Dies ist Teil 4 unserer neuen Blogpost-Reihe. Hier geht’s zum Überblick (Teil 1).
Frank Burchert ist in Brandenburg zu Hause und auch als “Fläming-Botschafter” aktiv für seine Region unterwegs. Am meisten interessieren ihn Schlösser, Burgen und Herrenhäuser mit ihrer wechselvollen Geschichte. Auf seinem Blog und in der Beschreibung unter seinen Fotos auf Instagram berichtet er über seine Ausflugsziele und gibt Einblicke in historische Hintergründe. Im Interview erzählt er von seinem Hobby.
Warum fotografierst
du?
Um den Moment festzuhalten. Denn gerade die schönen Augenblicke im Leben fliegen oftmals so schnell vorbei. Das wollte ich ändern! Was war faszinierend an diesem Moment? Was habe ich empfunden, als das Bild entstanden ist? Das alles möchte ich auch später noch nachvollziehen können. Meine Bilder erreichen genau das für mich. Darum fotografiere ich.
Wie fotografierst du?
Hauptsächlich mit der Nikon D500. Für die spontanen Momente greife
ich aber auch immer mal wieder zu meinem Smartphone.
Welche Motive
interessieren dich?
Schlösser, Burgen und Gutshäuser mit ihrer Geschichte haben mich
immer schon fasziniert. Sie sind meine wichtigsten Motive.
Warum teilst du deine
Bilder auf Instagram?
Ich stand der Plattform erst skeptisch gegenüber. Aber dann bekam ich Kommentare wie diesen: „Danke für deine wundervollen Bilder! Sie wecken in mir immer wieder Kraft und Potentiale gerade in einer schwierigen Zeit.“ Das hat mich sehr gefreut und gibt mir Ansporn, weiter meine Bilder zu posten.
Welches ist dein
interessantestes Instagram-Erlebnis?
Eine Einladung zu einem Instawalk durch den Fläming in Brandenburg, meiner Heimat. Das Besondere daran: es ging auf Quads quer durchs Gelände. Das werde ich nie vergessen!
Diese Schlösser empfiehlt Frank Burchert in der Ausstellung “Versteckte Orte”:
Neues Palais Potsdam Schloss Altdöbern Schloss Branitz Neues Schloss Bad Muskau Schloss Seußlitz Schloss Stülpe
Frank Burchert und die anderen Ausstellenden Instagramer kann man zumInsta-Walk, und zur “Abschluss-Safari” am 12. Mai 2019, 16 Uhr, persönlich treffen. Den Insta-Walk am 13. April 2019 organisiert das Team hinter Vogtland-Zauber im Rahmen der Ausstellung “Versteckte Orte”. Geplant ist eine #Schlössersafari durchPosterstein und Tannenfeld. Mit Kamera und guter Laune soll es durch die Burg, das Herrenhaus, den Ort und bis ins benachbarte Tannenfeld mit dem idyllischen Schlosspark gehen. Es gibt noch Restplätze, für die man sich direkt bei Vogtland-Zauber anmelden sollte.
Dies ist Teil 3 unserer neuen Blogpost-Reihe. Hier geht’s zum Überblick (Teil 1).
Patrick Weidenmüller fotografiert in seiner Freizeit gern Burgen und Schlösser. Für die Ausstellung wählte er Bilder von Burg Kriebstein, dem Wasserschloss Klaffenbach, Schloss Lichtenwalde, Schloss Burgk und Burg Scharfenstein. Auf Instagram findet man ihn nicht nur als @vogtland_prinz , sondern auch als @vogtland_prinz_schwarz_weiss. Im Interview erzählt er mehr über sein Hobby:
Warum fotografierst du?
Das Fotografieren ist für mich ein sehr wertvoller Ausgleich zum Alltag. Da ich vorrangig in der Landschaftsfotografie tätig bin, bringt es mich mit Spaß hinaus in die Natur, und an wunderschöne Orte , welche man oft nur zu Fuß erreichen kann.
Wie fotografierst du?
Grundlegend mit einer bzw. mehreren Spiegelreflexkameras vom Hersteller Nikon.
Allerdings nehme ich im Alltag auch gerne einmal das Smartphone zum
fotografieren her.
Welche Motive interessieren dich?
Zum größten Teil historische Architektur und
Landschaftsfotografie. Ich bin da aber sehr flexibel und liebe auch
Lichtmalerei und Langzeitbelichtungen in jeder Form.
Warum teilst du deine Bilder auf Instagram?
Um diese schönen Momente mit anderen Menschen zu teilen. Mir
ist jedoch auch eine Art Werbung für den lokalen Tourismus wichtig.
Welches ist dein interessantestes Insta-Erlebnis?
Ich finde es immer sehr interessant, die Menschen hinter den
Accounts kennenzulernen. Hierbei haben sich für mich schon sehr schöne Momente
ergeben. Es sind daraus sogar schon „reale“ Freundschaften entstanden.
Welchen Einfluss hat Instagram auf dich und deine Bilder?
Ich habe mich durch Feedback und Kritiken meiner Follower stets in der Fotografie gesteigert, viel dazugelernt. Das Netzwerk ist zu meinem täglichen Begleiter geworden. Für mich ist es ebenfalls sehr entspannend mir in der Freizeit die Bilder der anderen Nutzer anzuschauen, zu kommentieren und für mich selbst zu bewerten.
Diese Schlösser empfiehlt Patrick Weidenmüller in der Ausstellung “Versteckte Orte”:
Burg Kriebstein Wasserschloss Klaffenbach Schloss Lichtenwalde Schloss Burgk Burg Scharfenstein
Patrick Weidenmüller und die anderen Ausstellenden Instagramer kann man zumInsta-Walk, und zur “Abschluss-Safari” am 12. Mai 2019, 16 Uhr, persönlich treffen. Den Insta-Walk am 13. April 2019 organisiert das Team hinter Vogtland-Zauber im Rahmen der Ausstellung “Versteckte Orte”. Es geht dabei auf #Schlössersafari in Posterstein und Tannenfeld. Mit Kamera und guter Laune soll es durch die Burg, das Herrenhaus, den Ort und bis ins benachbarte Tannenfeld mit dem verwunschenen Schlosspark gehen. Es gibt noch Restplätze, für die man sich direkt bei Vogtland-Zauber anmelden sollte.
Dies ist Teil 2 unserer neuen Blogpost-Reihe. Hier geht’s zum Überblick (Teil 1).
Manja Reinhardt bloggt zusammen mit ihrem Mann Andreas. Für die Ausstellung “Versteckte Orte” wählten sie Fotos vom Wasserschloss Geilsdorf, Rittergut Kürbitz, Schloss Leubnitz, Oberen Schloss in Ellefeld, Schloss Netzschkau, Schloss Rodewisch und Schloss Burgk. Auf Instagram findet man die beiden hier. Im Interview erklären sie ihre Motivation für ihr Freizeit-Engagement.
Warum fotografiert ihr?
Die Fotografie ist Teil unseres Blogs Vogtland-Zauber. Mit ihm wollen wir Lust auf das Vogtland machen und seine vielen schönen Seiten zeigen. Und da Worte dies nur zum Teil einfangen können, gehört das Bild untrennbar hinzu. Wir sind beide keine Fotografen und wollen diesen Anspruch auch gar nicht für uns erheben. Es macht uns Spaß und Freude, das Vogtland aus unserem Blickwinkel in Wort uns Bild zu präsentieren.
Wie fotografiert ihr?
Auch wenn wir eine EOS zu Hause haben, entstehen die meisten Fotos mit dem Handy. Wir haben beide ein I-Phone und das ist unser ständiger Begleiter. Und da ganz oft die Frage nach der Bildbearbeitung kommt: unsere Lieblingsapp zur Bearbeitung der Fotos ist Snapseed.
Welche Motive interessieren euch?
Wir sehen uns als eine Art Botschafter für das Vogtland. Uns interessiert alles rund um das Vogtland. Egal ob Dörfer, Städte, Natur oder Kultur und Tradition. Denn die schönsten Ziele liegen direkt vor der Haustür und das möchten wir zeigen. Dabei sind wir nicht auf spezielle Motive festgelegt. Alles, was das Vogtland liebeswert macht, wird in Texten und Bildern verarbeitet.
Warum teilt ihr eure Bilder auf Instagram? Welches ist euer interessantestes Instagram-Erlebnis?
Instagram macht einfach Spaß. Es trifft besonders gut den Nerv von fotobegeisterten Nutzern. Denn es ist bildbasiert. Schnell und einfach lassen sich Fotos mit einem kurzem Text zur Erklärung und Hashtags teilen. Im Gegensatz zu anderen Netzwerken ist hier die Interaktionsrate besonders hoch und über die Entdecken-Funktion werden die Bilder auch Usern angezeigt, die dem eigenen Account nicht folgen.
Der ursprüngliche Community-Gedanke ist hier noch lebendig.
Es erfolgt unter den Bildern ein teils reger Austausch, der sich vom
Onlinemedium bis hin ins wahre Leben fortsetzt. So haben wir über Instagram
unwahrscheinlich tolle Leute mit ähnlichen Interessen kennengelernt und daraus
ist unter anderem auch diese Ausstellung entstanden. Das sind dann gleichzeitig
auch die schönen Erlebnisse, die Instagram so besonders macht.
Interessante Erlebnisse ergeben sich auch immer wieder auf
unseren Instawalks. Zum einen dienen auch sie dem Kennenlernen untereinander,
aber wir gehen auch immer auf Entdeckungstour an besondere Orte und bieten dabei einen Blick hinter die
Kulissen. Auch dabei entstehen wieder ganz außergewöhnliche Bilder.
An dieser Stelle lohnt sich der Hinweise auf den Insta-Walk, den das Team hinter Vogtland-Zauber am 13. April 2019 im Rahmen der Ausstellung “Versteckte Orte” in Posterstein und Tannenfeld veranstaltet. Mit Kamera und guter Laune soll es durch die Burg, das Herrenhaus, den Ort und bis ins benachbarte Tannenfeld mit dem verwunschenen Schlosspark gehen. Es gibt noch Restplätze, für die man sich direkt bei Vogtland-Zauber anmelden sollte.
Welchen Einfluss hat Instagram auf euch und eure Bilder?
Der größte Einfluss, den Instagram auf meine Bilder hat, ist
das Format. Auch wenn man mittlerweile Hoch- oder Querformatbilder bei Instagram
hochladen kann, sind unsere Bilder immer
noch im Quadrat – dem klassischen Instagramformat. Oft mache ich von einem Ort
ein quadratisches und ein „normales“ Bild, um gleich ein passendes
Instagrambild zu haben.
Einen weiteren Einfluss hat es nicht. Wir achten auch nicht darauf, dass ein Ort besonders „instagrammable“ ist – also in Instagram besonders beliebt ist.
Diese Schlösser empfiehlt Manja Reinhardt in der Ausstellung “Versteckte Orte”:
Wasserschloss Geilsdorf Rittergut Kürbitz Schloss Leubnitz Oberes Schloss in Ellefeld Schloss Netzschkau Schloss Rodewisch Schloss Burgk
Wie eine neue Art Kulturbotschafter erkunden sie in ihrer Freizeit ihre Region. Sie fotografieren, recherchieren geschichtliche Hintergründe und teilen ihre Fotos im sozialen Netzwerk Instagram. Sieben Instagramer nehmen die Besucher der Ausstellung “Versteckte Orte: Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland” bis 12. Mai 2019 mit zu mehr oder weniger bekannten Schlössern und Burgen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg und zeigen, warum diese Schlösser und Burgen eine Reise wert sind. Gleichzeitig erfährt der Besucher, wie sie fotografieren und was Instagram als Netzwerk für sie so interessant macht.
In einer neuen Blogpost-Reihe wollen wir die teilnehmenden Instagramer vorstellen. Zunächst der Überblick.
Ganz nebenbei
wecken die Hobby-Fotografen und Blogger die Lust, die verschiedenen
vorgestellten Orte selbst zu erkunden. Für die meisten von ihnen zählt nicht
der spontane Klick. Ihre Ausflüge sind akribisch geplant. Ihre Bilder
bearbeiten sie sorgfältig, bevor sie sie im sozialen Netzwerk Instagram mit
ihrem teilweise sehr großen Publikum teilen.
