Zur Eröffnung der Ausstellung „Schlag um Schlag – Die Burg als Gerichtsort“ kamen über 80 Gäste.
Burg Posterstein thront seit mindestens 1191 trutzig über dem Sprottetal. Die Burg war das Zentrum der Region: wirtschaftlich, baulich und rechtlich. Hier wurde verteidigt, Landwirtschaft betrieben, Abgaben eingenommen und Recht gesprochen.
Marcel Greunke, Beigeordneter des Landrates, sprach zur Ausstellungseröffnung ein Grußwort.
Der Burgherr war meist auch der am besten ausgebildete Bewohner der Region. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum die Quellen zur Gerichtsbarkeit in Posterstein so gut erhalten sind. Im Staatsarchiv Altenburg, wo die Akten der Grundherrschaften im Herzogtum Sachsen-Altenburg verwahrt werden, gibt es sämtliche Gerichtshandelsbücher und Gerichtsprotokolle seit Beginn der Aufzeichnungen Anfang des 16. Jahrhunderts bis zum Ende der Patrimonialgerichtsbarkeit 1849. Sie bilden die Grundlage für die Sonderschau „Schlag um Schlag“.
Einige der historischen Gerichtsbücher können derzeit in der Ausstellung „Schlag um Schlag“ angesehen werden.
Wir haben die Akten genauer betrachtet und Gerichtsfälle ausgewählt. Dabei war uns wichtig zu zeigen, dass nicht unentwegt gemordet, gefoltert, ins Verlies gesperrt oder Hexen verbrannt wurden. Es ging mit Recht zu, es gab also Ordnungen.
Die Mitglieder der Gefolgschaft zu Posterstein, die das Museum Burg Posterstein ehrenamtlich unterstützen, kamen passend zum Thema in mittelalterlicher Gewandlung.
5 Kurzfilme schildern echte Gerichtsfälle
Natürlich hätten wir unsere Fälle einfach (ausschließlich) nacherzählen und auf Tafeln aufbereiten können. Uns kam aber die Idee, die Fälle, die da im 16. und 17. sowie zu Beginn des 18. Jahrhunderts wirklich passierten, filmisch nachspielen zu lassen. Und natürlich hatten wir keine Ahnung, wie schwierig das Filmgeschäft ist, sonst wären uns vielleicht Zweifel gekommen.
Franziska Huberty moderierte die Talkshow „Peinliche Befragung“ mit Marcus Engemann, Andy Drabek, Jürgen von Jan, Marcella von Jan und Sabine Hofmann.
Aber wir haben Verbündete gefunden: die Schauspieler und Regisseure Marcella von Jan und Robert Gregor Kühn, den Traditionsverein Altenburger Prinzenraub, den Kameramann Gunter Auer, den Techniker Jürgen von Jan, den Musiker Matthias von Hintzenstern und Marcus Engemann, wie einige der vorgenannten auch, Mitglied unseres Museumsvereins.
Die Ausstellungseröffnung war gleichzeitig Filmpremiere.
An zwei Wochenenden wurde im Gerichtsraum, dem originalen Schauplatz, gedreht, ein Film auch auf dem Bauernhof der Familie Neudecker in Posterstein. Das Resultat kann man sich in der Ausstellung ansehen. Ausgewählt wurden ein Mordfall, ein Fall von Unzucht und Gewalt, Fälle von Diebstahl und Beleidigung und natürlich ein Vormundschaftsfall.
Blick in die Ausstellung „Schlag um Schlag – Die Burg als Gerichtsort“ auf Burg Posterstein.
Darüber hinaus können der Gerichtsraum und der angrenzende Raum als Ort der neuen Ausstellung in neuer Gestaltung betrachtet werden. Man erfährt viel über die Gerichtsbarkeit und die Gerichtsherren, sieht originale Gerichtsbücher und lernt die wichtigsten Vorschriften der Dorfordnung sowie der Rügegerichtsordnung kennen.
Talkshow „Peinliche Befragung“ und Verleihung des „Goldenen Postersteins“
Die fünf Kurzfilme hatten zur Ausstellungseröffnung am 12. Mai 2024 vor über 80 Zuschauerinnen und Zuschauern offiziell Premiere.
Franziska Huberty beim Interview mit „Burgherr“ Marcus Engemann.Marcus Engemann und Andy Drabek während der Talkshow.Jürgen und Marcella von Jan und Sabine Hofmann während des Podiumgesprächs.
Franziska Huberty, Mitarbeiterin im Museum Burg Posterstein, führte in der Talkshow „Peinliche Befragung“ kurze Interviews mit ausgewählten Beteiligten. Burgherr-Darsteller Marcus Engemann, Andy Drabek und Jürgen von Jan (beide mitverantwortlich für Organisation und Technik), Marcella von Jan (Regie) und Kuratorin Sabine Hofmann gaben Einblicke hinter die Kulissen des Filmdrehs.
Hier bekommt Dana Weber, die souverän den Richter spielte, den „Goldenen Posterstein“ verliehen.
Im Anschluss wurde nicht der Goldener Bär, die Goldene Henne oder der Golden Globe an alle Darsteller und Unterstützerinnen am Set verliehen, sondern: der Goldene Posterstein. Der Goldene Posterstein ging an:
Als Auszeichnung für die Arbeit an den Kurzfilmen erhielten alle Teilnehmer den „Goldenen Posterstein“.
Andy Drabek
Bärbel Burigk
Dana Weber
Eva-Maria Scharf
Frank Müller
Gunter Auer
Hanno Wolf
Jasira Boxberger
Jürgen von Jan
Katharina Thiele
Klaus Neudecker
Kornelia Gentsch
Marcella von Jan
Marcus Engemann
Marion Dinger
Marion Hermsdorf
Matthias von Hintzenstern
Niclas Baraneck
Petra Descher
Robert Gregor Kühn
Roland Albrecht
Rolf Schiefner
Uwe Schröder
Gruppenbild der Preisträger des „Goldenen Postersteins“.
Wer war der Dieb?
Auch das diesjährige Sommerferien-Rätsel „Von Gerechten und Gerichteten“ lehnt sich an die Sonderschau an. Dabei werden Kinder von 20. Juni bis 4. August zu Gerichtsdienern des Burgherrn von Burg Posterstein: Ein Diebstahl wurde begangen und in der Burg sind Hinweise auf den Täter versteckt. Wer den Fall löst, lernt nicht nur eine Menge über die Geschichte, sondern es lockt auch eine Belohnung. Zum Mitmachen geht man einfach ins Museum und bekommt das Rätsel mit auf den Weg. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
In Deutschland gibt es nur sehr wenige sehr alte Bäume. Die meisten von uns fühlen Ehrfurcht, wenn sie vor einem Uralt-Baum wie der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz stehen, die so viel mehr gesehen hat als ein Menschenleben. Im Podiumsgespräch „Dürfen Bäume noch alt werden?“ am Sonntag, 25. Februar, 15 Uhr, in der Neuen Scheune Posterstein unterhielten sich Experten aus der Forstwirtschaft und Baumfreunde über die Bedingungen, die Bäume brauchen, um alt werden zu können. Dabei stellt sich die Frage: Haben Bäume heute noch die Chance dazu? Hier im Blog gibt es eine Zusammenfassung des Gesprächs. Die Veranstaltung fand im Begleitprogramm der Ausstellung „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit historischen Baumdenkmalen“ statt. Hier gelangen Sie zur Online-Ausstellung.
Podiumsgespräch über den Umgang mit Bäumen in Posterstein.
Ein hochaktuelles Thema: Kann ein alter Baum dicht am Straßenrand überleben?
Die Bedeutung eines Baumes für uns Menschen und unser Umgang mit ihm sichern sein Überleben. Ob ein Baum alt werden darf, liegt maßgeblich in unserer Hand.
Wie stehen die Chancen für Bäume wie diese Eiche am Straßenrand bei Gimmel im Altenburger Land? (Foto: Frank Leo)
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen vorrangig Bäume in der Feldflur und im urbanen Raum. Die Veranstaltung dauerte inklusive einer Pause fast drei Stunden. Der Eintritt war frei. Rund 80 interessierte Gäste hörten zu.
Für das Archiv des Museums Burg Posterstein wurde das Gespräch auf Video mit Text-Transkript aufgezeichnet. So bleibt es als Zeitzeugendokument für nachfolgende Generationen erhalten.
Wer saß im Podium?
Über den Einfluss des Menschen auf das Überleben alter Bäume unterhielten sich im Rahmen des Podiumsgesprächs:
Die Gäste auf dem Podium und das Publikum waren sehr diskussionsfreudig: Nach drei Stunden Gespräch wirkte es eher so, als bestehe noch viel mehr Redebedarf zum Thema.
Dr. Klaus Schultheiß – Geraer Gehölzfreunde
Birgit Seiler – Fachdienstleiterin Natur- und Umweltschutz, Landratsamt Altenburger Land
Stephan Böhl – Assessor des Forstdienstes, Forstsachverständigenbüro Stephan Böhl
Dr. Matthias Schütze – Autor des Artikels „Und diese knorrige Eiche soll 1000 Jahre alt sein? – Versuch der Altersbestimmung für die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz“ im Buch „Im Dienste der Ernestiner – Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister“
Frank Wieschollek – Landschaftsplanung/Bauleitplanung
Thomas Neidhardt, Forstassessor, Fachdienst Natur- und Umweltschutz, Landratsamt Altenburger Land, hat das Gespräch vorbereitet und moderiert. Er unterteilte es in vier umfangreiche thematische Panels: (1) Uraltbäume in der Landschaft – Grabeiche Nöbdenitz, (2) Historische Landschaftsgärten – Straßenbäume – Freiraumgehölze, (3) Planung/Bauen – Unterhaltung/Pflege – Eingriff/Baumschutz sowie (4) Fachwissen/Berufliche Qualifikation/Umweltbildung.
