Alte und Neue Testament. Aber anstelle von Zahlen, wie wir sie kennen, finden wir hier Buchstaben, die verraten wie alt das Buch ist. Diese Buchstaben sind römische Zahlen. Jeder Buchstabe ist dabei eine bestimmte Zahl wert. Rechnet man die einzelnen Werte zusammen, erhält man die Jahreszahl.
Ein M steht dabei für 1000, D für 500, C entspricht 100, L wäre 50, X ist die 10, V steht für 5 und I für eine 1. Das klingt nach einer lustigen Rechenaufgabe!
Die Altenburger Bauerntracht war nicht unbedingt farbenfroh und besonders für die Marchen recht unbequem. Jede trug ein Kopftuch mit Haube, unter denen kein Haar hervorgucken durfte. Dazu kam oft noch ein Brustbrett, das fast bis unters Kinn reichte. Besonders auf Gemälden, wie sie der „Bauernmaler“ Friedrich Mascher vor ungefähr 150 Jahren anfertigte, sehen die Damen daher alle ziemlich gleich aus.
Versuch Dich doch einmal an unserem kleinen Mascher-Marchen-Memo! Kannst Du alle Paare finden? Hier geht’s zum Spiel.
Spiele-Tipp: Das Angelspiel der Burg Posterstein
Fische wurden schon bei den Rittern gern gegessen und sie gelten noch heute als traditionelles Essen an Karfreitag. Schon im Mittelalter wurden auf Burgen Fische gezüchtet oder in Flüssen gefangen. Dabei fiel die Fischerei unter das Recht zur Jagd und war oft den Rittern vorbehalten. Wer für den Burgherrn fischte, wurde allerdings für jedes gefangene Tier belohnt (z.B. mit Korn, Mehl oder einem Anteil am Fisch). Oft wurden Lachse und Karpfen gehalten. Sogar Höhenburgen, wie die Burg Posterstein, besaßen Fischteiche. Diese befanden sich aber oft in den Tälern und in den Dörfern unterhalb der Burgen.
Um die Osterzeit sieht man sie ganz oft: Schafe! Ob als Dekofigur, Gebäck oder auf der Wiese in der Natur, Schafe und deren Kinder, die Lämmer, gehören zu Ostern. Aber warum ist das so? Was hat das Lamm überhaupt mit Ostern zu tun?
Unser kleines Schäfchen Wendelin nimmt Dich mit auf eine 5-teilige Entdeckungsreise durch die Burg Posterstein. Gemeinsam finden wir dabei heraus, was Schafe mit Ostern zu tun haben.
Bist Du bereit für die 2. Aufgabe? (Hier geht es zu Aufgabe 1) Dann schau Dir das Video an oder lies Dir den Text durch, dann kannst Du die erste Frage ganz bestimmt lösen!
Please accept YouTube cookies to play this video. By accepting you will be accessing content from YouTube, a service provided by an external third party.
If you accept this notice, your choice will be saved and the page will refresh.
Wohin ging ein Ritter zu Ostern?
Wie Du schon jetzt sehen kannst: Ostern hat viel mit Kirche und christlichem Glauben zu tun. Deshalb nimmt Dich Schaf Wendelin als nächstes mit in die alte Kapelle, dem früheren Raum für Gottesdienste der Bewohner der Burg Posterstein. Heute zeigt das Museum hier oft Ausstellungen über Geschichte oder Kunst. Vor ungefähr 400 Jahren betete hier aber der Burgherr. Besonders schön ist die sogenannte „Kassettendecke“ über dem alten Altarbereich des Raumes. Die Decke heißt so, weil sie in viele kleine Kästen (Kassetten) unterteilt ist. Früher war sie einmal blau angestrichen und sah aus, wie ein Himmel.
Schaf Wendelin vor der Kassettendecke in der Galerie der Burg Posterstein.
Tatsächlich ist Ostern das wichtigste Fest im Christentum. Noch wichtiger als Weihnachten. Und das war schon zu Zeiten der Ritter so. Denn an diesem Fest wird die Auferstehung Jesu gefeiert. Jesus Christus ist für die Christen der Sohn Gottes. Zu Weihnachten feiern viele Menschen in der Welt seine Geburt. An Ostern gedenken sie seinem Tod und seiner Auferstehung.