In der Ausstellung „Versteckte Orte – Instagramer auf #Schlössersafari in Mitteldeutschland“ sind von jedem der sieben Instagramer sieben Fotos zu sehen, dazu gibt es kurze Infos zur Geschichte der abgebildeten historischen Gebäude sowie je ein Interview zum Thema Fotografieren für Instagram. Es geht den ausstellenden Instagramern nicht nur ums Fotografieren selbst – keiner von ihnen besitzt eine professionelle Fotografieausbildung, sondern um den Austausch über die Bilder, die abgebildeten Orte und deren Geschichte.
Einladung zum Mitmachen!
Über einen Bildschirm in der Ausstellung werden alle (thematisch passenden) Bilder mit dem Ausstellungs-Hashtag #Schlössersafari angezeigt, sodass quasi jeder, der Lust hat, an der Ausstellung teilnehmen und sie mitgestalten kann. Nach drei Wochen Ausstellung sind knapp 1000 Bilder geteilt worden.
Ein Ausstellungskonzept wie dieses hat
es im regionalgeschichtlichen Museum Burg Posterstein noch nicht gegeben: Es
vermischt Fotografie, regionale Geschichte und Teilhabe.
Auf einem Bildschirm in der Ausstellung zeigen wir die Fotos von Schlössern und Burgen, die mit dem Ausstellungs-Hashtag #Schlössersafari auf Instagram geteilt werden.
Das Museum Burg Posterstein (https://www.instagram.com/burgposterstein) ist seit 2016 auf Instagram aktiv und steht in regem Austausch mit einer kultur- und landschaftsinteressierten Community. Auswahlkriterien für die Ausstellung waren nicht nur fotografisches Können, Motivwahl und Reichweite, sondern auch die seit langem währende aktive Kommunikation auf Augenhöhe. Folgerichtig entstand die Ausstellung in engem Austausch mit den sieben Hobby-Fotografen.
Auch mit dem Smartphone kann man ganz passable Bilder machen. Wie das geht und wie man sie am Telefon bearbeitet und auf Instagram teilt, erklärte Melanie Kahl von Fototour Thüringen beim Smartphone-Fotokurs auf Burg Posterstein.
Zur Eröffnung am 24. Februar erzählten die Ausstellenden in einem kurzweiligen Gespräch von ihren Ausflügen. Am 9. März ging die Fotografin und Instagramerin Melanie Kahl von Fototour Thüringen mit einer Gruppe Fotografieinteressierten auf Fototour in und um Burg Posterstein. Am 13. April brechen die Reiseblogger von Vogtland-Zauber von Burg Posterstein aus zu einem Insta-Walk in die Umgebung auf und am 12. Mai, 16 Uhr, kann man die ausstellenden Instagramer in der “Abschluss-Safari” zur Ausstellung noch einmal persönlich kennenlernen.
Das Plakat zur Ausstellung gibt einen Eindruck von den in der Ausstellung gezeigten Bildern.
Im Interview mit Vogtlandradio erzählt Kuratorin Marlene Hofmann von der Idee der Ausstellung – hier geht es zum YouTube-Video.
Elisa wollte von unseren Burggeistern Posti un Stein wissen, wie alt ein Ritter wurde. Posti und Stein haben nachgezählt. Hier kommt ihre Antwort:
Die Menschen im Mittelalter wurden nicht so alt wie wir heute. Die meisten Menschen wurden im Mittelalter nur 35 bis 40 Jahre alt. Reichere Leute, darunter viele Ritter, wurden im Durchschnitt etwas älter. Gründe dafür gab es verschiedene.
In schlechten Jahren konnte die Ernte knapp werden. Da man keine Kühlschränke hatte und die Versorgung mit Lebensmitteln nicht so gut war wie heute, hatten viele im Winter wenig zu essen. Und auch durch Kriege konnten die Felder der Bauern zerstört werden.
Im Winter gab es keine Heizung. War der Winter lang und kalt und wurde das Brennholz knapp, konnte es auch in den Wohnungen und Häuser bitter kalt werden. Selbst in den großen Burgen beheizte man nur einen Raum, die „Kemenate“, die dem Ritter und seiner Familie als Wohn- und Schlafzimmer diente. Der Rest einer Burg war so kalt wie das Wetter unter freiem Himmel.
Im Mittelalter wusch man sich auch nicht so oft wie wir heute. Ein warmes Bad zu nehmen, war schon fast Luxus. Toiletten wie heute gab es auch nicht. In den Städten schüttete man den Müll und sogar den Inhalt der Toiletten einfach auf die Straße. Und wo es so dreckig ist, kann es schnell zu Krankheiten kommen. Dass es Viren und Bakterien – also Krankheitserreger – gab, wussten die Menschen vor 800 Jahren noch nicht.
Vom Postersteiner Burgherrn Tham Pflugk ist nur das Sterbejahr (1596) bekannt. Auf dem Bild ist sein Grabstein zu sehen.
Die Medizin hatte noch nicht so viele Entdeckungen gemacht wie heute. Man konnte damals an Krankheiten sterben, die heute leicht zu heilen sind. Die meisten Menschen wurden im Mittelalter nur 35 bis 40 Jahre alt. Heute werden die Menschen oft 80 Jahre oder älter!
Die Ritter waren meist wohlhabender als ihre Bauern. Sie wurden daher oft etwas älter als ihre Untertanen. Wie die Könige und Kaiser erreichten manche ein Alter von ungefähr 60 Jahren. Viele starben aber schon viel früher im Kampf oder auch im Turnier. Das Leben der Ritter war sicherlich abwechslungsreicher als das der Bauern, allerdings auch gefährlicher.
Von den Postersteiner Rittern des Mittelalters sind leider keine Lebensdaten überliefert. Der erste Postersteiner Burgherr, dessen Lebensdaten uns bekannt sind, war Haubold von Pflugk. Er lebte von 1502 bis 1563 und wurde demnach 61 Jahre alt. Der älteste König im „Heiligen Römischen Reich“, wie man das deutsche Gebiet damals nannte, war im Mittelalter wahrscheinlich Friedrich III. Er wurde 1440 zum römisch-deutschen König und 1452 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Er lebte von 1415 bis 1493 und wurde damit 78 Jahre alt.
So etwas wie die Labor-Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital hat es auf Burg Posterstein vorher noch nie gegeben und sie ist ein Experiment auf Grund ihrer konsequenten Verknüpfung von digital und analog, von Museumsausstellung und Besuchermeinungen. Grund genug, am Jahresende Bilanz zu ziehen. In mehreren Teilen fassten wir den Diskurs zusammen: (1) Die Zusammenfassung der Gespräche am Salonabend, (2) der Kommentare, (3) der Video-Interviews, (4) der Blogparade und (5) ein dieses Gesamtfazit. Darüber hinaus stellen wir hier das Kunstwerk “Europa” von Pernille Egeskov vor.
Im Mittelpunkt derAusstellung #SalonEuropa vor Ort und digital standen nicht wie sonst Exponate und historische Infos, sondern vor allem die Meinungen ganz normaler Bürger Europas. Das Museumsteam fragte „Was bedeutet Europa für dich?“ und brachte den aktuell fragilen Zustand Europas in Verbindung mit der Zeit zwischen Französischer Revolution und des Wiener Kongress, als sich Europa ebenfalls im Umbruch befand, in Zusammenhang. Damals wurden in den Salons der adligen und bürgerlichen Damen gesellschaftliche Fragen diskutiert und Entscheidungen mit auf den Weg gebracht. Die Ausstellung experimentierte damit wie ein solcher Salon heute aussehen könnte. Der #SalonEuropa war ein Versuch, Bürgern vor Ort und im Digitalen die Möglichkeit zu geben, ihre Gedanken zu Europa zu äußern und darüber ins Gespräch zu kommen. Dazu gab es einmal die dynamische, mitwachsende Ausstellung selbst, in der bereits zu Beginn über hundert Meinungen zu Wort kamen. Darüber hinaus gab es die Projektwebseite, die Blogparade, die Diskussionen im Social Web und drei Veranstaltungen vor Ort.
Blick in die Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital 2018 im Museum Burg Posterstein
Über Europa zu reden ist kein Selbstläufer
Auf die Frage „Was bedeutet Europa für mich…?“ bekamen wir in der Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital über 200 Meinungen aus fünfzehn Ländern in Form von schriftlichen Kommentaren, Blogposts, Fotos, Video- und Audio-Statements, als Kunstwerk der dänischen Künstlerin Pernille Egeskov und natürlich auch im persönlichen Gespräch vor Ort. Auf Twitter erreichte der Hashtag #SalonEuropa etwa 9Millionen Impressions. Auch auf Instagram und Facebook kam es zu Gesprächen. Vielen Meinungsäußerungen gingen persönliche Gespräche vor Ort und digital voraus. Es gab eine breite Masse an Besuchern, die die Ausstellung vor Ort oder digital mit Interesse verfolgte, sich lobend äußerte, aber keine eigene Meinung hinzufügte. Europa ist nicht schwarz-weiß und das Thema kein einfaches.
Es wurde anschaulich deutlich, dass die verschiedenen „Kanäle“, über die Meinungen zu #SalonEuropa eingingen (Salonabend, Kommentare, Videos, Blogparade), in unterschiedlichen Themengewichtungen resultierten bzw. dass sich der Diskurs in den unterschiedlichen Formaten anders entwickelt hat. Zum Vergleich noch einmal die einzelnen Grafiken über die wichtigsten Themen der einzelnen “Kanäle”.
Themen der Blogartikel zur Blogparade #SalonEuropa.Themen der Video-Interviews für die Ausstellung #SalonEuropa.Themen am Salonabend #SalonEuropa.Themen in den schriftlichen Kommentaren zu #SalonEuropa (ohne Blogparade)
Bezogen auf die eingegangenen Kommentare werden gemeinsame Nenner wie Gemeinschaft, Einheit, Zusammenarbeit und gemeinsame Kultur, Tradition und Werte deutlich. Frieden, Sicherheit und Freiheit verbinden viele mit Europa. Aber auch aktuelle Probleme werden angesprochen. Enttäuschung ist spürbar, aus verschiedenen Gründen. Manche Themen polarisieren. Beispiel Migration: Während manche enttäuscht sind, dass Europa nicht ausreichend Verantwortung für Geflüchtete übernimmt und nicht weltoffen genug ist, geht anderen das bisherige Engagement zu weit. Das gleiche gilt für die europäische Integration. Einige sind enttäuscht, weil die europäische Gesellschaft noch nicht enger zusammengewachsen ist, anderen wäre mehr Unabhängigkeit für die Nationalstaaten lieber. Auffallend ist die unterschiedliche Bewertung und Betonung von Offenheit und Grenzen, vom positiv besetzten Begriff „Vielfalt“ und dem eher abgrenzenden Wort „Unterschiede“. Es geht um Gemeinsamkeiten und Unterschiede, um Einheit und Frieden einerseits und um Uneinigkeit und Streit andererseits. Es gibt Visionen von Europa als Staatenbund und als Bundesstaat. Es wird deutlich, dass Europa als Chance genauso wie als Herausforderung verstanden wird.
Die Videos: Europa ist weder schwarz noch weiß
Gunter Auer und Nils Lauterbach führten für die Ausstellung 25 Video-Interviews zum Thema „Was bedeutet Europa für dich?“. Im Vergleich zu den schriftlich eingegangenen Kommentaren und den Themen der Blogparade #SalonEuropa kamen viel häufiger auch die aktuellen Probleme Europas zur Sprache – nicht ohne die Vorteile der europäischen Gemeinschaft hervorzuheben. Deutlich wurde, dass viele der Interviewten die Meinung vertreten, dass Probleme in Europa dringend angesprochen und Lösungen gefunden werden müssten. Wir sind der Meinung, dass Formate wie #SalonEuropa dazu einen Anstoß geben und einen Beitrag leisten können. Unser Dank gilt den Interviewpartnern, die den Mut hatten, sich öffentlich zu äußern. Alle Videos kann man auf dem YouTube–Kanal des Museums ansehen.
In der Ausstellung “#SalonEuropa vor Ort und digital” entstanden eine Reihe Zeitzeugen-Interviews – wir sammeln sie in einer YouTube-Playlist.