Die Gäste auf dem Podium und das Publikum waren sehr diskussionsfreudig: Nach drei Stunden Gespräch wirkte es eher so, als bestehe noch viel mehr Redebedarf zum Thema.
Die Rückmeldungen aus dem Publikum gingen ebenfalls in diese Richtung – denn alte Bäume gehen uns alle an und jeder hat Kontakt zu ihnen.
Als Geschenk für alle Podiumsgäste sponserte der Rotary Club Altenburg Setzlinge der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz.
Wo gibt es heute noch alte Bäume?
Deutschland ist sehr dicht besiedelt, daher müssen sich Bäume den Platz mit vielen Menschen teilen. Die Kulturlandschaft im Altenburger Land besitzt vergleichsweise wenig Wald, nur rund fünf Prozent, ein überdurchschnittlich dichtes Straßennetz, wie Birgit Seiler hervorhob.
Dr. Matthias Schütze vermisst und erforscht alte Bäume.
Matthias Schütze führt privat ein umfangreiches Register über alte Bäume. Er betonte, dass es in Deutschland kaum noch Uralt-Eichen gibt, die Nöbdenitzer Eiche sei eine von wenigen. Alte Eichen, die das Potenzial haben, so alt wie die Nöbdenitzer zu werden, fände man heute vor allem in historischen Barock- und Landschaftsgärten. Dem stimmt auch Frank Wieschollek zu: Parkanlagen und Friedhöfe seien gute Orte für alte Bäume. Direkt an einer Straße sei die Chance heute gering, dass ein Baum sehr alt wird.
Auch im Altenburger Land gibt es noch solche historischen Landschaftsgärten. Teilweise wurden sie von Hans Wilhelm von Thümmel angelegt, dessen Grab sich unter der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz befindet, darunter der Schlosspark in Altenburg. Aber auch der Schlosspark Tannenfeld, der Schlosspark Windischleuba oder der Park in Poschwitz verfügen über alte Baumbestände. Einige Parks haben wir in der Sonderschau #GartenEinsichten vorgestellt.
In Parks wie dem Altenburger Schlosspark haben Bäume gute Chancen, alt zu werden. (Foto: Frank Leo)
Die historischen Parks mit ihren alten Baumbeständen sind nicht nur wertvoll für die Natur, sondern haben auch touristisches Potenzial.
Wohin pflanzt man welche Bäume, damit sie alt werden können?
Ein Thema des Podiumsgesprächs war, wohin man neue Bäume am besten pflanzen sollte, damit sie alt werden können.
Thomas Neidhardt stellte die Frage: Die Baumarten in historischen Landschaftsgärten sind teilweise exotisch – wäre das auch für uns eine gute Strategie, dem Klimawandel zu begegnen?
Dr. Matthias Schütze, Dr. Klaus Schultheiß und Stephan Böhl beim Podiumsgespräch „Dürfen Bäume noch alt werden?“.
Dr. Klaus Schultheiß von den Geraer Gehölzfreunden wies darauf hin, dass in Fachkreisen stark diskutiert werde, welche Arten sich für Nachpflanzungen eignen. Bislang wurde in aller Regel auf einheimische Bäume gesetzt. Die neue Richtung, die sich allmählich durchsetzt, ziehe fremdländische Arten vor, die Wärme, Trockenheit und Feinstaub (durch Verkehrsbelastung) besser aushalten. Dazu fänden auch Forschungsprojekte statt. Mit der Neuen Landschaft Ronneburg wurde 2007 auch ein Arboretum angelegt, wo nun nach 20 Jahren evaluiert werden soll, welche Arten am besten bestehen.
Birgit Seiler berichtete von einem studentischen Forschungsprojekt in Schmölln: Der Student Lukas Baumgärtner habe in seiner Masterarbeit Schmöllner Stadtbäume untersucht und kommt zu dem Schluss, dass fremde Arten Hitze in der Stadt besser tolerieren als einheimische.
Dr. Matthias Schütze vertrat die Meinung, dass Deutschland zu langsam sei, was fremde Arten angehe: Douglasien und Roteichen wären als Holzarten ertragreicher als einheimische und der Blauglockenbaum absorbiere am meisten Kohlenstoffdioxid (CO2).
Natürliche Gehölzentwicklung zulassen
Weiterhin ging es um die Kosten und den Nutzen von Nachpflanzungen.
Nino von Cedernstolpe berichtete aus seiner Erfahrung als Baumpfleger davon, dass es bei Nachpflanzungen häufig zu Problemen mit einheimischen Birken und Pappeln käme. Sie würden die nachgepflanzten Bäume überwuchern, sodass diese regelmäßig freigeschnitten werden müssten. Aber richtig invasive Baumarten gibt es in Deutschland nicht.
Nino von Cedernstolpe berichtete von seinen Erfahrungen als Baumpfleger.
Frank Wieschollek betonte, dass sich die Auflagen für Neupflanzungen in den letzten Jahren verändert hätten. Früher mussten neu gepflanzte Bäume nur drei Jahre gepflegt und wenig gewässert werden – dabei viele sind eingegangen. Inzwischen müssten sie 4–5 Jahre gepflegt und 10–12-mal im Jahr gewässert werden. Dadurch überleben die jungen Bäume besser.
Beim Podiumsgespräch ging es unter anderem um Baumpflege, Baumschutz und Neupflanzungen.
Stephan Böhl wies darauf hin, dass es auch eine Kostenfrage sei: Wie werden zukünftige Kommunen finanziell ausgestattet sein? Man sollte natürliche Gehölzentwicklung auch einfach mal zulassen und akzeptieren und für sich nutzen.
Bei Bauprojekten sind alte Bäume oft im Weg
Baumpfleger Nino von Cedernstolpe machte die Erfahrung, dass Grundstückeigentümer alte Bäume meist entfernt haben wollten. Er empfiehlt, von vornherein weiter weg von Häusern zu pflanzen und bei Neubauten genug Abstand zu Bäumen zu halten. Es bestünde durchaus die Möglichkeit, bei Bauprojekten Wurzelschutzmaßnahmen einzuplanen und auf dem Grundstück stehende Altbäume zu erhalten. Doch häufig kollidierten bei Bauprojekten viele verschiedene Interessen, was die Bewahrung von Bäumen erschwere.
Wie sinnvoll sind Baumschutzsatzungen?
Dr. Klaus Schultheiß erzählte, dass es in Gera seit 2014 eine neue Baumschutzsatzung gäbe, zu der die Geraer Gehölzfreunde mit beigetragen haben. Bei diesem Thema gäbe es ein großes Spannungsfeld, denn Bäume sind uns Menschen oft im Weg. Im Juni 2023 verlangte die Geraer AfD-Fraktion beispielsweise eine Änderung der Satzung, denn sie behindere Bauprojekte und schränke die persönliche Freiheit ein. Schultheiß räumt ein, dass Baumschutzsatzungen viel Bürokratie mit sich brächten. Allerdings zeige die Erfahrung, dass es nicht selbstverständlich ist, sich für Bäume einzusetzen. Aktuell arbeite man in Gera daran, die Satzung zu entbürokratisieren. Denn Gera betreut 35.000 Bäume auf kommunalen Flächen.
Dr. Matthias Schütze, Dr. Klaus Schultheiß, Stephan Böhl und Nino von Cedernstolpe während des Podiumsgesprächs in Posterstein. Im Hintergrund: Moderator Thomas Neidhardt.
Dr. Klaus Schultheiß wies auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin: Wird ein Altbaum gefällt, dann fällt trotz Nachpflanzungen seine ökologische Wirkung weg – zum Beispiel, weil der junge Baum dies mit seiner kleineren Krone noch gar nicht leisten kann oder an einem ganz anderen Ort gepflanzt wird.
Dem stimmte Thomas Neidhardt zu, denn: „Für eine alte Buche braucht es 300–400 Jungbuchen, um den gleichen ökologischen Effekt zu erzielen.“
Viele Leute wollen Bäume, nur nicht auf ihrem Grundstück
„Baumschutzsatzungen sind ein kleines Bollwerk gegen den Rückgang von Großgrün in Städten und Ortschaften“, betonte Stephan Böhl. Denn bei 80 Prozent der Bevölkerung sei kein Verständnis für Baumschutz vorhanden. Die Verkehrssicherungspflicht und das Nachbarschaftsrecht bedrohten den Baumbestand zusätzlich. Deshalb sei es wichtig ist, den Bäumen Platz einzuräumen.
Stephan Böhl trug mit seinen Erfahrungen als Forstsachverständiger zum Podiumsgespräch bei.
Nino von Cedernstolpe stimmte dem zu: Ohne die Baumschutzsatzungen würden viel mehr Bäume abgeholzt. Viele Leute wollten Bäume zwar erhalten, nur nicht auf ihrem Grundstück.