Ostern ist ein ziemlich gefühlvolles Fest für Christen. Man könnte sagen, dass die Stimmung zweigeteilt ist. Ein wichtiger Tag ist „Gründonnerstag“. Das hat aber nichts mit der Farbe grün zu tun, sondern kommt vom alten Wort „grienen“, was so viel heißt wie weinen. An dem Tag trafen sich Jesus und seine Jünger zum letzten gemeinsamen Abendmahl. Danach wurde Jesus verhaftet und zum Tod am Kreuz verurteilt. Am „Karfreitag“ starb Jesus schließlich am Kreuz. Das „Kar“ im Karfreitag oder der Karwoche vor Ostern steht dabei für das Wort „Trauer“.
In den Namen “Gründonnerstag” und “Karfreitag” stecken alte Worte für Weinen und Trauer. (Bild: Ausschnitt aus der “Postersteiner Kreuzigung”, einer Kopie nach Lucas Cranach d. Ä. , die in der Kirche Posterstein hängt. Das Original befindet sich in der Sammlung der Kunstsammlung Gera,)
Am Ostersonntag wird aus der ganzen Trauer schließlich Freude. Jesus ist von den Toten auferstanden. Dieses Ereignis wird mit Gottesdiensten und oft mit einem großen Festessen gefeiert. Schon die Ritter gingen an diesem Tag in die Kirche, um die Auferstehung ihres Herrn Jesus Christus zu feiern.
Die Postersteiner Burgherren mussten für Gottesdienste lange Zeit bis in den Nachbarort Nöbdenitz laufen oder reiten. Erst vor ungefähr 450 Jahren ließ der Ritter Tham von Pflugk eine Kirche in Posterstein bauen. Für das tägliche Gebet war der Weg nach Nöbdenitz oft zu weit. Dafür nutzten die Burgbewohner dann ihre kleine Kapelle.
Die Altenburger Bauerntracht war nicht unbedingt farbenfroh und besonders für die Marchen recht unbequem. Jede trug ein Kopftuch mit Haube, unter denen kein Haar hervorgucken durfte. Dazu kam oft noch ein Brustbrett, das fast bis unters Kinn reichte. Besonders auf Gemälden, wie sie der „Bauernmaler“ Friedrich Mascher vor ungefähr 150 Jahren anfertigte, sehen die Damen daher alle ziemlich gleich aus.
Versuch Dich doch einmal an unserem kleinen Mascher-Marchen-Memo! Kannst Du alle Paare finden? Hier geht’s zum Spiel.
Spiele-Tipp: Das Angelspiel der Burg Posterstein
Fische wurden schon bei den Rittern gern gegessen und sie gelten noch heute als traditionelles Essen an Karfreitag. Schon im Mittelalter wurden auf Burgen Fische gezüchtet oder in Flüssen gefangen. Dabei fiel die Fischerei unter das Recht zur Jagd und war oft den Rittern vorbehalten. Wer für den Burgherrn fischte, wurde allerdings für jedes gefangene Tier belohnt (z.B. mit Korn, Mehl oder einem Anteil am Fisch). Oft wurden Lachse und Karpfen gehalten. Sogar Höhenburgen, wie die Burg Posterstein, besaßen Fischteiche. Diese befanden sich aber oft in den Tälern und in den Dörfern unterhalb der Burgen.
Finde die Paare! Diese Mädchen und Frauen saßen vor 150 Jahren dem Maler Friedrich Mascher Modell. In ihren schönsten Kleidern – der Altenburger Bauerntracht.
Mascher-Marchen-Memo für Einsteiger:
Mascher-Marchen-Memo für Fortgeschrittene:
Was bitte ist eine Marche?
Die Bauern im Altenburger Land hatten ihre eigene Mode: Die Altenburger Bauerntracht. Die Frauen in dieser Tracht nannte man „Marche“. Das Wort kommt vom verbreiteten Name „Mariechen“. Auffällig sah das „Hormt“ aus – eine Art Krone, die nur Jungfrauen aufsetzen durften. Der Mann hieß „Malcher“ (von Melchior) und trug einen kleinen runden Hut.
In der “Kinderburg”-Ausstellung im Museum Burg Posterstein gibt es das Memo-Spiel ganz analog.
Wer war Friedrich Mascher?