Die Veranstaltungen vor Ort: „Außerhalb Europas gilt Europa als Erfolgsgeschichte“
Ein Salonabend, ein Kooperationsprojekt mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen, fand am 27. Oktober 2018 mit rund vierzig Gästen im Museum statt. Auch zur Eröffnung und zur Finissage der Ausstellung kam es zu angeregten Gesprächen über Europa. Eines der großen Themen waren die verschiedenen Blickwinkel auf Europa: von Ost und West, Außen und Innen, Jung und Alt. Während Europa außerhalb Europas als Erfolg gilt, sei das in den Mitgliedsstaaten leider nicht immer so.
Das Gespräch drehte sich um Europas Grenzen und Region, um Ost und West und um Identität.
Die Blogparade: über 400 Seiten Gedanken zu Europa
Unsere erste Blogparade führten wir in Kooperation mit Dr. Tanja Praske vom Blog KULTUR-MUSEUM-TALK durch, die das Projekt auch auf Twitter, Facebook, Instagram und Pinterest begleitete. Die Blogparade lud interessierte Blogger ein, Artikel zur Frage „Europa bedeutet für mich…?“ zu verfassen. Insgesamt erhielt das Museum 75 Blogposts, die ausgedruckt rund 445 A4-Seiten Text ergaben, die auch in der Ausstellung vor Ort zugänglich waren. Viele Blogger beschäftigten sich mit der Tradition, Geschichte und Kultur Europas, schilderten ihre ganz persönlichen Europa-Erlebnisse von der DDR-Kindheit bis zum deutsch-französischen „Erasmus-Baby“ oder berichteten von ihren schönsten Europareisen.
Für alle Meinungsäußerungen zur Ausstellung #SalonEuropa legte das Museum im Vorfeld „Salonregeln“ fest, als Instrument, um eventuelle unangemessene Beiträge außen vor zu lassen: 1) Äußern Sie Ihre Meinung höflich; 2) Ihr Kommentar darf nicht gegen das Bürgerliche Gesetzbuch und die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland verstoßen; 3) Äußerungen, die diesen Salonregeln widersprechen, können kommentarlos gelöscht werden. Schlussendlich musste kein Beitrag gelöscht werden, denn auch die kritischen Äußerungen wurden sachlich vorgetragen.
Insgesamt
zielte das Projekt #SalonEuropa neben der Visualisierung in der
Ausstellung vor Ort vor allem auf das Gespräch mit allen, auch mit
denen, deren Meinung zwischen den Extremen liegt, die Europa als
bürokratisches Monster und nicht als Chance zur Bewältigung
nationaler wie internationaler Probleme sehen. Den Unzufriedenen
wollten wir genauso eine Stimme geben, wie denen, die Europa bereits
jetzt leben. Insofern ist festzustellen, dass genau dieser Austausch
nur in Einzelfällen erreicht werden konnte.
Es
bestätigte sich die These, dass in großen Teilen der Gesellschaft
die öffentliche kontroverse Diskussion nicht miteinander geführt,
sondern stattdessen übereinander gesprochen wird. Diese Art der
Diskussion bezeugt deutlich den breiten gesellschaftlichen Diskurs,
der sich derzeit in zwei Lager teilt: Während die eine Seite der
Meinung ist, dass Europa-kritischen Stimmen keine Bühne geboten
werden sollte, vertritt die andere die Ansicht, dass gerade durch
Miteinanderreden die aktuelle Spaltung Europas überwinden werden
könnte.
Ganz unterschiedliche Visionen für die Zukunft Europas
In
vielen Beiträgen zu #SalonEuropa kommen Zukunftswünsche und
Visionen für Europa zu Wort, die teilweise weit auseinander gehen.
Diese Spaltung zieht sich natürlich durch den gesamten Kontinent.
Ein Lichtblick für uns: Der Tonfall im #SalonEuropa blieb immer
sachlich. Wir hatten den Eindruck, dass man gerade in der Ausstellung
vor Ort und auch in den Social Media-Kanälen die Verschiedenheit der
Sichtweisen zur Kenntnis genommen hat. Für uns bildete das die
Grundlage für einen ausgewogenen Diskurs auf Augenhöhe.
Im
Rahmen der Ausstellung wurden wichtige, zeitlose, lesenswerte
Gedanken geäußert. Vielleicht konnte sie die Aufmerksamkeit für
das Thema Europa ein wenig erhöhen.
Europa
fehlen eine gemeinsame Öffentlichkeit und europäische Medien,
forderten die
Autoren Andre Wilkens und Markus Rhomberg 2015 in einem Beitrag im
Tagesspiegel. Der MDR -Twitterkanal für Medien verfolgte #SalonEuropa regelmäßig. Die
Ostthüringer Zeitung (Funke-Mediengruppe) berichtete oft über unser
Projekt. Allerdings sprang der „Europafunken“ nie so recht über.
In Thüringen finden 2019 Landtagswahlen statt und laut aktuellen
Sonntagsfragen wären CDU, Linke und AfD wohl mit jeweils rund 23
bzw. 22 Prozent der Stimmen die stärksten Kräfte. Zeit,
zumindest darüber nachzudenken, welche Position man selbst vertritt,
Probleme offen anzusprechen und ernst zu nehmen. Und Zeit,
miteinander ins Gespräch zu kommen.
Das folgerten auch einige der Gäste im #SalonEuropa: „Gerade die Unterschiede und Widersprüche gehören zur Pluralität Europas“, betonte Reinhard Laube, Direktor der Weimarer Anna Amalia Bibliothek.
Mit der Idee Europas, was heute davon übrig ist und wie unterschiedliche Generationen dazu stehen, beschäftigten sich auch andere Posts. Viele kamen wie Kulturkramkiste zu dem Schluss: „Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen und Europa weiterzuentwickeln.“
Ein Konzept für den Wiederaufbau des seit 1953 fehlenden Nordflügels der Burg als “Zentrum für europäische Salonkultur” gibt es – ob es umgesetzt wird, wird die Zukunft zeigen.
Auch im Jahr 2019 wollen wir im Museum Burg Posterstein weiter mit dem Salonformat experimentieren. Eine ideale Bühne wäre dafür das Konzept eines Zentrums für europäische Salonkultur im ruinösen Nordflügel der Burg, das immer noch in der Schwebe hängt. In diesem Sinne schauen wir gespannt in die Zukunft, danken allen, die #SalonEuropa so tatkräftig unterstützt und die Diskussion bereichert haben und wünschen einen guten Start ins Jahr 2019!
Zusammengefasst von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein
Zur #MuseumWeek im April 2018 auf Twitter stellten wir zum ersten Mal unser Projekt #SalonEuropa vor. Schon damals erhielten die ersten Antworten auf die Frage “Was bedeutet Europa für mich…?” via Twitter. Darunter auch die von Merete Sanderhoff, Kurator am Statens Museum for Kunst in Kopenhagen. Sie schrieb: “My statement is an interview with the artist Pernille Egeskov whose recent exhibition deals with the Cracks & Crevices in Europe – leading to dissolution or a new beginning?” Ihr Beitrag zu #SalonEuropa war der Hinweis auf eine Kunstausstellung in Kopenhagen, wo unter anderem die Künstlerin Pernille Egeskov ihr neues Werk “Europa” ausstellte (Hier geht es zum ganzen Interview auf Englisch).
“Europa” von Pernille Egeskov
Das Werk “Europa” besteht aus 28 langen Bahnen dünnem Skizzenpapier, die von zwei Holzklammern zusammengehalten werden. Auf jede Schicht des durchscheinenden Papiers hat die Künstlerin mit Bleistift in geschwungener Schreibschrift das Wort “Europa” geschrieben. Übereinander gelegt, beginnen die Lettern zu verschwimmen und ergeben etwas Neues. Aber was ist Europa eigentlich? Klar ist, dass es ein fragiles Gebilde ist.
Pernille Egeskov: Europa, 28 Schichten Skizzenpapier in verschiedenen Längen, Bleistift, Holzklammern, variable Breite, 2018. Foto: Isak Hoffmeyer.
Merete Sanderhoff hatte Pernille Egeskov für einen Blogbeitrag interviewt, eine wunderbare Referenz zu unserem Thema. Im Interview wie im Kunstwerk geht es nämlich genau wie im Projekt #SalonEuropa vor Ort und digital um ein persönliches Verständnis von Europa und welche Rolle Europa für uns Europäer spielt. Pernille Egeskov antwortete auf eine der Fragen: “For various reasons we are shaken, and this forces us to adopt new attitudes to where Europe stands, and where we stand as Europeans.” Während uns Europäer viele Dinge zusammenschweißen, sind die Kräfte, die uns auseinandertreiben, unübersehbar – wie Risse auf einer früher glatten Oberfläche. Die aktuelle Entwicklung sei eine Öffnung in eine neue Richtung, aber in welche, sei noch unklar, erklärt Pernille Egeskov im Interview.
“Europa” in Posterstein
Nachdem ich das Interview gelesen hatte, schrieb ich Pernille Egeskov eine E-Mail und fragte sie, ob sie nicht für unser Projekt #SalonEuropa ihre Meinung zu Europa mit uns teilen wolle. Ich dachte an ein paar Zeilen Text, aber Pernille Egeskov schlug vor, das ganze Kunstwerk “Europa” als ihre Antwort auf die Frage im Museum Burg Posterstein zu zeigen. Die Idee gefiel uns gut, schließlich vereinte die Ausstellung Meinungsäußerungen in Form von Text, Foto und Video. Warum nicht auch als Kunstwerk?
Die Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital versammelte Meinungsäußerungen von Menschen aus 15 Ländern zu Europa in Form von Text- und Videobeiträgen – und als Kunstwerk von Pernille Egeskov, Dänemark.
Pernille Egeskov, geboren 1970, studierte Kostümdesign an Det Kongelige Danske Kunstakademis Skole for Design und ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.
Ihre Ausstellung Cracks & Crevices ist als nächstes vom 22. März bis 21. April 2019 in Haus8 in Kiel zu sehen.
Die Blogparade #SalonEuropa führten wir vom 23. September bis 23. Oktober 2018 als wichtigen Teil der Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital durch. Im Rahmen der Ausstellung erhielten wir über 200 Meinungen aus 15 Ländern in Form von schriftlichen Kommentaren, Blogposts, Fotos, Video- und Audio-Statements, als Kunstwerk und natürlich auch im persönlichen Gespräch vor Ort. Alle bezogen sich auf die Frage „Was bedeutet Europa für mich…?“. In mehreren Teilen fassen wir den Diskurs zusammen: (1) Die Zusammenfassung der Gespräche am Salonabend, (2) der Kommentare, (3) der Video-Interviews, (4) der Blogparade und (5) ein kurzes Gesamtfazit.
Hintergrund:
Das Ausstellungsexperiment #SalonEuropa
Die Blogparade #SalonEuropa stand nicht für sich allein, sondern war eng verzahnt mit der Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital, die im Museum Burg Posterstein zu sehen war. Mit dem Ansatz, den Dialog – vor Ort und im WWW – zum Mittelpunkt einer Ausstellung zu machen, betraten wir museales Neuland. Wir fragten „Was bedeutet Europa für dich?“ und stellten den aktuell fragilen Zustand Europas der Zeit zwischen Französischer Revolution und des Wiener Kongress gegenüber. Damals vor rund 200 Jahren befand sich Europa ebenfalls im Umbruch. In den Salons der adligen und bürgerlichen Damen diskutierte man gesellschaftliche Fragen und brachte politische Entscheidungen mit auf den Weg. Die Ausstellung experimentierte damit, wie ein solcher Salon – offen, die eigene Filterblase sprengend – heute aussehen und ob er eine adäquates Mittel der gesellschaftlichen Kommunikation sein könnte.
#SalonEuropa vor Ort und digital – eine dynamisches Experiment, das Meinungen ausstellte
Der
#SalonEuropa war ein Versuch, Bürgern vor Ort und im Digitalen die
Möglichkeit zu geben, ihre Gedanken zu Europa zu äußern und
darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. Dazu gab es einmal die
dynamische, mitwachsende Ausstellung selbst, in der bereits zu Beginn
über einhundert Meinungen zu Wort kamen. Darüber hinaus gab es die Projektwebseite,
die Blogparade, die Diskussionen im Social Web und drei
Veranstaltungen vor Ort. Die Blogparade mit ihren 75 Beiträgen
belebte den Diskurs in der Ausstellung wesentlich.