Während Dr. Matthias Schütze fand, es solle in Deutschland einheitliche Baumschutzsatzungen geben, sah Birgit Seiler das anderes. Im Altenburger Land hätten alle Gemeinden eine eigene Baumschutzsatzung. Birgit Seiler findet, es sei wichtig, dass die Menschen vor Ort selbst für ihre Bäume verantwortlich sind und wünscht sich, dass mit den Bäumen mehr gerungen wird. „Wir müssen uns auch um Bäume kümmern, die noch nicht so alt sind wie die 1000-jährige Eiche, damit sie überhaupt so alt werden können“, so die Fachdienstleiterin für Natur und Umweltschutz im Landkreis Altenburger Land.
Stephan Böhl, Nino von Cedernstolpe, Birgit Seiler und Frank Wieschollek während der Podiumsdiskssion über unseren Umgang mit Bäumen.
„In Deutschland ist die Verkehrssicherungspflicht sehr weit fortgeschritten“
Die Verkehrssicherungspflicht besteht überall, wo ein Baum den öffentlichen Raum betrifft. Dann müssen diejenigen, denen das Grundstück gehört, dafür sorgen, dass Totholz entfernt wird, damit niemand, der daran vorbeiläuft, zu Schaden kommt. Totholz sei auch „dringlich“, das heißt, es dürfte zu jeder Jahreszeit entfernt werden.
Dr. Klaus Schultheiß ergänzte, dass Bäume auch auf Krankheiten wie Pilzbefall überprüft werden müssten. Der Nachweis über die jährliche Überprüfung des Baumes sollte gut dokumentiert werden, damit man beweisen kann, dass man seiner Pflicht nachgekommen ist.
Bäume am Straßenrand – wie hier die Friedenseiche in Schmölln – müssen zweimal jährlich auf ihr Gefahrenpotenzial für Verkehr und Passanten kontrolliert werden. (Foto: Frank Leo)
Stephan Böhl drückte es so aus: In Deutschland sei die Verkehrssicherungspflicht sehr weit fortgeschritten. Bei uns gelte das Prinzip, dass eine erkennbare Gefahr abgewandt werden müsse. In anderen Ländern interpretiere man die Verkehrssicherungspflicht ganz anders. Inzwischen sei damit in Deutschland ein extrem hoher Aufwand für Kommunen und Grundstückseigentümer verbunden, welche Bäume teilweise 1–2 Mal pro Jahr warten müssen.
Der Schmöllner Revierförster Hans-Peter Schenk, ergänzte aus seiner eigenen Erfahrung: Zwei Mal im Jahr inspiziere er Straßenbäume im Landkreis im Zuge der Verkehrssicherung. Er empfiehlt auch Privatleuten, diese Pflicht ernst zu nehmen und dabei alle Maßnahmen zu dokumentieren.
Aber wie viel Raum wollen wir Bäumen zugestehen?
Stephan Böhl berichtete weiter: Wenn vor Gericht über Bäume gestritten werde, gehe es selten um den Baum, sondern um das nachbarschaftliche Verhältnis. Gestritten werde beispielsweise über Sichtachsen, Laub und die Effektivität von Photovoltaikanlagen, die von einer Baumkrone beschattet werden. Beim Thema Verkehrssicherung werde ein Gefahrenszenario oft sehr weit gefasst. Dabei wäre auch ein Zaun eine praktikable Lösung.
Birgit Seiler bemerkte, dass es viele unglückliche Gerichtsurteile gegen Bäume gäbe, was die Bürokratie befördere. „Oft wird als Resultat vorsorglich gefällt, weil Bäume sonst Kosten verursachen“, so Seiler.
2014 wäre die 1000-jährige Eiche beinahe der Verkehrssicherungspflicht zum Opfer gefallen.
So wäre es 2014 beinahe auch der 1000-jährigen Eiche ergangen, worauf Frank Wunderlich vom Ortsverschönerungsverein Nöbdenitz hinweist. Zur Wahrung der Verkehrssicherheit sollte das Natur- und Kulturdenkmal gefällt oder stark eingekürzt werden, was weit über Nöbdenitz hinaus zu breiten Protesten geführt habe. Birgit Seiler, die auch 2014 involviert war, erläuterte zum Gutachten, dass damals drei Varianten vorgeschlagen wurden: 1) das Fällen der 1000-jährigen Eiche, 2) das Einkürzen ihrer Äste und 3) das Stutzen des Baums. Der Landkreis hätte sich aus Kostengründen für das Einkürzen der Äste entschieden. Dem Engagement der Nöbdenitzer Bürger sei es zu verdanken, dass stattdessen seither rund 80.000 Euro in die Sicherung der Eiche investiert wurden.
Brauchen Bäume eine Stimme?
„Wir Menschen müssen Lobbyarbeit für die Bäume leisten und ihnen auch mal Platz einräumen“, sagte Dr. Matthias Schütze.
Nino von Cedernstolpe fand, dass Staat, Land und Kommune alten Bäumen eine Stimme geben müssten. Und außerdem müssten Menschen dafür belohnt werden, wenn sie alte Bäume erhalten und Geld und Arbeit in sie investieren. – Ein Thema, das in der Publikumsdiskussion auch der Landwirt Frank Quaas ansprach: Er wünsche sich mehr Akzeptanz von Behörden für Grundstückseigentümer, damit diese Bäume erhielten und pflegten, die letztlich der ganzen Gesellschaft nützten.
Stephan Böhl fand, dass Heimatgefühl für den Erhalt alter Bäume am wichtigsten sei. Denn die Stimme für die Bäume seien Kommunen und Gemeinden, die das Gemeinwohl im Blick hätten.
Birgit Seiler wünschte sich, „dass es in Deutschland genauso viele Baumfans wie Fußballfans gibt“.
Dr. Klaus Schultheiß mahnte, dass der jungen Generationen vermittelt werden müsse, wie wichtig Bäume sind.
Birgit Seiler und Frank Wieschollek während des Podiumsgesprächs.
Frank Wieschollek wiederum setzt große Hoffnungen in die junge Generation.
Und was muss man mitbringen für einen Beruf als Baumpfleger? – Dazu ergänzte Stephan Böhl, dass es verschiedene Ausbildungswege gäbe und nicht immer botanisches Fachwissen Bedingung für Baumpflegeberufe sei. Wichtig sei Erfahrungswissen, Praxiswissen und idealerweise die langfristige Beobachtung derselben Bäume.
Zusammenfassung und Fotos Podiumsgespräch: Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein
2023 besuchten über 24.000 Gäste das Museum Burg Posterstein, so viele wie seit den 1990er Jahren nicht mehr. Gleichzeitig begann im Sommer 2023 bei laufendem Besucherverkehr das größte Bauprojekt der Museumsgeschichte. Es konnten vier Sonderausstellungen gezeigt und 143 Veranstaltungen sowie vier Ferien-Programme organisiert werden. Das Museumsteam veröffentlichte das Buch „Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein“, steuerte fünf Artikel zu Fach-Publikationen und drei Fachvorträge an unterschiedlichen Orten bei. Hinter den Kulissen wurde digitalisiert, restauriert und die Sammlung erweitert. Hier im Blog schauen wir auf das vergangene Jahr zurück.
Das Museum Burg Posterstein ist das regionalgeschichtliche Museum des Altenburger Landes und wird vom Landkreis Altenburger Land finanziell unterstützt. Derzeit hat das Museum fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Teilzeit arbeiten. Der Museumsvereins Burg Posterstein, Träger des Museums, zählt 63 Mitglieder. Ohne die Unterstützung der Vereinsmitglieder sowie eines losen Netzwerks an ehrenamtlichen Helfern wäre es nicht möglich, so viele Aktivitäten zu stemmen.
Der Jahresrückblick 2023 als Infografik
Unsere Infografik fasst das Jahr 2023 visuell zusammen:
Infografik: 2023 auf Burg Posterstein
Besucherzahlen und Besucherstruktur: Wer besucht die Burg Posterstein?
Das Museum Burg Posterstein führt an der Museumskasse täglich Besucherbefragungen durch. Daraus geht einiges hervor, das uns verrät, wer wo und wann auf die Burg aufmerksam wird.
Über die Hälfte der Gäste sind beispielsweise Familien mit Kindern.
Die meisten Besucherinnen und Besucher kamen aus Thüringen und Sachsen.
Die Besucherinnen und Besucher kamen zu 70 Prozent aus Thüringen und Sachsen – und ansonsten aus dem gesamten Bundesgebiet. Über 80 Prozent unternahmen einen Tagesausflug zur Burg Posterstein, rund 14 Prozent machten Urlaub in der Region und sechs Prozent nutzten den Museumsbesuch als Rast auf der Durchreise. Das bietet sich an, weil Posterstein nur vier Kilometer von der Autobahn 4, Abfahrt Ronneburg, entfernt liegt.
Am häufigsten wurde Burg Posterstein 2023 im Rahmen eines Tagesausflugs besucht.
Verteilung der regionalen Besucher der Burg Posterstein.
Fast 60 Prozent der Museumsbesucherinnen und -besucher kam aus einem Umkreis von rund 30 Kilometern um Posterstein – aus dem Altenburger Land, dem Raum Gera und aus Westsachsen. Die übrigen reisten aus der gesamten Republik an.
Aus diesen Anlässen kamen Besucherinnen und Besucher zur Burg Posterstein.