Der Maler Friedrich Mascher zog vor rund 150 Jahren zu Fuß von Bauernhof zu Bauernhof und verewigte die wohlhabenden Hofbesitzer auf Bildern. Er malte seine Portraits in leuchtenden Pastellfarben auf Tapete. Seinen Bildern wird eine hohe Ähnlichkeit nachgesagt. Vermutlich lebte der Wandermaler für Kost und Logie. Seine Mal-Utensilien hatte er stets dabei. Die oft nicht signierten Pastelle Maschers stellen heute ein wichtiges Zeugnis der bäuerlichen Kultur im ehemaligen Herzogtum Sachsen-Altenburg dar. Der Maler selber starb 1880 unterwegs auf der Landstraße.
Schlössersafari, Staubexkursion, Expeditionen nach Südamerika: Im Jahr 2019 standen verschiedenste Entdeckungen im Mittelpunkt der Ausstellungen des Museums Burg Posterstein. Darüber hinaus wurden mit Steckenpferd-Turnier und Geisterstunde neue Veranstaltungsformate ins Leben gerufen. Zu sehen gab es insgesamt vier Sonderschauen und über 50 Veranstaltungen. Dazu fanden fast 170 private Veranstaltungen wie Führungen, Kindergeburtstage und Trauungen auf Burg Posterstein statt.
Schlössersafari,
Burgstaub und „humboldt4“
Das Ausstellungsjahr 2019 begann mit der interaktiven Fotoausstellung „Versteckte Orte: Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland“, in der sieben Instagramer je sieben ihrer Fotos von mitteldeutschen Schlössern und Burgen vorstellten. Das Publikum nutzte die Möglichkeit, eigene Bilder unter dem Stichwort #Schlössersafari zu teilen eifrig. Inzwischen kann man im sozialen Netzwerk Instagram über 4800 Fotos bestaunen. Aus der Sonderschau ist ein aktives Netzwerk entstanden und 2020 wird die Ausstellung selbst auf Wanderschaft gehen: Von 4. April bis 6. Juni 2020 ist sie in neuer Fassung auf Burg Ranis zu sehen und von 12. September bis 21. November 2020 auf Burg Mylau.
Wenn die Ausstellung #Schlössersfari auf Ranis gastiert, ist @suse70 als Instagramerin aus Ranis dabei.
Für die Ausstellungsreihe „humboldt4“ fanden sich erstmals alle vier Museen des Altenburger Landes zu einem gemeinsamen Thema zusammen. Im Fokus der Postersteiner Ausstellung „Von Schönhaide nach Südamerika“ stand der Vogelforscher und -zeichner Anton Goering aus Schönhaide bei Schmölln. Auf zwei Reisen nach Südamerika wandelte er im 19. Jahrhundert auf Humboldts Spuren und dokumentierte die dortige Tierwelt. Das Museum leistete mit der Ausstellung wertvolle Grundlagenforschung und es gab eine fruchtbare Zusammenarbeit mit lokalen Heimatforschern und dem Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig. Die Ergebnisse überdauern im Katalog „humboldt4“ zur Ausstellung und erstmals auch als umfangreicher Wikipedia-Artikel.
Eine neue Veranstaltungsreihe ging an den Start: das 1. Große Steckenpferd-Turnier am Weltkindertag
Geister,
Steckenpferde und viele neue Ideen
Insgesamt
fanden 2019 auf Burg Posterstein 57 öffentliche Veranstaltungen wie
Feste, Salongespräche und Familienführungen statt. Darüber hinaus
gab es fast 169 gebuchte Führungen, Kindergeburtstage und
Hochzeiten. In einer losen Gruppe namens „Ideen für Burg
Posterstein“ fanden sich rund 20 vorwiegend junge Menschen aus
Posterstein und Umgebung zusammen, die das Museum bei der Planung und
Durchführung neuer Veranstaltungen unterstützten. Dank dieser
Gruppe gab es erstmals ein Steckenpferd-Turnier am Weltkindertag und
eine Geisterstunde an Halloween, die mit der Belebung Postersteiner
Sagen und Persönlichkeiten über 500 Besucher lockte. In allen
Schulferien in Sachsen und Thüringen gab es thematisch wechselnde
Ferienprogramme und darin eingebettet insgesamt 35 kleine
„Schatzsucher-Prüfungen“ für Familien mit Kindern.
Dauerbaustelle bescherte weniger Besucher
Insgesamt zählte das Museum 2019 nur rund 18.000 Besucher. Von den Besuchern, die nicht gezielt zu Veranstaltungen kamen, waren 40 Prozent Familien- und 10 Prozent Gruppenbesucher. Die Baustelle, die von Frühjahr bis Winter 2019 den Ort in zwei Hälften teilte, hat dem Besucherverkehr leider sehr geschadet. Eine bessere Ausschilderung des Museums für Ortsfremde könnte bei zukünftigen Bauarbeiten vielen Museumsgästen die Anreise erleichtern und Frust ersparen.