Ziel
der Blogparade #SalonEuropa war es, die Ausstellung vor Ort zu
bereichern und zu erweitern, die Idee der Ausstellung mit
Interessierten im Netz zu diskutieren, sich mit ihnen zu vernetzen
und dadurch der spannenden aktuellen Thematik eine große Reichweite
zu ermöglichen. Die Blogparade startete zeitgleich mit der
Ausstellung mit einem Aufruf
im Blog. Darin gab es nicht nur
Anregungen für Themen, sondern auch konkrete Infos zum Ablauf der
Blogparade.
Für
alle Meinungsäußerungen zur Ausstellung #SalonEuropa haben wir im
Vorfeld „Salonregeln“ festgelegt, die als Instrument dienen
sollten, eventuell unangemessene Beiträge außen vor zu lassen:
1) Äußern Sie Ihre Meinung höflich 2) Ihr Kommentar darf nicht gegen das Bürgerliche Gesetzbuch und die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland verstoßen 3) Äußerungen, die diesen Salonregeln widersprechen, können kommentarlos gelöscht werden.
Ziel
der Ausstellung und der Blogparade war es, ein möglichst breites
Meinungsbild zu erhalten, vielleicht sogar an der einen oder anderen
Stelle unsere „Filterblase“ des typischen Museumspublikums zu
durchbrechen.
Die Blogparade #SalonEuropa in Zahlen
Insgesamt
wurden 75 Blogposts von 62 Blogs aus sieben Ländern zur Blogparade
#SalonEuropa eingereicht. Wir haben sie zeitnah mit dem Aufruf
verlinkt, wenn möglich kommentiert, auf der Projekt-Website einzeln zusammengefasst und ausgedruckt in zwei dicken Ordnern in der
„Salonecke“ der Sonderausstellung auch für nicht internet-affine
Besucher zugänglich gemacht. Zum Ende der Blogparade waren das
mitsamt den Kommentaren 445 A4-Seiten Text in normaler Schriftgröße.
Beinahe das gesamte Team des Museums war während der Zeit der
Blogparade in diesen zeitintensiven Prozess eingebunden, denn oft
erreichten uns mehrere neue Blogbeiträge am Tag und die Diskussion
darüber dauerte manchmal bis spät abends. Das war eine intensive
Zeit, die uns den verschiedenen Bloggern näher brachte und die den
Diskurs in der Ausstellung wesentlich bereicherte.
Bisher
interagierte das Museum Burg Posterstein mit Bloggern vor allem auf
Twitter und Instagram sowie direkt in den Blogs, wenn beispielsweise
über das Museum geschrieben wurde. Die Beiträge verlinken wir auf
der Museumswebsite.
Aufgeschlüsselt nach uns bereits bekannten und noch unbekannten
Bloggern, kamen 33 der 75 Blogposts zur Blogparade #SalonEuropa von
uns noch unbekannten Bloggern. Die meisten der teilnehmenden Blogger
beschäftigen sich hauptsächlich mit Kultur, aber 11 Prozent auch
mit Reise und jeweils 2,3 Prozent mit Familie, Umwelt und einem
breiten Themenspektrum, das wir „querbeet“ getauft haben. Die
Blogger kommen aus 14 deutschen Bundesländern (allen voran aus
Thüringen, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen) sowie aus
Österreich, den Niederlanden, Frankreich, Norwegen, Lettland und
Estland. Acht Blogposts steuerten Gastblogger bei, die sonst keinen
eigenen Blog führen. Das zeigt, dass wir mit der Blogparade
#SalonEuropa zwar einerseits unser eigenes Netzwerk im Kulturbereich
erreichten, aber durchaus auch uns noch unbekannte Zielgruppen
ansprechen und neue Netzwerke knüpfen konnten.
Die Themen der Blogparade #SalonEuropa
In den
vorangegangenen Zusammenfassungen haben wir die angesprochenen Themen
verschlagwortet, um einen groben Überblick über die Vielfalt der
Inhalte zu geben. Interessant ist auch der Vergleich der einzelnen
„Kanäle“ (schriftliche Kommentare, Salonabend, Videos,
Blogparade), denn es werden ganz unterschiedliche Themengewichtungen
deutlich.
Themen der Blogartikel zur Blogparade #SalonEuropa.
Allein
der Blick auf die Grafik zur Blogparade zeigt, dass der Diskurs über
aktuelle Probleme hier in den Hintergrund trat und viele Blogger
einen anderen Ansatz wählten. Sie rückten Kultur und den
Kulturaustausch in Europa in den Mittelpunkt, bloggten über Europas
Geschichte, über ganz konkrete persönliche Erfahrungen mit Europa,
über das Reisen und die Bedeutung von Frieden, Sicherheit, Freiheit
und offenen Grenzen. Auch Umwelt- und Naturschutzthemen kamen zur
Sprache, ebenso wie Politik, gemeinsame Werte und Digitalisierung im
Kulturbereich.
Hier
wird auch die Natur des Bloggens deutlich: Blogs sind ursprünglich
persönliche Tagebücher, viele widmen sich einem Oberthema wie
Reisen, Umwelt, Geschichte, Kultur und natürlich muss auch der
Beitrag zu einer Blogparade zu diesem Thema passen, damit der Blogger
seine Leser anspricht.
Stimmen aus der Blogparade #SalonEuropa
Alle 75
Beiträge sind chronologisch auf der Projektwebsite kurz zusammengefasst und können dort auch ausführlich nachgelesen
werden. Sie sind am Ende dieses Beitrags noch einmal verlinkt. Ein
paar Themen, die viele Blogger bewegten, seien beispielhaft
herausgegriffen:
Europas
Wurzeln und aktuelle Politik
Europas
Geschichte oder einzelne Aspekte davon standen im Zentrum mehrerer
Blogposts. Dabei glich kein Text den anderen, es ging um Europas
Spuren in regionaler Geschichte und um aktuelle europäische Politik,
um die Tisch- und Heiratskultur des historischen europäischen Adels,
um das gemeinsame Erbe der Aufklärungszeit, von Humanismus und
Liberalismus und um Europas Verhältnis zum Fremdenhass. Nicht
zuletzt ging es um die Bedeutung der langen europäischen
Friedensperiode, in der wir uns befinden.
Probleme
lösen auf nationaler, europäischer oder besser gleich
internationaler Ebene?
Oft
wurde hervorgehoben, dass sich globale Herausforderungen auf
europäischer Ebene besser lösen lassen. Manchmal wurde aber auch
einen Schritt weitergegangen und darauf hingewiesen, dass für
verschiedene Bereiche (wie z.B. Digitalisierung, Klimapolitik) ein
globaler Blickwinkel noch sinnvoller wäre.
Heute so aktuell wie damals: Die Karikatur “The plumb-pudding in danger -or- state epicures taking un petit souper” von 1805 (British Museum CC BY-NC-SA 4.0 Quelle)
Europa
in Kunst und Kultur
Die
Rolle der historischen und aktuellen Kunst und Kultur, der
Architektur, Musik und Literatur für Europas gemeinsame Werte und
Traditionen und auf das persönliche Erleben Europas stellten viele
Blogger in den Mittelpunkt ihrer Texte. Und gleichzeitig ging es auch
darum, wie man das gemeinsame europäische Kulturerbe im Internet
frei zugänglich und teilbar machen könnte.
Reisen
durch Europa
Das
Reisen und Kennenlernen anderer europäischer Kulturen, ob per
Flugzeug, Wohnmobil, Fahrrad oder zu Fuß, ob mit Kindern, Partner
oder allein, faszinierte viele Blogger an Europa.
Ost-West-Sichten:
Ganz unterschiedliche Erfahrungen mit Europa
Ein
besonders interessanter Aspekt der Blogparade waren für uns die
teilweise sehr unterschiedlichen persönlichen Erfahrungen, die
Blogger in den verschiedenen Regionen Deutschlands und in den
verschiedenen Altersklassen mit Europa gemacht haben. Für viele ist
das europäische Miteinander eine Selbstverständlichkeit, nicht nur
für die jüngere, von Erasmus und Interrail geprägte Generation,
auch für die, die in Grenzregionen zu Frankreich, den Niederlanden
oder der Schweiz leben.
Gleichzeitig
war es ungeheuer spannend, die Erinnerungen an unterschiedliche
Erfahrungen vor und hinter dem ehemaligen „eisernen Vorhang“ zu
lesen. Denn mehrere Blogger schilderten ihre Erlebnisse an den
Ostgrenzen und ihre Zeit in der DDR-Diktatur ohne Reisefreiheit. Ein
weiterer Aspekt waren Blogposts über Projekte zu persönlichen
Migrationserfahrungen in und nach Europa. Und nicht zuletzt ging es
um die persönliche Bedeutung der europäischen Identität bzw.
Nationalität.
An
diesen Stellen, so unser Eindruck, bot die Blogparade die Chance,
Brücken zu bauen, einander zu verstehen und zuzuhören und
Erfahrungen auszutauschen.
Die Diskussion über die Blogparade #SalonEuropa
Die Ausstellung „#SalonEuropa vor Ort und digital“ und die darin integrierte Blogparade verstanden sich als ein Labor. Ausgehend von der historischen Salonkultur um 1800 sollten sie den Bogen schlagen in die heutige Zeit und zur aktuellen politischen Lage. Wie der Dichter Jean Paul anerkennend berichtete, durfte im Salon der Herzogin von Kurland jeder frei seine Meinung äußern, solange sie höflich vorgetragen wurde.
Analog
dazu wurde im #SalonEuropa Labor Besuchern vor Ort und im Digitalen
die Möglichkeit geboten, ihre Gedanken zu Europa heute zu äußern.
Auf einem großen Bildschirm in der Ausstellung und auf einer Website
kamen unter der Überschrift „Europa bedeutet für mich…?“ in
Videos, kurzen Statements und Blogposts unterschiedliche Meinungen zu
Europa zu Wort.
In
den Blogs selbst und in den sozialen Netzwerken bildeten die Texte
Grundlage für Austausch und Diskussion. Davon zeugen beispielsweise
über 360 Kommentare in den teilnehmenden Blogs und die große
Reichweite des Hashtags #SalonEuropa von 7 Mio Impressions auf
Twitter. Auch auf Instagram und Facebook kam es zu Gesprächen.
Dabei war es sehr unterschiedlich, wie viel Austausch in den einzelnen Blogs möglich war bzw. zustande kam. Der meistkommentierte Beitrag erhielt innerhalb weniger Tage 50 Kommentare, in denen sich die Leser angeregt über kulturelle Gepflogenheiten beim Besuch in fremden Wohnungen austauschten. Tendenziell scheinen Reise- und „Livestyle“-Blogger eine diskussionsfreudigere Leserschaft zu haben als beispielsweise reine Kultur- und Geschichtsblogs. In anderen Blogs kam gar keine Diskussion zu Stande. Offenbar haben manche Blogger im Zuge der DSGVO bzw. auch aus anderen Gründen die Kommentarfunktion deaktiviert.
Insgesamt
kann festgehalten werden, dass die Beiträge zur Blogparade sehr
homogen waren, es gab nur einen Beitrag, der „Europa“ im Sinne
der EU in Frage stellte.
Dieser
Beitrag stellt aus unserer Sicht eine Meinung dar, wie sie derzeit
von vielen Menschen vertreten wird und die nicht gegen unsere zuvor
aufgestellten Salonregeln verstößt, die Meinungsfreiheit und
Vielfalt zulassen. In der Einführung verweist der Autor darauf, dass
er zwischen EU und Europa unterscheidet und in der EU einen
„übergestülpten Machtapparat“ sieht. Es werden historisch nicht
haltbare Fakten vermischt, wenn z. B. Jugoslawien und die
Sowjetunion, die beide sozialistische Diktaturen waren, als Beispiel
für die EU herhalten müssen. Wie die globalen Probleme unserer Zeit
durch Nationalstaaten gelöst werden sollen, wird auch nicht klar.