Über 20 Prozent der Gäste besuchten die Burg Posterstein nicht zum ersten Mal. Viele wurden im Internet – Website, Google, Social Media – auf das Museum aufmerksam. 10 Prozent kamen auf Empfehlung von Bekannten zu uns und 10 Prozent kennen die Burg vom Vorbeifahren auf der Autobahn. Oft waren die Kinderburg-Angebote, eine Sonderschau oder eine Veranstaltung Anlass für ihren Ausflug.
Hier zeigt Museumsmitarbeiterin Franziska Huberty die Urkunde von Familienausflug.info. Franziska Huberty ist auch maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass Burg Posterstein so familienfreundlich ist. Sie hat nicht nur die Ausstellung „Die Kinderburg“ mit konzipiert, sondern führt derzeit fast täglich Schulklassen, Kitas und Kindergeburtstage auf unterhaltsame Art durch die Burg.
Dazu passend, wählte das auf familienfreundliche Ausflugsziele spezialisierte Suchportal familienausflug.info das Museum Burg Posterstein aus über 12.000 Ausflugszielen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter die TOP 10-Ausflugsziele 2023 in Thüringen. Hier berichten wir im Blog darüber.
Ausstellungen und Veranstaltungen 2023
2023 zeigte das Museum vier Sonderschauen und führte 143 öffentliche und private Veranstaltungen durch.
Dr. Stefan Knüppel lud die Gäste zu einem bildhaften Ausflug ins Fallada-Museum in Carwitz.
Die Ritterturniere zu Pferd sind ein Highlight des Mittelalterspektakels auf Burg Posterstein.
Das dreitägige Mittelalterspektakelzu Pfingsten mit Ritterturnieren, Markt und Spielleuten lockte rund 6000 Besucherinnen und Besucher nach Posterstein. Durchgeführt wird das Mittelalterspektakel von der COEX Veranstaltungs GmbH & Co.KG in Zusammenarbeit mit dem Museumsverein. Der Eintritt ins Museum war wie jedes Jahr im Gesamtpreis inbegriffen.
Kinder entdecken die Burg Posterstein mit Schatzkarte.
Die Angebote der „Kinderburg“ zählten 2023 zu den Top 3 Besuchsgründen. Neben der Familien-Ausstellung gab es speziell für Familien mit Kindern vier Ferien-Programme, Oster-Workshops, das Große Steckenpferdturnier am Weltkindertag, den Geistertag am Reformationstag und auch den „Advent im Salon – Märchenhaftes für die ganze Familie“. Darüber hinaus feierten 51 Kinder ihren Geburtstag auf der Burg. 41 Schulen und Kitas buchten Museumstouren.
Großes Bauprojekt: Im zweiten Halbjahr 2023 begann der Wiederaufbau des Nordflügels
Der offizielle Baustart zum Wiederaufbau des historischen Nordflügels der Burg Posterstein war am 28. Juli 2023. Am Vormittag des 9. November 2023 wurde der Grundstein gelegt. Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier. Im milden Dezember konnte noch die Herstellung der Bodenplatte vorbereitet werden. Den aktuellen Stand der Bauarbeiten kann man im Bautagebuch auf der Website des Museums und durch ein Fenster in den Ausstellungsräumen mitverfolgen.
Grundsteinlegung: Blick von oben auf den Bauplatz
Der Wiederaufbau des einstigen Repräsentationsflügels der Burg soll das Museum Burg Posterstein in die Lage versetzen, einen ganzen Bereich für moderne Vermittlungsformen bereitzuhalten, die Ausstellungen barrierefrei zu erschließen, den Service zu verbessern und nicht zuletzt die Sammlungen besser unterzubringen. Es ist das größte Bauvorhaben der Geschichte des Museums.
Aus der Sammlung: Digitalisierung, Restaurierung und Neuzugänge
Digitalisierung von Schmöllner Musterknopfkarten
Das Museum Burg Posterstein besitzt eine einzigartige industriehistorische Sammlung zur Schmöllner Knopfindustrie. Zu ihr gehören u.a. über 1800 Musterknopfkarten mit in Schmölln hergestellten Steinnuss-, Horn- und Kunststoffknöpfen. Der Bestand an Musterknopfkarten wurde gesichtet, vermessen und gereinigt. Danach durch einen professionellen Fotografen fotografiert und anschließend neu verpackt. Die Arbeiten wurden restauratorisch begleitet. Die Fotos, Objektinformationen und Metadaten werden derzeit über den digiCULT-Verbund veröffentlicht und langfristig unter CC-Lizenz mit Nennung des Fotografen auch in der Deutschen Digitalen Bibliothek und der Europeana zugänglich und nutzbar gemacht werden. Der Freistaat Thüringen förderte die Maßnahme.
Bei der Digitalisierung der Schmöllner Musterknopfkarten.
Durch die Digitalisierung der Musterknopfkarten, die nicht in den ständigen Ausstellungen des Museums gezeigt werden können, wird der Sammlungsbestand für Forschungseinrichtungen und die Öffentlichkeit erstmals sichtbar, zugänglich und durchsuchbar. Wir erhoffen uns eine überregionale Vernetzung mit Institutionen, Forschern und Sammlern. Darüber hinaus können digitalisierte Bestände leichter in digitalen Ausstellungen, digitalen Führungen und anderen Projekten Anwendung finden.
Restaurierung eines besonderen Exponats aus der ständigen Ausstellung
Mit Fördergeldern des Freistaats Thüringen konnte 2023 ein historisches Reisebureau aus dem 17. Jahrhundert restauriert werden. Er ist jetzt wieder in der ständigen Ausstellung zu sehen. Hier finden Sie einen Blogpost zum Thema.
Im Deckel des historischen Reisebureaus befindet sich ein Kupferstich.
Für die Sammlung Kurland konnte ein Gemälde der Herzogin von Kurland nach Tischbein, Öl auf Leinwand, angekauft werden. Darüber hinaus konnten zwei Grafiken mit Portrait der Herzogin von Kurland erworben werden, eine von Johann Friedrich Bause und eine nach Johann Heinrich Schröter. Eine aquarellierte Bleistiftzeichnung, das Porträt der Johanna, Herzogin von Acerenza-Pignatelli, von Johann Nepomuk Ender kaufte das Museum ebenfalls. Als Dauerleihgabe erhielt das Museum Burg Posterstein eine aquarellierte Zeichnung von Ernst Welker.
Die Krippensammlerin Christina Göldner übereignete dem Museum Burg Posterstein 2023 16 ihrer Weihnachtskrippen.
Die Weihnachtskrippensammlung des Museums konnte durch die Übereignung einer privaten Krippensammlung von Christina Göldner um 16 Exponate erweitert werden.
Für sein weit verzweigtes, aktives Online-Netzwerk ist Burg Posterstein in Fachkreisen deutschlandweit bekannt. Die Reichweite der Social Media-Kanäle und der Website blieb 2023 weitgehend auf Vorjahresniveau.
Die Mitarbeiterinnen des Museums besuchten Fachtagungen, wie beispielsweise die Jahrestagung des Deutschen Museumsbunds in Osnabrück zum Thema Nachhaltigkeit im Museumsalltag, und nahmen an Workshops teil. Im Mittelpunkt von drei eigenen Vorträgen auf Fachtagungen in Weimar, Kiel und im Kloster Banz standen die vorbildliche digital-analoge Besucher-Interaktion, die Social Media-Arbeit und die Museumspädagogik des Museums.
Beim Vortrag auf der Museumstagung im Kloster Banz ging es um nachhaltige analog-digitale Kommunikation und Vermittlung.
Das Museumsteam schrieb, gestaltete und veröffentlichte 2023 das Buch „Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein“, das die Sonderschau „Hans Fallada – Familienbilder“ begleitete. Es trägt detailliert selbst kleinste Zeitdokumente zu Rudolf Ditzens Aufenthalt in Tannenfeld und Posterstein zusammen und schließt so eine Lücke in der Fallada-Forschung. Das Buch kann im Museum bestellt und gekauft, aber auch über den Buchhandel bezogen werden. Am 19. Juli 2024 wird Marlene Hofmann aus dem Museum Burg Posterstein das Buch bei den Hans-Fallada-Tagen in Carwitz vorstellen.
Darüber hinaus schrieb das Museumsteam fünf Fachartikel für unterschiedliche Fachpublikationen.
Zur Sammlung des Museums Burg Posterstein gehört ein Reisebureau aus dem 17. Jahrhundert, eine mit Messingblech und Eisenbändern beschlagene Reisetruhe mit Tragegriffen. Sie verfügt über zwei Etagen mit acht bzw. fünf Schubkästen zum Aufbewahren von Schreibuntensilien, links für Tintenfass und Streusandbüchse. Die Schübe sind bemalt oder mit Schmuckpapier bzw. goldgeprägtem Leder verziert.
Im Deckel des historischen Reisebureaus befindet sich ein Kupferstich.
Im Deckel befindet sich ein Kupferstich von Johann Hoffman mit dem Titel „Tactus das Fühlen“ sowie eine verriegelbare Platte. Deren Oberseite zeigt einen Kupferstich von Gerhardt Altenbach mit dem Titel „Der Arglistige Blockschleyffer“. Die Unterseite ist mit goldgeprägtem Leder verziert.