Die Ausstellung #Schlössersafari von 24. Februar bis 12. Mai 2019 auf Burg Posterstein verband analog und digital und lud zum Mitgestalten ein.
Die Ausstellung „Versteckte Orte: Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland“ (24. Februar bis 12. Mai 2019) fand als interaktive Community-Ausstellung statt: 7 Instagramer aus Mitteldeutschland wählten je 7 Bilder von Schlössern und Burgen aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg, die sie dem Publikum vorstellen wollten. Insgesamt sahen sich etwa 3000 Besucher die Ausstellung vor Ort an. Im Folgenden wollen wir die Ausstellung, die ähnlich wie 2018 #SalonEuropa digital und analog stattfand, zusammenfassen und einen Ausblick für die Fortführung der #Schlössersafari wagen. Der Blogpost erscheint anlässlich der internationalen Museumswoche #MuseumWeek zum Thema #PhotoMW.
Blick in die Ausstellung “Versteckte Orte” auf Burg Posterstein
Dazu gab es kurze, an Instagram-Bildunterschriften
orientierte Infos zu den ausgestellten Orten und Kurzportraits der Fotografen.
Keiner der teilnehmenden Instagramer hat eine professionelle
Fotografie-Ausbildung. Es ging um die Gemeinschaft und das gemeinsame Hobby,
interessante Orte zu fotografieren und online zu teilen.
Auf der Jagd nach dem schönsten Fotomotiv auf dem Insta-Walk zur #Schlössersafari auf Burg Posterstein
Uns hat diese Art des Kulturerlebens fasziniert, denn jede
Woche besuchen unser Museum Menschen, die über Instagram auf uns Aufmerksam
geworden sind. Auf Instagram gibt es eine Szene von Schlösser- und Burgenfans,
gepaart mit einer Leidenschaft für die Fotografie, die sich gegenseitig neue
Motive empfehlen, die sich austauschen und Tipps geben. Gleichzeitig sind diese
Instagramer eine neue Art Kulturvermittler, die die Schönheit ihrer Region in
die Welt hinaus tragen wollen. Dieses Gemeinschaftsgefühl holten wir mit der
Ausstellung ein Stück weit ins Museum und wollten gleichzeitig die Besucher
dazu einladen, selbst ihre Region zu erkunden – ob nun mit oder ohne Kamera.
Das Museum Burg Posterstein ist seit 2016 auf Instagram aktiv und steht in regem Austausch mit einer kultur- und landschaftsinteressierten Community. Auswahlkriterien für die Ausstellung waren nicht nur fotografisches Können, Motivwahl und Reichweite, sondern auch die seit langem währende aktive Kommunikation auf Augenhöhe.
Kleines, nicht ganz vollständiges Gruppenbild vor der Burg Posterstein – nach vielen Wochen Zusammenarbeit und herzlichem Austausch fühlte es sich die “Abschluss-Safari” am Ende der Ausstellung an wie ein fröhliches Klassentreffen.
Die Ausstellung und Teile des Begleitprogramms planten wir
in engem Austausch gemeinsam. Uns war es wichtig, dass alle
Beteiligten von der Ausstellung profitieren. Nicht nur das Museum erzielte
durch die konstante gemeinsame Bewerbung des Projekts eine höhere
Aufmerksamkeit, sondern auch die Blogger und Instagramer, die uns erwähnen
und/oder mit uns zusammenarbeiten, sollten möglichst einen Mehrwert davon haben.
Manja Reinhardt vom Blog
„Vogtland-Zauber“ beschreibt ihr Erlebnis, ihre Fotos zum ersten Mal
in der Ausstellung zu sehen so: „Danke an die Besucher des ersten Tages, von
denen schon ein unwahrscheinlich positives Feedback kam. Ich konnte im Vorfeld
nicht richtig einschätzen, wie die Ausstellung ankommen wird. Immerhin ist sie
eine Art Experiment. Wir sind alle keine professionellen Fotografen. Uns geht
es um einen Austausch mit unseren Followern. Wir möchten zeigen, wie schön
unsere Umgebung ist und das es sich lohnt die Augen dafür zu öffnen. Bislang
waren wir dazu aber nur auf Instagram und zum Teil in unseren Blogs aktiv. Die
Ausstellung überführt nun das soziale Medium Instagram in die Realität.“
Darüber hinaus standen die weitere Vernetzung und der
Austausch über die Kulturschätze der Region im Mittelpunkt von Ausstellung und
Begleitprogramm. Über den Hashtag #Schlössersafari bestand im Internet die
Möglichkeit, der Ausstellung eigene Inhalte, Bilder und Ausflugstipps
hinzuzufügen.