Dieser Beitrag wurde von uns dennoch bewusst zugelassen, sind doch
solche oder ähnliche Meinungsäußerungen, wie schon gesagt in
Deutschland nicht selten zu hören. Insofern wäre eine Diskussion
über den Inhalt interessant gewesen. Dem Autor selbst war allerdings
nicht an einer Diskussion zum Thema gelegen. Der Blogbeitrag hat
keine Kommentarfunktion, auf Twitter und Facebook fand und findet
keine Interaktion statt.
Stattdessen
entzündete sich an diesem Blogpost eine Diskussion über das Für
und Wider, EU-skeptischen Meinungen ein Podium zu bieten.
Überraschend für uns war, dass sich nicht mit dem Inhalt des
Beitrags auseinandergesetzt wurde, sondern von Einzelnen unsere
Herangehensweise an das Projekt #SalonEuropa und gleich noch unsere
Kompetenz zur Durchführung eines solchen Projekts in Frage stellt
wurde. Die Kontroverse gipfelte schließlich darin, dass das Museum
dafür angegriffen wurde, diese Meinung in der Blogparade
veröffentlicht zu haben. Dass dies in Unkenntnis der Arbeit des
Museums, seiner Mitarbeiter, der parallel laufenden Ausstellung und der dort aufgestellten Salonregeln zur Meinungsfreiheit (siehe
oben) geschah, soll hier unbedingt erwähnt werden.
Denn der Vorgang bestätigte die These, dass in großen Teilen der
Gesellschaft die öffentliche kontroverse Diskussion nicht
miteinander geführt, sondern stattdessen übereinander gesprochen
wird. Diese Art der Diskussion bezeugt deutlich den breiten
gesellschaftlichen Diskurs, der sich derzeit in zwei Lager teilt:
Während die eine Seite der Meinung ist, dass Europa-kritischen
Stimmen keine Bühne geboten werden sollte (z.B. taz:
Ich möchte lieber nicht), vertritt
die andere die Ansicht, dass gerade durch Miteinanderreden die
aktuelle Spaltung Europas überwunden werden könnte (z.B.: dlf: Das
Problem mit der „Political Correctness“,
watson: Warum
es so gefährlich ist, dass so wenig über den Migrationspakt
informiert wird , dlf: Einmischung
in politische Debatten durch Historiker).
Ganz aktuell befasst sich Maria-Sibylla Lotter in DER ZEIT (Zeit Nr.51/13.12.2018) mit der Thematik „Wer darf was sagen? Wie kontrovers sollen Debatten sein?“ indem sie auf den Streit an der Universität Siegen eingeht (siehe auch: Mohamed Amjahid, Denken oder denken lassen?, Zeit, Nr.51/18, 5.12. 2018) Allerdings geht es dabei weniger um das Thema „Europa“, sondern zuallererst um den Umgang mit der „Neuen Rechten“.
Zusammenfassung
Insgesamt
zielte das Projekt #SalonEuropa neben
der Visualisierung in der Ausstellung vor Ort vor
allem auf das Gespräch mit allen, auch mit denen, deren Meinung
zwischen den Extremen liegt, die Europa
als bürokratisches Monster und nicht als Chance zur Bewältigung
nationaler wie internationaler Probleme sehen. Den Unzufriedenen
wollten wir genauso eine Stimme geben, wie denen, die Europa bereits
jetzt leben.
Insofern
ist festzustellen, dass genau dieser Austausch in der Blogparade
nicht erreicht werden konnte (was vielleicht auch nicht zu erwarten
war).
Trotzdem
haben die Meinungen und Gedanken aus der Blogparade die Ausstellung
vor Ort maßgeblich belebt und erweitert. Es wurden politische,
gesellschaftliche,
wissenschaftliche,
nicht nur auf den
Tag bezogene
Gedanken geäußert. Die Blogparade hat gleichermaßen die
Aufmerksamkeit für #SalonEuropa und vielleicht ein wenig für Europa
an sich erhöht. Schon allein dafür hat sich der Aufwand gelohnt und
das betrachten wir durchaus als Erfolg einer Kulturblogparade. Wir
jedenfalls konnten uns mit wirklich spannenden Bloggern vernetzten,
von denen wir einen viele vor der Blogparade noch nicht kannten.
Dafür sei allen gedankt.
Zum Schluss: Über Europa zu reden ist kein Selbstläufer
Spontan zu Wort meldeten sich nur wenige, oft diejenigen, die sich ohnehin schon engagieren oder die, die damit gleichzeitig auch eine Botschaft auf einem eigenen Kanal (z.B. Blog, Social Media-Account) an ein eigenes Publikum (ihre Follower) senden. Vielen Meinungsäußerungen gingen persönliche Gespräche vor Ort und digital voraus. Es gibt eine breite Masse, die die Ausstellung vor Ort oder digital mit Interesse verfolgte, sich lobend äußerte, aber keine eigene Meinung hinzufügte. Europa ist nicht schwarz-weiß und das Thema kein einfaches.
Der MDR -Twitterkanal für
Medien verfolgte #SalonEuropa regelmäßig. Wir versuchten auch
Thüringer Printmedien für die Thematik zu sensibilisieren, was
allerdings nur begrenzt gelang. Die Ostthüringer Zeitung
(Funke-Mediengruppe) berichtete oft über unser Projekt, allerdings
sprang der „Europafunken“ nie über. In
Thüringen finden 2019 Landtagswahlen statt und laut aktuellen
Wahlumfragen wären CDU, Linke und AfD mit jeweils wohl
rund 23 bzw. 22 Prozent der Stimmen die
stärksten Kräfte. Es ist also an der Zeit, zumindest darüber
nachzudenken, welche Position man selbst vertritt, tatsächliche
Probleme offen anzusprechen und ernst zu nehmen. Und Zeit,
miteinander ins Gespräch zu kommen.
Wir haben ganz unterschiedliche Visionen für die Zukunft Europas
In
vielen Beiträgen kommen Zukunftswünsche und Visionen für Europa zu
Wort, die teilweise weit auseinander gehen. Diese Spaltung zieht sich
natürlich durch den gesamten Kontinent. Ein Lichtblick für uns: Der
Tonfall im #SalonEuropa blieb immer sachlich. Wir hatten den
Eindruck, dass man gerade in der Ausstellung vor Ort und auch in den
Social Media-Kanälen die Verschiedenheit der Sichtweisen zur
Kenntnis genommen hat. Für uns bildete das die Grundlage für einen
ausgewogenen Diskurs auf Augenhöhe.
Persönliches Fazit von
anderen: Die Idee, die Widersprüche und Probleme Europas
„Gerade die Unterschiede und
Widersprüche gehören zur Pluralität Europas“, betonte Reinhard
Laube, Direktor der
Weimarer Anna Amalia Bibliothek.
Mit der Idee Europas, was heute davon übrig ist und wie unterschiedliche Generationen dazu stehen, beschäftigten sich auch andere Posts. Viele kamen wie Kulturkramkiste zu dem Schluss: „Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen und Europa weiterzuentwickeln.“
Zusammengefasst von Marlene Hofmann / Museum Burg Posterstein
Alle
Kurzfassungen der eingegangenen Blogposts auf einen Blick:
Für Klaus Graf sind Europa und europäische Zusammenarbeit zwar gut und wichtig, aber “kein Ersatz für Weltbürgertum”. Er möchte einen Schritt weitergehen und fordert – gerade im Kulturbereich – eine stärkere Zusammenarbeit, die über Europa hinausgeht. Warum gibt es kein weltweites Äquivalent zur Europeana oder zum Archivportal Europa? Hier geht es zum ganzen Artikel
Mikelbower
lädt bei Speyrer Brezel und Pfälzer Riesling zum gemütlichen und
kurzweiligen Gespräch in seinen virtuellen Wohnzimmersalon. Dort
führt er uns nicht nur nach Speyer, sondern auch quer durch die
europäische Geschichte. Dabei gibt es allerhand interessante
Details, die einiges über Europa aussagen, und wundervolle Ideen
dazu, was einer europäischen Zukunft noch fehlt. Hier
geht es zum ganzen Artikel
Christiane Nienhold nimmt uns mit auf einen sehr persönlichen Ausflug in ihre Jugend im geteilten Europa und erste Erkundungsreisen nach der Wende: “…es gab viel zu entdecken, was wir bis dahin nur aus Büchern oder dem Fernsehen kannten, und von dem wir kaum hatten hoffen dürfen, es jemals in der Realität zu sehen.” Für die Zukunft wünscht sie Europa, dass sich die Menschen ihrer Gemeinsamkeiten und ihrer Menschlichkeit besinnen. Hier geht es zum ganzen Artikel
Für
Anke von Heyl steht Europa auch für die Überwindung des Traumas des
2. Weltkriegs. In ihrem Blogpost schlägt sie den Bogen von der
Architektur der Nachkriegszeit bis zur heutigen ungewissen Zukunft
Europas. Als Symbol für Europa sieht sie das Berlaymont-Gebäude –
oder wie es auch gerne genannt wird, an das Berlaymonstre. Hier
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Cindy
Hiller sucht in ihrem Blogpost nach Spuren, die Menschen aus anderen
Ländern Europas im “Hinterland”, in der Provinz hinterlassen
haben. Oft kommen dem Leser große Schlachten in den Sinn, doch
Europa steht für Cindy Hiller nicht für das “kopflose
Wegballern”, sondern für das genaue Gegenteil: für gemeinsames
Reden und für Frieden, der viel schwerer zu erreichen ist als Krieg.
Auf ihrem Weg führt sie uns an viele kleine, aber bedeutende Orte
und lockt mit dem Versprechen, diesen Bericht zu erweitern. Hier
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Thomas Engst betrachtet in seinem Blogpost Europa aus Sicht des Naturschützers. Dabei garantiert die EU aus seiner Sicht erstmalig ein verbindliches Regelwerk, durch welches Lebensraumtypen, Tier- und Pflanzenarten einen länderübergreifenden Schutzstatus genießen. Perfekt ist das Konstrukt Europa bei weitem nicht, aber es birgt das Potenzial, besser zu werden. Hier geht es zum ganzen Artikel
The
Europeana Blog written by Dr Beth Daley takes a look at Europe from
the perspective of migrants. It shows an impressive collection of
very touching and personal migration stories from all over Europe.