2023 konnte das besondere Exponat mit Fördergeldern des Freistaats Thüringen restauriert werden und ist nun wieder in der ständigen Ausstellung des Museums Burg Posterstein zu sehen.
Blick von vorn auf die verschiedenen Schubfächer des Reisebureaus.
Die Restaurierung umfasste eine Reinigung, Konservierung und Festigung der Kupferstiche, des Leders mit Goldprägung und des Marmorpapiers durch den anerkannten Restaurator Christian Maul. Er ist seit vielen Jahren mit den Sammlungen des Museums vertraut.
Der Holzrestaurator Matthias Krahnstöver aus Frohburg ergänzte, sicherte und konservierte Leisten und kleinere Beschädigungen an den Kästen und Schüben.
Blick von oben auf das geöffnete Reisebureau.
Die verloren gegangene Schlosshälfte an der Vorderseite soll nicht rekonstruiert werden. Messingteile und verzinnte Bänder wurden konserviert.
Die Reisetruhe wird in der ständigen Ausstellung gezeigt. Ein Bericht darüber erscheint in einer der nächsten Ausgaben der Thüringer Museumshefte.
Der Freistaat Thüringen förderte die Maßnahme „Restaurierung und Konservierung von Sammlungsbeständen“ im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Kultur und Kunst mit einem Zuschuss von 2.750,00 Euro.
Zum 130. Geburtstag des Schriftstellers Hans Fallada zeigte das Museum Burg Posterstein 2023 die Ausstellung „Hans Fallada – Familienbilder“ als Kabinett-Ausstellung. Über 16.800 Besucher kamen während der Ausstellungsdauer vom 14. Mai bis 12. November 2023, um dem berühmten „Einwohner“ Postersteins näher zu kommen. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Lesungen, Musik, Film und Vortag wurde auf die Beine gestellt. Das Buch „Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein“ macht die Ausstellung auch nach ihrem Ende umfangreich für die interessierten Besucher zugänglich.
Blick durch die geöffnete Tür in den Ausstellungsraum im Museum Burg Posterstein
Über 130 Jahre ist es her, dass Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen als drittes Kind des Landrichters Georg Wilhelm Heinrich Ditzen (1852–1937) und seiner Frau Elisabeth Mathilde Auguste(1868–1951), geb. Lorenz, am 21. Juli 1893 in Greifswald zur Welt kam. Den meisten ist Rudolf Ditzen als Schriftsteller unter dem Pseudonym Hans Fallada bekannt. Bis heute sind seine Werke wie „Der junge Goedeschal“ (1920), „Bauern, Bonzen und Bomben“ (1931), „Kleiner Mann – was nun?“ (1932), „Wer einmal aus dem Blechnapf frißt“ (1934), „Wolf unter Wölfen“ (1937), „Jeder stirbt für sich allein“ (1947) und „Der Trinker“ (1950) weltbekannt. Sein Lebenslauf ist geprägt von Umbrüchen, vielen Tiefen und einigen Höhen – immer schwankend zwischen Erfolg, Misserfolg, Familienglück, Depressionen und Drogensucht.
Leben und Werk Hans Falladas sind weitgehend erforscht. Dabei fällt das Interesse hauptsächlich und naturgemäß auf sein Wirken als Schriftsteller. Doch auch seine Kindheit und Jugend sind weitgehend dokumentiert.
Die Bauanträge und Baupläne für Arthur Tecklenburgs Heilanstalt in Tannenfeld, die im Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Altenburg bewahrt werden, wurden in der Ausstellung erstmals gezeigt.
Eine Lücke tat sich oft allerdings auf: Falladas Zeit in Tannenfeld und Posterstein. Diese Lücke hat das Museum Burg Posterstein nun temporär durch die Sonderschau „Hans Fallada – Familienbilder“ gefüllt. Im Oktober konnte das Museum die 13.333. Besucherin mit einem kleinen Geschenk und einer Urkunde begrüßen. Über 16.800 Besucher kamen insgesamt, um dem berühmten „Einwohner“ Postersteins näher zu kommen.
Seinen festen Platz in der Dauerausstellung der Burg hatte Hans Fallada stets sicher. Durch das Buch „Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein“ bleibt aber auch die neuste Forschungsarbeit des Museums nachhaltig gesichert und umfangreich für die interessierten Besucher zugänglich. Das Buch kann im Museum gekauft oder über das Museum bestellt werden.
Blick ins Buch „Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein“
Eine Tragödie mit Folgen
Doch was war überhaupt passiert? In seiner Kindheit zog Rudolf Ditzens Familie mehrfach um. Von Greifswald nach Berlin, dann von Berlin nach Leipzig – immer der Berufung des Vaters hinterher. Nach einem schweren Fahrradunfall in Leipzig musste der junge Rudolf Ditzen erstmals mit Morphium behandelt werden. Eine Droge, von der er Zeitlebens nicht mehr loskommen sollte. Nach einigen Zwischenfällen und einem ersten Kuraufenthalt in der Nähe von Bad Berka, schrieben ihn seine Eltern 1911 am Gymnasium Fridericianum in Rudolstadt ein.
Doch diese Zeit endete dramatisch. Mit seinem Schulfreund Hanns-Dietrich von Necker verabredete sich Rudolf zum Scheinduell – ein getarnter Doppelselbstmord unter Schülern. Und leider auch nicht der einzige Vorfall dieser Art zur damaligen Zeit.
Hanns-Dietrich von Necker starb bei diesem Duell, Rudolf Ditzen wurde schwer verletzt. Doch auf die Tat folgte ein Haftbefehl. Dem jungen Mann drohte eine Mordanklage.
Nach der Untersuchung an der psychiatrischen Klinik in Jena, ließ man die Mordanklage wegen Unzurechnungsfähigkeit fallen und übergab den jungen Rudolf Ditzen 1912 zur Behandlung in die Nervenheilanstalt in Tannenfeld und in die Obhut des dortigen Anstaltsleiters Dr. Arthur Tecklenburgs. Über ein Jahr lang war Rudolf Ditzen in Behandlung, begleitet von seiner Tante Adelaide (Ada) Ditzen, die ihm Unterricht in Sprachen erteilte und die ersten Türen in die Welt der Literaten aufstieß.
Und diese Behandlung gelang – dem jungen Mann ging es Zusehens besser. Auf Anraten Tecklenburgs kam er 1913 auf das nur zwei Kilometer von Tannenfeld entfernte Rittergut Posterstein und wurde landwirtschaftlicher Eleve unter der Leitung der Familie Hermann. Bis 1915 absolvierte er auf dem Rittergut Posterstein eine landwirtschaftliche Ausbildung – eine Tätigkeit, der er bis zu seinem Durchbruch als Schriftsteller noch einige Jahre treu blieb. Sie diente ihm für sein späteres Schaffen als Quelle und Inspiration.
Für die Ausstellung entstand ein kurzer Film, in dem Museumsmitarbeiterin Franziska Huberty die Geschichte Rudolf Ditzens an den Originalorten in Tannenfeld und am Herrenhaus Posterstein erzählt.
Die Ausstellung im Museum Burg Posterstein
Die Basis der Ausstellung bildete die Wanderausstellung „Hans Fallada – Familienbilder. Wie aber bestehe ich vor Dir, sehr liebe Verwandtschaft –?!“ der Hans-Fallada-Gesellschaft. Anhand zeitgenössischer Zitate aus Briefen und Dokumenten sowie Fotos und Postkarten stellen darin 16 Ausstellungsbanner Hans Falladas Familie von den Urgroßeltern bis zu seinen eigenen Kindern und natürlich ihn selbst – als Kind dieser Familie, als Landwirt und als Schriftsteller – vor. Hierin kommen die umfangreichen Bestände des Hans-Fallada-Archivs zur Geltung.
Die Wanderausstellung aus Carwitz (im Hintergrund zu sehen) ergänzte das Museum Burg Posterstein durch einen optisch abgehobenen Ausstellungsteil zu Hans Falladas Zeit in Jena, Tannenfeld und Posterstein.
Ergänzt hat das Museum Burg Posterstein diese stark textbasierte Schau in Posterstein durch einen größeren Schwerpunkt auf Rudolf Ditzens Zeit in Jena, Tannenfeld und Posterstein.
Ein Schwerpunkt der Kabinett-Ausstellung widmete sich Rudolf Ditzens Jahren in Jena, Tannenfeld und Posterstein.
Das Museum produzierte in Zusammenarbeit mit dem TV-Journalisten Gunter Auer einen rund sieben Minuten langen Film über Rudolf Ditzens Jahre in Tannenfeld und Posterstein. Franziska Huberty, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum Burg Posterstein, steht darin an den Originalschauplätzen im Schlosspark und im Schloss Tannenfeld sowie vor und im Herrenhaus Posterstein und erzählt anschaulich Rudolf Ditzens Geschichte. Anhand von Originalzitaten, gekonnt vertont von Schauspieler Robert Gregor Kühn, wird die Geschichte lebendig.
Blick in die Sonderschau samt Film, der alle zehn Minuten zu sehen war.
Lesungen, Musik und Film – ein umfangreiches Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung gab es ein umfassendes Veranstaltungsprogramm mit zwei Live-Ausgaben des Postersteiner Museumspodcasts „LeseZEIT auf Burg Posterstein“, in denen Franziska Huberty aus originalen zeitgenössischen Dokumenten las. Zur Ausstellungseröffnung lag der Fokus dabei auf Briefen und Dokumenten, die Falladas Zeit in Tannenfeld und Posterstein abbildeten. Musikalisch wurde die Vernissage von Sänger Uǧur Okay und Katharina Weingart am Piano umrahmt.
