Ein Jahr voller Entdeckungen: 2019 auf Burg Posterstein
Schlössersafari, Staubexkursion, Expeditionen nach Südamerika: Im Jahr 2019 standen verschiedenste Entdeckungen im Mittelpunkt der Ausstellungen des Museums Burg Posterstein. Darüber hinaus wurden mit Steckenpferd-Turnier und Geisterstunde neue Veranstaltungsformate ins Leben gerufen. Zu sehen gab es insgesamt vier Sonderschauen und über 50 Veranstaltungen. Dazu fanden fast 170 private Veranstaltungen wie Führungen, Kindergeburtstage und Trauungen auf Burg Posterstein statt.
Schlössersafari, Burgstaub und „humboldt4“
Das Ausstellungsjahr 2019 begann mit der interaktiven Fotoausstellung „Versteckte Orte: Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland“, in der sieben Instagramer je sieben ihrer Fotos von mitteldeutschen Schlössern und Burgen vorstellten. Das Publikum nutzte die Möglichkeit, eigene Bilder unter dem Stichwort #Schlössersafari zu teilen eifrig. Inzwischen kann man im sozialen Netzwerk Instagram über 4800 Fotos bestaunen. Aus der Sonderschau ist ein aktives Netzwerk entstanden und 2020 wird die Ausstellung selbst auf Wanderschaft gehen: Von 4. April bis 6. Juni 2020 ist sie in neuer Fassung auf Burg Ranis zu sehen und von 12. September bis 21. November 2020 auf Burg Mylau.
Im Sommer 2019 zeigte das Museum Burg Posterstein die gewitzte Kunstausstellung „Zum Wesen des Staubes: Staubexpeditionen auf Burg Posterstein mit Wolfgang Stöcker aus Köln“, die auch überregional Aufmerksamkeit erregte. Zur Ausstellung erschien ein tiefgründiges Lesebuch „Zum Wesen des Staubes“.
Für die Ausstellungsreihe „humboldt4“ fanden sich erstmals alle vier Museen des Altenburger Landes zu einem gemeinsamen Thema zusammen. Im Fokus der Postersteiner Ausstellung „Von Schönhaide nach Südamerika“ stand der Vogelforscher und -zeichner Anton Goering aus Schönhaide bei Schmölln. Auf zwei Reisen nach Südamerika wandelte er im 19. Jahrhundert auf Humboldts Spuren und dokumentierte die dortige Tierwelt. Das Museum leistete mit der Ausstellung wertvolle Grundlagenforschung und es gab eine fruchtbare Zusammenarbeit mit lokalen Heimatforschern und dem Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig. Die Ergebnisse überdauern im Katalog „humboldt4“ zur Ausstellung und erstmals auch als umfangreicher Wikipedia-Artikel.
Geister, Steckenpferde und viele neue Ideen
Insgesamt fanden 2019 auf Burg Posterstein 57 öffentliche Veranstaltungen wie Feste, Salongespräche und Familienführungen statt. Darüber hinaus gab es fast 169 gebuchte Führungen, Kindergeburtstage und Hochzeiten. In einer losen Gruppe namens „Ideen für Burg Posterstein“ fanden sich rund 20 vorwiegend junge Menschen aus Posterstein und Umgebung zusammen, die das Museum bei der Planung und Durchführung neuer Veranstaltungen unterstützten. Dank dieser Gruppe gab es erstmals ein Steckenpferd-Turnier am Weltkindertag und eine Geisterstunde an Halloween, die mit der Belebung Postersteiner Sagen und Persönlichkeiten über 500 Besucher lockte. In allen Schulferien in Sachsen und Thüringen gab es thematisch wechselnde Ferienprogramme und darin eingebettet insgesamt 35 kleine „Schatzsucher-Prüfungen“ für Familien mit Kindern.
Dauerbaustelle bescherte weniger Besucher
Insgesamt zählte das Museum 2019 nur rund 18.000 Besucher. Von den Besuchern, die nicht gezielt zu Veranstaltungen kamen, waren 40 Prozent Familien- und 10 Prozent Gruppenbesucher. Die Baustelle, die von Frühjahr bis Winter 2019 den Ort in zwei Hälften teilte, hat dem Besucherverkehr leider sehr geschadet. Eine bessere Ausschilderung des Museums für Ortsfremde könnte bei zukünftigen Bauarbeiten vielen Museumsgästen die Anreise erleichtern und Frust ersparen.