Some of the authors feel safe, others lost; for some Europe means
music, for others freedom to travel. Read
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2018 is the European Year of Cultural Heritage. And so the article of Europeana tells how cultural heritage is shared digitally, why and to whom. The article comes to the conclusion that sharing of digital cultural heritage is important – to the cultural heritage sector and to all of humanity. Read
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Für die junge Barbara Fischer war Europa das Versprechen auf Frieden, Völkerverständigung, Wohlstand und Umweltschutz. Heute scheint sich Europa nach vielen Erfolgen zu einer Seifenblase zu entwickeln, die zu platzen droht. Welche Rolle, welche Bedeutung hat das europäische Kulturerbe – Hoffnung? Hier
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Ausgehend von den Schätzen der Weimarer Anna Amalia Bibliothek arbeitet sich deren Direktor Reinhard Laube in seinem Blogpost vor zu den Widersprüchen Europas: “Diese Pluralität der Perspektiven ist Europa. Sie ist nicht beliebig, und nicht harmonisch, bedeutet vielmehr Arbeit, auch Streit und bedarf allemal Formen der Vermittlung.” Sein Fazit: “Europäisch denkt, wer widersprüchliche Perspektiven anerkennt…” Hier
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Dr. Alexandra Hildebrandt spricht in ihrem Blogpost von der Kunst, immer wieder neu denken zu lernen. Lebenskünstler wie der Designer Azzedine Alaïa oder der Dichter Adelbert von Chamisso schafften es, sich stets neu zu erfinden. Kreativität geht einher mit Vernetzung, die auch beim Thema Digitalisierung hilft, neue Wege zu gehen. Hier
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Dr. Alexandra Hildebrandt nimmt in ihrem Blogpost die “Salonfähigkeit” unserer Gesellschaft unter die Lupe. Was zählt der Knigge in einer digitalen Welt? Auch im Netz sei Höflichkeit und Rücksichtnahme die Grundlage für Erfolg. Hier
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Bent Jensen vom Archäologischen Museum Hamburg weist auf Europas lange Geschichte der Migration hin: “Grund genug also, sich zu überlegen, was uns als Menschen an den Ort (in Europa) führt, an dem wir heute leben.” Das Archäologischen Museum Hamburg hat derzeit gleich zwei interessante Projekte, bei denen es persönliche Geschichten zum Thema Migration und Geschichte vor Ort sammelt. Hier
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In diesem Blogpost nimmt Dr. Alexandra Hildebrandt den Leser mit in die Welt der Wälder und ihrer Bedeutung für den Menschen im Laufe der Zeit. Das Holz der Wälder spielt für die Menschen eine so große Rolle, dass wir uns mit diesen “Wurzeln” beschäftigen sollten – auch im Sinne der Nachhaltigkeit und der Einsparung von CO2. Im Artikel werden einige interessante Initiativen und die passende Lektüre empfohlen. Hier
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“Europa – das ist für mich mit vielen positiven Gemütszuständen, sinnlichen Erfahrungen und schönen Bildern verbunden.”, schreibt Astrid Kahmen vom Blog Le monde de Kitchi und zählt eine unglaubliche Menge verschiedenster europäischer Einflüsse auf, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Europa als Quelle der persönlichen Inspiration. Ergänzt wird der Blogpost mit wunderschönen Europa-Collagen. Hier
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Die
Schlösser und Gärten Deutschland laden in ihrem Blogpost Europa an
einen Tisch. Kultur – besonders die höfische Ess-, Trink- und
Tischkultur – verbindet den Kontinent schon seit Jahrhunderten. Sie
zeigt, dass Europa ein bunter Kontinent ist, von Gemeinsamkeiten und
Gegensätzen, vom Austausch über und beim Genuss geprägt. Hier
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The Castles and Gardens Germany dive in their blog into European noble culture. Especially the courtly eating, drinking and dining culture has been connecting the continent for centuries. It shows that Europe is a colorful continent, characterized by similarities and contrasts, by exchange and enjoyment. Read
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Dr. Alexandra Hildebrandt weist in diesem Artikel auf die alte und neue Bedeutung der Romantik in Europa hin. “Schon die Frühromantiker setzten in Kriegs- und Krisenzeiten den leidvollen Erfahrungen des Umbruchs und der existenziellen Unsicherheit etwas Neues entgegen, indem sie neue Formen des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens erprobten.” In Zeiten der Digitalisierung erlebe die Romantik eine Wiedergeburt. Hier
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Damián Morán Dauchez from MusErMeKu introduces us to the historical memory project “Stolpersteine”, or „stumbling stones“. Stolpersteine are square-shaped paving stones remind us of persons killed by the Nazis. The Article also tells about the discussion pro and against the project. Read
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Die
“Kulturkramkiste” gibt in ihrem Blogbeitrag einen ganz
persönlichen Einblick in ihr damaliges und heutiges Europa. Von der
europäischen Utopie im Kalten Krieg bis zur scheinbaren heutigen
Europaabkehr spricht sie über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und
visionäres Denken. Es ist Zeit, Verantwortung zu
übernehmen und Europa weiter zu entwickeln. Hier
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Fehlt
den Unternehmern heute der Anstand? In diesem Artikel schafft es Dr.
Alexandra Hildebrandt, die Geschichte der “ehrbaren Kaufleute”
von der Zeit der Hanse und der Fugger mit der Finanzkrise und den
Herausforderungen für “verantwortungsbewusste Unternehmer” heute
zu verbinden. Sie zeigt damit deutlich, dass manche Werte nicht
überholt sind, auch wenn sie auf eine lange europäische Tradition
bauen. Hier
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Wolfgang Stöcker, Jahrgang 1969, schreibt in seinem Beitrag zur Blogparade #SalonEuropa, er kenne nur ein “Europa des Friedens”. “Was läuft seit einigen Jahren falsch?”, fragt er. “Wir Europäer besitzen soziokulturelle Klebstoffe, die uns allen bekannt sind!” Nur leider seien diese Bindemittel auch immer wieder Sprengstoff für das europäische Miteinander. Hier
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Der
Beitrag ist nicht nur dem schwedischen Schriftsteller Henning
Mankell, sondern den wirklich wichtigen Dingen gewidmet. Bleibt am
Ende nur unser (atomarer) Müll oder schaffen wir es, unsere
Erfahrungen und unsere Geschichte weiterzugeben? Eine Möglichkeit
gegen das Vergessen bietet das Projekt “Memory of Mankind” (MOM),
auch als Warnung für die, die nach uns kommen. Hier
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Mikel Bower weist in diesem Blogpost auf den Sternenweg (“Pilgern für den Frieden und ein weltoffenes Europa“) hin, ein Pilgerweg, der Deutschland und Frankreich verbindet. “Mainz, Speyer, Wissembourg. Ich pilgerte unwissentlich. Für den Frieden und Europa. Ich, das Heidenkind.” Wir sollten mehr gemeinsam spazieren gehen und dadurch Kulturen zusammenwachsen lassen, findet Mikel Bower. Hier
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Im Blog Museumsdinge geht es um den Umgang mit europäischer und polnischer Geschichte in polnischen Museen und in der Gesellschaft in Polen. Wie wird die Vergangenheit interpretiert und eingeordnet? Der Blick ins Nachbarland lohnt nicht zuletzt für ein besseres gegenseitiges Verständnis in Europa. Hier
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Auch
bei einem Rockkonzert kann Europa Thema sein und sogar ein
europäisches Gemeinschaftsgefühl erzeugt werden – zum Beispiel
bei U2. Wera Wecker vom Blog Kultur und Kunst berichtet vom
U2-Konzert in Hamburg und wie dort europäische Probleme und
Gemeinsamkeiten neben der Musik eine verbindende Rolle spielten. Hier
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“Der durchschnittliche Europäer besitzt etwa 10.000 Gegenstände.” Was sammeln wir, was bewahren wir für die Nachwelt und was bedeutet uns der physische Gegenstand im digitalen Zeitalter? Darum geht es in Dr. Alexandra Hildebrandts Artikel, der uns vom Heute über Alltagsgegenstände aus der DDR zu Goethes Sammelleidenschaft und zurück zum Alltag mitnimmt. Hier
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Im Blog Textile Geschichten geht es um eine vermutlich noch nicht endgültig geklärte europäische Alltagsfrage: Zieht man als Gast beim Betreten einer Wohnung die Schuhe aus oder behält man sie an? Nicht mal für Deutschland lässt sich das einheitlich beantworten. Andre Regionen, andre Schuh-Gewohnheiten. Hier
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Andrea nimmt uns mit ins Österreich der 1960er und 1970er Jahre und beschreibt, wie sie mit Europa in Kontakt kam. Wie sie später als EU-Gegnerin doch “Ja” ankreuzte. Und wie sie heute “Europa” ambivalent gegenübersteht. Sie lässt uns mit der Frage zurück: “Vielleicht also bin ich gar keine überzeugte Europäerin, sondern überzeugte Anhängerin historisch europäischer Ideen?” Hier
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“Der
Typ ist mir gleich aufgefallen. Ich habe ja durchaus einen Sinn für
attraktive Männer. In diesem Fall fasziniert mich aber weniger sein
Aussehen, sondern vielmehr das, was er tut.” – Im Landlebenblog
entlarven kleine Alltagsbeobachtungen in einem französischen
Supermarkt, wie unterschiedlich man Prioritäten setzt in zwei
Ländern, die so dicht beieinander liegen wie Frankreich und
Deutschland. Hier
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“Die
Xenophobie und später der Nationalismus und Rassismus sind Europa
schon seit langem ein treuer Wegbegleiter. Warum sollte sich das
plötzlich ändern?”, fragt Ralf Gabuschnig in Blog und in Podcast
und nimmt uns mit in die europäische Geschichte der
Fremdenfeindlichkeit von der Entstehung des Wortes Xenophobie über
die Kolonialzeit bis ins Heute. Hier
geht es zum ganzen Artikel und hier
zum Podcast
Für Silke Bicker vom Blog Erdhaftig sind die Vorteile eines vereinten Europas unübersehbar: gemeinsame Währung, offene Grenzen, Frieden. “Ich kenne bislang nur Frieden in Europa und möchte, dass das so bleibt. Gene Roddenberry erdachte viele technische Geräte für seine Drehbücher, die es heute bereits so oder so ähnlich gibt. Auf den Dritten Weltkrieg, in dem wir die Erde in einem Atomkrieg fast zerstören, verzichte ich liebend gerne.” Hier
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Damian Kaufmann spricht in seinem Blogpost über die gemeinsame Architektursprache Europas. Schon vor Jahrhunderten verband das Bauschaffen den Kontinent, auch wenn die politischen Konstellationen nicht immer so geeint erschienen. Architektur war und ist Ausdruck eines gemeinsamen Wertekanons, dessen man sich noch heute bewusst werden sollte. Hier
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Für Jens Bemme ist Europa ein großes Puzzle. In seinem Beitrag geht es um Honig, Radfahrerwissen und die bewegende Frage, seit wann Männer in Sachsen Hosen tragen und ob sie jemals Röcke trugen. Es geht um ein “Europa der Regionen” und um Fragen, die dazu einladen, andere kennenzulernen. Hier
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Ursula Ronnenberg gibt einen ganz alltäglichen Einblick in ein gelebtes Europa. Im Dreiländereck Belgien-Deutschland-Niederlande sind Grenzübergänge völlig normal und mit nationalen Unterschieden kommt man im täglichen Miteinander gut zurecht. Die drei Portemonnaies für drei Währungen braucht es nicht mehr, Grenzhäuschen sind für Kultur geöffnet – Europa ganz normal. Hier
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Passend
zum #SalonEuropa stellt das Lindenau-Museum Altenburg die Ausstellung
“Die einzig revolutionäre Kraft” vor. In den bewegten Jahren um
1918 und 1968 schlossen sich in Deutschland und Europa Künstler
zusammen, um mit ihrer Kunst die Vision einer neuen Gesellschaft zu
realisieren. Die Krise als Chance für Neues nutzen – dieser
Gedanke schlägt den Bogen bis in die Gegenwart. Hier
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“Der
Lehmofen” widmet seinen Blogpost der Liebe, Freiheit und der
sexuellen Vielfalt. Seit 2013 ist die gleichgeschlechtliche Ehe in
Frankreich gesetzlich verankert. Mit einem Blick ins alte
Griechenland und in die Zeit der französischen Revolution wird mit
einem Augenzwinkern erklärt, warum Hüte dabei vielleicht eine
wichtige Rolle gespielen haben. Hier
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Der
Landlebenblog nimmt uns mit auf einen Ausflug in das kleine Städchen
St. Die des Vosges in Ostfrankreich. Im Zweiten Weltkrieg völlig
zerstört, entspricht die Stadt vielleicht nicht dem typischen Bild
einer französischen Kleinstadt. Doch Europa sind die Menschen, ihr
Umgang miteinander und manchmal eine gute Tasse Kaffee. Hier
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The SOS_FernwehBlog is a blog for traveling and photography. In beautiful pictures is shown, how Europe can be seen: as history, wideness, darkness, or open gates. Take a look by yourself. Read
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Der Artikel von IchlebeJetzt wirft einen ganz persönlichen Blick auf das Gefühl der nationalen Zugehörigkeit. Ist eine Flagge nur ein Signalzeichen des Krieges? In vielen Ländern (wie Norwegen) gehört sie in den normalen Alltag, doch beim Anblick der deutschen Flagge, schleicht sich oft ein ungutes Gefühl mit ein. Aber warum? Hier
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Dr.