LeseZEIT mit musikalischer Begleitung zur Ausstellungseröffnung in der Neuen Scheune Posterstein.
An Hans Falladas 130. Geburtstag, dem 21. Juli 2023, zeigten wir bei einem Filmabend den Spielfilm „Jeder stirbt für sich allein“. Den Hans-Fallada-Filmabend realisierte das Museum gemeinsam mit dem METROPOL Kino in Gera. Das Buch „Jeder stirbt für sich allein“ erschien erst nach Falladas Tod. Es erzählt die wahre Geschichte eines Berliner Arbeiterehepaars, das sich nach dem Soldatentod seines Sohnes mit Postkartenaktionen gegen die NS-Diktatur auflehnt. Das Buch wurde 2011 in der ungekürzten Neuauflage noch einmal zum internationalen Bestseller.
Der Filmabend in der Neuen Scheune fand in Kooperation mit dem Metropol-Kino Gera statt.
Im August und September fanden zwei musikalische Nachmittage auf Falladas Spuren mit dem Schauspieler Robert Gregor Kühn und Matthias von Hintzenstern am Piano in Posterstein statt. Robert Gregor Kühn trug aus Hans Falladas Erinnerungen „Wie ich Schriftsteller wurde” vor und wurde dabei von Matthias von Hintzenstern mit Musik aus den 1920er Jahren begleitet.
Robert Gregor Kühn und Matthias von Hintzenstern nahmen die Gäste zweimal mit auf musikalische Ausflüge in Rudolf Ditzens Leben.
Am 30. September 2023 präsentierte Dr. Stefan Knüppel, Leiter des Hans-Fallada-Museums Carwitz, Hans Falladas Wohnhaus und das heutige Museum in Carwitz. In seinem Vortrag „Heute bei uns zu Haus“ gab er anschaulich Einblicke in das Leben des Schriftstellers. In einem virtuellen Museumsrundgang entführt er die Zuhörenden in Falladas einstigen Wohn- und Rückzugsort im entfernten Carwitz.
Dr. Stefan Knüppel lud die Gäste zu einem bildhaften Ausflug ins Fallada-Museum in Carwitz.
Am letzten Ausstellungstag, den 12. November 2023, schloss die Sonderschau mit einer Führung von Museumsmitarbeiterin Nicole Thonfeld-Hanf und einer zweiten Live-Lesung des Museumspodcasts „LeseZEIT auf Burg Posterstein“.
Nicole Thonfeld-Hanf gab eine letzte Führung durch die Sonderschau.
Die LeseZEIT gab diesmal Eindrücke zu den Bauplänen der Heilanstalt in Tannenfeld. Franziska Huberty laß aus historischen Dokumenten des Landesarchivs Thüringen, Staatsarchiv Altenburg. Darin sind das Konzept und die Architektur der Nervenheilanstalt in Tannenfeld von seinem Gründer, Arthur Tecklenburg, selbst beschrieben und dokumentiert.
Die zweite LeseZEIT fand im Café zur eisernen Bank im Herrenhaus Posterstein statt. Franziska Huberty las aus den Bauanträgen Dr. Arthur Tecklenburgs für seine Nervenheilanstalt.
Ein Buch zu Ehren eines Schriftstellers
Für die Ausstellung „Hans Fallada – Familienbilder“ recherchierte das Museum umfangreich in verschiedenen Archiven und Sammlungen zu Falladas Zeit in Tannenfeld und Posterstein. Dieses geballte Wissen über eine sehr bewegte Zeit im Leben des bekannten Schriftstellers veröffentlichte das Museum im Zuge der Ausstellung in einer neuen Publikation. Das Buch „Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein“ von Marlene Hofmann fasst auf 112 Seiten und mit über 70 meist farbigen Abbildungen die Forschungsarbeit zusammen. Neue Erkenntnisse konnten auch über die Anlage Tannenfeld selbst gewonnen werden. Das Buch ist an der Museumskasse oder per Mail an das Museum erhältlich.
Seinen festen Platz in der Dauerausstellung hat sich Hans Fallada über die Ausstellungsdauer hinaus natürlich bewahrt. Durch die Publikation, die Podcast-Folgen (die nach und nach online gestellt werden) und die Blogbeiträge wird aber auch die Sonderschau nachhaltig bewahrt und sicherlich wird es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass das Museum Burg Posterstein Hans Fallada ins Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit rückt.
[1]aus: „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“: Zitiert nach: Fallada, Hans: Sehnsucht ist besser als Erfüllung. Lebensweisheiten und Aphorismen, Berlin 2016, S. 13.
von Franziska Huberty und Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein
Erstmals verschönt 2023 ein Weihnachtspfad in Nöbdenitz die Adventszeit. Beim Spaziergang durch den Postersteiner Nachbarort fallen schon bald weihnachtliche Tafeln, Märchenfiguren und liebevolle weihnachtliche Deko auf.
Rund um den Nöbdenitzer Teich warten viele weihnachtliche Überraschungen.
Startpunkt Weihnachtspfad: Dorfmitte
Der Weihnachtspfad beginnt in der Dorfmitte am ehemaligen Konsum (Dorfstraße 9 und 10). Dort steht nicht nur ein Spinnrad, gleich um die Ecke befindet sich auch der Briefkasten des Weihnachtsmanns. Noch bis 3. Advent können Kinder dort ihre Briefe, Wunschzettel und Fragen einwerfen.
Vorübergehend hat der Weihnachtsmann 2023 seinen Briefkasten in der Dorfstraße 9 in Nöbdenitz aufgestellt.
Das Tolle daran: Alle Briefe werden alle beantwortet, wenn sie bis 17. Dezember 2023 eingehen.
Weihnachtsdeko sorgt für unerwartete Farbtupfer.
Durchs Dorf führt der Weg über die Sprottenbrücke hin zum Sprotte-Erlebnispfad. Der führt vom alten Wasserschloss, vorbei am Teich mit dem Teehaus und entlang der Fischtreppe und einer Feuchtwiese. In der Weihnachtszeit trifft man hier auf Frau Holle, Rumpelstilzchen und das „Tischlein deck dich“. Mit Liebe zum Detail gestaltete Texttafeln geben Wanderern Rätsel auf und laden zum Singen ein.
Die Tafeln des Weihnachtspfads fordern zum Mitmachen auf.
An überraschenden Stellen schmücken Weihnachtskugeln den Wald und Weihnachtswichtel schauen zwischen Ästen hervor. Selbst eine Weihnachtskrippe ist dabei. Die letzte Station, Nummer 24 wie im Adventskalender, ist an den Hängebrücken.
Auch eine hölzerne Weihnachtskrippe ist teil des Weihnachtspfads.
Hier gibt es eine Übersicht über die 24 Stationen des Weihnachtspfads:
Übersichtskarte über den Nöbdenitzer Weihnachtspfad (Bild: Ortsverschönerungsverein Nöbdenitz e.V.)
Die Idee zum Weihnachtspfad hatte Giesela Grimm aus Untschen. Die Nöbdenitzerin Nicole Bauch stürzte sich – unterstützt vom Ortsverschönerungsverein Nöbdenitz – mit Begeisterung in die Umsetzung. Der Ortsverschönerungsverein sammelte für den Weihnachtspfad im Vorfeld nicht mehr gebrauchten Baumschmuck als Spende. Weitere Deko-Spenden können an Station 24 an der Hängebrücke in eine Truhe gelegt werden.
Die beleuchtete Fass-Krippe aus Neapel ist ein Highlight in der diesjährigen Weihnachtskrippen-Ausstellung auf Burg Posterstein.
Über hundert Weihnachtskrippen in einem Raum sind dort zu sehen. Manche sind so klein, dass sie in eine Streichholzschachtel passen und andere stellen ganze Landschaften in einem Holzfass dar.
Rückweg über den Holzmichelweg
Für den abwechslungsreichen Rückweg geht man entlang uriger Fachwerkhäuschen quer durchs Dorf und gelangt über den Holzmichelweg zurück zum Weihnachtspfad. Der Holzmichelweg schlängelt sich unter der historischen Autobahnbrücke hindurch hin zur sagenumwobenen Mönchsbrücke und trifft an den Hängebrücken wieder auf den Sprotte-Erlebnispfad bzw. den Weihnachtspfad.
An den zwei Hängebrücken, die über die beiden Sprotten führen, die hier zusammenfließen, treffen sich Holzmichelweg und Sprotte-Erlebnispfad.
Mit der offiziellen Grundsteinlegung am Vormittag des 9. November 2023 beginnt der Wiederaufbau des historischen Nordflügels der Burg Posterstein. Der ehemalige Festsaal-Flügel der über 800 Jahre alten Burg wurde in den 1950er Jahren ohne weitere Dokumentation und ohne baufällig zu sein abgerissen. Seither klaffte die Ruine wie ein Loch an der Hangseite der Burg und gefährdete nicht zuletzt die Statik der Burganlage.