Die Ausstellung kam bei den Besuchern vor Ort sehr gut an.
Es kamen Gespräche über die verschiedenen Orte zustande und für viele war die
Ausstellung Anregung zu neuen Ausflügen – ein nicht
zu unterschätzender touristischer Effekt.
2. Das Begleitprogramm zur Ausstellung
Zur Ausstellung gab es ein umfangreiches Begleitprogramm,
das viel Gelegenheit zur Vernetzung und zum Austausch vor Ort bot.
Die Ausstellung eröffneten wir mit einem lockeren, interessanten Gespräch übers Fotografieren für Instagram. (Foto: @vogtlandzauber)
Podiumsgespräch
Die Ausstellung eröffneten wir mit einem Podiumsgespräch, an
dem alle ausstellenden Instagramer teilnahmen. Sie erzählten, warum sie gern
fotografierten und was Instagram für sie bedeutet. Dabei stellten sich durchaus
ganz unterschiedliche Schwerpunkte und Herangehensweisen heraus. Gleichzeitig
ging es auch um den Kontakt zu Museen und Eigentümern historischer Gebäude. Für
viele sei es ein Augenöffner, wenn Leute „aus dem Internet“ plötzlich vor der
Tür stünden.
Dieses Bild entstand beim Fotokurs fürs Smartphone, wo es verstärkt um die technischen Aspekte des Fotografierens ging.
Fotokurs fürs Smartphone
Darüber hinaus führt die Erfurter Fotografin Melanie Kahl (@fototour_thueringen
und @surprise23)
am 9. März 2019 einen Fotokurs fürs Smartphone auf Burg Posterstein durch. In einer gemütlichen Runde von zehn Leuten ging
es in fünf Stunden zuerst durch die Postersteiner Kirche (Achtung, sie kann nur
über Führung durch die Kirchgemeinde Nöbdenitz besichtigt werden!) und dann
durch die Burg. Zum Abschluss gab es hilfreiche Tipps zum Bearbeiten der Fotos
direkt am Smartphone und zum Teilen auf Instagram.
Fotomotiv entdeckt! – Beim Instawalk durch Posterstein (Foto: @b_und_p_europareisen)
Instawalk durch Posterstein und Tannenfeld
Die Blogger von @vogtlandzauber, die auch an der Ausstellung
beteiligt waren, luden am 13. April zum Insta-Walk ein. Wir besuchten die Ausstellung und die Burg bei einer
kurzweiligen Führung und öffneten auch eine Treppe, die Besuchern sonst nicht
zugänglich ist. Anschließend ging es ins Herrenhaus neben der Burg, das seit
2015 von Gemeinde und Förderverein Burgberg Posterstein e.V. aufwändig saniert
wird und genossen die Aussicht vom Balkon der neuen Ferienwohnung. Durch den
Burgpark ging es durch den Ort Posterstein zur Gaststätte “Zur Deftigen
Pfanne”, wo es beim Mittagessen Zeit für Gespräche gab. Zum Anschluss
besuchten wir noch den schönen Park von Tannenfeld. Von Sonne bis Schnee hat
uns das Aprilwetter alles geboten! Ein Dankeschön geht an @vogtlandzauber@altenburger_senf
und @tourismus.altenburger.land
für die “scharfen” Überraschungstüten,
die es als Geschenk gab.
Die weiteste Anreise zum Insta-Walk hatte @konnexart, die über den Blogger Michael Bauer auf die #Schlössersafari aufmerksam geworden ist.
Please accept YouTube cookies to play this video. By accepting you will be accessing content from YouTube, a service provided by an external third party.
If you accept this notice, your choice will be saved and the page will refresh.