Alexandra Hildebrandt widmet ihren neuen Blogpost dem Zufall. In
manchen Bereichen erscheint die Unberechnbarkeit unbequem. Dennoch
bereichert der Zufall das Leben und ist Quelle für neue Ideen und
Innovationen. Hier
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Anja Kirchner-Kannemann von Kultur Geschichte(n) digital schreibt in ihrem Beitrag über ein ganz persönliches Europa. Sie schreibt von Liebe, die Kriegszeiten überwunden hat, von Familie, Freunden und einem Alltag ohne Ländergrenzen: Ein Europa der Menschen. Hier
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Für Peter Kovacs ist Europa zwar schön, die EU aber ein unsäglicher Verwaltungsapparat, der die Nationalstaaten und ihre wirtschaftliche Kraft einschränkt. Er findet, man muss gegen die EU sein dürfen, ohne als “Europafeind” zu gelten und trennt klar zwischen EU und Europa. Hier
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Fernwanderwege verbinden Europa und fördern den Austausch und die Vernetzung zwischen Menschen und Kulturen. Zusammenhalt durch Naturerleben über verschiedene Nationen hinweg ist gerade in der heutigen Zeit wichtiger als je zuvor und Grund genug, die Fernwanderwege Europas vorzustellen. Hier
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Dieser Beitrag Dr. Alexandra Hildebrandts widmet sich der Kulturtechnik des Schreibens. Im Zeitalter der Digitalisierung scheint das Handgeschriebene immer mehr in den Hintergrund zu rücken. Dennoch entwickeln sich zunehmend Tendenzen, die das “schöne Schreiben” und die Kunst der Kalligraphie zu neuer Blüte reifen lassen. Hier
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Culture has never recognised any borders, and is a patchwork of various influences from all over Europe. Uldis Zarins takes Rundale Palace for an example: the most precious late baroque building in Latvia, built by an Italian artist (born in Paris), and formerly home of its German masters, the von Biron family. Culture is what makes us Europeans. Read
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Der
Beitrag von Vogtlandzauber wirft einen Blick aus dem Vogtland auf
Europa und die Region selbst. Das Vogtland kannte in seiner
Geschichte kaum feste Grenzen und profitiert noch heute vom Austausch
im Vierländereck. Dieser Austausch stärkt das Selbstverständnis,
bildet Identität und schlägt Brücken, auch über formelle Grenzen
hinweg. Hier
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For #SalonEuropa the Europeana Blog sends an article written by European Fashion Heritage Association, which tells how fashion plates have created and imagined European national identities. These plates travelled across the borders within Europe and beyond, and were not only used to describe fashion of a specific place or nation. Read
the full article herehttps://www.fashionheritage.eu/
For K’s VienNature Culturegram Europe is first of all a peaceful environment to live in: “I do not want a Europe that defines itself as a bulwark against the outside world. I know, there are great challenges to tackle, but I think this cannot be done with hypocrysy or misguided notions of self-interest.” Read
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Für die “Berlinerin in Frankreich” ist Europa ihr Kind, ihre Familie. Denn sie ist Mutter eines von über einer Million “Erasmus-Babys”: “Europa ist für mich meine Familie, mein Leben! Ohne ein vereinigtes Europa würde meine Familie nicht existieren. Durch ein verfeindetes Europa wäre sie bedroht.” Hier
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Ricarda Christina Hollweg vom Blog The Hidden Traces berichtet von ihrem Reisejahr 2018, das sie durch viele europäische Länder führte. “Ich möchte gerne andere dazu inspirieren, den eigenen Kontinent tiefer zu entdecken”, schreibt sie und folgt dabei unbewusst einigen der Reisewege der Herzogin von Kurland. Hier
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Ricarda Christina Hollweg from the blog The Hidden Traces reports on her travel year 2018, which took her through many European countries. “I would like to inspire others to discover their own continent more deeply,” she writes, unconsciously following some of the Duchess of Courland’s itineraries. Read
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In ihrem Blogpost zur internationalen Heiratspolitik der historischen europäischen Oberschicht folgt die “Burgdame” den Spuren von Daisy von Pless (1873-1943), einer Salondame, die die wichtigsten europäischen Männer ihrer Zeit persönlich kannte, und Mathilde von Waldeck und Pyrmont (1801-1825). “Die internationalen Beziehungen Adeliger sind nur ein kleines Stück dessen, was Europa ausmacht. Für mich ist es aber ein sehr interessantes Stück europäischer Kultur. Wir haben viele Gemeinsamkeiten!”, schreibt “Burgdame”. Hier
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Helen Heberer und Raimund Gründler führen selbst einen Salon in Mannheim. In ihrem Gastblogpost zeigen sie die vielen Verschlingungen der europäischen Kulturwelt im Laufe der Geschichte auf. Sie sind der Meinung: “Es war nicht Abschottung, sondern intensiver Dialog und vielfältiger Kontakt in Kombination mit örtlichen Besonderheiten und geographischen Vorgaben, die unsere vielfältige europäische Kulturlandschaft hervorgebracht haben.” Hier
gehts zum ganzen Artikel:
T. Berg weist auf die Einzigartigkeit von Europas Geschichte hin: “1990 die deutsche Einheit, gefolgt von der europäischen Einheit. Europa ist ein Kontinent der Vielfalt in Einigkeit. Trotz aller Differenzen haben sich die europäischen Völker zusammengerauft. Hoffentlich dauert diese Erfolgsgeschichte noch lange an. Denn darum bin ich Eurovisionär!” Hier
gehts zum ganzen Artikel
Sehr persönlich erzählt Susanne vom Blog Leggiero flautato von ihrer Kindheit in der DDR, wo sie vom Reisen nur Träumen durfte. Sie vertritt die These, dass Kultur und Politik womöglich schon immer unabhängige Parallelwelten waren. Wir sollten uns aber nicht komplett in das Eine zurückziehen, damit das andere nicht untergeht: “Das politische Europa ist mehr denn je Aufgabe von uns allen, noch gibt es überwiegend Demokratie und selbstverständliche Übergänge zwischen dem kulturellen und dem politischen Europa. Hoffen wir, dass es lange so bleibt.” Hier
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Rene von “Reens Blog” fasst seine Gedanken zu Europa so zusammen: “Denke ich an Europa, bin ich in erster Linie stolz auf unseren kleinen schönen Kontinent. Ich denke an verschiedenste Kulturen und Lebensweisen von Ost nach West und Nord nach Süd…. Und ist es nicht irgendwie schön, dass uns trotz der vielen Unterschiede eine kleine Flagge mit ein paar Sternchen im Geiste verbindet?” Hier
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Europa ist nicht nur Kultur, auch Wirtschaft und Technik. Uns alle verbindet ein unsichtbares Netz, das für unseren Alltag aber essentiell ist, bloggt das Thüringer Museum für Elektrotechnik Erfurt. “Wir sollten jedoch alles dafür tun, dass nicht nur ein Stromnetz die Menschen in Europa verbindet, sondern vielmehr ein Netz demokratischer, freier, rechtsstaatlicher und selbstbestimmter Nationen!” Hier
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Für Ina vom Blog “Mit Kind im Rucksack” ist Interrail das “Schönste Symbol der Freiheit in Europa”. Einfach mit dem Zug durch 30 Länder Europas zu reisen, bedeutet Freiheit, wenn man in einem Land mit verschlossenen Grenzen aufgewachsen ist. Sie fordert: “Wir müssen uns alle anstrengen damit Europa seine Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit behält!” Hier
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Peter Soemers fühlt sich mit Europa verbunden, es ist schließlich seine Heimat. Er findet: “Europa ist nicht nur Politik!” Während er in der reichen Kultur Europas immer neue Inspiration findet, lässt ihn Europas Politik manchmal ratlos zurück und auf die Weisheit der sprichwörtlichen griechischen Eule hoffen, die seinen Beitrag zahlreich schmücken: “Wird manchmal kollektiv der Mensch vergessen? Ich kann es nicht so richtig beurteilen, wie gewissenhaft es da zugeht. Eule, wo bist Du?” Hier
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Für Kristin Oswald ist die Perspektive auf Europa viel zu kurz gegriffen. Ein “SalonWelt” wäre wünschenswert, so die Bloggerin: “Wenn man sich die Liste der deutschen Veranstaltungen zum Kulturerbejahr anschaut, steht zumindest auch hier die positiv-eurozentristische Perspektive im Fokus. Kaum findet man die negativen Seiten von Europa oder die individuellen Geschichten und Blickwinkel derjenigen, die europäisches Kulturerbe nicht aus der institutionellen Brille betrachten.” Hier
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Europa beginnt ganz lokal. Sabine Hofmann aus dem Postersteiner Nachbarort Nöbdenitz macht ihren Gastbeitrag zur Blogparade #SalonEuropa zu ihrer Stellungnahme zum Anschluss der Gemeinde Nöbdenitz an die Stadt Schmölln: “Wenn wir wollen, dass Europa gemeinsam agiert, was dringend geboten ist angesichts der Konflikte in der Welt, braucht es Demokratie von unten und Instrumente, die es den Bürgern ermöglichen, demokratisch zu handeln und tatsächlich mitzubestimmen.” Hier
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“Der Friedrich” erzählt in seinem Beitrag kleine Anekdoten, die für ihn Europa ausmachen. Darin kommt nicht nur ein schmuggelnder Großvater vor, sondern auch Begebenheiten, die zeigen, dass wir den Luxus genießen, in Europa frei unsere Meinung und Kritik äußern zu dürfen: “Ich weiß nur, dass seit es die EU gibt, man Kritik und Meinung sagen kann – gerade politischen Institutionen und Vertretern gegenüber. Ins Gesicht. Direkt.” Hier
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Das Lindenau-Museum
Altenburg rückt in diesem Beitrag die Tätigkeit Bernhard August von
Lindenaus als Wissenschaftler und Astronom in den Fokus. Dieser stand
als Minister und Wissenschaftler in Diensten der Herzöge von
Sachsen-Gotha- Altenburg und schaffte es zu Beginn des 19.
Jahrhunderts ein europaweites Netzwerk zu bekannten Wissenschaftlern
und Sternwarten aufzubauen. Hier
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Der Hin-Fahren-Blog berichtet über das Unterwegssein in Europa. Offene Grenzen ohne lange Grenzkontrollen, eine reiche Geschichte, Sicherheit, Frieden und Gespräche mit Menschen vieler Regionen und Länder, das macht Europa aus. In Europa ist ein Camper überall zu Hause. Hier
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Der Beitrag von Provinzmutti ruft zum konstruktiven Diskurs auf. Europa ist Frieden, eine Wertegemeinschaft, Veränderung und Mitgefühl, das wir uns leisten können und müssen. Europa ist auch Diskurs über Probleme und Ängste – damit Europa eines nie wieder ist: Krieg. Hier
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Das Deutsche Historische Museum fragt in diesem Artikel, was Europa heute wohl ohne die Erkundung, die Überquerung und die Eroberung der Meere und ohne den daraus resultierenden Austausch wäre. Als anschauliches Beispiel präsentiert uns das DHM die “Stadt im Meer”: Venedig, die sich sogar mit dem Meer verheiratete. Hier
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Wozu ist Europa da und brauchen wir es noch? – Ja, sagt LiveLifeGreen. Denn auch, wenn es nicht perfekt ist, steht Europa für Frieden, Natur- und Klimaschutz und es ist Zukunft. Doch an dieser Zukunft müssen sich alle beteiligen, mit Ideen, Engagement, auch mit Kritik, indem man Stellung bezieht und diskutiert – mit Herz und Verstand. Hier
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Martin Munke gibt in seinem Artikel einen Einblick in den “gelebten Raum” im Drei-Länder-Eck Sachsen, Tschechien und Polen. Auf wissenschaftlicher, künstlerischer oder politischer Ebene wird versucht, eine stetige Zusammenarbeit zu fördern. Dafür sind Projekte, viel persönliches Engagement und die Überwindung von Hürden aber noch immer notwendig. Hier
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Claudia Wagner “plaudert” in ihrem Beitrag über ein Europa ohne Grenzen. Dabei geht es nicht nur um Grenzübergänge, sondern auch um die Grenzen in den Köpfen. Denn ein Europa ohne Grenzen und ohne Grenzen im Kopf – das ist Freiheit. Hier
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“Varia, Curiosa Memorabilia” send a special article about Europe. It shows photographs of tombstones on old St. Marx Cemetery in Vienna. The stones tell their own tale, about the people, who died in Vienna, but were born all over Europe. Read
the full article here
Der Beitrag von Hélène Fuchs beginnt mit dem Bild der jungen Europa auf dem Rücken eines Stieres. Dieses Sinnbild aus der griechischen Mythologie wird noch heute benutzt, besonders dann, wenn es um Abgrenzung geht. Doch diese Definition durch Konflikt birgt ein Paradoxon, das überwunden werden muss, um in die Zukunft blicken zu können. Hier
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Christine Büring schreibt in ihrem Gastblog über Europa, Weltbürger und das “Deutschsein”. Denn was ist dieses “Deutschsein” überhaupt – Reisen und Erkunden ohne Neugier auf andere Menschen, Angst vor Neuem? Christine Büring gibt die Antwort, warum es ihr oft schwer fällt, “deutsch zu sein”. Hier
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Für den “Gin des Lebens”-Blog ist Europa eine bunte Reise voller Kontraste. Mal laut und bunt, mal ganz leise, mal die Suche nach Abenteuer, aber auch das Zurückkehren und Zu-sich-selbst-Finden. Europa kann auch eintönig sein und schwarz-weiß im Denken, doch vor allem ist es Vielfalt. Hier
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Andrea Hahn berichtet in ihrem Beitrag über die Literatur des ersten Weltkrieges, überwundene Schrecken und ihr ganz persönlich erlebtes Europa. Hier fand sie Freunde und Bekannte und kommt auch beruflich immer wieder mit Europa und seinem Kulturgut in Berührung. Es ist für sie Bewahrung von Frieden und Menschenwürde und ein wichtiger Auftrag. Hier
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Europa ist eine Idee, fast eine Art Glaubensbekenntnis, schreibt Nils Pooker und erläutert in seinem Blogpost die Zusammenhänge mit den Ideen des Humanismus und Liberalismus. Eine Idee darf aber auch kritisch diskutiert und hinterfragt werden: “Dazu gehört für mich aber auch die Notwendigkeit, in einer ohnehin total globalisierten Welt Europa als Teil dieser Welt zu sehen und nicht als Maß.” Hier
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Lisa vom Blog Lisa Begeisterung verbindet mit Europa das Miteinander, übt aber auch Kritik. “Es ist nicht selbstverständlich, dass der große Teil des Kontinents so lange ohne Konflikte auskommt und immer enger zusammenrückt. Vielmehr würde ich es als eine wichtigen Prozess bezeichnen, der bei Weitem noch nicht abgeschlossen ist, sondern für diese Idee muss ständig neu gearbeitet werden.” Hier
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Auf die Frage „Was bedeutet Europa für mich…?“ bekamen wir in der Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital über 200 Meinungen aus fünfzehn Ländern in Form von schriftlichen Kommentaren, Blogposts, Fotos, Video- und Audio-Statements, als Kunstwerk und natürlich auch im persönlichen Gespräch vor Ort. In mehreren Teilen fassen wir den Diskurs zusammen: (1) Die Zusammenfassung der Gespräche am Salonabend, (2) der Kommentare, (3) der Video-Interviews, (4) der Blogparade und (5) ein kurzes Gesamtfazit.