Blick von oben auf den Bauplatz
Seit rund dreißig Jahren setzt sich der Museumsverein Burg Posterstein für den Wiederaufbau ein. Der Wiederaufbau gliedert sich historisch in die Geschichte der Burganlage ein, wo im Lauf der Jahrhunderte immer wieder neu und umgebaut wurde, um neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Warum die Burg Posterstein den Nordflügel braucht
In der Burg Posterstein befindet sich ein erfolgreiches Museum, das Geschichte anschaulich vermittelt, vor allem an junge Besucher. Besonders gut votiert ist die Ausstellung „Kinderburg“, die zu den beliebtesten Familienangeboten in Thüringen gehört. Mit Stand Oktober lockten die Ausstellungen und Veranstaltungen 2023 bereits über 22.000 Besucher in die Burg. Um diesem „Ansturm“ gerecht zu werden, braucht es Barrierefreiheit, Räume für Museumspädagogik und Veranstaltungen sowie moderne Depots. Mit dem Wiederaufbau des Nordflügels entsteht auf 547 Quadratmeter Nutzfläche ein Begegnungsort, wo europäische Salonkultur digital und analog vermittelt und erlebbar wird. Darauf aufbauend soll es ein Ort für das Gespräch über Zukunftskonzepte und gesellschaftliche Themen sein. Der Museumsverein als Träger des Museums unternimmt im Rahmen der Möglichkeiten alles, um außer öffentlicher Förderung auch private Unterstützung zu unterhalten. Das Museum Burg Posterstein ist mit ausgewiesenen Fachkräften besetzt und hat die inhaltliche Konzeption fertig gestellt.
Landrat Uwe Melzer bei seiner RedeZur feierlichen Grundsteinlegung waren Unterstützer und Fördermittelgeber gekommen.Eine Metallhülse mit Erinnerungsstücken aus der heutigen Zeit wurde im Berg versenkt.Frank Naumann, dessen Firma für den Rohbau zuständig ist, bei der Vorbereitung der Grundsteinlegung.Der Grundstein wird symbolisch festgeklopft.
Das Bauvorhaben
Während die Burg von 1984 bis 1991 letztmalig restauriert wurde, blieb der Nordflügel außen vor. Dennoch lagen Konzepte und Bauzeichnungen für den Wiederaufbau fertig in der Schublade bis am 30. September 2020 der Kreistag in einem Grundsatzbeschluss grünes Licht gab für den Wiederaufbau. Das Architekturbüro Godts wurde mit der Planung beauftragt und legte eine Planung vor, die von Anfang an den Denkmalschutz berücksichtigte und dabei konsequent eine moderne Formensprache anwendet. Träger der Baumaßnahme ist der Landkreis Altenburger Land als Eigentümer der Gebäude. Er arbeitet eng mit dem Museumsverein Burg Posterstein e.V., dem Träger des Museums, zusammen. Der Landkreis erhält Fördermittel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft im Rahmen des Dorfentwicklungsprogrammes, um den Rohbau fertig zu stellen. Nachfolgend sind nach dem Stand der Planung weitere Mittel notwendig, um den Ausbau und die Gestaltung des Gebäudes zu realisieren. Insgesamt beträgt der Investitionsbedarf 4,1 Millionen Euro. Großer Dank gilt auch der Bürgerstiftung Altenburger Land, die das Vorhaben großzügig unterstützt. Viele Bürger beteiligen sich an dem Projekt, indem sie ihre eigenen kleinen „Postersteine“ erwerben.
Landrat Uwe Melzer und Museumsdirektor Klaus Hofmann bei der Versenkung einer Metallhülse mit Erinnerungsstücken an die heutige Zeit.
Landrat Uwe Melzer betonte während der Grundsteinlegung die Bedeutung des Museums Burg Posterstein für die Kultur und den Tourismus im Altenburger Land und den festen Willen, mit dem Wiederaufbau des ehemaligen Festsaalflügels der Burg eine Perspektive zu sichern. Den Grundstein, dem verschiedene Dokumente über die Burg und das Projekt beigefügt wurden, legte Uwe Melzer gemeinsam mit dem Direktor des Museums Klaus Hofmann und dem Chef der für den Rohbau zuständigen Firma Frank Naumann GmbH aus dem benachbarten Kleinstechau.
Den Baufortschritt live mitverfolgen
Museumsgäste können die Bauarbeiten aus einem Fenster im Obergeschoss der Burg live mitverfolgen. Eine Tafel informiert dort über das Bauprojekt. Den Fortschritt dieses größten Bauvorhabens in der Geschichte des Museums dokumentiert das Museumsteam im Bautagebuch auf seiner Website.
Der Museumsverein Burg Posterstein fuhr vom 15. bis 17. September 2023 auf Bildungsfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern. Vereinsmitglied Monika Dietrich berichtet in diesem Blogpost von den Entdeckungen.
Seit Mai dieses Jahres wartet das Museum Burg Posterstein mit der Ausstellung „Hans Fallada – Familienbilder“, mit Vorträgen, Lesungen, Filmen und Konzerten zum Thema „Hans Fallada“ auf. Denn eine wichtige Zeit – von 1913 bis 1915 – verbrachte der spätere Schriftsteller auf dem Rittergut in Posterstein als Landwirtschaftseleve.
Es liegt auf der Hand, dass das Museum der Burg Posterstein sich seinen Aufenthalt in Tannenfeld und Posterstein widmete und Verbindungen zum Fallada-Museum in Carwitz bei Feldberg in Mecklenburg-Vorpommern aufnahm.
Mitglieder des Museumsvereins Burg Posterstein vor dem Hans-Fallada-Haus in Carwitz
Demzufolge führte der Weg einer Gruppe von 22 Mitgliedern des Museumsvereins Burg Posterstein zur diesjährigen Bildungsfahrt am 15. September 2023 gen Nord-Ost.
Station 1: Lübben
Der erste Ort, an dem Halt gemacht wurde, war Lübben. Warum Lübben? In Lübben lebte kurzzeitig die Gräfin von Kielmannsegge, die eine Bekannte der Herzogin Anna Dorothea von Kurland in Paris war. Und über die Herzogin von Kurland wird ja in Posterstein stets eifrig geforscht!
Station 2: Hans-Fallada-Museum
Am Nachmittag dieses Tages gelangte die Reisegesellschaft per Kleinbussen und PKW – nicht mit Kutschen – in Carwitz an. So war es möglich, am nächsten Tag morgens dem Hans-Fallada-Museum einen Besuch abzustatten.
Die Mitglieder des Museumsvereins bei der Führung durch den Garten von Hans Falladas Wohnhaus.
Die Führung des Museumsdirektors, Herrn Dr. Stefan Knüppel, durch Haus und Garten Falladas ermöglichte es den Gästen, einen hervorragenden Eindruck vom Leben und Wirken des Schriftstellers und gelernten Landwirts zu bekommen und auch Einsichten in sein familiäres Leben.
Zu Hans Falladas Wohnhaus gehörte ein eigener Bootsanleger.
Denn Hans Fallada ist ja als kritischer Zeitzeuge in den 1920er und 1930er Jahren in seinen Werken auszumachen, wie auch als Freund der Kinder, seiner Kinder, wovon die zahlreichen Kinderbücher („Geschichten aus der Murkelei“) zeugen.
Hans Falladas Bienenhaus im Obstgarten wurde wieder originalgetreu hergerichtet.
Station 3: Schloss Oranienburg
Begeistert und ergriffen zog die Gruppe wieder von dannen, um ein weiteres Highlight der Umgebung zu besuchen: das Schloss von Oranienburg. Es war ein Erlebnis, die preußische Geschichte des 17. und 18. Jahrhunderts dieses Anwesens kennenzulernen, die Einrichtung zu bewundern und die wertvollen Bildteppiche zu bestaunen.
Das waren nun schon zwei Tage voller Neuigkeiten, voller Wunder, was es doch alles in Gebäuden und Landschaften in nicht allzu weiter Entfernung von unserem Altenburger Land zu entdecken gibt.
Station 4: Schloss Glienecke und Pfaueninsel
Der dritte Tag – noch waren die Mitreisenden nicht ermüdet – brachte die Entdeckung des wunderbaren Schlosses Glienecke nahe Potsdam. Keiner hätte sie vermissen wollen! Und zum Schluss der Reise kam noch ein Spaziergang über die Pfaueninsel unweit des Schlosses hinzu.
Tempel für Königin Luise auf der Pfaueninsel bei Schloss Glienecke.
Erfüllt von Neuem, angespornt, weiterhin neugierig zu bleiben, aber auch schon etwas erschlafft vom vielen Sehen, Hören und Gehen wurde die Heimreise angetreten, die von den „Chauffeuren“ bestens bewältigt wurde.
Pavillion an der Glienecker Brücke im Park von Schloss Glienecke.
Von Monika Dietrich / Museumsverein Burg Posterstein e.V.; Fotos: Frank Quaas, Sabine Hofmann
Werfen an der Salzach – wer kennt es? Zumindest die Burg Hohenwerfen sehen alle, die die Autobahn von Salzburg nach Villach nehmen. Anhalten können die wenigsten auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Ziel, denn dafür müsste man die Autobahn verlassen und ein kleines Stück auf der Landstraße genau an der Salzach entlangfahren. Das haben wir vom Museumsverein Burg Posterstein getan und sogar noch den Tourismus durch Einkehren und Übernachten gefördert. Denn so war das auch im 19. Jahrhundert, also vor etwa 200 Jahren, als der Alpentourismus eine erste Blüte erlebte und Salzburg zum Sehnsuchtsziel für Künstler und Erholungssuchende avancierte.