Abschluss-Safari
Am letzten Tag der Ausstellung, dem 12. Mai 2019, fassten wir gemeinsam mit den Ausstellenden das Projekt zusammen. Schon vorher stand fest, dass die Idee #Schlössersafari weiterleben wird. In welcher Form sollte am letzten Tag der Ausstellung gemeinsam – auch mit dem Publikum – entschieden werden. Es gab bereits erste Ideen für zukünftige gemeinsame Foto-Ausflüge im Zeichen der #Schlössersafari. So ist geplant, regelmäßig zu offenen #Schlössersafaris einzuladen – nicht nur auf Burg Posterstein, sondern überall, wo sich interessante Motive finden. Darüber hinaus soll die Ausstellung selbst auf #Schlössersafari gehen dürfen – idealerweise soll sie natürlich in Schlössern und Burgen zu sehen sein und sie kann in Absprache durchaus ergänzt und erweitert werden. Bei Interesse melden Sie sich gern per E-Mail. Eine Fortsetzung der #Schlössersafari Anfang 2020 auf Burg Mylau steht schon in Aussicht!!!
Passiert uns auch nicht häufig, dass WIR zum Ende einer Ausstellung beschenkt werden. Herzlichen Dank an die 7 Instagramer!
Am 2. Dezember trafen wir uns zum ersten Mal zur Planung der gemeinsamen Ausstellungen mit den sieben beteiligten Instagramern. Patrick Weidenmüller erzählte in der gemütlichen Runde, dass er an den Wochenenden gerne auf “Fotosafari” gehe. Perfekt, dachten wir! Mit der Kamera auf der Pirsch nach tollen Motiven – der Hashtag #Schlössersafari war geboren! Auf Instagram war bisher auch noch niemand darauf bekommen, die Suche lieferte 0 Treffer. Gleich nach dem Treffen machten wir den Hashtag zum ersten Mal bekannt – das erste Foto teilte Patrick Weidenmüller direkt aus der Burg.
Das war der Startschuss für die #Schlössersafari
Im Laufe der Ausstellung wurden rund 2300 Bilder aus ganz Europa unter dem
Schlagwort #Schlössersafari geteilt, darunter glücklicherweise kaum Spam
(maximal eine Handvoll Bilder passte von der Motivwahl nur bedingt zum Thema
der #Schlössersafari und wurde für Werbezwecke
benutzt). Der Großteil der Bilder zeigte tatsächlich Schlösser und
Burgen, aber auch einige Kirchen und andere historische Gebäude sind geteilt
wurden – und übrigens war auch in der Ausstellung vor Ort die Bergkirche Beucha
vertreten, um nur ein Beispiel zu nennen. Einige Leute haben nachträglich
ältere Bilder mit dem Hashtag versehen, sodass beim Scrollen durch die Timeline
auch Bilder aus den Vorjahren auftauchen. Schnell bewegte sich die
#Schlössersafari über Mitteldeutschland hinaus, dann über Deutschland hinaus
und in Einzelfällen auch über Europa hinaus in die USA und nach Asien.
Natürlich sind unter den geteilten Motiven viele der großen Instagram-Klassiker
von Burg Eltz bis Schloss Moritzburg. Aber es
kamen durchaus interessante, “versteckte Orte” in den Fokus, die wir
vorher noch gar nicht kannten.
Auf dem Bildschirm in der Ausstellung liefen die unter mit Hashtag #Schlössersafari geteilten Bilder in Schleife.
Die Bilder waren auf einem großen Bildschirm in der
Ausstellung zu sehen, die neusten zuerst, und nicht selten warteten Besucher
vor dem Bildschirm auf ihr Bild.
So sieht beispielhaft für alle anderen eine der vielen Instagram-Storys zur #Schlössersafari aus.
Die schönsten dieser Fotos teilten wir in unserer Instagram-Story. Die in der Story geteilten Bilder sind immer nur 24 Stunden abrufbar und jedes so geteilte Bild wurde im Schnitt 300 Mal angesehen. Man kann die #Schlössersafari-Storys jetzt im Nachhinein noch über das Instagram-Profil der Burg Posterstein ansehen, z.B. hier, hier, hier, hier, hier und hier.
Aber gerade in Thüringen hätte es noch Potential gegeben,
die kulturellen Schätze vor Ort vorzuzeigen und mit dem Hashtag ein neues,
manchmal größeres Publikum zu erreichen. Weder Thüringen Tourismus (hier wird die reiche Thüringer Burgen- und Schlösserlandschaft
immer noch nicht wirklich als touristisch relevant betrachtet) noch die anderen
Thüringer Burgen und Schlösser beteiligten sich maßgeblich (was sicherlich auch
daran liegt, dass SocialMedia-Kanäle kaum genutzt werden). Nur wenige
wie die Schlösserstiftung
Thüringen und sporadisch das Residenzschloss
Altenburg beteiligten sich überhaupt.