Hintergrund: Die Ausstellung #SalonEuropa
Das Museum Burg Posterstein betrat mit der Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital im Herbst 2018 museales Neuland. Denn im Zentrum der Ausstellung standen nicht wie sonst Exponate und historische Informationen, sondern vor allem Meinungen ganz normaler Bürger Europas. Wir fragten „Was bedeutet Europa für dich?“ und brachten den aktuell fragilen Zustand Europas in Verbindung mit der Zeit zwischen Französischer Revolution und des Wiener Kongress, als sich Europa ebenfalls im Umbruch befand. Damals wurden in den Salons der adligen und bürgerlichen Damen gesellschaftliche Fragen diskutiert und Entscheidungen auf den Weg gebracht. Die Ausstellung experimentierte damit, ob und wie ein solcher Salon – offen, die eigene Filterblase sprengend – heute aussehen könnte.
Der #SalonEuropa war ein Versuch, Bürgern vor Ort und im Digitalen die Möglichkeit zu geben, ihre Gedanken zu Europa zu äußern und darüber ins Gespräch zu kommen. Dazu gab es einmal die dynamische, mitwachsende Ausstellung selbst, in der bereits zu Beginn über hundert Meinungen zu Wort kamen. Darüber hinaus gab es die Projektwebseite, die Blogparade, die Diskussionen im Social Web und drei Veranstaltungen vor Ort.
Die Video-Interviews zum Thema “Europa bedeutetn für mich…?” waren in der Ausstellung und online zu sehen.
Die Video-Interviews zu #SalonEuropa
Die Videos zur Ausstellung entstanden bereits im Vorfeld der Ausstellung. Der Altenburger TV-Journalist Gunter Auer und der Geraer Mediengestalter Nils Lauterbach übernahmen die Aufgabe, die Frage „Was bedeutet Europa für dich?“ möglichst unterschiedlichen Menschen zu stellen.
In der Ausstellung “#SalonEuropa vor Ort und digital” entstanden eine Reihe Zeitzeugen-Interviews – wir sammeln sie in einer YouTube-Playlist.
Gunter Auer interviewte Bürger und Politiker auf der Straße, bei einer Sportveranstaltung, bei einem Treffen einer Städtepartnerschaft Schmölln-Dobele (Lettland), im Künstleratelier oder zu Ausstellungseröffnungen. Er versuchte in Bezug auf Alter, Beruf und Herkunft ein möglichst breites Spektrum an Menschen zu befragen. Die Videos wurden ungeschnitten gezeigt.
Während Gunter Auer die Menschen spontan ansprach, bat Niels Lauterbach per Zeitungsaufruf und persönliche Ansprache ins Studio. Durch diese Herangehensweise erreichte er verstärkt Personen, die sich gern äußern wollten. Es entstand ein Film, in dem die Interviews vor gleichem Hintergrund ineinander übergehen.
Insgesamt erhielten wir Statements unterschiedlicher Länge von 25 Personen – teilweise namentlich, teilweise anonym –, die auf dem Monitor in der Ausstellung und auf der Projektwebsite #SalonEuropa zu sehen waren bzw. noch sind. Die Interviewten leben in der Region Gera und Altenburg oder waren zum Interviewzeitpunkt hier zu Gast. Sie stammen aus Deutschland, Belgien, England, Kanada, Syrien, Türkei, Lettland und dem Kaukasus. Unter den Interviewten sind Politiker, Unternehmer oder Künstler, aber auch ganz normale Bürger verschiedener Altersgruppen.
Betrachtet man die Inhalte, fallen folgende Schwerpunkte ins Auge:
In den allermeisten Video-Interviews herrschte eine positive Grundstimmung Europa gegenüber, Probleme und aktuelle Herausforderungen kamen aber in jedem zweiten Interview zur Sprache. Darüber hinaus ging es um Frieden/Sicherheit, Freiheit, Reisen und offene Grenzen, die Gemeinschaft, den Euro, den Kulturaustausch, die Wirtschaftsunion und gemeinsame Identität. Im Vergleich zu den schriftlich geäußerten Kommentaren, standen demnach die ganz praktischen Kontaktpunkte der Menschen mit “Europa“, die gemeinsame Wirtschafts- und Finanzunion und die daraus entstehenden Vorteile deutlicher im Fokus als in den übrigen Meinungsäußerungen zu #SalonEuropa.
„Ich könnte mir gar nicht vorstellen, dass es anders wäre“
Vielfach kamen die Vorteile der Freizügigkeit und Reisefreiheit zur Sprache. Die Schülerin Sarah Discher brachte zum Ausdruck, was auch bei den anderen jungen Interviewten mitschwang: „Ich bin im vereinten Europa groß geworden und könnte mir gar nicht vorstellen, dass es anders wäre.“
Jan Godts, in Deutschland lebender belgischer Architekt, lobte beispielsweise, dass die Identität der einzelnen Staaten gewahrt bleibe, obwohl Europa wie ein großes Land geworden sei. Ingolf Herold hob die Rolle Europas zur Friedenssicherung hervor und erklärte, warum er trotzdem der Meinung sei, die europäischen Länder sollten ihre Eigenständigkeit stärker bewahren. Gunārs Kurlovics aus Lettland hob die Vorteile der EU hervor und betonte gleichzeitig „es gibt Probleme in EU, die wir gemeinsam lösen müssen“.
Blick in die Ausstellung #SalonEuropa vor Ort und digital von 23. September bis 18. November 2018 im Museum Burg Posterstein.
Der Geraer Fotograf Frank Rüdiger gab zu bedenken: „Europa bedeutet für mich noch immer eine große Chance und noch immer eine große Herausforderung.“ Er hob hervor, dass es Probleme gibt, die angegangen werden müssen, hat die Hoffnung auf die Umsetzung der ursprünglichen europäischen Idee aber nicht aufgegeben.
Europa ist weder schwarz noch weiß
Als ein Fazit für die Video-Statements kann zunächst festgehalten werden, dass nicht jeder bereit ist, seine Meinung über Europa öffentlich und namentlich in eine Kamera zu sagen. Im Vergleich zu den schriftlich eingegangenen Kommentaren und den Themen der Blogparade #SalonEuropa kamen viel häufiger auch die aktuellen Probleme Europas zur Sprache – nicht ohne die Vorteile der europäischen Gemeinschaft hervorzuheben. Während in den schriftlich geäußerten Gedanken Europa nicht zwangsläufig mit EU gleichgesetzt wurde, schwang in den Interviews eher mit, dass Europa sehr häufig mit EU und europäischer Gemeinschaft verbunden wird. Deutlich wurde, dass viele der Interviewten die Meinung vertreten, dass Probleme in Europa dringend angesprochen und Lösungen gefunden werden müssten. Wir sind der Meinung, dass Formate wie #SalonEuropa dazu einen Anstoß geben und einen Beitrag leisten können.
Unser Dank gilt den Interviewpartnern, die den Mut hatten, sich öffentlich zu äußern.
Helena wollte von unseren Burggeistern Posti und Stein wissen, wie viele Pferde es auf Burg Posterstein gab. Posti und Stein haben kräftig recherchiert und antworten:
Genau können wir dir das leider nicht mehr sagen. Posti und ich haben lange recherchiert, aber leider keine genaue Zahl gefunden. Und leider haben wir in den vielen hundert Jahren die Pferde auch nicht gezählt. Die Anzahl wechselte immer wieder. Jeder Ritter, der hier auf Burg Posterstein lebte, hatte natürlich ein Pferd. Denn allein das Wort „Ritter“ kommt vom Wort „Reiter“ und sagt damit: Einen Ritter ohne Pferd kann es gar nicht wirklich geben!
Ritter und Pferd gehören zusammen – oder? (Foto von den Ritterspielen, die jedes Jahr zu Pfingsten auf Burg Posterstein stattfinden)
In der Burg Posterstein lebten im Mittelalter ungefähr 20 Leute. Die waren natürlich nicht alle Ritter. Aber um die sechs oder sieben Pferde hat es hier bestimmt gegeben und wenn ein befreundeter Ritter zu Besuch kam, gab es in der Burg natürlich auch mehr Pferde. Vor ungefähr 300 Jahren wurde die Burg in ein Rittergut umgewandelt. Zu dieser Zeit gab es dann auch Pferde auf dem Burgberg, die nicht zum Reiten, sondern zum Arbeiten hier lebten. Die zogen die Wagen oder Pflüge für die Feldarbeit. Da waren es sicherlich um die zehn Pferde, die in den Ställen standen.
Das Wort “Ritter” kommt von Reiter
Einen kleinen Hinweis haben Posti und ich aber in unseren vielen Büchern doch gefunden! Vor ungefähr 500 Jahren lebte die Familie Puster auf der Burg Posterstein. Wie es sich für Ritter gehörte, mussten diese im Fall eines Kampfes ihrem Landesherrn zur Seite stehen. Und das nicht nur mit ihrer eigenen Kraft oder mehr Männern, sondern auch mit Verpflegung oder Tieren. Im Jahr 1474 wurde Jan Puster von seinem Landesherrn, den man Ernst von Sachsen nannte, aufgefordert, für einen Feldzug Verpflegung, Wagen, Männer und Tiere zu schicken. Puster sollte drei Pferde zum Herzog bringen. Dazu kam ein Wagen mit vier starken Pferde, die diesen ziehen konnten. Insgesamt musste Jan Puster (neben vielen anderen Dingen) also 7 Pferde für den Herzog bereithalten. Da er selber noch ein Pferd brauchte, können das nicht alle seine Tiere gewesen sein. Vor 500 Jahren gab es also mindestens 8 oder mehr Pferde auf der Burg Posterstein.