Blick auf die Burg Hohenwerfen im Jahr 2023.
Im Salzburgmuseum in der Neuen Residenz am Mozartplatz beschäftigt sich eine ganze Abteilung damit, wie die Stadt zum Mythos wurde. Dort finden sich auch die Zeichnungen oder die Drucke davon, die Ernst Welker (1784–1857) und seine Malerfreunde Friedrich Philipp (1779–1840) und Heinrich Reinhold (1788–1825), Johann Adam Klein (1788–1825) und Johann Christian Erhard (1795–1822) während ihrer Exkursion 1818 von Wien in die Alpenstadt fertigten. Sie zeichneten die Berge um Salzburg, saßen auf der Kanzel bei Aigen, heute ein Stadtteil von Salzburg, zogen nach Berchtesgaden zum Watzmann und an den Königssee.
1831 kam Ernst Welker noch einmal in die Gegend. Er schloss sich einer Gruppe von reisenden Malern an, darunter Friedrich Gauermann (1807–1862), Johann Fischbach (1797–1871), Franz (1787–1868) und Wilhelm Steinfeld (1816–1854) sowie Franz Gruber (wahrscheinlich der Maler Franz Xaver Gruber (1801–1862)). So, wie hier von Johann Fischbach gezeichnet, sah Aigen zu dieser Zeit aus:
J. Fischbachs Zeichnung von Aigen bei Salzburg, gestochen von C. Huber, Lithografie, um 1840, Museum Burg Posterstein
Heute ist dieser Blick so nicht mehr nachzustellen, denn das Tal ist komplett bebaut.
Salzburg heute
Bevor sie Salzburg erreichten, wanderten Ernst Welker und seine Künstlerfreunde die Salzach entlang und erfreuten sich an der Gebirgslandschaft. In Folge 9 unseres Podcasts „LeseZEIT auf Burg Posterstein“ liest Franziska Huberty aus Heinrich Reinholds anschaulichen und ausführlichen Reisebericht.
Die Festung Werfen über der Salza – ein Aquarell über Bleistift von Ernst Welker, signiert „Welker fec.“ ohne Jahr, aus der Sammlung Uwe Buchheims.
Dabei erblickten eine ganz außergewöhnliche Burganlage. Diese hielt der Maler Ernst Welker, dem das Museum Burg Posterstein 2022 eine ganze Ausstellung widmete, mit Bleistift und Pinsel fest. Anders als den Touristen 200 Jahre später, standen ihm weder Eisenbahn, noch Auto und schon gar nicht Fotoapparat oder Handy zur Verfügung. Der Blick für die Ewigkeit, den der Künstler sicher zunächst seinem Skizzenbuch anvertraute, fand später als ausgearbeitete Zeichnung den Weg in die Museen. Ein Exemplar des Blickes auf Hohenwerfen von Ernst Welker befindet sich im Museum Burg Posterstein, ein etwas abgewandeltes Blatt in der berühmten Albertina in Wien.
So sieht Welkers Blick heute aus – der Fluss ist durch Bäume und Häuser heute nicht mehr zu sehen.
Aufgestiegen zur Burg ist Ernst Welker wohl eher nicht. Dies gestaltete sich auch schwieriger als heute, da sich die Burganlage inzwischen in staatlichen Händen befindet und ein Aufzug den zahlungswilligen Besucher in Windeseile den Berg hinauf- und wieder herunterbringt. Nach der Säkularisierung 1803 stand die Burg unter Herrschaft der Bayern, die die Anlage verfallen ließen. Keine Chance also für unsere Malerfreunde auf eine Einladung.
Aufzug- und Empfangsgebäude der Burg Hohenwerfen.
Heute kann man die Burganlage also bequem per Aufzug erreichen und per Führung erkunden. Die inhaltliche Vermittlung der „Erlebnisburg“ lässt unserer Meinung nach zwar noch Luft nach oben, aber die Burg selbst ist sehenswert. Sie ist trotz eines Brandes des Hauptgebäudes 1931 eine großartige, geradezu bilderbuchhafte Burganlage, die alles bereithält, was die mittelalterliche Burgenarchitektur zu bieten hatte.
Es bleibt die Aufforderung an den Besucher des 21. Jahrhunderts: Entschleunigt doch einmal eure Reise von und nach den Süden und lauft die Salzach entlang, haltet den Blick auf die Burg Hohenwerfen nicht nur auf einem bald vergessenen Handyfoto fest, sondern erkundet die Burg, um dann vielleicht auch noch Salzburg und seine Umgebung zu durchstreifen.
Von Sabine Hofmann / Museumsverein Burg Posterstein
Lesetipp: Sehnsuchtsziel Italien – Der Maler Ernst Welker auf Reisen und im Salon der Herzogin von Kurland
Das Buch „Sehnsuchtsziel Italien“ kann man über das Museum Burg Posterstein kaufen
Erstmals stellt ein Buch den Künstler Ernst Welker in den Mittelpunkt. Es ist über das Museum Burg Posterstein bestellbar.
Aus über 12.000 Ausflugszielen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wählte das auf familienfreundliche Ausflugsziele spezialisierte Suchportal www.familienausflug.info das Museum Burg Posterstein unter die TOP 10-Ausflugsziele 2023 in Thüringen. Das Suchportal zählt zu den beliebtesten seiner Art. Die Grundlage für die Auszeichnung bilden über zwölf Millionen öffentliche Bewertungen im Internet. Insgesamt erhielten 290 Ausflugsziele in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol den Award. Weitere Infos zur Auszeichnung finden Sie hier.
Das Museum Burg Posterstein punktet bei Familien mit der beliebten Kinderburg-Ausstellung, regelmäßigen Ferien-Programmen und Veranstaltungen wie dem Steckenpferd-Turnier. 2022 waren fast die Hälfte der rund 20.000 Museumsbesucher Familien mit Kindern, Schulklassen und Kitas.
Hier zeigt Museumsmitarbeiterin Franziska Huberty die Urkunde von Familienausflug.info. Franziska Huberty ist auch maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass Burg Posterstein so familienfreundlich ist. Sie hat nicht nur die Ausstellung „Die Kinderburg“ mit konzipiert, sondern führt derzeit fast täglich Schulklassen, Kitas und Kindergeburtstage auf unterhaltsame Art durch die Burg.
Familienfreundliche Burg Posterstein
Kinder entdecken die Burg Posterstein mit einer Schatzkarte. Denn „Die Kinderburg“-Ausstellung beantwortet von Kindern gestellte Fragen kurz und knapp. Zum Beispiel: Wie pullerte ein Ritter, wenn er seine Rüstung anhatte? Hatte jeder Ritter ein Pferd? Und: Durfte jeder Ritter oder Burgherrin werden?
Stationen zum Anfassen, Ansehen und Anhören führen interaktiv und spannungsreich durch die gesamte Burg – vom Verlies bis auf den Turm. Von der Plattform in 25 Metern Höhe reicht die Sicht bei schönem Wetter bis ins Erzgebirge.
Kleine Besucherin beim „Marchen-Memo“ – „Marchen“ hießen im Altenburger Land die Bauersfrauen in Tracht.
Die über 800 Jahre alten Höhenburg Posterstein liegt im Dreiländereck Thüringen-Sachsen-Sachsen-Anhalt. Die Ausstellungen erzählen von der Geschichte der Burg Posterstein, der Region und von Salons, die kluge Frauen vor 200 Jahren führten.
Jedes Jahr zu Pfingsten erwacht beim großen Mittelalterspektakel mit Ritterspielen, Gauklern und Händlern für drei Tage das Mittelalter zum Leben. Und zum Internationalen Kindertag am 20. September – in Thüringen ein Feiertag – treten kleine Ritterinnen und Ritter beim Großen Postersteiner Steckenpferdturnier an.
Das Museum Burg Posterstein zeigt wechselnde Sonderausstellungen zu regionaler Geschichte und Kunst. In allen Schulferien finden Ferienprogramme mit immer wieder neuen Themen-Schwerpunkten statt.
Nächstes Ferienprogramm:
8. Juli bis 20. August, während der Öffnungszeiten des Museums
Besaß jeder Ritter ein eigenes Pferd? Welche Tiere lebten auf einer Burg? Und heulte ein Schlosshund wirklich? In den Sommerferien dreht sich alles um Tiere, die zu den festen Bewohnern von Burgen und Rittergütern gehörten. Ihr bekommt kniffelige Rätselfragen und allerhand Gelegenheit, euch auszuprobieren.
Für das Sommerferien-Rätsel ist keine Voranmeldung nötig.
In den Sommerferien freier Eintritt mit dem Thüringer Kulturpass
Schülerinnen und Schüler mit Thüringer Kulturpass können die Burg Posterstein in den Sommerferien kostenlos besuchen. Dafür reicht es, den analogen oder digitalen Kulturpass an der Museumskasse vorzuzeigen.
Mit dem Thüringer Kulturpass können Schülerinnen und Schüler in Kultureinrichtungen weltweit Stempel sammeln. Für zehn Stempel erhalten Teilnehmende ein persönliches Zertifikat sowie die Chance auf eine Vielzahl attraktiver Preise. Der Thüringer Kulturpass wird von der Thüringer Staatskanzlei gefördert.