4. Spontane #Schlössersafaris
Eine besondere, positive Überraschung war für uns die
herzliche und engagierte Begleitung unserer Ausstellung durch andere Blogger
und Instagramer. Einige davon sollen hier stellvertretend für alle anderen
dankend erwähnt werden.
Zur Eröffnung lud uns Katja Eidam vom Museums-Podcast
Museumscast zum Livestream-Interview auf Instagram zur
#Schlössersafari ein. Es war das erste Mal, dass wir das Medium testeten,
weshalb der Livestream quasi live von Katjas Account auf den Account der Burg
wechseln musste und ich zwischendrin noch auf ein Smartphone mit kräftigerem
Akku umsteigen musste. Aber trotz allem und trotz kurzer Vorankündigung haben
über 100 Leute reingeschaut und während des Livestreams teilweise sehr
freundlich kommentiert.
Die spontane Straßenbahn-Safari von Michael Bauer begleiteten wir per Instagram-Story und auch auf Twitter.
Zum einen ist da der Blogger Michael Bauer aus Mannheim, der gleich zu Beginn der Ausstellung eine Art Social Media Happening zur #Schlössersafari ankündigte und dann auch – live übertragen via Twitter und Instagram – durchführte. Weil die Straßenbahnlinie 5, die Mannheim und Heidelberg verbindet, an insgesamt 9 Schlössern vorbei führt, ging er einen Tag lang auf „Straßenbahn-Safari“ und bloggte auch darüber. Wir begleiteten die Aktion in der Instagram-Story. Inspiriert von unserer Ausstellung #Schlössersafari und angeregt durch die Ankündigung der nächsten Ausstellung „Zum Wesen des Staubes: Staubexpeditionen auf Burg Posterstein“ begab er sich später noch mehrmals auf „Blütenstaubsafari“, was er auch wieder auf Instagram und in seinem Blog in Foto und Video teilte.
Der Dresdner Blogger „Der Baum“ kündigte ebenfalls in seinem Blog an, die Ausstellung mit täglich einem Bild aus seinem umfangreichen Archiv zu begleiten. Dazu legte er extra einen Instagram-Account an und bereicherte die Ausstellung mit täglich neuen, oft sehr „versteckten“ Orten, die er zeitgleich auch auf Twitter teilte. Natürlich trafen wir uns auch auf einen Kaffee und ein gemütliches Gespräch in der Ausstellung.
Mit diesem Foto beendete @dirk_derbaum seine fast 90 Tage währende persönliche #Schlössersafari.
Im Anschluss an den gemeinsamen Insta-Walk, zu dem @konnexart extra aus Heidelberg angereist war, trafen sich Patrick Weidenmüller (@vogtlandprinz), Michael Bauer und Julia Kieser @konnexart im Schloss Bruchsal zur gemeinsamen Schlössersafari. Neuen gemeinsamen Ausflügen steht nichts im Weg. – Eine Anmerkung: Obwohl getaggt und auf Instagram aktiv nahm man auf Schloss Bruchsal von den Instagramern nicht weiter Notiz. Eine verpasste Chance zur Interaktion!
Ein Bild aus der Reihe “Instagramer bei der Arbeit” – @vogtland_prinz auf Schloss Bruchsal (Foto: @michlbower)
Auch einige Mitglieder des Museumsvereins Burg Posterstein
gingen inspiriert durch die Ausstellung
auf #Schlössersafari im Erzgebirge. Hier
berichten sie davon.
Nach regen Austausch auf Instagram überraschte uns Sascha Wiedemann @hbyfgf.sascha.wiedemann mit einem Poster von seinem Bild von Burg Posterstein. Wir konnten die Ausstellung zwar nicht spontan erweitern, haben uns aber wahnsinnig gefreut!
Als Museum neue Wege gehen
Ein Ausstellungskonzept wie dieses hat es im
regionalgeschichtlichen Museum Burg Posterstein noch nicht gegeben: Es
vermischt Fotografie, regionale Geschichte und Teilhabe.
Social Media ist für uns im Museum Burg Posterstein nicht
nur ein reines Marketingtool, sondern ein wichtiger Kanal für die
Wissensvermittlung, die zu den Kernaufgaben eines Museums zählt. Wir sind der
Meinung, dass unser Bildungsauftrag nicht auf der Burgbrücke endet, sondern
auch im virtuellen Raum weiter besteht. Auf der Website, im Blog und auf
unseren Social Media-Kanälen geht es deshalb nicht um reine Information,
sondern um Inhalte, um Geschichte und Geschichten mitsamt der Möglichkeit zur
Interaktion und Teilhabe. Wir erhoffen uns davon, dem Museum auf diese Weise auch
in Zukunft seinen festen Platz in der Gesellschaft zu sichern. Die
Marketingarbeit des Museums Burg Posterstein schaut bewusst über den Tellerrand
und nimmt die ganze Region, das Bundesland Thüringen und ganz Deutschland in
den Blick.
Man muss ein Stück weit die Kontrolle abgeben und sich überraschen lassen.
Die Herausforderung einer solchen Ausstellung wie die
#Schlössersafari war, dass man am Anfang noch nicht wusste, wie gut das
Ausstellungsteam harmoniert, ob die Wünsche und Erwartungen weit auseinander
gehen und wohin sich das Projekt entwickeln würde. Man muss ein Stück weit die
Kontrolle abgeben und sich überraschen lassen. Natürlich kannten wir alle
Beteiligten schon über den regelmäßigen Austausch auf Instagram. In unserem
Fall haben wir uns im Vorfeld zweimal getroffen und die Zusammenarbeit dann per
Messenger App koordiniert. Die Gruppe der Instagramer passte prima zusammen, es
war ein herzliches Miteinander und alle haben sich voller Motivation und sehr
zuverlässig in die Umsetzung der Ausstellung und deren Kommunikation
eingebracht.
So sah die Ausstellung vor Ort aus – hier sind Fotos von @franksfotografie zu sehen.
Die Ausstellung hat uns noch enger mit unseren Besuchern – unserer „Community“ – zusammenrücken lassen und in direkten Kontakt gebracht. Sei es durch Besuche vor Ort und den täglichen, persönlichen Austausch auf Instagram, Twitter und Facebook. Es ist toll, wenn zum Beispiel Patrick Weidenmüller Burg Posterstein als seine „Hausburg“ bezeichnet oder wenn zum Ende der Ausstellung bereits neue Treffen zu neuen gemeinsamen Foto-Touren geplant werden. In einigen Fällen sind durch Ausstellung und Instawalk aus vorher begeisterten Hobbyfotografen durch die persönliche Begegnung mit der #Schlössersafari begeisterte Instagramer geworden, die sich ihrerseits vernetzen.
Die Nachfrage “Was hat euch die #Schlössersafari gebracht?” per Instagram-Post und Story brachte auch ein paar Antworten: “Viele schöne Bilder, Dankeschön dafür an alle Beteiligten.” (@umbraresk), “So viele Burgen und Schlösser, von denen man sonst nie etwas gesehen hätte” (@michlbower) “Viele Hinweise auf Ausflugsziele und spannende Instagramprofile” (@haltelinie), “Eine Menge Spaß und nette Begegnungen.” (@vogtland_prinz), “Vor allem hat es Spaß gemacht, war eine schöne Idee.” (@burgdame), “Leute kennengelernt (tolle Kontakte) und viel über die Burg, Umgebung, .. gelernt.” (@hbyfgf.sascha.wiedemann). Selbst @dirk_derbaum, der bereits hunderte Schlösser besucht hat und auch darüber digital Buch führt, hat durch die Ausstellung noch weitere entdeckt. @residalex kommentierte: Durch die #Schlössersafari “gelangte man ‘in die Schlösser hinein’ und es wurde einem “die großartige thüringische und überregionale Kultur gezeigt und das in Form einer Art Schlösserkultur, welche sich damit entwickelte.”
Man kann sagen, dass für die Teilnehmer der Spaß, das Netzwerken untereinander und das Entdecken neuer Ausflugsziele im Vordergrund stand – wie sollte es auch anders sein, denn es geht um eine Art, seine Freizeit zu verbringen. Es fand ein Austausch weit über Mitteldeutschland hinaus statt und der Hashtag #Schlössersafari wird nicht nur durch die Wanderschaft der Ausstellung auch in Zukunft weiter genutzt werden.
Von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein
Zum Ändern Ihrer Datenschutzeinstellung, z.B. Erteilung oder Widerruf von Einwilligungen, klicken Sie hier:
Einstellungen